Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 32, Frankfurt (Main), 1672.Num. XXXII. Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. 1672. Venedig den 22. Julii. Ein Schiff von Smirna, so dieser Tagen zu Malamocco eingelauffen/ bringt [...]Au[ß]
Num. XXXII. Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. 1672. Venedig den 22. Julii. Ein Schiff von Smirna, so dieser Tagen zu Malamocco eingelauffen/ bringt […]Au[ß]
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Num. XXXII.
Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen.
1672.
Venedig den 22. Julii.
Ein Schiff von Smirna, so dieser Tagen zu Malamocco eingelauffen/ bringt
reißende von Constantinopel/ welche berichten/ daß die Gemeinde alldahr neue
Schwürigkeiten ahngefangen umb daß der Groß-Türck sich noch alleweil auß der
Statt hielte/ da er doch weder Pohlen noch Ungarn dieß Jahr zu bekriegen willens
wehre/ die Frantzösische Progressen, in Holland geben unter den Türcken grosses
Nachdencken und gefährliche Discursen, gleich ob es die Ottomannische Reiche
gelten solte/ so bald es mit Holland würde gethan sein/ und daß deßwegen von
Türckischer Seiten zu nichts resolvirt würde/ ob sie gleich eine Armee von 100000.
alter erfahrner Soldaten würcklich auff dem Fuß hätten und auff den Frontieren
beyder Reichen unterhielten umb ein und anderen das sorgliche Nachdencken zu
vermehren/ von Corfu bringen sie/ daß unser Proveditor General sich gehn Cerigo
gewendet umb die Barbarische Corsaren der Ends zu erhaschen/ Zeit sie aldahr und
umb Sapienza fast kein Kauffschiff ohnangefochten passiren liessen; Zu Neapoli di
Malvasia habe das Erdbeben auch grossen Schaden gethan/ in dem es die halbe
Stattmauer und viel Häusser umbgeworffen auch Persohnen erschlagen/ der Vice
Ré von Sicilien hat die geschworne und andere außgewichene Herren von Messina durch offenes Edict wieder herbey beruffen/ weilen er nuhnmehr nach überwunde-
ner Tewerung alle Sachen schlichten und einige Fregaten welche er bawen lassen/
in See bringen wolte/ solche von den Corsaren zu säubern. Auß Rom/ wegen der va-
cirenden dreyen Cardinäl Stellen ist jetzo wieder grosses Auffwarten bey Hoff/
absonderlich läst sich auch der Fra Vincenzo Rospigliosi fleissig finden/ wiewohl man
noch nicht weiß/ ob die Meynung auch eigentlich auff ihnen/ oder ehender auff seinen
Brudern den Abbt D. Felice, alß welcher viel klüger von Verstand/ gefast seye/ bey
nechstem Consistorio vermeint man von der Promotion zuhören der Cardinal
d’ Esté, sagt man/ solle von Modena nach vergangener Hitze wieder nach Hoff
kommen; durch den gantzen Kirchen-Staadt absonderlich gehn dem Ferraresisch
und Bolognesischen sollen erster Tagen alle Garnisonen verstärckt und Patenten
außgegeben werden etliche neue Companien auffzurichten/ von Zeit der Pabst ver-
nohmen/ daß der Hertzog von Savoyen mit der Republic von Genua zu Thätlich-
keiten außgebrochen/ darab leicht gantz Italien in Unruhen gerathen dörffte; Von
Neapoli hat man/ daß 2000. neugeworbene Soldaten fertig stündten eingeschifft
und nach Flandren geführt zu werden/ der Duc del Tocco seye mit 25. Soldaten
nach seinem Guberno zu Matera gangen/ und in eine Parthey von 40. Banditen
ohnversehens gefallen/ mit deren er gefochten daß beyderseits 6. geblieben/ aber doch
weichen und den Banditen sein köstliches Bagage verlassen müssen/ der Vice Ré habe
2. Companien zu Pferd nachgeschickt umb solche irgends/ wo außzukundschafften.
Auß
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Zitationshilfe: | Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 32, Frankfurt (Main), 1672, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_wochentliche0032_1672/1>, abgerufen am 17.06.2024. |