Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 32, Frankfurt (Main), 1672.Auß Genua/ man hat allhier 12. Galern und 6. wohl bewehrte Schiffe außgerüstet/ Pariß den 23. dito. Alhier und im gantzen Königreich werden die Werbungen noch immer starck Dantzig den 25. dito. In Pohlen hat sich nun aller Mißverstandt gelegt und der Groß-Feldherr sich mit sei-
Auß Genua/ man hat allhier 12. Galern und 6. wohl bewehrte Schiffe außgerüstet/ Pariß den 23. dito. Alhier und im gantzen Königreich werden die Werbungen noch immer starck Dantzig den 25. dito. In Pohlen hat sich nun aller Mißverstandt gelegt und der Groß-Feldherr sich mit sei-
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> Auß Genua/ man hat allhier 12. Galern und 6. wohl bewehrte Schiffe außgerüstet/<lb/> und seint zu einem mehrern/ 600000. <hi rendition="#aq">Genovi</hi>nen als das halbe Theil geschenckt/<lb/> und das ander halbe Theil ohne <hi rendition="#aq">Interesse</hi> gelehnet/ <hi rendition="#aq">offerirt</hi> worden/ der Adel thut<lb/> über das auch grosses ahnerbiethen den <hi rendition="#aq">affront</hi> gehn Savoyen zu rächen/ umb daß<lb/> er einen Krieg auff so schlechte <hi rendition="#aq">fundamen</hi>ten/ dargegen sich die Republic schon ü-<lb/> beral gnugsamb <hi rendition="#aq">purgirt,</hi> ahngefangen; Auß der See vernimbt man/ daß auff den<lb/> Spanischen Cüsten vier Frantzösische Kauffschieff von den Moren genohmen wor-<lb/> den/ auch neben dem wegen ihrer starcken Ahnzahl sonst grossen Schaden thäten/<lb/> darumb die <hi rendition="#aq">Particularn</hi> entschlossen gnugsame Fregatten gegen dieselbe zu <hi rendition="#aq">armi</hi>ren<lb/> umb sie vom Landt zu halten/ wegen deß <hi rendition="#aq">Tafiletta</hi> Todt will ein jedere Nation die er<lb/> überwundten und zusammengezogen/ wieder unter seinem aigenen Herrn stehen/<lb/> und soll deßwegen grosser Auffruhr im Landt sein. Auß dem Mayländischen/ es<lb/> hat die Republic von Genua durch zween Currier nacheinander den <hi rendition="#aq">General Gu-<lb/> bernatorn</hi> zu wissen gemacht/ wasgestalt selbe vom Hertzogen von Savoyen wie-<lb/> der rechtlich überfallen und genotht<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>ängt würde/ gegen solchen Gewalt umb Hülff<lb/> ahnzulangen/ weilen er aber in dergleichen Fällen von selbsten etwas zu thun nit ver-<lb/> mögte/ habe er nothwendig solche Neuerung nacher Spanien berichten müssen/<lb/> umb Verhaltens Befelch zu erwart<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>en/ immittels alle Kriegs-Völcker meistens<lb/> nach selbigen <hi rendition="#aq">frontie</hi>ren beordret/ absonderlich aber <hi rendition="#aq">Final</hi> und <hi rendition="#aq">Spino</hi> mit aller Not-<lb/> turfft versehen.</p> </div> <space dim="horizontal"/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Pariß den 23. dito.</head><lb/> <p>Alhier und im gantzen Königreich werden die Werbungen noch immer starck<lb/> fortgesetzt/ und die in Holland gefangen genommene Soldaten hien und wieder in<lb/> die Provintzen außgetheilt/ müssen dienen/ oder sich ranzioniren/ morgen wird man<lb/> auffs new 35. eroberte Holländische Fähnlein und Standarten in hiessige Haubt-<lb/> Kirch bringen/ und ein Danckfest halten; Die letzte Brieffe auß dem Königl. Läger<lb/> zu <hi rendition="#aq">Grave</hi> vom 15. dieses berichten/ daß Ihre Majest. 18000. Mann unter dem <hi rendition="#aq">Duc<lb/> de Luxembourg</hi> umb Utrecht gelassen/ und selbiges <hi rendition="#aq">Gubernament</hi> dem Schwei-<lb/> tzerischen Obristen <hi rendition="#aq">Mons. Stoup,</hi> das zu Nimegen/ <hi rendition="#aq">Grave</hi> und in der gantzen <hi rendition="#aq">Betau</hi><lb/> dem <hi rendition="#aq">Comte de Lorge</hi> geben; Man redet abermahl von neuen <hi rendition="#aq">Tracta</hi>ten mit Lot-<lb/> tringen/ und daß unterschiedliche Fürsten ihre <hi rendition="#aq">Mediation</hi> ahngebotten; Der Her-<lb/> tzog von Savoyen hat denen Genuesern 5000. Fußknecht/ 1000. Reutter und<lb/> 2000. Mann Außschuß ins Landt geschickt/ welche <hi rendition="#aq">Zuccarello</hi> und <hi rendition="#aq">Pieve</hi> einge-<lb/> nommen/ man vernimbt auch daß gedachter Hertzog selbsten mit 500. Pferdten und<lb/> 2000. Mann zu Fuß von <hi rendition="#aq">Turin</hi> auffgebrochen/ deßwegen zu Genua grosse Kriegs-<lb/> Verfassungen gemacht/ und die auff den Beinen habende Völcker zusammen ge-<lb/> führt werden.</p> </div> <space dim="horizontal"/> <div type="jArticle" n="1"> <head>Dantzig den 25. dito.</head><lb/> <p>In Pohlen hat sich nun aller Mißverstandt gelegt und der Groß-Feldherr sich mit<lb/> Ihrer Mayt. gäntzlich verglichen/ man zweiffelt nit dieses Exempel werde auch die andere<lb/><hi rendition="#aq">Magnates</hi> zu besseren Gedancken bringen/ indessen würd die Türcken-Gefahr je länger je<lb/> grösser/ wie über Caminiec Podolsky für gewiß verlauten will/ solle der Groß-Türck schon<lb/> über die Donau <hi rendition="#aq">passirt</hi> sein/ und seine Macht in mehrentheils geworbenem und wohl <hi rendition="#aq">exer-<lb/> cir</hi>tem Volck bestehen/ in gleichen von einer ungewöhnlichen Menge deß groben Geschützes<lb/> so er mit sich führet; Zu sicherer Fortsetzung seines Vorhabens solle er auch allenthalben in<lb/> <fw type="catch" place="bottom">sei-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
Auß Genua/ man hat allhier 12. Galern und 6. wohl bewehrte Schiffe außgerüstet/
und seint zu einem mehrern/ 600000. Genovinen als das halbe Theil geschenckt/
und das ander halbe Theil ohne Interesse gelehnet/ offerirt worden/ der Adel thut
über das auch grosses ahnerbiethen den affront gehn Savoyen zu rächen/ umb daß
er einen Krieg auff so schlechte fundamenten/ dargegen sich die Republic schon ü-
beral gnugsamb purgirt, ahngefangen; Auß der See vernimbt man/ daß auff den
Spanischen Cüsten vier Frantzösische Kauffschieff von den Moren genohmen wor-
den/ auch neben dem wegen ihrer starcken Ahnzahl sonst grossen Schaden thäten/
darumb die Particularn entschlossen gnugsame Fregatten gegen dieselbe zu armiren
umb sie vom Landt zu halten/ wegen deß Tafiletta Todt will ein jedere Nation die er
überwundten und zusammengezogen/ wieder unter seinem aigenen Herrn stehen/
und soll deßwegen grosser Auffruhr im Landt sein. Auß dem Mayländischen/ es
hat die Republic von Genua durch zween Currier nacheinander den General Gu-
bernatorn zu wissen gemacht/ wasgestalt selbe vom Hertzogen von Savoyen wie-
der rechtlich überfallen und genotht_ängt würde/ gegen solchen Gewalt umb Hülff
ahnzulangen/ weilen er aber in dergleichen Fällen von selbsten etwas zu thun nit ver-
mögte/ habe er nothwendig solche Neuerung nacher Spanien berichten müssen/
umb Verhaltens Befelch zu erwart_en/ immittels alle Kriegs-Völcker meistens
nach selbigen frontieren beordret/ absonderlich aber Final und Spino mit aller Not-
turfft versehen.
Pariß den 23. dito.
Alhier und im gantzen Königreich werden die Werbungen noch immer starck
fortgesetzt/ und die in Holland gefangen genommene Soldaten hien und wieder in
die Provintzen außgetheilt/ müssen dienen/ oder sich ranzioniren/ morgen wird man
auffs new 35. eroberte Holländische Fähnlein und Standarten in hiessige Haubt-
Kirch bringen/ und ein Danckfest halten; Die letzte Brieffe auß dem Königl. Läger
zu Grave vom 15. dieses berichten/ daß Ihre Majest. 18000. Mann unter dem Duc
de Luxembourg umb Utrecht gelassen/ und selbiges Gubernament dem Schwei-
tzerischen Obristen Mons. Stoup, das zu Nimegen/ Grave und in der gantzen Betau
dem Comte de Lorge geben; Man redet abermahl von neuen Tractaten mit Lot-
tringen/ und daß unterschiedliche Fürsten ihre Mediation ahngebotten; Der Her-
tzog von Savoyen hat denen Genuesern 5000. Fußknecht/ 1000. Reutter und
2000. Mann Außschuß ins Landt geschickt/ welche Zuccarello und Pieve einge-
nommen/ man vernimbt auch daß gedachter Hertzog selbsten mit 500. Pferdten und
2000. Mann zu Fuß von Turin auffgebrochen/ deßwegen zu Genua grosse Kriegs-
Verfassungen gemacht/ und die auff den Beinen habende Völcker zusammen ge-
führt werden.
Dantzig den 25. dito.
In Pohlen hat sich nun aller Mißverstandt gelegt und der Groß-Feldherr sich mit
Ihrer Mayt. gäntzlich verglichen/ man zweiffelt nit dieses Exempel werde auch die andere
Magnates zu besseren Gedancken bringen/ indessen würd die Türcken-Gefahr je länger je
grösser/ wie über Caminiec Podolsky für gewiß verlauten will/ solle der Groß-Türck schon
über die Donau passirt sein/ und seine Macht in mehrentheils geworbenem und wohl exer-
cirtem Volck bestehen/ in gleichen von einer ungewöhnlichen Menge deß groben Geschützes
so er mit sich führet; Zu sicherer Fortsetzung seines Vorhabens solle er auch allenthalben in
sei-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/nn_wochentliche0032_1672 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/nn_wochentliche0032_1672/2 |
Zitationshilfe: | Ordentliche Wochentliche Post-Zeitungen. Nr. 32, Frankfurt (Main), 1672, S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_wochentliche0032_1672/2>, abgerufen am 16.06.2024. |