diese hatten im glücklichen Jünglinge ein ewi¬ ges Licht, eine Reinheit ohne Gleichen, Flügel für jeden Thabors-Berg und die schönsten aber schwierigsten Wünsche zurückgelassen. Er glich nicht den bürgerlichen Franzosen, die wie Teiche die Farbe des nächsten Ufers, sondern den hö¬ hern Menschen, die wie Meere die Farbe des unendlichen Himmels tragen. --
Überhaupt war jetzt der reifste beste Zeit¬ punkt für seine Veränderung. Durch Dian und durch dessen Reisen war sogar sein äuße¬ rer Mensch schöner entwickelt in Gastzimmern. Die Menschen gehen wie Schießkugeln weiter, wenn sie abgeglättet sind; bei Zesara blieben ohnehin genug Demant-Spitzen stehen, woran sich das Mittelgut stößet und sticht; und sel¬ ber ungewöhnlicher Werth ist ungewöhnlicher Fehler -- wie hohe Thürme eben darum übergebogen scheinen. Zesara lernte eben außerhalb des ländlichen Junkerzirkels, eine Behendigkeit der Ideen und Worte ein, die ihm sonst nur im Enthusiasmus zu Gebote stand; denn der Witz, sonst ein Feind des letztern, war bei ihm bloß ein Diener und Kind davon.
dieſe hatten im glücklichen Jünglinge ein ewi¬ ges Licht, eine Reinheit ohne Gleichen, Flügel für jeden Thabors-Berg und die ſchönſten aber ſchwierigſten Wünſche zurückgelaſſen. Er glich nicht den bürgerlichen Franzoſen, die wie Teiche die Farbe des nächſten Ufers, ſondern den hö¬ hern Menſchen, die wie Meere die Farbe des unendlichen Himmels tragen. —
Überhaupt war jetzt der reifſte beſte Zeit¬ punkt für ſeine Veränderung. Durch Dian und durch deſſen Reiſen war ſogar ſein äuße¬ rer Menſch ſchöner entwickelt in Gaſtzimmern. Die Menſchen gehen wie Schießkugeln weiter, wenn ſie abgeglättet ſind; bei Zeſara blieben ohnehin genug Demant-Spitzen ſtehen, woran ſich das Mittelgut ſtößet und ſticht; und ſel¬ ber ungewöhnlicher Werth iſt ungewöhnlicher Fehler — wie hohe Thürme eben darum übergebogen ſcheinen. Zeſara lernte eben außerhalb des ländlichen Junkerzirkels, eine Behendigkeit der Ideen und Worte ein, die ihm ſonſt nur im Enthuſiaſmus zu Gebote ſtand; denn der Witz, ſonſt ein Feind des letztern, war bei ihm bloß ein Diener und Kind davon.
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dieſe hatten im glücklichen Jünglinge ein ewi¬
ges Licht, eine Reinheit ohne Gleichen, Flügel
für jeden Thabors-Berg und die ſchönſten aber
ſchwierigſten Wünſche zurückgelaſſen. Er glich
nicht den bürgerlichen Franzoſen, die wie Teiche
die Farbe des nächſten Ufers, ſondern den hö¬
hern Menſchen, die wie Meere die Farbe des
unendlichen Himmels tragen. —
Überhaupt war jetzt der reifſte beſte Zeit¬
punkt für ſeine Veränderung. Durch Dian
und durch deſſen Reiſen war ſogar ſein äuße¬
rer Menſch ſchöner entwickelt in Gaſtzimmern.
Die Menſchen gehen wie Schießkugeln weiter,
wenn ſie abgeglättet ſind; bei Zeſara blieben
ohnehin genug Demant-Spitzen ſtehen, woran
ſich das Mittelgut ſtößet und ſticht; und ſel¬
ber ungewöhnlicher Werth iſt ungewöhnlicher
Fehler — wie hohe Thürme eben darum
übergebogen ſcheinen. Zeſara lernte eben
außerhalb des ländlichen Junkerzirkels, eine
Behendigkeit der Ideen und Worte ein, die ihm
ſonſt nur im Enthuſiaſmus zu Gebote ſtand;
denn der Witz, ſonſt ein Feind des letztern,
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Jean Paul: Titan. Bd. 1. Berlin, 1800, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan01_1800/282>, abgerufen am 30.04.2024.
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