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Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859.

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unter den Waldbäumen irgendwo und schlaft mit
dem Maulwurf um die Wett.
(zapft das Faß an.)
Wolf.
Der Kerl braucht Prügel! he da eingeschenkt!
der Kerl taugt nichts!
(trinkt) der Kerl ist zu faul!
(trinkt) Juta, dein' G'sundheit, alte Hex!
Juta.
Wart ich will dir die Hex! (haut ihm Eins über'n
Rücken.)
Wolf.
Dank für die Bescherung! Uns wackere Män-
ner klopft ihr und den Buben da herzt ihr, daß es
eine Sünde ist -- wenn's unter uns Sünden gäb.
O du allersüß'stes Zuckerkind!
(höhnt den Knaben.)
(Heinrich weint.)
Juta.
Laß dich nicht irr machen, Herzkind! wein' nicht;
laß die Kerls schwatzen. Du bist doch mein süßer Bub.
Heinrich.
Aber sie spotten und höhnen immer und ich thu'
ihnen nichts zu leid.
Wolf.
Könnt'st auch nit, wenn du wolltest, Lunger-
mäulchen.
unter den Waldbäumen irgendwo und ſchlaft mit
dem Maulwurf um die Wett.
(zapft das Faß an.)
Wolf.
Der Kerl braucht Prügel! he da eingeſchenkt!
der Kerl taugt nichts!
(trinkt) der Kerl iſt zu faul!
(trinkt) Juta, dein’ G’ſundheit, alte Hex!
Juta.
Wart ich will dir die Hex! (haut ihm Eins über’n
Rücken.)
Wolf.
Dank für die Beſcherung! Uns wackere Män-
ner klopft ihr und den Buben da herzt ihr, daß es
eine Sünde iſt — wenn’s unter uns Sünden gäb.
O du allerſüß’ſtes Zuckerkind!
(höhnt den Knaben.)
(Heinrich weint.)
Juta.
Laß dich nicht irr machen, Herzkind! wein’ nicht;
laß die Kerls ſchwatzen. Du biſt doch mein ſüßer Bub.
Heinrich.
Aber ſie ſpotten und höhnen immer und ich thu’
ihnen nichts zu leid.
Wolf.
Könnt’ſt auch nit, wenn du wollteſt, Lunger-
mäulchen.
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[86/0092] unter den Waldbäumen irgendwo und ſchlaft mit dem Maulwurf um die Wett. (zapft das Faß an.) Wolf. Der Kerl braucht Prügel! he da eingeſchenkt! der Kerl taugt nichts! (trinkt) der Kerl iſt zu faul! (trinkt) Juta, dein’ G’ſundheit, alte Hex! Juta. Wart ich will dir die Hex! (haut ihm Eins über’n Rücken.) Wolf. Dank für die Beſcherung! Uns wackere Män- ner klopft ihr und den Buben da herzt ihr, daß es eine Sünde iſt — wenn’s unter uns Sünden gäb. O du allerſüß’ſtes Zuckerkind! (höhnt den Knaben.) (Heinrich weint.) Juta. Laß dich nicht irr machen, Herzkind! wein’ nicht; laß die Kerls ſchwatzen. Du biſt doch mein ſüßer Bub. Heinrich. Aber ſie ſpotten und höhnen immer und ich thu’ ihnen nichts zu leid. Wolf. Könnt’ſt auch nit, wenn du wollteſt, Lunger- mäulchen.

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Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein01_1859/92>, abgerufen am 29.04.2024.