Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871.

Bild:
<< vorherige Seite
hurtig, hurtig! Sie haben in der Kammer drin-
nen schon einige Becher Wein geleert und scheinen
guter Dinge.
Casperl.
Ja, ich hab' aber von den "guten Dingern"
noch nichts gemerkt. Jch möcht' auch was Gut's.
Els.
Komm' nur mit mir hinaus, lieber Bursch.
Jch will dir schon etwas Gutes geben. Sollst nicht
zu kurz kommen, Herzensmännchen.
Casperl
(tragisch, mit Bedeutung.)
Jch muß Jhnen nur mittheilen, daß hier bei
dieser Gelegenheit und unter diesen Umständlichkei-
ten mein Magen mehr als mein Herz spricht,
und ist mein Magen aber auf eine anständige
Weise befriedigt, dann, meine allerliebste Madam,
fangen sich erst die Gefühle moines Hörzens zu
rögen an -- --
(kniet sich vor Els hin) dann gehöre
ich Doin, Doin, Doin -- --.

(Tröll und Fasold treten angezecht herein.)
Tröll.
Was will der Narr da?
Fasold.
Bei der alten Els.
hurtig, hurtig! Sie haben in der Kammer drin-
nen ſchon einige Becher Wein geleert und ſcheinen
guter Dinge.
Casperl.
Ja, ich hab’ aber von den „guten Dingern‟
noch nichts gemerkt. Jch möcht’ auch was Gut’s.
Els.
Komm’ nur mit mir hinaus, lieber Burſch.
Jch will dir ſchon etwas Gutes geben. Sollſt nicht
zu kurz kommen, Herzensmännchen.
Casperl
(tragiſch, mit Bedeutung.)
Jch muß Jhnen nur mittheilen, daß hier bei
dieſer Gelegenheit und unter dieſen Umſtändlichkei-
ten mein Magen mehr als mein Herz ſpricht,
und iſt mein Magen aber auf eine anſtändige
Weiſe befriedigt, dann, meine allerliebſte Madam,
fangen ſich erſt die Gefühle moines Hörzens zu
rögen an — —
(kniet ſich vor Els hin) dann gehöre
ich Doin, Doin, Doin — —.

(Tröll und Faſold treten angezecht herein.)
Tröll.
Was will der Narr da?
Faſold.
Bei der alten Els.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <sp who="#ELS">
              <p><pb facs="#f0205" n="199"/>
hurtig, hurtig! Sie haben in der Kammer drin-<lb/>
nen &#x017F;chon einige Becher Wein geleert und &#x017F;cheinen<lb/>
guter Dinge.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#CASPLERLLA">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Ja, ich hab&#x2019; aber von den &#x201E;guten Dingern&#x201F;<lb/>
noch nichts gemerkt. Jch möcht&#x2019; auch was Gut&#x2019;s.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#ELS">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Els.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Komm&#x2019; nur mit mir hinaus, lieber Bur&#x017F;ch.<lb/>
Jch will dir &#x017F;chon etwas Gutes geben. Soll&#x017F;t nicht<lb/>
zu kurz kommen, Herzensmännchen.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#CASPLERLLA">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <stage> <hi rendition="#c">(tragi&#x017F;ch, mit Bedeutung.)</hi> </stage><lb/>
              <p>Jch muß Jhnen nur mittheilen, daß hier bei<lb/>
die&#x017F;er Gelegenheit und unter die&#x017F;en Um&#x017F;tändlichkei-<lb/>
ten mein <hi rendition="#g">Magen</hi> mehr als mein <hi rendition="#g">Herz</hi> &#x017F;pricht,<lb/>
und i&#x017F;t mein Magen aber auf eine an&#x017F;tändige<lb/>
Wei&#x017F;e befriedigt, dann, meine allerlieb&#x017F;te Madam,<lb/>
fangen &#x017F;ich er&#x017F;t die Gefühle moines <hi rendition="#g">Hörzens</hi> zu<lb/><hi rendition="#g">rögen</hi> an &#x2014; &#x2014;</p>
              <stage>(kniet &#x017F;ich vor Els hin)</stage>
              <p>dann gehöre<lb/>
ich <hi rendition="#g">Doin, Doin, Doin</hi> &#x2014; &#x2014;.</p><lb/>
              <stage> <hi rendition="#c">(Tröll und Fa&#x017F;old treten angezecht herein.)</hi> </stage>
            </sp><lb/>
            <sp who="#TRÖ">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Tröll.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Was will der Narr da?</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#FA">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Fa&#x017F;old.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Bei der alten Els.</p>
            </sp><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[199/0205] hurtig, hurtig! Sie haben in der Kammer drin- nen ſchon einige Becher Wein geleert und ſcheinen guter Dinge. Casperl. Ja, ich hab’ aber von den „guten Dingern‟ noch nichts gemerkt. Jch möcht’ auch was Gut’s. Els. Komm’ nur mit mir hinaus, lieber Burſch. Jch will dir ſchon etwas Gutes geben. Sollſt nicht zu kurz kommen, Herzensmännchen. Casperl (tragiſch, mit Bedeutung.) Jch muß Jhnen nur mittheilen, daß hier bei dieſer Gelegenheit und unter dieſen Umſtändlichkei- ten mein Magen mehr als mein Herz ſpricht, und iſt mein Magen aber auf eine anſtändige Weiſe befriedigt, dann, meine allerliebſte Madam, fangen ſich erſt die Gefühle moines Hörzens zu rögen an — — (kniet ſich vor Els hin) dann gehöre ich Doin, Doin, Doin — —. (Tröll und Faſold treten angezecht herein.) Tröll. Was will der Narr da? Faſold. Bei der alten Els.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein04_1871
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein04_1871/205
Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein04_1871/205>, abgerufen am 13.05.2024.