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Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871.

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wenn es an der Zeit ist, werde ich mich bei Euch
einfinden. Wo wohnt Jhr denn?
Jakob.
Jn Haderndorf, eine halbe Stunde von da.
Das erste Dörfl mit dem grünen Kirchthurmdach;
unser Häusl ist das zweite rechts, wenn man hin-
eingeht. Man heißt's beim "Holzjackl."
Katzenberger.
Wohl. Aber, aber -- seid standhaft und ver-
geßt nicht Adam und Eva!
(Geht ab.)
Jakob.
Gehorsamster Diener, Excellenz. -- Du Mar-
gareth, das muß ein verkleideter Prinz sein; meinst
Du nicht?
Margareth.
Ja freilich, der ist gewiß ein Prinz; er hat
auch so hochdeutsch und vornehm gesprochen. Hätten
wir ihn nur gleich per Excellenz titulirt, da hätt'
er uns vielleicht ein paar Gulden geschenkt.
Jakob.
Komm, Weib, geh'n wir heim. Vielleicht fin-
den wir zu Haus schon einen Beutel voll Duka-
katen.
(Beide ab.)
wenn es an der Zeit iſt, werde ich mich bei Euch
einfinden. Wo wohnt Jhr denn?
Jakob.
Jn Haderndorf, eine halbe Stunde von da.
Das erſte Dörfl mit dem grünen Kirchthurmdach;
unſer Häusl iſt das zweite rechts, wenn man hin-
eingeht. Man heißt’s beim „Holzjackl.‟
Katzenberger.
Wohl. Aber, aber — ſeid ſtandhaft und ver-
geßt nicht Adam und Eva!
(Geht ab.)
Jakob.
Gehorſamſter Diener, Excellenz. — Du Mar-
gareth, das muß ein verkleideter Prinz ſein; meinſt
Du nicht?
Margareth.
Ja freilich, der iſt gewiß ein Prinz; er hat
auch ſo hochdeutſch und vornehm geſprochen. Hätten
wir ihn nur gleich per Excellenz titulirt, da hätt’
er uns vielleicht ein paar Gulden geſchenkt.
Jakob.
Komm, Weib, geh’n wir heim. Vielleicht fin-
den wir zu Haus ſchon einen Beutel voll Duka-
katen.
(Beide ab.)
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[82/0088] wenn es an der Zeit iſt, werde ich mich bei Euch einfinden. Wo wohnt Jhr denn? Jakob. Jn Haderndorf, eine halbe Stunde von da. Das erſte Dörfl mit dem grünen Kirchthurmdach; unſer Häusl iſt das zweite rechts, wenn man hin- eingeht. Man heißt’s beim „Holzjackl.‟ Katzenberger. Wohl. Aber, aber — ſeid ſtandhaft und ver- geßt nicht Adam und Eva! (Geht ab.) Jakob. Gehorſamſter Diener, Excellenz. — Du Mar- gareth, das muß ein verkleideter Prinz ſein; meinſt Du nicht? Margareth. Ja freilich, der iſt gewiß ein Prinz; er hat auch ſo hochdeutſch und vornehm geſprochen. Hätten wir ihn nur gleich per Excellenz titulirt, da hätt’ er uns vielleicht ein paar Gulden geſchenkt. Jakob. Komm, Weib, geh’n wir heim. Vielleicht fin- den wir zu Haus ſchon einen Beutel voll Duka- katen. (Beide ab.)

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Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871, S. 82. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein04_1871/88>, abgerufen am 28.04.2024.