Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875.

Bild:
<< vorherige Seite
Aschenbrödel.
Jst nicht Alles ein Traum in diesem Leben?
Prinz.
Aber es gibt so schöne Träume, daß man sie
für immer festhalten möchte.
Aschenbrödel.
Träume sind Schäume. Jch muß fort.
Prinz.
O bleibe, laß dich festhalten.
Aschenbrödel.
Es kann nicht sein. Jch bin nur ein Wandelstern.
Prinz.
Nimmermehr! Du mußt mein Eigen werden.
Aschenbrödel.
Unmöglich! zum Glücke bin ich nicht be-
stimmt. Lebt wohl!
Prinz.
Halt! Halt! Verlaß mich nicht.
Aschenbrödel.
Lebt wohl! (verschwindet.)
Prinz.
Weh mir! Jst mir wirklich nur ein Traumbild
erschienen? Nein, sie war's, die ich im Wald ge-
sehen. Jhr nach!
(will ihr nach.)
Aſchenbrödel.
Jſt nicht Alles ein Traum in dieſem Leben?
Prinz.
Aber es gibt ſo ſchöne Träume, daß man ſie
für immer feſthalten möchte.
Aſchenbrödel.
Träume ſind Schäume. Jch muß fort.
Prinz.
O bleibe, laß dich feſthalten.
Aſchenbrödel.
Es kann nicht ſein. Jch bin nur ein Wandelſtern.
Prinz.
Nimmermehr! Du mußt mein Eigen werden.
Aſchenbrödel.
Unmöglich! zum Glücke bin ich nicht be-
ſtimmt. Lebt wohl!
Prinz.
Halt! Halt! Verlaß mich nicht.
Aſchenbrödel.
Lebt wohl! (verſchwindet.)
Prinz.
Weh mir! Jſt mir wirklich nur ein Traumbild
erſchienen? Nein, ſie war’s, die ich im Wald ge-
ſehen. Jhr nach!
(will ihr nach.)
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0052" n="48"/>
            <sp who="#ASCH">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">A&#x017F;chenbrödel.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>J&#x017F;t nicht Alles ein Traum in die&#x017F;em Leben?</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#ARN">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Prinz.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Aber es gibt &#x017F;o &#x017F;chöne Träume, daß man &#x017F;ie<lb/>
für immer fe&#x017F;thalten möchte.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#ASCH">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">A&#x017F;chenbrödel.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Träume &#x017F;ind Schäume. Jch muß fort.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#ARN">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Prinz.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>O bleibe, laß dich fe&#x017F;thalten.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#ASCH">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">A&#x017F;chenbrödel.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Es kann nicht &#x017F;ein. Jch bin nur ein Wandel&#x017F;tern.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#ARN">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Prinz.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Nimmermehr! Du mußt mein Eigen werden.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#ASCH">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">A&#x017F;chenbrödel.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Unmöglich! zum <hi rendition="#g">Glücke</hi> bin ich <hi rendition="#g">nicht</hi> be-<lb/>
&#x017F;timmt. Lebt wohl!</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#ARN">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Prinz.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Halt! Halt! Verlaß mich nicht.</p>
            </sp><lb/>
            <sp who="#ASCH">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">A&#x017F;chenbrödel.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Lebt wohl!</p>
              <stage>(ver&#x017F;chwindet.)</stage>
            </sp><lb/>
            <sp who="#ARN">
              <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Prinz.</hi> </hi> </speaker><lb/>
              <p>Weh mir! J&#x017F;t mir wirklich nur ein Traumbild<lb/>
er&#x017F;chienen? Nein, <hi rendition="#g">&#x017F;ie</hi> war&#x2019;s, die ich im Wald ge-<lb/>
&#x017F;ehen. <hi rendition="#g">Jhr</hi> nach!</p>
              <stage>(will ihr nach.)</stage>
            </sp><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[48/0052] Aſchenbrödel. Jſt nicht Alles ein Traum in dieſem Leben? Prinz. Aber es gibt ſo ſchöne Träume, daß man ſie für immer feſthalten möchte. Aſchenbrödel. Träume ſind Schäume. Jch muß fort. Prinz. O bleibe, laß dich feſthalten. Aſchenbrödel. Es kann nicht ſein. Jch bin nur ein Wandelſtern. Prinz. Nimmermehr! Du mußt mein Eigen werden. Aſchenbrödel. Unmöglich! zum Glücke bin ich nicht be- ſtimmt. Lebt wohl! Prinz. Halt! Halt! Verlaß mich nicht. Aſchenbrödel. Lebt wohl! (verſchwindet.) Prinz. Weh mir! Jſt mir wirklich nur ein Traumbild erſchienen? Nein, ſie war’s, die ich im Wald ge- ſehen. Jhr nach! (will ihr nach.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein05_1875
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein05_1875/52
Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein05_1875/52>, abgerufen am 29.04.2024.