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Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721.

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Curieuse Reise-Beschreibung. II. Cap.
"liche Feuchtigkeit auf die Gedärme loß, und
"bricht derselben Haut, ja es beisset gantze Stü-
"cken davon, wenn hierauf die Gedärme schwe-
"ren, so giebt man ihm den Nahmen von dem
"Darm-Schweren oder Tenasmus.

"Dis sind nun die wahren Ursachen des
"Schiff-Scharbocks und Durchlauffs (denn
"diese lassen sich offt beym Scharbock sehen)
"bloß und entdeckt.

"Nun ist eine Kunst, ob man diese See-Teuf-
"fel
von dem Schiffe abhalten könne, und so zu-
"vorkommen, daß man nicht genöthiget wird,
"die unwilligen und unbescheidenen Gäste ohne
"Danck aufzunehmen und zu verpflegen.

"Da man aber es mit einer herrlichen Erfri-
"schung
nicht völlig heben, und diese sehr üble
"Kranckheiten so geschwind curiren kan, und
"zwar mit wenigern Kosten, als man sonst ge-
"wohnt ist. So will ich erst die Sachen anzeigen,
"wodurch man zuvor kommen kan (und zwar ein
"grosses Theil mehr als vor diesen) daß solche
"schädliche Feuchtigkeiten, so den Scharbock
"verursachen, gar nicht oder sehr selten in der
"Schiff-Leute Blut oder Feuchtigkeiten kommen
"können. Oder wenn es sich da einschleicht, daß
"man die hineingekommenen Feuchtigkeiten
"leichter, als vor diesen wieder heraus bringen
"kan, und man also das Schiffs-Volck auf so
"eine lange Reise gesund erhalten und verwah-
"ren kan. Nun wollen wir zur Sache schrei-
"ten.
Jch habe gesagt, daß die erste Ursache, so
"das Blut dick macht, der Mangel am Was-
"ser ist.

Damit

Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. II. Cap.
„liche Feuchtigkeit auf die Gedaͤrme loß, und
„bricht derſelben Haut, ja es beiſſet gantze Stuͤ-
„cken davon, wenn hierauf die Gedaͤrme ſchwe-
„ren, ſo giebt man ihm den Nahmen von dem
Darm-Schweren oder Tenaſmus.

„Dis ſind nun die wahren Urſachen des
Schiff-Scharbocks und Durchlauffs (denn
„dieſe laſſen ſich offt beym Scharbock ſehen)
„bloß und entdeckt.

„Nun iſt eine Kunſt, ob man dieſe See-Teuf-
„fel
von dem Schiffe abhalten koͤnne, und ſo zu-
„vorkommen, daß man nicht genoͤthiget wird,
„die unwilligen und unbeſcheidenen Gaͤſte ohne
„Danck aufzunehmen und zu verpflegen.

„Da man aber es mit einer herrlichen Erfri-
„ſchung
nicht voͤllig heben, und dieſe ſehr uͤble
„Kranckheiten ſo geſchwind curiren kan, und
„zwar mit wenigern Koſten, als man ſonſt ge-
„wohnt iſt. So will ich erſt die Sachen anzeigen,
„wodurch man zuvor kommen kan (und zwar ein
„groſſes Theil mehr als vor dieſen) daß ſolche
ſchaͤdliche Feuchtigkeiten, ſo den Scharbock
„verurſachen, gar nicht oder ſehr ſelten in der
„Schiff-Leute Blut oder Feuchtigkeiten kommen
„koͤnnen. Oder wenn es ſich da einſchleicht, daß
„man die hineingekommenen Feuchtigkeiten
leichter, als vor dieſen wieder heraus bringen
„kan, und man alſo das Schiffs-Volck auf ſo
„eine lange Reiſe geſund erhalten und verwah-
„ren kan. Nun wollen wir zur Sache ſchrei-
„ten.
Jch habe geſagt, daß die erſte Urſache, ſo
„das Blut dick macht, der Mangel am Waſ-
„ſer iſt.

Damit
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[26/0046] Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. II. Cap. „liche Feuchtigkeit auf die Gedaͤrme loß, und „bricht derſelben Haut, ja es beiſſet gantze Stuͤ- „cken davon, wenn hierauf die Gedaͤrme ſchwe- „ren, ſo giebt man ihm den Nahmen von dem „Darm-Schweren oder Tenaſmus. „Dis ſind nun die wahren Urſachen des „Schiff-Scharbocks und Durchlauffs (denn „dieſe laſſen ſich offt beym Scharbock ſehen) „bloß und entdeckt. „Nun iſt eine Kunſt, ob man dieſe See-Teuf- „fel von dem Schiffe abhalten koͤnne, und ſo zu- „vorkommen, daß man nicht genoͤthiget wird, „die unwilligen und unbeſcheidenen Gaͤſte ohne „Danck aufzunehmen und zu verpflegen. „Da man aber es mit einer herrlichen Erfri- „ſchung nicht voͤllig heben, und dieſe ſehr uͤble „Kranckheiten ſo geſchwind curiren kan, und „zwar mit wenigern Koſten, als man ſonſt ge- „wohnt iſt. So will ich erſt die Sachen anzeigen, „wodurch man zuvor kommen kan (und zwar ein „groſſes Theil mehr als vor dieſen) daß ſolche „ſchaͤdliche Feuchtigkeiten, ſo den Scharbock „verurſachen, gar nicht oder ſehr ſelten in der „Schiff-Leute Blut oder Feuchtigkeiten kommen „koͤnnen. Oder wenn es ſich da einſchleicht, daß „man die hineingekommenen Feuchtigkeiten „leichter, als vor dieſen wieder heraus bringen „kan, und man alſo das Schiffs-Volck auf ſo „eine lange Reiſe geſund erhalten und verwah- „ren kan. Nun wollen wir zur Sache ſchrei- „ten. Jch habe geſagt, daß die erſte Urſache, ſo „das Blut dick macht, der Mangel am Waſ- „ſer iſt. Damit

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Zitationshilfe: Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/posos_krinkekesmes_1721/46>, abgerufen am 29.04.2024.