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Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721.

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Curieuse Reise-Beschreibung. II. Cap.

Damit man also daran keinen oder wenigen"
Mangel habe, so wie diese lange Reise nach"
Südland ist, so müsten unsre Patronen uns kei-"
ne gemeine Fässer mitgegeben haben, daß wir"
darinn Grütze, Graupen, Bohnen, Mehl und"
dergl. thun solten, sondern an deren statt, so"
man itzo braucht, müste man gute Lager-Fässer,"
oder sogenannte Faicken nehmen, wenn man"
diese von Grütze, Erbsen etc. ledig gemacht,"
kan man wieder Wasser drein füllen. Diese"
Fässer sind deshalben nicht verdorben, sondern"
sind allzeit wieder so wol zu Wasser-Fässern,"
als zu was andern auf allen Reisen zu gebrau-"
chen. Und so man mehr Raum in dem Schiff"
haben müste, so könte man nach Gutbefinden,"
so viel als möglich seyn wird, machen und auf-"
heben."

Wenn man auch Distillir-Blasen mitnimmt,"
so doppelt oder dick verzinnet seyn, und man"
solche nicht mit gar zu wenigem Wasser oder bey"
starckem Feuer zusetzt, so wird das überzogene"
Wasser nicht kupfftig, und also auch nicht"
ungesund.
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Auf diese Art kan man gröstentheils dem"
Mangel am Wasser zuvor kommen. Dem Ge-"
brauch des verdorbenen, stinckenden und ver-"
faulten Wassers, so schon schleimicht ist, ehe"
man es trinckt, und noch mehr Schleim in dem"
Magen hervor bringt, kan man meistentheils"
zuvorkommen, wenn man alle Tage Wasser auf-"
kochen lässet."

Dadurch wird das klare von dem unklaren,"

oder
Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. II. Cap.

Damit man alſo daran keinen oder wenigen„
Mangel habe, ſo wie dieſe lange Reiſe nach„
Suͤdland iſt, ſo muͤſten unſre Patronen uns kei-„
ne gemeine Faͤſſer mitgegeben haben, daß wir„
darinn Gruͤtze, Graupen, Bohnen, Mehl und„
dergl. thun ſolten, ſondern an deren ſtatt, ſo„
man itzo braucht, muͤſte man gute Lager-Faͤſſer,„
oder ſogenannte Faicken nehmen, wenn man„
dieſe von Gruͤtze, Erbſen ꝛc. ledig gemacht,„
kan man wieder Waſſer drein fuͤllen. Dieſe„
Faͤſſer ſind deshalben nicht verdorben, ſondern„
ſind allzeit wieder ſo wol zu Waſſer-Faͤſſern,„
als zu was andern auf allen Reiſen zu gebrau-„
chen. Und ſo man mehr Raum in dem Schiff„
haben muͤſte, ſo koͤnte man nach Gutbefinden,„
ſo viel als moͤglich ſeyn wird, machen und auf-„
heben.„

Wenn man auch Diſtillir-Blaſen mitnimmt,„
ſo doppelt oder dick verzinnet ſeyn, und man„
ſolche nicht mit gar zu wenigem Waſſer oder bey„
ſtarckem Feuer zuſetzt, ſo wird das uͤberzogene„
Waſſer nicht kupfftig, und alſo auch nicht„
ungeſund.

Auf dieſe Art kan man groͤſtentheils dem„
Mangel am Waſſer zuvor kommen. Dem Ge-„
brauch des verdorbenen, ſtinckenden und ver-„
faulten Waſſers, ſo ſchon ſchleimicht iſt, ehe„
man es trinckt, und noch mehr Schleim in dem„
Magen hervor bringt, kan man meiſtentheils„
zuvorkommen, wenn man alle Tage Waſſer auf-„
kochen laͤſſet.„

Dadurch wird das klare von dem unklaren,

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[27/0047] Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. II. Cap. Damit man alſo daran keinen oder wenigen„ Mangel habe, ſo wie dieſe lange Reiſe nach„ Suͤdland iſt, ſo muͤſten unſre Patronen uns kei-„ ne gemeine Faͤſſer mitgegeben haben, daß wir„ darinn Gruͤtze, Graupen, Bohnen, Mehl und„ dergl. thun ſolten, ſondern an deren ſtatt, ſo„ man itzo braucht, muͤſte man gute Lager-Faͤſſer,„ oder ſogenannte Faicken nehmen, wenn man„ dieſe von Gruͤtze, Erbſen ꝛc. ledig gemacht,„ kan man wieder Waſſer drein fuͤllen. Dieſe„ Faͤſſer ſind deshalben nicht verdorben, ſondern„ ſind allzeit wieder ſo wol zu Waſſer-Faͤſſern,„ als zu was andern auf allen Reiſen zu gebrau-„ chen. Und ſo man mehr Raum in dem Schiff„ haben muͤſte, ſo koͤnte man nach Gutbefinden,„ ſo viel als moͤglich ſeyn wird, machen und auf-„ heben.„ Wenn man auch Diſtillir-Blaſen mitnimmt,„ ſo doppelt oder dick verzinnet ſeyn, und man„ ſolche nicht mit gar zu wenigem Waſſer oder bey„ ſtarckem Feuer zuſetzt, ſo wird das uͤberzogene„ Waſſer nicht kupfftig, und alſo auch nicht„ ungeſund.„ Auf dieſe Art kan man groͤſtentheils dem„ Mangel am Waſſer zuvor kommen. Dem Ge-„ brauch des verdorbenen, ſtinckenden und ver-„ faulten Waſſers, ſo ſchon ſchleimicht iſt, ehe„ man es trinckt, und noch mehr Schleim in dem„ Magen hervor bringt, kan man meiſtentheils„ zuvorkommen, wenn man alle Tage Waſſer auf-„ kochen laͤſſet.„ Dadurch wird das klare von dem unklaren,„ oder

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Zitationshilfe: Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721, S. 27. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/posos_krinkekesmes_1721/47>, abgerufen am 29.04.2024.