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Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680.

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Feldschers. Cap. III.
stille und eine heilende Krafft hinterliesse.
Nachdem dieses geschehen/ so habe ich fol-
gendes Pulver Abend- und Morgens in
Tormentill oder Eichenlaubwasser dem
Patienten eingegeben/ welches wol werth/
daß ich es wegen seiner herrlichen Tugen-
den anhero setze.

Rp. Terr. Sigillat. rubr.
Lapid. Cristall. praeparat.
C. C. ust. praeparat. ana Scrup. S.
Laudan. Opiat. gr. ij.

Dieses wird nicht allein die Schmertzen
stillen/ sondern auch also gemach stopffen/
daß du dich drüber wirst verwundern
müssen: Daß abgeraspelte Pulver vom
Priapo Cervi auff ij. Scrup. in Tormentill-
Wasser eingenommen ist gleichfalß ein un-
schätzbares Mittel/ und mit diesen zwey-
en habe ich über 50. Patienten/ bey wel-
chen fast alle Hoffnung auß gewesen glück-
lich geholffen: Dahero ich auch vor unnö-
thig erachtet/ mehr Medicamenta anhero
zu setzen weil ich dich damit nur irrig ma-
chen möchte. Jns gemein ist bey dieser
Kranckheit ein grosser Durst/ und wird der
Patient gezwungen allerhand Geträncke
im Felde zu trincken/ dem kanstu also begeg-

nen/ wirff

Feldſchers. Cap. III.
ſtille und eine heilende Krafft hinterlieſſe.
Nachdem dieſes geſchehen/ ſo habe ich fol-
gendes Pulver Abend- und Morgens in
Tormentill oder Eichenlaubwaſſer dem
Patienten eingegeben/ welches wol weꝛth/
daß ich es wegen ſeiner herrlichen Tugen-
den anhero ſetze.

Rp. Terr. Sigillat. rubr.
Lapid. Criſtall. præparat.
C. C. uſt. præparat. ana Scrup. S.
Laudan. Opiat. gr. ij.

Dieſes wird nicht allein die Schmertzen
ſtillen/ ſondern auch alſo gemach ſtopffen/
daß du dich druͤber wirſt verwundern
muͤſſen: Daß abgeraſpelte Pulver vom
Priapo Cervi auff ij. Scrup. in Tormentill-
Waſſer eingenommen iſt gleichfalß ein un-
ſchaͤtzbares Mittel/ und mit dieſen zwey-
en habe ich uͤber 50. Patienten/ bey wel-
chen faſt alle Hoffnung auß geweſen gluͤck-
lich geholffen: Dahero ich auch vor unnoͤ-
thig erachtet/ mehr Medicamenta anhero
zu ſetzen weil ich dich damit nur irrig ma-
chen moͤchte. Jns gemein iſt bey dieſer
Kranckheit ein groſſer Durſt/ uñ wird der
Patient gezwungen allerhand Getraͤncke
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[179[197]/0237] Feldſchers. Cap. III. ſtille und eine heilende Krafft hinterlieſſe. Nachdem dieſes geſchehen/ ſo habe ich fol- gendes Pulver Abend- und Morgens in Tormentill oder Eichenlaubwaſſer dem Patienten eingegeben/ welches wol weꝛth/ daß ich es wegen ſeiner herrlichen Tugen- den anhero ſetze. Rp. Terr. Sigillat. rubr. Lapid. Criſtall. præparat. C. C. uſt. præparat. ana Scrup. S. Laudan. Opiat. gr. ij. Dieſes wird nicht allein die Schmertzen ſtillen/ ſondern auch alſo gemach ſtopffen/ daß du dich druͤber wirſt verwundern muͤſſen: Daß abgeraſpelte Pulver vom Priapo Cervi auff ij. Scrup. in Tormentill- Waſſer eingenommen iſt gleichfalß ein un- ſchaͤtzbares Mittel/ und mit dieſen zwey- en habe ich uͤber 50. Patienten/ bey wel- chen faſt alle Hoffnung auß geweſen gluͤck- lich geholffen: Dahero ich auch vor unnoͤ- thig erachtet/ mehr Medicamenta anhero zu ſetzen weil ich dich damit nur irrig ma- chen moͤchte. Jns gemein iſt bey dieſer Kranckheit ein groſſer Durſt/ uñ wird der Patient gezwungen allerhand Getraͤncke im Felde zu trincken/ dem kanſtu alſo begeg- nen/ wirff

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Zitationshilfe: Purmann, Matthäus Gottfried: Der rechte und wahrhafftige Feldscher. Halberstadt, 1680, S. 179[197]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/purmann_feldscher_1680/237>, abgerufen am 05.05.2024.