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Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753.

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1. Cap. Von den
sechs Schnh breite Lehnen oder Leiten zu gra-
ben und aufzuwerfen, auf welchen die Sonne
den ganzen Tag ihren Widerschein haben kan. So
bald als nun der Frost durch die Sonne aufge-
dauet und aus der Erde gezogen worden, sobald
säen sie den Samen darauf, ziehen solchen mit
Kärsten unter und rechnen das Land fein gleich
und eben. Auf solche Art erhalten sie 14 Tage
bis 3 Wochen eher als andere Leute jungen Sal-
lat zum Ausstechen. Von dergleichen Lehnen oder
Leiten ist auch unten bey den frühzeitigen Erbsen
ein mehreres nachzulesen.

Wenn der Same aufgegangen und die
Stäudlein zum Verpflanzen dienlich sind; so wer-
den solche auf ein ander Beet nach der Garten-
Schnure gesteckt. Es verlangen aber einige Sor-
ten, als Montree, Strasburger, Prinzen-Kopf,
Prahl, Schweden-Kopf und Koch-Sallat, einen
Schuh weit Raum. Hingegen Forellen, mit weis-
sen und schwarzen Samen, frühgelber Eyer-Sal-
lat, welchen einige Leute den kleinen Montree nen-
nen, brauchen nur einen halben Schuh weit ge-
steckt zu werden. Diese kleinen Pflänzlein müs-
sen auch zwey oder drey Tage mit Lattig oder an-
dern Blättern beleget, oder Breter schreg vorge-
stellet werden, damit die Sonne solche nicht also-
bald verbrennen kan. Auch muß hierbey das Be-
giessen nicht so sparsam geschehen, damit sie desto
eher bekleiben können. Am allerbesten kan die Ver-
pflanzung auf dem Abend, besonders wenn es einen
Tag vorhero geregnet hat, vorgenommen werden.

Jst

1. Cap. Von den
ſechs Schnh breite Lehnen oder Leiten zu gra-
ben und aufzuwerfen, auf welchen die Sonne
den ganzen Tag ihren Widerſchein haben kan. So
bald als nun der Froſt durch die Sonne aufge-
dauet und aus der Erde gezogen worden, ſobald
ſaͤen ſie den Samen darauf, ziehen ſolchen mit
Kaͤrſten unter und rechnen das Land fein gleich
und eben. Auf ſolche Art erhalten ſie 14 Tage
bis 3 Wochen eher als andere Leute jungen Sal-
lat zum Ausſtechen. Von dergleichen Lehnen oder
Leiten iſt auch unten bey den fruͤhzeitigen Erbſen
ein mehreres nachzuleſen.

Wenn der Same aufgegangen und die
Staͤudlein zum Verpflanzen dienlich ſind; ſo wer-
den ſolche auf ein ander Beet nach der Garten-
Schnure geſteckt. Es verlangen aber einige Sor-
ten, als Montree, Strasburger, Prinzen-Kopf,
Prahl, Schweden-Kopf und Koch-Sallat, einen
Schuh weit Raum. Hingegen Forellen, mit weiſ-
ſen und ſchwarzen Samen, fruͤhgelber Eyer-Sal-
lat, welchen einige Leute den kleinen Montree nen-
nen, brauchen nur einen halben Schuh weit ge-
ſteckt zu werden. Dieſe kleinen Pflaͤnzlein muͤſ-
ſen auch zwey oder drey Tage mit Lattig oder an-
dern Blaͤttern beleget, oder Breter ſchreg vorge-
ſtellet werden, damit die Sonne ſolche nicht alſo-
bald verbrennen kan. Auch muß hierbey das Be-
gieſſen nicht ſo ſparſam geſchehen, damit ſie deſto
eher bekleiben koͤnnen. Am allerbeſten kan die Ver-
pflanzung auf dem Abend, beſonders wenn es einen
Tag vorhero geregnet hat, vorgenommen werden.

Jſt
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[4/0014] 1. Cap. Von den ſechs Schnh breite Lehnen oder Leiten zu gra- ben und aufzuwerfen, auf welchen die Sonne den ganzen Tag ihren Widerſchein haben kan. So bald als nun der Froſt durch die Sonne aufge- dauet und aus der Erde gezogen worden, ſobald ſaͤen ſie den Samen darauf, ziehen ſolchen mit Kaͤrſten unter und rechnen das Land fein gleich und eben. Auf ſolche Art erhalten ſie 14 Tage bis 3 Wochen eher als andere Leute jungen Sal- lat zum Ausſtechen. Von dergleichen Lehnen oder Leiten iſt auch unten bey den fruͤhzeitigen Erbſen ein mehreres nachzuleſen. Wenn der Same aufgegangen und die Staͤudlein zum Verpflanzen dienlich ſind; ſo wer- den ſolche auf ein ander Beet nach der Garten- Schnure geſteckt. Es verlangen aber einige Sor- ten, als Montree, Strasburger, Prinzen-Kopf, Prahl, Schweden-Kopf und Koch-Sallat, einen Schuh weit Raum. Hingegen Forellen, mit weiſ- ſen und ſchwarzen Samen, fruͤhgelber Eyer-Sal- lat, welchen einige Leute den kleinen Montree nen- nen, brauchen nur einen halben Schuh weit ge- ſteckt zu werden. Dieſe kleinen Pflaͤnzlein muͤſ- ſen auch zwey oder drey Tage mit Lattig oder an- dern Blaͤttern beleget, oder Breter ſchreg vorge- ſtellet werden, damit die Sonne ſolche nicht alſo- bald verbrennen kan. Auch muß hierbey das Be- gieſſen nicht ſo ſparſam geſchehen, damit ſie deſto eher bekleiben koͤnnen. Am allerbeſten kan die Ver- pflanzung auf dem Abend, beſonders wenn es einen Tag vorhero geregnet hat, vorgenommen werden. Jſt

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Zitationshilfe: Reichardt, Christian: Land- u. Garten-Schatzes. Bd. 4. Erfurt, 1753, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/reichart_landschatz04_1753/14>, abgerufen am 27.04.2024.