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Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647.

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Andere Handelung.
Sie bedanken sich alle vier mit einer sehr tieffen
unterthänigen Reverentz/ Jnmittlest öffnet sich der
Schauplatz/ darauff stehet eine schöne Taffel mit ver-
güldeten Schüsselen voller Koufekt/ viele güldene und
silberne Becher/ Pokal und allerhand Trinkgeschirr/
an der seiten stehet ein Schenktisch/ welcher übermäs-
sig mit mancherlei köstbahren Gefässen ist geschmük-
ket/ daß Gemach und die Wände mit schönen Tapeze-
reien gezieret/ etliche Stühle mit güldenen Küssen/ al-
les auffs prächtigste man es immer kan haben außge-
rüstet/ hierauff spricht
Teutschland. Jhr meine wehrte Cavallier,
Jch bitte Euch perdonnirt mir/ dafern Jch
Euch nicht nach Euren meriten tractire,
mein Wille ist guht/ Jch habe befohlen dieses
geringe Banketchen so lange anzurichten/ biß
meine Königliche Taffel färtig und Jch die
Herren zuer Mahlzeit führen lasse. Bitte
demnach/ sie wollen sich unterdessen setzen und
ein weinig von dem auffgetragenem Konfekt
nebenst einem Trünklein Wein versuchen/ biß
wir die Abendtaffel mit einander halten/ Ey
die Herren setzen sich doch.
Monsieur Gaston. Allerdurchläuchtigste
Königinn/ gnädigste Frau/ wir bedanken uns
zuem allerunterthänigsten vor die hohe Kö-
nigliche Gnade/ welche uns ohne allen unseren
Verdienst von E. Majestät wird erwiesen/
welche zwahr wir nimmermehr können vergel-
ten/
Andere Handelung.
Sie bedanken ſich alle vier mit einer ſehr tieffen
unterthaͤnigen Reverentz/ Jnmittleſt oͤffnet ſich der
Schauplatz/ darauff ſtehet eine ſchoͤne Taffel mit ver-
guͤldeten Schuͤſſelen voller Koufekt/ viele guͤldene und
ſilberne Becher/ Pokal und allerhand Trinkgeſchirr/
an der ſeiten ſtehet ein Schenktiſch/ welcher uͤbermaͤſ-
ſig mit mancherlei koͤſtbahren Gefaͤſſen iſt geſchmuͤk-
ket/ daß Gemach und die Waͤnde mit ſchoͤnen Tapeze-
reien gezieret/ etliche Stuͤhle mit guͤldenen Kuͤſſen/ al-
les auffs praͤchtigſte man es immer kan haben außge-
ruͤſtet/ hierauff ſpricht
Teutſchland. Jhr meine wehrte Cavallier,
Jch bitte Euch perdonnirt mir/ dafern Jch
Euch nicht nach Euren meriten tractire,
mein Wille iſt guht/ Jch habe befohlen dieſes
geringe Banketchen ſo lange anzurichten/ biß
meine Koͤnigliche Taffel faͤrtig und Jch die
Herren zuer Mahlzeit fuͤhren laſſe. Bitte
demnach/ ſie wollen ſich unterdeſſen ſetzen und
ein weinig von dem auffgetragenem Konfekt
nebenſt einem Truͤnklein Wein verſuchen/ biß
wir die Abendtaffel mit einander halten/ Ey
die Herren ſetzen ſich doch.
Monſieur Gaſton. Allerdurchlaͤuchtigſte
Koͤniginn/ gnaͤdigſte Frau/ wir bedanken uns
zuem allerunterthaͤnigſten vor die hohe Koͤ-
nigliche Gnade/ welche uns ohne allen unſeren
Verdienſt von E. Majeſtaͤt wird erwieſen/
welche zwahr wir nimmermehr koͤnnen vergel-
ten/
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[60[59]/0127] Andere Handelung. ☾ Sie bedanken ſich alle vier mit einer ſehr tieffen unterthaͤnigen Reverentz/ Jnmittleſt oͤffnet ſich der Schauplatz/ darauff ſtehet eine ſchoͤne Taffel mit ver- guͤldeten Schuͤſſelen voller Koufekt/ viele guͤldene und ſilberne Becher/ Pokal und allerhand Trinkgeſchirr/ an der ſeiten ſtehet ein Schenktiſch/ welcher uͤbermaͤſ- ſig mit mancherlei koͤſtbahren Gefaͤſſen iſt geſchmuͤk- ket/ daß Gemach und die Waͤnde mit ſchoͤnen Tapeze- reien gezieret/ etliche Stuͤhle mit guͤldenen Kuͤſſen/ al- les auffs praͤchtigſte man es immer kan haben außge- ruͤſtet/ hierauff ſpricht Teutſchland. Jhr meine wehrte Cavallier, Jch bitte Euch perdonnirt mir/ dafern Jch Euch nicht nach Euren meriten tractire, mein Wille iſt guht/ Jch habe befohlen dieſes geringe Banketchen ſo lange anzurichten/ biß meine Koͤnigliche Taffel faͤrtig und Jch die Herren zuer Mahlzeit fuͤhren laſſe. Bitte demnach/ ſie wollen ſich unterdeſſen ſetzen und ein weinig von dem auffgetragenem Konfekt nebenſt einem Truͤnklein Wein verſuchen/ biß wir die Abendtaffel mit einander halten/ Ey die Herren ſetzen ſich doch. Monſieur Gaſton. Allerdurchlaͤuchtigſte Koͤniginn/ gnaͤdigſte Frau/ wir bedanken uns zuem allerunterthaͤnigſten vor die hohe Koͤ- nigliche Gnade/ welche uns ohne allen unſeren Verdienſt von E. Majeſtaͤt wird erwieſen/ welche zwahr wir nimmermehr koͤnnen vergel- ten/

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Zitationshilfe: Rist, Johann: Das Friede Wünschende Teütschland. [s. l.], 1647, S. 60[59]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rist_teuetschland_1647/127>, abgerufen am 14.05.2024.