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Rohde, Erwin: Psyche. Seelencult und Unsterblichkeitsglaube der Griechen. Freiburg u. a., 1894.

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schen lebendigen Allgemeinen vorschwebte, hat seine Meinung
so bestimmt ausgesprochen wie dieser philosophische Laie.

Auf der Höhe dieser pantheistischen Erhabenheit der An-
schauung sich zu erhalten, mag der Wunsch des Dichters ge-
wesen sein. Er musste doch im eignen, vieles umfassenden,
nichts in dauernder Umarmung festhaltenden Geiste die Wahr-
heit des Protagoreischen Satzes, dass jede Behauptung ihr gleich-
berechtigtes Gegentheil aufrufe 1), zu oft erfahren, um irgend
einer Meinung zu jeder Zeit anhängen zu können. Vom Tode
und dem was hinter ihm sich aufthun mag, hat doch Niemand
eine Erfahrung 2). Es mag sein, dass völliges Versinken ins
Nichts erfolgt, der Todte ganz zunichte wird 3). In der Un-
vergänglichkeit des Menschengeschlechtes mag der grosse Name,
der Nachruhm grosser Thaten unsterblich fortbestehen 4). Ob
sonst noch, in einer Geisterwelt, sich ein Rest des Lebens er-
hält, wer weiss es? Kaum sollte man es wünschen 5). Das ist
ja das Tröstliche am Tode, dass er aller Empfindung, und so

1) Eur. selbst eignet ihn sich an, fr. 189 (Antiope), und bestätigt
ihn durch so viele logon amillai, in denen er mit gleicher Scheinbarkeit
die entgegengesetzten Meinungen über die gleiche Sache zum Ausdruck
kommen lässt.
2) apeirosune allou biotou u. s. w. Hippol. 190--196. to zen gar
ismen, tou thanein d apeiria pas tis phobeitai phos lipein tod eliou. fr. 816,
10 f. (Phoinix).
3) Der Todte ge kai skia: to meden eis ouden Repei fr. 532 (vgl.
fr. 533. 534). to me genesthai to thanein ison ; osper ouk idousa phos weiss
die Gestorbene nichts von sich und ihrem Leiden. Troad. 632--644 (oft
in Consolationen nachgeahmter locus. Axioch. 365 D; Plut. cons. ad
Apoll.
15).
4) pheme ton esthlon kan mukhois deiknusi ges fr. 865. arete de kan
thane tis ouk apollutai, ze d ouket ontos somatos -- fr. 734. Vgl. An-
drom.
761 ff. Beim Opfertode der Makaria weiss der Chor, Heraclid.
620 ff., nur den Ruhm, der sie erwarte, zum Troste vorzubringen: oud
aklees nin doxa pros anthropon upodexetai.
5) Makaria, freiwillig in den Tod gehend, -- eiti de kata khthonos ;
eie ge mentoi meden. ei gar exomen kakei merimnas oi thanoumenoi broton,
ouk oid opoi tis trepsetai ; to gar thanein kakon megiston pharmakon nomizetai.
Heracl. 592 ff. -- fr. 916.

schen lebendigen Allgemeinen vorschwebte, hat seine Meinung
so bestimmt ausgesprochen wie dieser philosophische Laie.

Auf der Höhe dieser pantheistischen Erhabenheit der An-
schauung sich zu erhalten, mag der Wunsch des Dichters ge-
wesen sein. Er musste doch im eignen, vieles umfassenden,
nichts in dauernder Umarmung festhaltenden Geiste die Wahr-
heit des Protagoreischen Satzes, dass jede Behauptung ihr gleich-
berechtigtes Gegentheil aufrufe 1), zu oft erfahren, um irgend
einer Meinung zu jeder Zeit anhängen zu können. Vom Tode
und dem was hinter ihm sich aufthun mag, hat doch Niemand
eine Erfahrung 2). Es mag sein, dass völliges Versinken ins
Nichts erfolgt, der Todte ganz zunichte wird 3). In der Un-
vergänglichkeit des Menschengeschlechtes mag der grosse Name,
der Nachruhm grosser Thaten unsterblich fortbestehen 4). Ob
sonst noch, in einer Geisterwelt, sich ein Rest des Lebens er-
hält, wer weiss es? Kaum sollte man es wünschen 5). Das ist
ja das Tröstliche am Tode, dass er aller Empfindung, und so

1) Eur. selbst eignet ihn sich an, fr. 189 (Antiope), und bestätigt
ihn durch so viele λόγων ἅμιλλαι, in denen er mit gleicher Scheinbarkeit
die entgegengesetzten Meinungen über die gleiche Sache zum Ausdruck
kommen lässt.
2) ἀπειροσύνη ἄλλου βιότου u. s. w. Hippol. 190—196. τὸ ζῆν γὰρ
ἴσμεν, τοῦ ϑανεῖν δ̕ ἀπειρίᾳ πᾶς τις φοβεῖται φῶς λιπεῖν τόδ̕ ἡλίου. fr. 816,
10 f. (Phoinix).
3) Der Todte γῆ καὶ σκιά: τὸ μηδὲν εἰς οὐδὲν ῥέπει fr. 532 (vgl.
fr. 533. 534). τὸ μὴ γενέσϑαι τῷ ϑανεῖν ἴσον · ὥσπερ οὐκ ἰδοῦσα φῶς weiss
die Gestorbene nichts von sich und ihrem Leiden. Troad. 632—644 (oft
in Consolationen nachgeahmter locus. Axioch. 365 D; Plut. cons. ad
Apoll.
15).
4) φήμη τὸν ἐσϑλὸν κἀν μυχοῖς δείκνυσι γῆς fr. 865. ἀρετὴ δὲ κἂν
ϑάνῃ τις οὐκ ἀπόλλυται, ζῇ δ̕ οὐκέτ̕ ὄντος σώματος — fr. 734. Vgl. An-
drom.
761 ff. Beim Opfertode der Makaria weiss der Chor, Heraclid.
620 ff., nur den Ruhm, der sie erwarte, zum Troste vorzubringen: οὐδ̕
ἀκλεής νιν δόξα πρὸς ἀνϑρώπων ὑποδέξεται.
5) Makaria, freiwillig in den Tod gehend, — εἴτι δὴ κατὰ χϑονός ·
εἴη γε μέντοι μηδέν. εἰ γὰρ ἕξομεν κἀκεῖ μερίμνας οἱ ϑανούμενοι βροτῶν,
οὐκ οἶδ̕ ὅποι τις τρέψεται · τὸ γὰρ ϑανεῖν κακῶν μέγιστον φάρμακον νομίζεται.
Heracl. 592 ff. — fr. 916.
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[553/0569] schen lebendigen Allgemeinen vorschwebte, hat seine Meinung so bestimmt ausgesprochen wie dieser philosophische Laie. Auf der Höhe dieser pantheistischen Erhabenheit der An- schauung sich zu erhalten, mag der Wunsch des Dichters ge- wesen sein. Er musste doch im eignen, vieles umfassenden, nichts in dauernder Umarmung festhaltenden Geiste die Wahr- heit des Protagoreischen Satzes, dass jede Behauptung ihr gleich- berechtigtes Gegentheil aufrufe 1), zu oft erfahren, um irgend einer Meinung zu jeder Zeit anhängen zu können. Vom Tode und dem was hinter ihm sich aufthun mag, hat doch Niemand eine Erfahrung 2). Es mag sein, dass völliges Versinken ins Nichts erfolgt, der Todte ganz zunichte wird 3). In der Un- vergänglichkeit des Menschengeschlechtes mag der grosse Name, der Nachruhm grosser Thaten unsterblich fortbestehen 4). Ob sonst noch, in einer Geisterwelt, sich ein Rest des Lebens er- hält, wer weiss es? Kaum sollte man es wünschen 5). Das ist ja das Tröstliche am Tode, dass er aller Empfindung, und so 1) Eur. selbst eignet ihn sich an, fr. 189 (Antiope), und bestätigt ihn durch so viele λόγων ἅμιλλαι, in denen er mit gleicher Scheinbarkeit die entgegengesetzten Meinungen über die gleiche Sache zum Ausdruck kommen lässt. 2) ἀπειροσύνη ἄλλου βιότου u. s. w. Hippol. 190—196. τὸ ζῆν γὰρ ἴσμεν, τοῦ ϑανεῖν δ̕ ἀπειρίᾳ πᾶς τις φοβεῖται φῶς λιπεῖν τόδ̕ ἡλίου. fr. 816, 10 f. (Phoinix). 3) Der Todte γῆ καὶ σκιά: τὸ μηδὲν εἰς οὐδὲν ῥέπει fr. 532 (vgl. fr. 533. 534). τὸ μὴ γενέσϑαι τῷ ϑανεῖν ἴσον · ὥσπερ οὐκ ἰδοῦσα φῶς weiss die Gestorbene nichts von sich und ihrem Leiden. Troad. 632—644 (oft in Consolationen nachgeahmter locus. Axioch. 365 D; Plut. cons. ad Apoll. 15). 4) φήμη τὸν ἐσϑλὸν κἀν μυχοῖς δείκνυσι γῆς fr. 865. ἀρετὴ δὲ κἂν ϑάνῃ τις οὐκ ἀπόλλυται, ζῇ δ̕ οὐκέτ̕ ὄντος σώματος — fr. 734. Vgl. An- drom. 761 ff. Beim Opfertode der Makaria weiss der Chor, Heraclid. 620 ff., nur den Ruhm, der sie erwarte, zum Troste vorzubringen: οὐδ̕ ἀκλεής νιν δόξα πρὸς ἀνϑρώπων ὑποδέξεται. 5) Makaria, freiwillig in den Tod gehend, — εἴτι δὴ κατὰ χϑονός · εἴη γε μέντοι μηδέν. εἰ γὰρ ἕξομεν κἀκεῖ μερίμνας οἱ ϑανούμενοι βροτῶν, οὐκ οἶδ̕ ὅποι τις τρέψεται · τὸ γὰρ ϑανεῖν κακῶν μέγιστον φάρμακον νομίζεται. Heracl. 592 ff. — fr. 916.

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Zitationshilfe: Rohde, Erwin: Psyche. Seelencult und Unsterblichkeitsglaube der Griechen. Freiburg u. a., 1894, S. 553. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohde_psyche_1894/569>, abgerufen am 15.05.2024.