Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718.

Bild:
<< vorherige Seite



aus in keine gefährliche Berathschlagung gegen
seinen Landes-Herrn, dero Armee und Lande
finden lassen, vielmehr, wenn er etwas schädli-
ches erfahren solte, sofort ansagen und nicht ver-
schweigen, bey Straffe Ehre, Leibes und Le-
bens.

§. 31. Es muß ein ieder Soldat seines Lan-
des-Herrn gesamte commandirende Genera-
li
tät als ihm selbst ehren, und auf keinerley Wei-
se sich ihnen widersetzen, so lieb ihnen abermahls
ihre Ehre, Leib und Leben ist, die Salva-Guardes
und Schutz Briefe, so von dem Landes-Fürsten
selbst, als auf Ordre von dero Generalität,
ausgestellet werden, respectiren, denen Ober-
Officirern, vom untersten biß auf den höchsten,
sie seyn von demselben oder einem andern Regi-
ment, mit allen gebührenden Respect und Ge-
horsam begegnen, alles duelliren, Schläge-
reyen oder auch andere unfertige Händel, bey
einer Lebens- oder andern peinlichen Straffe
vermeiden, sich vor dem Kartenspielen oder
Würffeln, bey Straffe der Spieß-Ruthen,
hüten, nach dem Zapffen-Schlage in seinem
Quartier finden lassen, zur Arbeit, es sey im Fel-
de, Belagerungen oder Guarnison, willigst und
zu rechter Zeit einfinden, bey besetzter Wache,
insonderheit Nachtschlaffender Zeit, keinen un-
nöthigen Allarm machen, die Wache nicht ver-

säu-
U u u u 3



aus in keine gefaͤhrliche Berathſchlagung gegen
ſeinen Landes-Herrn, dero Armée und Lande
finden laſſen, vielmehr, wenn er etwas ſchaͤdli-
ches erfahren ſolte, ſofort anſagen und nicht ver-
ſchweigen, bey Straffe Ehre, Leibes und Le-
bens.

§. 31. Es muß ein ieder Soldat ſeines Lan-
des-Herrn geſamte commandirende Genera-
li
taͤt als ihm ſelbſt ehren, und auf keinerley Wei-
ſe ſich ihnen widerſetzen, ſo lieb ihnen abermahls
ihre Ehre, Leib und Leben iſt, die Salva-Guardes
und Schutz Briefe, ſo von dem Landes-Fuͤrſten
ſelbſt, als auf Ordre von dero Generalitaͤt,
ausgeſtellet werden, reſpectiren, denen Ober-
Officirern, vom unterſten biß auf den hoͤchſten,
ſie ſeyn von demſelben oder einem andern Regi-
ment, mit allen gebuͤhrenden Reſpect und Ge-
horſam begegnen, alles duelliren, Schlaͤge-
reyen oder auch andere unfertige Haͤndel, bey
einer Lebens- oder andern peinlichen Straffe
vermeiden, ſich vor dem Kartenſpielen oder
Wuͤrffeln, bey Straffe der Spieß-Ruthen,
huͤten, nach dem Zapffen-Schlage in ſeinem
Quartier finden laſſen, zur Arbeit, es ſey im Fel-
de, Belagerungen oder Guarniſon, willigſt und
zu rechter Zeit einfinden, bey beſetzter Wache,
inſonderheit Nachtſchlaffender Zeit, keinen un-
noͤthigen Allarm machen, die Wache nicht ver-

ſaͤu-
U u u u 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f1433" n="1413"/><fw place="top" type="header"><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/></fw> aus in keine gefa&#x0364;hrliche Berath&#x017F;chlagung gegen<lb/>
&#x017F;einen Landes-Herrn, dero <hi rendition="#aq">Armée</hi> und Lande<lb/>
finden la&#x017F;&#x017F;en, vielmehr, wenn er etwas &#x017F;cha&#x0364;dli-<lb/>
ches erfahren &#x017F;olte, &#x017F;ofort an&#x017F;agen und nicht ver-<lb/>
&#x017F;chweigen, bey Straffe Ehre, Leibes und Le-<lb/>
bens.</p><lb/>
        <p>§. 31. Es muß ein ieder Soldat &#x017F;eines Lan-<lb/>
des-Herrn ge&#x017F;amte <hi rendition="#aq">commandi</hi>rende <hi rendition="#aq">Genera-<lb/>
li</hi>ta&#x0364;t als ihm &#x017F;elb&#x017F;t ehren, und auf keinerley Wei-<lb/>
&#x017F;e &#x017F;ich ihnen wider&#x017F;etzen, &#x017F;o lieb ihnen abermahls<lb/>
ihre Ehre, Leib und Leben i&#x017F;t, die <hi rendition="#aq">Salva-Guardes</hi><lb/>
und Schutz Briefe, &#x017F;o von dem Landes-Fu&#x0364;r&#x017F;ten<lb/>
&#x017F;elb&#x017F;t, als auf <hi rendition="#aq">Ordre</hi> von dero <hi rendition="#aq">Generali</hi>ta&#x0364;t,<lb/>
ausge&#x017F;tellet werden, <hi rendition="#aq">re&#x017F;pecti</hi>ren, denen Ober-<lb/>
Officirern, vom unter&#x017F;ten biß auf den ho&#x0364;ch&#x017F;ten,<lb/>
&#x017F;ie &#x017F;eyn von dem&#x017F;elben oder einem andern Regi-<lb/>
ment, mit allen gebu&#x0364;hrenden <hi rendition="#aq">Re&#x017F;pect</hi> und Ge-<lb/>
hor&#x017F;am begegnen, alles <hi rendition="#aq">duelli</hi>ren, Schla&#x0364;ge-<lb/>
reyen oder auch andere unfertige Ha&#x0364;ndel, bey<lb/>
einer Lebens- oder andern peinlichen Straffe<lb/>
vermeiden, &#x017F;ich vor dem Karten&#x017F;pielen oder<lb/>
Wu&#x0364;rffeln, bey Straffe der Spieß-Ruthen,<lb/>
hu&#x0364;ten, nach dem Zapffen-Schlage in &#x017F;einem<lb/>
Quartier finden la&#x017F;&#x017F;en, zur Arbeit, es &#x017F;ey im Fel-<lb/>
de, Belagerungen oder <hi rendition="#aq">Guarni&#x017F;on,</hi> willig&#x017F;t und<lb/>
zu rechter Zeit einfinden, bey be&#x017F;etzter Wache,<lb/>
in&#x017F;onderheit Nacht&#x017F;chlaffender Zeit, keinen un-<lb/>
no&#x0364;thigen <hi rendition="#aq">Allarm</hi> machen, die Wache nicht ver-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">U u u u 3</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;a&#x0364;u-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1413/1433] aus in keine gefaͤhrliche Berathſchlagung gegen ſeinen Landes-Herrn, dero Armée und Lande finden laſſen, vielmehr, wenn er etwas ſchaͤdli- ches erfahren ſolte, ſofort anſagen und nicht ver- ſchweigen, bey Straffe Ehre, Leibes und Le- bens. §. 31. Es muß ein ieder Soldat ſeines Lan- des-Herrn geſamte commandirende Genera- litaͤt als ihm ſelbſt ehren, und auf keinerley Wei- ſe ſich ihnen widerſetzen, ſo lieb ihnen abermahls ihre Ehre, Leib und Leben iſt, die Salva-Guardes und Schutz Briefe, ſo von dem Landes-Fuͤrſten ſelbſt, als auf Ordre von dero Generalitaͤt, ausgeſtellet werden, reſpectiren, denen Ober- Officirern, vom unterſten biß auf den hoͤchſten, ſie ſeyn von demſelben oder einem andern Regi- ment, mit allen gebuͤhrenden Reſpect und Ge- horſam begegnen, alles duelliren, Schlaͤge- reyen oder auch andere unfertige Haͤndel, bey einer Lebens- oder andern peinlichen Straffe vermeiden, ſich vor dem Kartenſpielen oder Wuͤrffeln, bey Straffe der Spieß-Ruthen, huͤten, nach dem Zapffen-Schlage in ſeinem Quartier finden laſſen, zur Arbeit, es ſey im Fel- de, Belagerungen oder Guarniſon, willigſt und zu rechter Zeit einfinden, bey beſetzter Wache, inſonderheit Nachtſchlaffender Zeit, keinen un- noͤthigen Allarm machen, die Wache nicht ver- ſaͤu- U u u u 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1433
Zitationshilfe: Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Staats-Klugheit. Leipzig, 1718, S. 1413. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rohr_julii_1718/1433>, abgerufen am 10.06.2024.