Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
im Osten von Katharinenburg, über welche die grosse N002
sibirische Landstrasse hinwegführt, konnten wir N003
noch einmal die von N. nach S. weit ausgebreitete N004
Stadt übersehen, worauf uns ein Wald aufnahm, der N005
bald alle weitere Aussicht abschnitt.

N001
Die Höhen, welche ich schon bei einer frühern N002
Exkursion (S. 173) besucht hatte, bestehen aus N003
Serpentin, der aber bald darauf mit Granit wech- N004
selte, hinter welchem wiederum hier und da noch N005
Serpentin sichtbar war. In dem Granite war rechts N006
von dem Wege ein Steinbruch angelegt, in welchem N007
Bausteine gebrochen wurden. Das Gestein war fein- N008
körnig und hatte die grösste Aehnlichkeit mit dem N009
etwas weiter südlich bei der chemischen Fabrik des N010
Herrn Helm anstehenden Granit 1), mit welchem er N011
auch wahrscheinlich zusammenhängen mochte. Nach N012
den Untersuchungen von Tschaikowski würde er N013
auch mit dem Granite von Beresowsk zusammenhängen, N014
und zu dem dritten, dem S. 154 beschriebenen Gra- N015
nitzuge gehören.

N001
Vierzehn Werste von Katharinenburg kamen wir N002
nach dem Wohnsitze des Engländers Medscher 2) (ge- N003
wöhnlich Medschers saimka genannt), welcher einsam N004
mitten im Walde, aber recht romantisch liegt. Herr N005
Medscher hatte neben dem Wohnhause eine Maschi- N006
nen-Fabrik angelegt, in welcher ein grosser Theil

N001
der am Ural existirenden Dampfmaschinen gebaut N002
ist; wie denn auch die Dampfmaschine, deren man N003
sich früher auf den Beresowschen Gruben, als man die- N004
selben noch unter der Stollensohle abbaute, zur He- N005
bung der Grubenwasser bediente, von hier abstammte. N006
Auch eine Goldwäsche befand sich in der Nähe des

[footnote reference] [footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Vergl S. 174.
[footnote reference] N001
2 ) Ich schreibe den Namen des Herrn Medscher so, wie er sich N002
selbst im Russischen schreibt, und daher in Katharinenburg allge- N003
mein bekannt ist, wenngleich er sich ursprünglich wahrscheinlich N004
Major geschrieben hat.

N001
im Osten von Katharinenburg, über welche die grosse N002
sibirische Landstrasse hinwegführt, konnten wir N003
noch einmal die von N. nach S. weit ausgebreitete N004
Stadt übersehen, worauf uns ein Wald aufnahm, der N005
bald alle weitere Aussicht abschnitt.

N001
Die Höhen, welche ich schon bei einer frühern N002
Exkursion (S. 173) besucht hatte, bestehen aus N003
Serpentin, der aber bald darauf mit Granit wech- N004
selte, hinter welchem wiederum hier und da noch N005
Serpentin sichtbar war. In dem Granite war rechts N006
von dem Wege ein Steinbruch angelegt, in welchem N007
Bausteine gebrochen wurden. Das Gestein war fein- N008
körnig und hatte die grösste Aehnlichkeit mit dem N009
etwas weiter südlich bei der chemischen Fabrik des N010
Herrn Helm anstehenden Granit 1), mit welchem er N011
auch wahrscheinlich zusammenhängen mochte. Nach N012
den Untersuchungen von Tschaikowski würde er N013
auch mit dem Granite von Beresowsk zusammenhängen, N014
und zu dem dritten, dem S. 154 beschriebenen Gra- N015
nitzuge gehören.

N001
Vierzehn Werste von Katharinenburg kamen wir N002
nach dem Wohnsitze des Engländers Medscher 2) (ge- N003
wöhnlich Medschers saimka genannt), welcher einsam N004
mitten im Walde, aber recht romantisch liegt. Herr N005
Medscher hatte neben dem Wohnhause eine Maschi- N006
nen-Fabrik angelegt, in welcher ein grosser Theil

N001
der am Ural existirenden Dampfmaschinen gebaut N002
ist; wie denn auch die Dampfmaschine, deren man N003
sich früher auf den Beresowschen Gruben, als man die- N004
selben noch unter der Stollensohle abbaute, zur He- N005
bung der Grubenwasser bediente, von hier abstammte. N006
Auch eine Goldwäsche befand sich in der Nähe des

[footnote reference] [footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Vergl S. 174.
[footnote reference] N001
2 ) Ich schreibe den Namen des Herrn Medscher so, wie er sich N002
selbst im Russischen schreibt, und daher in Katharinenburg allge- N003
mein bekannt ist, wenngleich er sich ursprünglich wahrscheinlich N004
Major geschrieben hat.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0506" xml:id="img_0506" n="472"/>
        <p><lb n="N001"/>
im Osten von Katharinenburg, über welche die grosse             <lb n="N002"/>
sibirische Landstrasse hinwegführt, konnten wir             <lb n="N003"/>
noch einmal die von N. nach S. weit ausgebreitete             <lb n="N004"/>
Stadt übersehen, worauf uns ein Wald aufnahm, der             <lb n="N005"/>
bald alle weitere Aussicht abschnitt.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Die Höhen, welche ich schon bei einer frühern             <lb n="N002"/>
Exkursion (S. 173) besucht hatte, bestehen aus             <lb n="N003"/>
Serpentin, der aber bald darauf mit Granit wech-             <lb n="N004"/>
selte, hinter welchem wiederum hier und da noch             <lb n="N005"/>
Serpentin sichtbar war. In dem Granite war rechts             <lb n="N006"/>
von dem Wege ein Steinbruch angelegt, in welchem             <lb n="N007"/>
Bausteine gebrochen wurden. Das Gestein war fein-             <lb n="N008"/>
körnig und hatte die grösste Aehnlichkeit mit dem             <lb n="N009"/>
etwas weiter südlich bei der chemischen Fabrik des             <lb n="N010"/>
Herrn Helm anstehenden Granit 1), mit welchem er             <lb n="N011"/>
auch wahrscheinlich zusammenhängen mochte. Nach <lb n="N012"/>
den Untersuchungen von Tschaikowski würde er             <lb n="N013"/>
auch mit dem Granite von Beresowsk zusammenhängen,             <lb n="N014"/>
und zu dem dritten, dem S. 154 beschriebenen Gra-             <lb n="N015"/>
nitzuge gehören.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Vierzehn Werste von Katharinenburg kamen wir             <lb n="N002"/>
nach dem Wohnsitze des Engländers Medscher 2) (ge-             <lb n="N003"/>
wöhnlich Medschers saimka genannt), welcher einsam             <lb n="N004"/>
mitten im Walde, aber recht romantisch liegt. Herr             <lb n="N005"/>
Medscher hatte neben dem Wohnhause eine Maschi- <lb n="N006"/>
nen-Fabrik angelegt, in welcher ein grosser Theil</p>
        <p><lb n="N001"/>
der am Ural existirenden Dampfmaschinen gebaut             <lb n="N002"/>
ist; wie denn auch die Dampfmaschine, deren man             <lb n="N003"/>
sich früher auf den Beresowschen Gruben, als man die-             <lb n="N004"/>
selben noch unter der Stollensohle abbaute, zur He-             <lb n="N005"/>
bung der Grubenwasser bediente, von hier abstammte.             <lb n="N006"/>
Auch eine Goldwäsche befand sich in der Nähe des</p>
        <note place="foot" n="[footnote reference]"><lb n="N001"/>
1) Vergl S. 174.</note>
        <note place="foot" n="[footnote reference]"><lb n="N001"/>
2 ) Ich schreibe den Namen des Herrn Medscher so, wie er sich             <lb n="N002"/>
selbst im Russischen schreibt, und daher in Katharinenburg allge-             <lb n="N003"/>
mein bekannt ist, wenngleich er sich ursprünglich wahrscheinlich             <lb n="N004"/>
Major geschrieben hat.</note>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[472/0506] N001 im Osten von Katharinenburg, über welche die grosse N002 sibirische Landstrasse hinwegführt, konnten wir N003 noch einmal die von N. nach S. weit ausgebreitete N004 Stadt übersehen, worauf uns ein Wald aufnahm, der N005 bald alle weitere Aussicht abschnitt. N001 Die Höhen, welche ich schon bei einer frühern N002 Exkursion (S. 173) besucht hatte, bestehen aus N003 Serpentin, der aber bald darauf mit Granit wech- N004 selte, hinter welchem wiederum hier und da noch N005 Serpentin sichtbar war. In dem Granite war rechts N006 von dem Wege ein Steinbruch angelegt, in welchem N007 Bausteine gebrochen wurden. Das Gestein war fein- N008 körnig und hatte die grösste Aehnlichkeit mit dem N009 etwas weiter südlich bei der chemischen Fabrik des N010 Herrn Helm anstehenden Granit 1), mit welchem er N011 auch wahrscheinlich zusammenhängen mochte. Nach N012 den Untersuchungen von Tschaikowski würde er N013 auch mit dem Granite von Beresowsk zusammenhängen, N014 und zu dem dritten, dem S. 154 beschriebenen Gra- N015 nitzuge gehören. N001 Vierzehn Werste von Katharinenburg kamen wir N002 nach dem Wohnsitze des Engländers Medscher 2) (ge- N003 wöhnlich Medschers saimka genannt), welcher einsam N004 mitten im Walde, aber recht romantisch liegt. Herr N005 Medscher hatte neben dem Wohnhause eine Maschi- N006 nen-Fabrik angelegt, in welcher ein grosser Theil N001 der am Ural existirenden Dampfmaschinen gebaut N002 ist; wie denn auch die Dampfmaschine, deren man N003 sich früher auf den Beresowschen Gruben, als man die- N004 selben noch unter der Stollensohle abbaute, zur He- N005 bung der Grubenwasser bediente, von hier abstammte. N006 Auch eine Goldwäsche befand sich in der Nähe des [footnote reference] [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Vergl S. 174. [footnote reference] N001 2 ) Ich schreibe den Namen des Herrn Medscher so, wie er sich N002 selbst im Russischen schreibt, und daher in Katharinenburg allge- N003 mein bekannt ist, wenngleich er sich ursprünglich wahrscheinlich N004 Major geschrieben hat.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:49:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:49:29Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst.

Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/506
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 472. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/506>, abgerufen am 27.04.2024.