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Sandrart, Joachim von: ICONOLOGIA DEORUM. Nürnberg, 1680.

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[Spaltenumbruch] auch/ er sey darumb mit dem Pappelweidenen grünen Zweige gekrönt worden/ als welchen Baum ihme die Alten zugeeignet haben. Deßwegen Virgilius im IIX. Buch Aeneidos, von dem Evander dichtet/ daß Er/ da er dem Hercules geopffert/ ihme einen grünen Pappelzweig/ welchen er auch den Herculischen nennet/ auf sein Haupt gesetzet habe; Dann dieser Baum/ mit seiner zwiefachen Farbe/ die zwey Theile der Zeit ausdrucket/ weil er gegen den Tag weiß/ gegen die Nacht aber schwartz oder dunckelbraun aussehen soll; die Ursach dessen solle seyn/ weil nämlich Hercules/ als Er in die Hölle hinabgestiegen/ auf seinem Haupt einen Pappel-Krantz gehabt/ daher ein Theil der Blätter/ so auf seinen Schläfen aufgelegen/ weiß; der ander Theil aber/ so ausserhalb gewesen/ von der schwartzen Höllen-Farb/ schwartz geblieben seye; welche beyde Farben auch noch auf diese Stunde an diesem Baum sollen zu sehen seyn/ wie dann Hercules deren Zweige nachgehends iederzeit zu lieben gepflegt/ dieweil sie ihm das Haupt für dem greulichen Höllen-Gestanck bewahret hatten. Gewonheit und Gebrauch bey deß Hercules Opffern. Daß aber Hercules für die Zeit genommen worden/ ist aus einigen Ceremonien und Gewonheiten/ so bey seinen Opffern beobachtet zu werden pflegten/ gar schön erweißlich; dann über den Gebrauch/ den die Alten in anderer Götter Opffern hielten/ opfferten sie ihm auch mit entblöstem Haupt/ wie solches Macrobius im II Buche Saturnaliorum bezeuget/ allda eine gleichmässige Ursach gegeben werden kan/ als oben beym Saturnus/ dem man gleichfalls mit unbedecktem Haupte opfferte/ angeführet worden.

Beym Plinius im X Buch wird gelesen/ daß zu Rom in dem auf dem Ochsenmarckt stehenden In deß Hercules Tempel zu Rom sind weder Hunde noch Fliegen gesehen worden. Tempel deß Hercules weder einige Fliegen noch Hunde kommen seyen/ und diese zwar/ entweder weil sie sich vor der an der Thür lehnenden Keule fürchteten/ oder/ weil sie vom Hercules sehr gehasset worden/ aus Ursachen/ die vom Plutarchus in seinen Problematibus angeführt werden/ da er nämlich zeiget/ weßwegen die Hunde nicht in seinen Tempel gelauffen; was die Fliegen/ aber anbelanget/ soll/ wie man in den Fabeln lieset/ der Hercules/ als er in der Stadt Olympia geopffert/ und ihm die Fliegen überaus beschwerlich gewesen/ den Jupiter um Vertreibung derselben gebetten haben/ und also wären die Fliegen alle über den Fluß Alpheus hinüber geflogen/ dahero die Jupiter Apomyon. Elienser/ von selbiger Zeit an/ den Jupiter Apomyion, oder Fliegen-Vertreiber geehrt hätten; wiewol einige in der Meinung sind/ es habe nicht Jupiter/ sondern Myiagrus (der sonsten auch Myiodes genennet wird) die Fliegen vom Hercules verjagt; Dann als man einsten an einem Orte in Griechenland diesem Gott opfferte/ sind die Fliegen alle aus selbiger Landschafft hinweggeflohen. Die Cyrenaeer/ ein Volck in Lybien/ verehrten den Achor. Fliegen-Gott Achor/ und opfferten ihm/ als[Spaltenumbruch] einsten die Menge der Fliegen eine Pestilentz verursachte/ darauf sie/ nach verrichtetem Opfer/ Stund an alle hinfielen und wegsturben. Die Accaroniter/ deren Stadt im gelobten Lande war/ haben einen Götzen verehret/Beelzebub. Namens Beelzebub// welchen Hieronymus einen Fliegen-Gott gedolmetscht.

Den Weibern ware verbotten/ deß Hercules Opffern beyzuwohnen. Gleichwie nun die Fliegen von deß Hercules Opfern ausgeschlossen wurden: also ward auch keiner Weibsperson vergönnet/ selbigen beyzuwohnen/ welches/ wie man sagt/ von ihm selbst dergestalt verordnet worden seyn solle/ aus Ursach/ weil ihm ein Weib/ als ihn einsten hefftig gedürstet/ einen Trunck versagt/ sich entschuldigend/ sie würde durch die Opffer der guten Göttin verhindert/ daß sie keinem Menschen etwas reichen könnte. Damit nun gleiches mit gleichem vergolten würde/ hat er befohlen/ daß/ gleichwie die Manns-Bilder von dem Dienst der guten Göttin ausgeschlossen würden; also auch die Weibs-Personen deß Hercules Gottes-Dienst weder sehen/ noch in seinen Tempel kommen sollten/ ausgenommen einige wenige/ bey den Erythraeern/ die deß Hercules Bildnus bey sich/ in einem Holtz-Floß gesteckt/ verwahret hatten/ wie Pausanias in Achaicis erzehlet. Dieser Floß ist durch das Jonische Meer an eine Insul angeländet/ die zwischen Erythras und Chium mitten inne ligt. Als solcher Floß nun an das Land kommen/ und das Zeichen erschienen/ haben sowol die Jonier/ als Chier/ sich um die Wette bemühet/ selbigen zu sich zu ziehen. Endlich tratt einer unter den Erythraeern auf/ der sich aus dem Meer und vom Fischen nährte/ aber durch eine Kranckheit der Augen beraubt war/ und erzehlte/ wie ihm im Traum wäre offenbahret worden/ daß der Erythraeer Weiber ihre Haar abscheeren/ die Männer aber aus dem abgeschnittenen Haar ein Seil machen sollten/ mit welchem sie den Floß/ ohne alle Mühe/ wohin sie wolten/ würden ziehen können. Damit nun diesem Traum Folge geleistet würde/ die Erythraeische Weiber aber solchen nicht eingehen wolten/ haben einige Welche Weiber in deß Hercules Tempel gehen dorften. aus Thracien bürtige/ bey denselben in freywilliger Dienstbarkeit/ umb der Nahrung willen/ sich enthaltende freygeborne Weiber/ ihre Häupter zum Haarabschneiden dargestreckt/ wordurch dann die Erythraeer den Floß erhalten/ dannenhero sie ein Gebot ausgehen lassen/ daß allein den Thracischen Weibern in des Hercules Tempel zu gehen erlaubt seyn sollte.

Es schreibet Pausanias in Phocicis, daß zu Delphos deß Hercules und Apollo Statuen gewesen/ wie Sie den Dreyfuß ergreiffen/ und sich umb denselben zancken/ dabey die Deß Hercules Gefecht mit dem Apollo. Latona und Diana deß Apollo/ und die Minerva deß Hercules Zorn zu stillen geschienen: Dann die Einwohner gaben vor/ es habe/ als Hercules das Oraculum zu fragen kommen/ die Priesterin nicht wollen antworten/ worüber

[Spaltenumbruch] auch/ er sey darumb mit dem Pappelweidenen grünen Zweige gekrönt worden/ als welchen Baum ihme die Alten zugeeignet haben. Deßwegen Virgilius im IIX. Buch Aeneidos, von dem Evander dichtet/ daß Er/ da er dem Hercules geopffert/ ihme einen grünen Pappelzweig/ welchen er auch den Herculischen nennet/ auf sein Haupt gesetzet habe; Dann dieser Baum/ mit seiner zwiefachen Farbe/ die zwey Theile der Zeit ausdrucket/ weil er gegen den Tag weiß/ gegen die Nacht aber schwartz oder dunckelbraun aussehen soll; die Ursach dessen solle seyn/ weil nämlich Hercules/ als Er in die Hölle hinabgestiegen/ auf seinem Haupt einen Pappel-Krantz gehabt/ daher ein Theil der Blätter/ so auf seinen Schläfen aufgelegen/ weiß; der ander Theil aber/ so ausserhalb gewesen/ von der schwartzen Höllen-Farb/ schwartz geblieben seye; welche beyde Farben auch noch auf diese Stunde an diesem Baum sollen zu sehen seyn/ wie dann Hercules deren Zweige nachgehends iederzeit zu lieben gepflegt/ dieweil sie ihm das Haupt für dem greulichen Höllen-Gestanck bewahret hatten. Gewonheit und Gebrauch bey deß Hercules Opffern. Daß aber Hercules für die Zeit genommen worden/ ist aus einigen Ceremonien und Gewonheiten/ so bey seinen Opffern beobachtet zu werden pflegten/ gar schön erweißlich; dann über den Gebrauch/ den die Alten in anderer Götter Opffern hielten/ opfferten sie ihm auch mit entblöstem Haupt/ wie solches Macrobius im II Buche Saturnaliorum bezeuget/ allda eine gleichmässige Ursach gegeben werden kan/ als oben beym Saturnus/ dem man gleichfalls mit unbedecktem Haupte opfferte/ angeführet worden.

Beym Plinius im X Buch wird gelesen/ daß zu Rom in dem auf dem Ochsenmarckt stehenden In deß Hercules Tempel zu Rom sind weder Hunde noch Fliegen gesehen worden. Tempel deß Hercules weder einige Fliegen noch Hunde kommen seyen/ und diese zwar/ entweder weil sie sich vor der an der Thür lehnenden Keule fürchteten/ oder/ weil sie vom Hercules sehr gehasset worden/ aus Ursachen/ die vom Plutarchus in seinen Problematibus angeführt werden/ da er nämlich zeiget/ weßwegen die Hunde nicht in seinen Tempel gelauffen; was die Fliegen/ aber anbelanget/ soll/ wie man in den Fabeln lieset/ der Hercules/ als er in der Stadt Olympia geopffert/ und ihm die Fliegen überaus beschwerlich gewesen/ den Jupiter um Vertreibung derselben gebetten haben/ und also wären die Fliegen alle über den Fluß Alpheus hinüber geflogen/ dahero die Jupiter Apomyon. Elienser/ von selbiger Zeit an/ den Jupiter Apomyion, oder Fliegen-Vertreiber geehrt hätten; wiewol einige in der Meinung sind/ es habe nicht Jupiter/ sondern Myiagrus (der sonsten auch Myiodes genennet wird) die Fliegen vom Hercules verjagt; Dann als man einsten an einem Orte in Griechenland diesem Gott opfferte/ sind die Fliegen alle aus selbiger Landschafft hinweggeflohen. Die Cyrenaeer/ ein Volck in Lybien/ verehrten den Achor. Fliegen-Gott Achor/ und opfferten ihm/ als[Spaltenumbruch] einsten die Menge der Fliegen eine Pestilentz verursachte/ darauf sie/ nach verrichtetem Opfer/ Stund an alle hinfielen und wegsturben. Die Accaroniter/ deren Stadt im gelobten Lande war/ haben einen Götzen verehret/Beelzebub. Namens Beelzebub// welchen Hieronymus einen Fliegen-Gott gedolmetscht.

Den Weibern ware verbotten/ deß Hercules Opffern beyzuwohnen. Gleichwie nun die Fliegen von deß Hercules Opfern ausgeschlossen wurden: also ward auch keiner Weibsperson vergönnet/ selbigen beyzuwohnen/ welches/ wie man sagt/ von ihm selbst dergestalt verordnet worden seyn solle/ aus Ursach/ weil ihm ein Weib/ als ihn einsten hefftig gedürstet/ einen Trunck versagt/ sich entschuldigend/ sie würde durch die Opffer der guten Göttin verhindert/ daß sie keinem Menschen etwas reichen könnte. Damit nun gleiches mit gleichem vergolten würde/ hat er befohlen/ daß/ gleichwie die Manns-Bilder von dem Dienst der guten Göttin ausgeschlossen würden; also auch die Weibs-Personen deß Hercules Gottes-Dienst weder sehen/ noch in seinen Tempel kommen sollten/ ausgenommen einige wenige/ bey den Erythraeern/ die deß Hercules Bildnus bey sich/ in einem Holtz-Floß gesteckt/ verwahret hatten/ wie Pausanias in Achaicis erzehlet. Dieser Floß ist durch das Jonische Meer an eine Insul angeländet/ die zwischen Erythras und Chium mitten inne ligt. Als solcher Floß nun an das Land kommen/ und das Zeichen erschienen/ haben sowol die Jonier/ als Chier/ sich um die Wette bemühet/ selbigen zu sich zu ziehen. Endlich tratt einer unter den Erythraeern auf/ der sich aus dem Meer und vom Fischen nährte/ aber durch eine Kranckheit der Augen beraubt war/ und erzehlte/ wie ihm im Traum wäre offenbahret worden/ daß der Erythraeer Weiber ihre Haar abscheeren/ die Männer aber aus dem abgeschnittenen Haar ein Seil machen sollten/ mit welchem sie den Floß/ ohne alle Mühe/ wohin sie wolten/ würden ziehen können. Damit nun diesem Traum Folge geleistet würde/ die Erythraeische Weiber aber solchen nicht eingehen wolten/ haben einige Welche Weiber in deß Hercules Tempel gehen dorften. aus Thracien bürtige/ bey denselben in freywilliger Dienstbarkeit/ umb der Nahrung willen/ sich enthaltende freygeborne Weiber/ ihre Häupter zum Haarabschneiden dargestreckt/ wordurch dann die Erythraeer den Floß erhalten/ dannenhero sie ein Gebot ausgehen lassen/ daß allein den Thracischen Weibern in des Hercules Tempel zu gehen erlaubt seyn sollte.

Es schreibet Pausanias in Phocicis, daß zu Delphos deß Hercules und Apollo Statuen gewesen/ wie Sie den Dreyfuß ergreiffen/ und sich umb denselben zancken/ dabey die Deß Hercules Gefecht mit dem Apollo. Latona und Diana deß Apollo/ und die Minerva deß Hercules Zorn zu stillen geschienen: Dann die Einwohner gaben vor/ es habe/ als Hercules das Oraculum zu fragen kommen/ die Priesterin nicht wollen antworten/ worüber

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einsten die Menge der Fliegen eine Pestilentz verursachte/ darauf sie/ nach verrichtetem Opfer/ Stund an alle hinfielen und wegsturben. Die Accaroniter/ deren <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-1449 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7001354">Stadt</placeName> im <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-347 http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7033030">gelobten Lande</placeName> war/ haben einen Götzen verehret/<note xml:id="n1480.2" place="right"><persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3691">Beelzebub</persName>.</note> Namens <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3691">Beelzebub</persName>// welchen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-208 http://d-nb.info/gnd/118550853 http://viaf.org/viaf/95147024">Hieronymus</persName> einen <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-3691">Fliegen-Gott</persName> gedolmetscht.</p>
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          <p>Es schreibet <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-331 http://d-nb.info/gnd/118592246 http://viaf.org/viaf/100176033">Pausanias</persName> in <hi rendition="#aq">Phocicis,</hi> daß zu <placeName ref="http://ta.sandrart.net/-place-39 http://www.geonames.org/263219/ http://www.getty.edu/vow/TGNFullDisplay?find=&amp;place=&amp;nation=&amp;subjectid=7010770">Delphos</placeName> deß <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-215 http://d-nb.info/gnd/118639552 http://viaf.org/viaf/32789834">Hercules</persName> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-59 http://d-nb.info/gnd/118503642 http://viaf.org/viaf/3261638">Apollo</persName> Statuen gewesen/ wie Sie den Dreyfuß ergreiffen/ und sich umb denselben zancken/ dabey die <note xml:id="n1480.3" place="right">Deß <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-215 http://d-nb.info/gnd/118639552 http://viaf.org/viaf/32789834">Hercules</persName> Gefecht mit dem <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-59 http://d-nb.info/gnd/118503642 http://viaf.org/viaf/3261638">Apollo</persName>.</note> <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-906">Latona</persName> und <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-60 http://d-nb.info/gnd/118678132 http://viaf.org/viaf/806296">Diana</persName> deß <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-59 http://d-nb.info/gnd/118503642 http://viaf.org/viaf/3261638">Apollo</persName>/ und die <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-145 http://d-nb.info/gnd/118986155 http://viaf.org/viaf/13107718">Minerva</persName> deß <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-215 http://d-nb.info/gnd/118639552 http://viaf.org/viaf/32789834">Hercules</persName> Zorn zu stillen geschienen: Dann die Einwohner gaben vor/ es habe/ als <persName ref="http://ta.sandrart.net/-person-215 http://d-nb.info/gnd/118639552 http://viaf.org/viaf/32789834">Hercules</persName> das Oraculum zu fragen kommen/ die Priesterin nicht wollen antworten/ worüber
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[TA 1680, Iconologia Deorum, S. 124/0198] auch/ er sey darumb mit dem Pappelweidenen grünen Zweige gekrönt worden/ als welchen Baum ihme die Alten zugeeignet haben. Deßwegen Virgilius im IIX. Buch Aeneidos, von dem Evander dichtet/ daß Er/ da er dem Hercules geopffert/ ihme einen grünen Pappelzweig/ welchen er auch den Herculischen nennet/ auf sein Haupt gesetzet habe; Dann dieser Baum/ mit seiner zwiefachen Farbe/ die zwey Theile der Zeit ausdrucket/ weil er gegen den Tag weiß/ gegen die Nacht aber schwartz oder dunckelbraun aussehen soll; die Ursach dessen solle seyn/ weil nämlich Hercules/ als Er in die Hölle hinabgestiegen/ auf seinem Haupt einen Pappel-Krantz gehabt/ daher ein Theil der Blätter/ so auf seinen Schläfen aufgelegen/ weiß; der ander Theil aber/ so ausserhalb gewesen/ von der schwartzen Höllen-Farb/ schwartz geblieben seye; welche beyde Farben auch noch auf diese Stunde an diesem Baum sollen zu sehen seyn/ wie dann Hercules deren Zweige nachgehends iederzeit zu lieben gepflegt/ dieweil sie ihm das Haupt für dem greulichen Höllen-Gestanck bewahret hatten. Daß aber Hercules für die Zeit genommen worden/ ist aus einigen Ceremonien und Gewonheiten/ so bey seinen Opffern beobachtet zu werden pflegten/ gar schön erweißlich; dann über den Gebrauch/ den die Alten in anderer Götter Opffern hielten/ opfferten sie ihm auch mit entblöstem Haupt/ wie solches Macrobius im II Buche Saturnaliorum bezeuget/ allda eine gleichmässige Ursach gegeben werden kan/ als oben beym Saturnus/ dem man gleichfalls mit unbedecktem Haupte opfferte/ angeführet worden. Gewonheit und Gebrauch bey deß Hercules Opffern.Beym Plinius im X Buch wird gelesen/ daß zu Rom in dem auf dem Ochsenmarckt stehenden Tempel deß Hercules weder einige Fliegen noch Hunde kommen seyen/ und diese zwar/ entweder weil sie sich vor der an der Thür lehnenden Keule fürchteten/ oder/ weil sie vom Hercules sehr gehasset worden/ aus Ursachen/ die vom Plutarchus in seinen Problematibus angeführt werden/ da er nämlich zeiget/ weßwegen die Hunde nicht in seinen Tempel gelauffen; was die Fliegen/ aber anbelanget/ soll/ wie man in den Fabeln lieset/ der Hercules/ als er in der Stadt Olympia geopffert/ und ihm die Fliegen überaus beschwerlich gewesen/ den Jupiter um Vertreibung derselben gebetten haben/ und also wären die Fliegen alle über den Fluß Alpheus hinüber geflogen/ dahero die Elienser/ von selbiger Zeit an/ den Jupiter Apomyion, oder Fliegen-Vertreiber geehrt hätten; wiewol einige in der Meinung sind/ es habe nicht Jupiter/ sondern Myiagrus (der sonsten auch Myiodes genennet wird) die Fliegen vom Hercules verjagt; Dann als man einsten an einem Orte in Griechenland diesem Gott opfferte/ sind die Fliegen alle aus selbiger Landschafft hinweggeflohen. Die Cyrenaeer/ ein Volck in Lybien/ verehrten den Fliegen-Gott Achor/ und opfferten ihm/ als einsten die Menge der Fliegen eine Pestilentz verursachte/ darauf sie/ nach verrichtetem Opfer/ Stund an alle hinfielen und wegsturben. Die Accaroniter/ deren Stadt im gelobten Lande war/ haben einen Götzen verehret/ Namens Beelzebub// welchen Hieronymus einen Fliegen-Gott gedolmetscht. In deß Hercules Tempel zu Rom sind weder Hunde noch Fliegen gesehen worden. Jupiter Apomyon. Achor. Beelzebub. Gleichwie nun die Fliegen von deß Hercules Opfern ausgeschlossen wurden: also ward auch keiner Weibsperson vergönnet/ selbigen beyzuwohnen/ welches/ wie man sagt/ von ihm selbst dergestalt verordnet worden seyn solle/ aus Ursach/ weil ihm ein Weib/ als ihn einsten hefftig gedürstet/ einen Trunck versagt/ sich entschuldigend/ sie würde durch die Opffer der guten Göttin verhindert/ daß sie keinem Menschen etwas reichen könnte. Damit nun gleiches mit gleichem vergolten würde/ hat er befohlen/ daß/ gleichwie die Manns-Bilder von dem Dienst der guten Göttin ausgeschlossen würden; also auch die Weibs-Personen deß Hercules Gottes-Dienst weder sehen/ noch in seinen Tempel kommen sollten/ ausgenommen einige wenige/ bey den Erythraeern/ die deß Hercules Bildnus bey sich/ in einem Holtz-Floß gesteckt/ verwahret hatten/ wie Pausanias in Achaicis erzehlet. Dieser Floß ist durch das Jonische Meer an eine Insul angeländet/ die zwischen Erythras und Chium mitten inne ligt. Als solcher Floß nun an das Land kommen/ und das Zeichen erschienen/ haben sowol die Jonier/ als Chier/ sich um die Wette bemühet/ selbigen zu sich zu ziehen. Endlich tratt einer unter den Erythraeern auf/ der sich aus dem Meer und vom Fischen nährte/ aber durch eine Kranckheit der Augen beraubt war/ und erzehlte/ wie ihm im Traum wäre offenbahret worden/ daß der Erythraeer Weiber ihre Haar abscheeren/ die Männer aber aus dem abgeschnittenen Haar ein Seil machen sollten/ mit welchem sie den Floß/ ohne alle Mühe/ wohin sie wolten/ würden ziehen können. Damit nun diesem Traum Folge geleistet würde/ die Erythraeische Weiber aber solchen nicht eingehen wolten/ haben einige aus Thracien bürtige/ bey denselben in freywilliger Dienstbarkeit/ umb der Nahrung willen/ sich enthaltende freygeborne Weiber/ ihre Häupter zum Haarabschneiden dargestreckt/ wordurch dann die Erythraeer den Floß erhalten/ dannenhero sie ein Gebot ausgehen lassen/ daß allein den Thracischen Weibern in des Hercules Tempel zu gehen erlaubt seyn sollte. Den Weibern ware verbotten/ deß Hercules Opffern beyzuwohnen. Welche Weiber in deß Hercules Tempel gehen dorften.Es schreibet Pausanias in Phocicis, daß zu Delphos deß Hercules und Apollo Statuen gewesen/ wie Sie den Dreyfuß ergreiffen/ und sich umb denselben zancken/ dabey die Latona und Diana deß Apollo/ und die Minerva deß Hercules Zorn zu stillen geschienen: Dann die Einwohner gaben vor/ es habe/ als Hercules das Oraculum zu fragen kommen/ die Priesterin nicht wollen antworten/ worüber Deß Hercules Gefecht mit dem Apollo.

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Zitationshilfe: Sandrart, Joachim von: ICONOLOGIA DEORUM. Nürnberg, 1680, S. TA 1680, Iconologia Deorum, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sandrart_iconologia_1680/198>, abgerufen am 28.04.2024.