Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

Bild:
<< vorherige Seite

(III. Th.) Von den sicheren Mitteln,
ausgeübt. Zum andernmal aber einerley Ver-
brechen zu straffen, da die erste Bestraffung gantz
vollkommen war, ist bey göttlicher Majestät bey-
des nach der Liebe als nach der Gerechtigkeit
kurtzum unmöglich. Daß aber GOtt sein
Strafgericht schon ausgeübt, erweise ich so:

a) Vor dem Fall drohete er der Sünde den
Tod, Gen. 2, 17.
b) Der ist auch über alle Menschen kom-
men. Röm. 5, 12. 17. Der geistliche zwar am
meisten, mit der Anwartung auf den ewigen; |wel-
ches beydes aber der leibliche Straftod zugleich
mit kund und sichtbar machen muß, weil jener am
meisten in der Seele liegt und wütet.
c) Nun hat sich aber JEsus angeboten und
verbindlich gemacht, unsere verlorne Sache
durch eignen Tod auszuführen Psal. 40, 7. sqq.
d) Diesen Antrag hat der Vater angenom-
men Jes. 42, 1. sqq. Und solches alles, beydes
der Antrag, als dessen Annehmung, ist vor al-
ler Welt durch Opfer, Vorbilder und klare
Aussprüche publiciret worden. Jes. 45, 22-25.
Cap. 49, 1-7.
e) JEsus ist kommen, und ist für alle ge-
storben, und zwar just desjenigen Todes, der
im Paradis gedrohet war, nemlich des blutigen
Gal. 4, 4. 5. Hebr. 9, 22. Doch so, daß die-
ser Tod jedermann nur auf die Condition des
Glaubens zu Nutze kommen solte. Psal. 16, 3.
4. Johan. 3, 16. 36.
f) Nun halten wir, GOtt und die
Gläubigen,
dafür, daß so einer gestorben ist,
so

(III. Th.) Von den ſicheren Mitteln,
ausgeuͤbt. Zum andernmal aber einerley Ver-
brechen zu ſtraffen, da die erſte Beſtraffung gantz
vollkommen war, iſt bey goͤttlicher Majeſtaͤt bey-
des nach der Liebe als nach der Gerechtigkeit
kurtzum unmoͤglich. Daß aber GOtt ſein
Strafgericht ſchon ausgeuͤbt, erweiſe ich ſo:

a) Vor dem Fall drohete er der Suͤnde den
Tod, Gen. 2, 17.
b) Der iſt auch uͤber alle Menſchen kom-
men. Roͤm. 5, 12. 17. Der geiſtliche zwar am
meiſten, mit der Anwartung auf den ewigen; |wel-
ches beydes aber der leibliche Straftod zugleich
mit kund und ſichtbar machen muß, weil jener am
meiſten in der Seele liegt und wuͤtet.
c) Nun hat ſich aber JEſus angeboten und
verbindlich gemacht, unſere verlorne Sache
durch eignen Tod auszufuͤhren Pſal. 40, 7. ſqq.
d) Dieſen Antrag hat der Vater angenom-
men Jeſ. 42, 1. ſqq. Und ſolches alles, beydes
der Antrag, als deſſen Annehmung, iſt vor al-
ler Welt durch Opfer, Vorbilder und klare
Ausſpruͤche publiciret worden. Jeſ. 45, 22-25.
Cap. 49, 1-7.
e) JEſus iſt kommen, und iſt fuͤr alle ge-
ſtorben, und zwar juſt desjenigen Todes, der
im Paradis gedrohet war, nemlich des blutigen
Gal. 4, 4. 5. Hebr. 9, 22. Doch ſo, daß die-
ſer Tod jedermann nur auf die Condition des
Glaubens zu Nutze kommen ſolte. Pſal. 16, 3.
4. Johan. 3, 16. 36.
f) Nun halten wir, GOtt und die
Glaͤubigen,
dafuͤr, daß ſo einer geſtorben iſt,
ſo
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <p><pb facs="#f0454" n="434"/><fw place="top" type="header">(<hi rendition="#aq">III.</hi> Th.) <hi rendition="#b">Von den &#x017F;icheren Mitteln,</hi></fw><lb/>
ausgeu&#x0364;bt. Zum andernmal aber einerley Ver-<lb/>
brechen zu &#x017F;traffen, da die er&#x017F;te Be&#x017F;traffung gantz<lb/>
vollkommen war, i&#x017F;t bey go&#x0364;ttlicher Maje&#x017F;ta&#x0364;t bey-<lb/>
des nach der Liebe als nach der Gerechtigkeit<lb/>
kurtzum unmo&#x0364;glich. Daß aber GOtt &#x017F;ein<lb/>
Strafgericht &#x017F;chon ausgeu&#x0364;bt, erwei&#x017F;e ich &#x017F;o:</p><lb/>
                <list>
                  <item><hi rendition="#aq">a</hi>) Vor dem Fall drohete er der Su&#x0364;nde den<lb/>
Tod, Gen. 2, 17.</item><lb/>
                  <item><hi rendition="#aq">b</hi>) Der i&#x017F;t auch u&#x0364;ber alle Men&#x017F;chen kom-<lb/>
men. Ro&#x0364;m. 5, 12. 17. Der gei&#x017F;tliche zwar am<lb/>
mei&#x017F;ten, mit der Anwartung auf den ewigen; |wel-<lb/>
ches beydes aber der leibliche Straftod zugleich<lb/>
mit kund und &#x017F;ichtbar machen muß, weil jener am<lb/>
mei&#x017F;ten in der Seele liegt und wu&#x0364;tet.</item><lb/>
                  <item><hi rendition="#aq">c</hi>) Nun hat &#x017F;ich aber JE&#x017F;us angeboten und<lb/>
verbindlich gemacht, un&#x017F;ere verlorne Sache<lb/>
durch eignen Tod auszufu&#x0364;hren P&#x017F;al. 40, 7. &#x017F;qq.</item><lb/>
                  <item><hi rendition="#aq">d</hi>) Die&#x017F;en Antrag hat der Vater angenom-<lb/>
men Je&#x017F;. 42, 1. &#x017F;qq. Und &#x017F;olches alles, beydes<lb/>
der Antrag, als de&#x017F;&#x017F;en Annehmung, i&#x017F;t vor al-<lb/>
ler Welt durch Opfer, Vorbilder und klare<lb/>
Aus&#x017F;pru&#x0364;che publiciret worden. Je&#x017F;. 45, 22-25.<lb/>
Cap. 49, 1-7.</item><lb/>
                  <item><hi rendition="#aq">e</hi>) JE&#x017F;us i&#x017F;t kommen, und i&#x017F;t fu&#x0364;r alle ge-<lb/>
&#x017F;torben, und zwar ju&#x017F;t desjenigen Todes, der<lb/>
im Paradis gedrohet war, nemlich des blutigen<lb/>
Gal. 4, 4. 5. Hebr. 9, 22. Doch &#x017F;o, daß die-<lb/>
&#x017F;er Tod jedermann nur auf die Condition des<lb/>
Glaubens zu Nutze kommen &#x017F;olte. P&#x017F;al. 16, 3.<lb/>
4. Johan. 3, 16. 36.</item><lb/>
                  <item><hi rendition="#aq">f</hi>) Nun halten wir, <hi rendition="#fr">GOtt und die<lb/>
Gla&#x0364;ubigen,</hi> dafu&#x0364;r, daß &#x017F;o <hi rendition="#fr">einer</hi> ge&#x017F;torben i&#x017F;t,<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;o</fw><lb/></item>
                </list>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[434/0454] (III. Th.) Von den ſicheren Mitteln, ausgeuͤbt. Zum andernmal aber einerley Ver- brechen zu ſtraffen, da die erſte Beſtraffung gantz vollkommen war, iſt bey goͤttlicher Majeſtaͤt bey- des nach der Liebe als nach der Gerechtigkeit kurtzum unmoͤglich. Daß aber GOtt ſein Strafgericht ſchon ausgeuͤbt, erweiſe ich ſo: a) Vor dem Fall drohete er der Suͤnde den Tod, Gen. 2, 17. b) Der iſt auch uͤber alle Menſchen kom- men. Roͤm. 5, 12. 17. Der geiſtliche zwar am meiſten, mit der Anwartung auf den ewigen; |wel- ches beydes aber der leibliche Straftod zugleich mit kund und ſichtbar machen muß, weil jener am meiſten in der Seele liegt und wuͤtet. c) Nun hat ſich aber JEſus angeboten und verbindlich gemacht, unſere verlorne Sache durch eignen Tod auszufuͤhren Pſal. 40, 7. ſqq. d) Dieſen Antrag hat der Vater angenom- men Jeſ. 42, 1. ſqq. Und ſolches alles, beydes der Antrag, als deſſen Annehmung, iſt vor al- ler Welt durch Opfer, Vorbilder und klare Ausſpruͤche publiciret worden. Jeſ. 45, 22-25. Cap. 49, 1-7. e) JEſus iſt kommen, und iſt fuͤr alle ge- ſtorben, und zwar juſt desjenigen Todes, der im Paradis gedrohet war, nemlich des blutigen Gal. 4, 4. 5. Hebr. 9, 22. Doch ſo, daß die- ſer Tod jedermann nur auf die Condition des Glaubens zu Nutze kommen ſolte. Pſal. 16, 3. 4. Johan. 3, 16. 36. f) Nun halten wir, GOtt und die Glaͤubigen, dafuͤr, daß ſo einer geſtorben iſt, ſo

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/454
Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 434. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/454>, abgerufen am 25.05.2024.