Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740.

Bild:
<< vorherige Seite

(III. Th.) Von den sichern Mitteln,
scheinbaren Vorwand an die Hand geben, Sie
damit zu verblenden und einzuschläffern: So
sollen Sie dennoch wissen, daß der ewige GOtt,
der HErr Himmels und der Erden, der sich mit
Jhnen in kein disputiren noch excipiren einlas-
sen wird, mit Jhnen geredet habe. Und der wird
seine Sache auch führen, und in Jhrem Gewissen
so hart und so gewiß legitimiren, daß Sie bey der
Lust dieser Sünde, ja auch nur bey der Jndiffe-
rentz gegen dieselbe schlechterdings keinen Frieden
und keine Sicherheit haben sollen, wenn Sie es
auch aufs äusserste zu erzwingen suchten. Doch
ich bitte seine Majestät durch das Blut JEsu
Christi, daß er sie vor einem solchen stoltzen Trotz
und rebellischen Wiederspenstigkeit in Gnaden
behüten wolle. Ja ich scheue mich so gar, nach der zu
Jhnen tragenden Liebe und Billigkeit, dergleichen
Unternehmen von Jhnen auch nur zu besorgen.
Jndeß haben wir von einer der angelegentlich-
sten Sachen in der Welt mit einander tractiret.
GOtt ist deß Zeuge. Sie werden mich selber
vor seinem Gerichte in diesem Jhrem Proceß
unschuldig erklären müssen: dann ich habe eines
Freundes Pflicht an Jhnen nicht versäumet. Nun
gehen Sie hin, und tractiren Jhre Sache mit
GOtt selber. Mein Abschiedswort ist: GOtt
wolle sie bewahren! Dort wollen wir uns wieder
sehn. Womit Sie der erbarmenden Liebe des ewi-
gen GOttes in JEsu Christo empfiehlet

Jhr treuer Freund
N. N.
Ende des Sendschreibens.
Des

(III. Th.) Von den ſichern Mitteln,
ſcheinbaren Vorwand an die Hand geben, Sie
damit zu verblenden und einzuſchlaͤffern: So
ſollen Sie dennoch wiſſen, daß der ewige GOtt,
der HErr Himmels und der Erden, der ſich mit
Jhnen in kein diſputiren noch excipiren einlaſ-
ſen wird, mit Jhnen geredet habe. Und der wird
ſeine Sache auch fuͤhren, und in Jhrem Gewiſſen
ſo hart und ſo gewiß legitimiren, daß Sie bey der
Luſt dieſer Suͤnde, ja auch nur bey der Jndiffe-
rentz gegen dieſelbe ſchlechterdings keinen Frieden
und keine Sicherheit haben ſollen, wenn Sie es
auch aufs aͤuſſerſte zu erzwingen ſuchten. Doch
ich bitte ſeine Majeſtaͤt durch das Blut JEſu
Chriſti, daß er ſie vor einem ſolchen ſtoltzen Trotz
und rebelliſchen Wiederſpenſtigkeit in Gnaden
behuͤten wolle. Ja ich ſcheue mich ſo gar, nach der zu
Jhnen tragenden Liebe und Billigkeit, dergleichen
Unternehmen von Jhnen auch nur zu beſorgen.
Jndeß haben wir von einer der angelegentlich-
ſten Sachen in der Welt mit einander tractiret.
GOtt iſt deß Zeuge. Sie werden mich ſelber
vor ſeinem Gerichte in dieſem Jhrem Proceß
unſchuldig erklaͤren muͤſſen: dann ich habe eines
Freundes Pflicht an Jhnen nicht verſaͤumet. Nun
gehen Sie hin, und tractiren Jhre Sache mit
GOtt ſelber. Mein Abſchiedswort iſt: GOtt
wolle ſie bewahren! Dort wollen wir uns wieder
ſehn. Womit Sie der erbarmenden Liebe des ewi-
gen GOttes in JEſu Chriſto empfiehlet

Jhr treuer Freund
N. N.
Ende des Sendſchreibens.
Des
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0550" n="530"/><fw place="top" type="header">(<hi rendition="#aq">III.</hi> Th.) <hi rendition="#b">Von den &#x017F;ichern Mitteln,</hi></fw><lb/>
&#x017F;cheinbaren Vorwand an die Hand geben, Sie<lb/>
damit zu verblenden und einzu&#x017F;chla&#x0364;ffern: So<lb/>
&#x017F;ollen Sie dennoch wi&#x017F;&#x017F;en, daß der ewige GOtt,<lb/>
der HErr Himmels und der Erden, der &#x017F;ich mit<lb/>
Jhnen in kein di&#x017F;putiren noch excipiren einla&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en wird, mit Jhnen geredet habe. Und der wird<lb/>
&#x017F;eine Sache auch fu&#x0364;hren, und in Jhrem Gewi&#x017F;&#x017F;en<lb/>
&#x017F;o hart und &#x017F;o gewiß legitimiren, daß Sie bey der<lb/>
Lu&#x017F;t die&#x017F;er Su&#x0364;nde, ja auch nur bey der Jndiffe-<lb/>
rentz gegen die&#x017F;elbe &#x017F;chlechterdings keinen Frieden<lb/>
und keine Sicherheit haben &#x017F;ollen, wenn Sie es<lb/>
auch aufs a&#x0364;u&#x017F;&#x017F;er&#x017F;te zu erzwingen &#x017F;uchten. Doch<lb/>
ich bitte &#x017F;eine Maje&#x017F;ta&#x0364;t durch das Blut JE&#x017F;u<lb/>
Chri&#x017F;ti, daß er &#x017F;ie vor einem &#x017F;olchen &#x017F;toltzen Trotz<lb/>
und rebelli&#x017F;chen Wieder&#x017F;pen&#x017F;tigkeit in Gnaden<lb/>
behu&#x0364;ten wolle. Ja ich &#x017F;cheue mich &#x017F;o gar, nach der zu<lb/>
Jhnen tragenden Liebe und Billigkeit, dergleichen<lb/>
Unternehmen von Jhnen auch nur zu be&#x017F;orgen.<lb/>
Jndeß haben wir von einer der angelegentlich-<lb/>
&#x017F;ten Sachen in der Welt mit einander tractiret.<lb/>
GOtt i&#x017F;t deß Zeuge. Sie werden mich &#x017F;elber<lb/>
vor &#x017F;einem Gerichte in die&#x017F;em Jhrem Proceß<lb/>
un&#x017F;chuldig erkla&#x0364;ren mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en: dann ich habe eines<lb/>
Freundes Pflicht an Jhnen nicht ver&#x017F;a&#x0364;umet. Nun<lb/>
gehen Sie hin, und tractiren Jhre Sache mit<lb/>
GOtt &#x017F;elber. Mein Ab&#x017F;chiedswort i&#x017F;t: GOtt<lb/>
wolle &#x017F;ie bewahren! Dort wollen wir uns wieder<lb/>
&#x017F;ehn. Womit Sie der erbarmenden Liebe des ewi-<lb/>
gen GOttes in JE&#x017F;u Chri&#x017F;to empfiehlet</p><lb/>
            <closer>
              <salute> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#fr">Jhr treuer Freund</hi><lb/> <hi rendition="#aq">N. N.</hi> </hi> </salute>
            </closer><lb/>
            <trailer> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Ende des Send&#x017F;chreibens.</hi> </hi> </trailer>
          </div>
        </div><lb/>
        <fw place="bottom" type="catch">Des</fw><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[530/0550] (III. Th.) Von den ſichern Mitteln, ſcheinbaren Vorwand an die Hand geben, Sie damit zu verblenden und einzuſchlaͤffern: So ſollen Sie dennoch wiſſen, daß der ewige GOtt, der HErr Himmels und der Erden, der ſich mit Jhnen in kein diſputiren noch excipiren einlaſ- ſen wird, mit Jhnen geredet habe. Und der wird ſeine Sache auch fuͤhren, und in Jhrem Gewiſſen ſo hart und ſo gewiß legitimiren, daß Sie bey der Luſt dieſer Suͤnde, ja auch nur bey der Jndiffe- rentz gegen dieſelbe ſchlechterdings keinen Frieden und keine Sicherheit haben ſollen, wenn Sie es auch aufs aͤuſſerſte zu erzwingen ſuchten. Doch ich bitte ſeine Majeſtaͤt durch das Blut JEſu Chriſti, daß er ſie vor einem ſolchen ſtoltzen Trotz und rebelliſchen Wiederſpenſtigkeit in Gnaden behuͤten wolle. Ja ich ſcheue mich ſo gar, nach der zu Jhnen tragenden Liebe und Billigkeit, dergleichen Unternehmen von Jhnen auch nur zu beſorgen. Jndeß haben wir von einer der angelegentlich- ſten Sachen in der Welt mit einander tractiret. GOtt iſt deß Zeuge. Sie werden mich ſelber vor ſeinem Gerichte in dieſem Jhrem Proceß unſchuldig erklaͤren muͤſſen: dann ich habe eines Freundes Pflicht an Jhnen nicht verſaͤumet. Nun gehen Sie hin, und tractiren Jhre Sache mit GOtt ſelber. Mein Abſchiedswort iſt: GOtt wolle ſie bewahren! Dort wollen wir uns wieder ſehn. Womit Sie der erbarmenden Liebe des ewi- gen GOttes in JEſu Chriſto empfiehlet Jhr treuer Freund N. N. Ende des Sendſchreibens. Des

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/550
Zitationshilfe: Sarganeck, Georg: Ueberzeugende und bewegliche Warnung vor allen Sünden der Unreinigkeit und Heimlichen Unzucht. Züllichau, 1740, S. 530. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sarganeck_unzucht_1740/550>, abgerufen am 23.05.2024.