Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Sattler, Basilius: Auslegung der Histori von der Erklerung Christi. Helmstedt, 1582.

Bild:
<< vorherige Seite

Von der Person Christi / ist das fürnemblich der streit / Ob der Menscheit Christi / Göttliche Maiestet vnd Herrligkeit / mit der that vnd warheit mit getheilet sey. Vnsere Widersacher wöllen es keines weges nachgeben.

Man frage aber dauon den / vom dem der Vater hie saget / Den solt jr hören / der wird vns recht berichten. Der spricht / Alles ist mir vbergeben von meinem Vater / Matt. 11. Item / Mir ist gegeben aller gewalt / im Himel vnd auff Erden / Matth. 28. Item / Der Vater richtet niemand / sonder hat alles Gericht dem Son vbergeben / darumb daß er des Menschen Son ist / Joh. 5. Item mein Fleisch ist die ware Speise / Wer mein Fleisch isset / vnd trincket mein Blut / der wird ewiglich leben.

Sind diß alles nicht Göttliche eigenschafften / vnd sind die nicht Christo nach seiner Menscheit in der Warheit mit getheilet? Warumb braucht die Schrifft solche art zu reden / dadurch die Menschliche Natur Christi bedeutet wird? Wie denn auch in Synodo Ephesina geschlossen ist / daß das Fleisch Christi lebendig mache / welches ein Göttliche krafft vnd werck ist. Vnd was ist das anders / daß wir in vnserm Christlichen Glauben sagen / Er sitzet zur rechten Gottes / welches traun von der Menschlichen natur zuuerstehen vnd geredt ist / wie denn auch hie die Herrligkeit Christi gesehen wird / als des eingebornen Sons vom Vater. Aber dauon dißmal genug.

Dieweil wir nun in diesen vnd anderen Artickeln vnser Lere / festen vnd gewissen Grund haben / Nemlich das helle vnd klare Wort / dessen / den der Vater von Himel zuhören befohlen hat / so sollen wir dabey fest wider alles das / daß dawider die vernunfft auffbringen mag / verharren. Denn Christus ist die Warheit / aber alle Menschen sind Lügner / bey seinem

Von der Person Christi / ist das fürnemblich der streit / Ob der Menscheit Christi / Göttliche Maiestet vnd Herrligkeit / mit der that vnd warheit mit getheilet sey. Vnsere Widersacher wöllen es keines weges nachgeben.

Man frage aber dauon den / vom dem der Vater hie saget / Den solt jr hören / der wird vns recht berichten. Der spricht / Alles ist mir vbergeben von meinem Vater / Matt. 11. Item / Mir ist gegeben aller gewalt / im Himel vnd auff Erden / Matth. 28. Item / Der Vater richtet niemand / sonder hat alles Gericht dem Son vbergeben / darumb daß er des Menschen Son ist / Joh. 5. Item mein Fleisch ist die ware Speise / Wer mein Fleisch isset / vnd trincket mein Blut / der wird ewiglich leben.

Sind diß alles nicht Göttliche eigenschafften / vnd sind die nicht Christo nach seiner Menscheit in der Warheit mit getheilet? Warumb braucht die Schrifft solche art zu reden / dadurch die Menschliche Natur Christi bedeutet wird? Wie denn auch in Synodo Ephesina geschlossen ist / daß das Fleisch Christi lebendig mache / welches ein Göttliche krafft vnd werck ist. Vnd was ist das anders / daß wir in vnserm Christlichen Glauben sagen / Er sitzet zur rechten Gottes / welches traun von der Menschlichen natur zuuerstehen vnd geredt ist / wie denn auch hie die Herrligkeit Christi gesehen wird / als des eingebornen Sons vom Vater. Aber dauon dißmal genug.

Dieweil wir nun in diesen vnd anderen Artickeln vnser Lere / festen vnd gewissen Grund haben / Nemlich das helle vnd klare Wort / dessen / den der Vater von Himel zuhören befohlen hat / so sollen wir dabey fest wider alles das / daß dawider die vernunfft auffbringen mag / verharren. Denn Christus ist die Warheit / aber alle Menschen sind Lügner / bey seinem

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0054"/>
        <p>Von der Person Christi / ist das fürnemblich der streit / Ob der Menscheit Christi / Göttliche Maiestet vnd Herrligkeit / mit der that vnd warheit mit getheilet sey. Vnsere Widersacher wöllen es keines weges nachgeben.</p>
        <p>Man frage aber dauon den / vom dem der Vater hie saget / Den solt jr hören / der wird vns recht berichten. Der spricht / Alles ist mir vbergeben von meinem Vater / Matt. 11. Item / Mir ist gegeben aller gewalt / im Himel vnd auff Erden / Matth. 28. Item / Der Vater richtet niemand / sonder hat alles Gericht dem Son vbergeben / darumb daß er des Menschen Son ist / Joh. 5. Item mein Fleisch ist die ware Speise / Wer mein Fleisch isset / vnd trincket mein Blut / der wird ewiglich leben.</p>
        <p>Sind diß alles nicht Göttliche eigenschafften / vnd sind die nicht Christo nach seiner Menscheit in der Warheit mit getheilet? Warumb braucht die Schrifft solche art zu reden / dadurch die Menschliche Natur Christi bedeutet wird? Wie denn auch <hi rendition="#i">in Synodo Ephesina</hi> geschlossen ist / daß das Fleisch Christi lebendig mache / welches ein Göttliche krafft vnd werck ist. Vnd was ist das anders / daß wir in vnserm Christlichen Glauben sagen / Er sitzet zur rechten Gottes / welches traun von der Menschlichen natur zuuerstehen vnd geredt ist / wie denn auch hie die Herrligkeit Christi gesehen wird / als des eingebornen Sons vom Vater. Aber dauon dißmal genug.</p>
        <p>Dieweil wir nun in diesen vnd anderen Artickeln vnser Lere / festen vnd gewissen Grund haben / Nemlich das helle vnd klare Wort / dessen / den der Vater von Himel zuhören befohlen hat / so sollen wir dabey fest wider alles das / daß dawider die vernunfft auffbringen mag / verharren. Denn Christus ist die Warheit / aber alle Menschen sind Lügner / bey seinem
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0054] Von der Person Christi / ist das fürnemblich der streit / Ob der Menscheit Christi / Göttliche Maiestet vnd Herrligkeit / mit der that vnd warheit mit getheilet sey. Vnsere Widersacher wöllen es keines weges nachgeben. Man frage aber dauon den / vom dem der Vater hie saget / Den solt jr hören / der wird vns recht berichten. Der spricht / Alles ist mir vbergeben von meinem Vater / Matt. 11. Item / Mir ist gegeben aller gewalt / im Himel vnd auff Erden / Matth. 28. Item / Der Vater richtet niemand / sonder hat alles Gericht dem Son vbergeben / darumb daß er des Menschen Son ist / Joh. 5. Item mein Fleisch ist die ware Speise / Wer mein Fleisch isset / vnd trincket mein Blut / der wird ewiglich leben. Sind diß alles nicht Göttliche eigenschafften / vnd sind die nicht Christo nach seiner Menscheit in der Warheit mit getheilet? Warumb braucht die Schrifft solche art zu reden / dadurch die Menschliche Natur Christi bedeutet wird? Wie denn auch in Synodo Ephesina geschlossen ist / daß das Fleisch Christi lebendig mache / welches ein Göttliche krafft vnd werck ist. Vnd was ist das anders / daß wir in vnserm Christlichen Glauben sagen / Er sitzet zur rechten Gottes / welches traun von der Menschlichen natur zuuerstehen vnd geredt ist / wie denn auch hie die Herrligkeit Christi gesehen wird / als des eingebornen Sons vom Vater. Aber dauon dißmal genug. Dieweil wir nun in diesen vnd anderen Artickeln vnser Lere / festen vnd gewissen Grund haben / Nemlich das helle vnd klare Wort / dessen / den der Vater von Himel zuhören befohlen hat / so sollen wir dabey fest wider alles das / daß dawider die vernunfft auffbringen mag / verharren. Denn Christus ist die Warheit / aber alle Menschen sind Lügner / bey seinem

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_auslegung_1582
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_auslegung_1582/54
Zitationshilfe: Sattler, Basilius: Auslegung der Histori von der Erklerung Christi. Helmstedt, 1582, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/sattler_auslegung_1582/54>, abgerufen am 01.05.2024.