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Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861.

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gegen und er und sein reinerer Dienst kommt in einzelner Hinsicht überraschend mit Hiram und seinem Dienste überein, so dass er zur Aufklärung und Beleuchtung des letztern wesentlich dienen kann. Wie alles endliche Leben entsteht, besteht und vergeht, dreigestaltig oder dreigetheilt durch Geburt, Leben und Tod ist, kann auch das Jahr und die Jahresgottheit als das Symbol desselben nur dreigestaltig und dreigetheilt sein oder der Jahresgott hat drei Schicksale, drei Lebensabschnitte und Epochen: er wird geboren, er lebt und wirkt, er leidet und stirbt. Die drei Lebensschicksale und Lebensepochen des Hiram sind zu den drei Graden der Maurer geworden und bilden den besondern Gegenstand der Aufnahme in jedem einzelne Grad. Die Lehrlingsaufnahme ist aber dadurch etwas verdunkelt, dass sie blos mit der Geburt sich befasst und nach der Natur der Sache sich befassen kann, während es im Grunde eine Wiedergeburt aus dem Tode ist, die aber erst begriffen und dargestellt zu werden vermag, nachdem Hiram gestorben und dessen Leiden und Sterben an dem Meister vorübergegangen ist. Zugleich folgten die dionysischen Feste der Griechen dem natürlichen Laufe der Jahreszeiten, wie alle ähnlichen Naturfeste der Alten, erhielten also schon durch die Jahreszeit einen bestimmtenindem der Vorschlag A. ausfiel, wie die Saracenen aus Adon in Spanien Don machten, und indem Donysos in Dionysos umgebeugt wurde, um ihn mehr an Zeus ([fremdsprachliches Material]), den Vater der Götter und Menschen, anzuschliessen. Auch soll Adonis der [fremdsprachliches Material] oder [fremdsprachliches Material] der griechischen Kirchenväter, der hebräi. Javoh oder Jehovah, der [fremdsprachliches Material] der Dorier sein, wie die Aegypter ihrem Thoyth iaoeaou und die griechischen Bacchanten [fremdsprachliches Material] auch [fremdsprachliches Material] gesungen und gesagt haben; sogar das Prädikat [fremdsprachliches Material] langmüthig, sei dem griechischen Dionysos nach dem hebräischen Javoh (Javeh) beigelegt worden. Endlich hält Rinck dafür, dass Dionysos und Apollo nur verschiedene Namen eines und desselben ägyptisch-phönicischen Gottes, des Adon Bel seien, wie auch der pelasgische Krios nur der Hebräi. EI, der Starke, der ägyptische Widdergott und der kretische Minotauros oder Sonnenstier sei; Adon sei der schwache sterbende Gott (gleichsam der Johannes) und Bel der starke wiedererstehende, welcher Gedanke d. h. die Einheit beider Götter dadurch sinnig angedeutet werde, dass zu Delphi die Gebeine des Dionysos neben dem goldenen Standbilde des Apollo begraben liegen.

gegen und er und sein reinerer Dienst kommt in einzelner Hinsicht überraschend mit Hiram und seinem Dienste überein, so dass er zur Aufklärung und Beleuchtung des letztern wesentlich dienen kann. Wie alles endliche Leben entsteht, besteht und vergeht, dreigestaltig oder dreigetheilt durch Geburt, Leben und Tod ist, kann auch das Jahr und die Jahresgottheit als das Symbol desselben nur dreigestaltig und dreigetheilt sein oder der Jahresgott hat drei Schicksale, drei Lebensabschnitte und Epochen: er wird geboren, er lebt und wirkt, er leidet und stirbt. Die drei Lebensschicksale und Lebensepochen des Hiram sind zu den drei Graden der Maurer geworden und bilden den besondern Gegenstand der Aufnahme in jedem einzelne Grad. Die Lehrlingsaufnahme ist aber dadurch etwas verdunkelt, dass sie blos mit der Geburt sich befasst und nach der Natur der Sache sich befassen kann, während es im Grunde eine Wiedergeburt aus dem Tode ist, die aber erst begriffen und dargestellt zu werden vermag, nachdem Hiram gestorben und dessen Leiden und Sterben an dem Meister vorübergegangen ist. Zugleich folgten die dionysischen Feste der Griechen dem natürlichen Laufe der Jahreszeiten, wie alle ähnlichen Naturfeste der Alten, erhielten also schon durch die Jahreszeit einen bestimmtenindem der Vorschlag A. ausfiel, wie die Saracenen aus Adon in Spanien Don machten, und indem Donysos in Dionysos umgebeugt wurde, um ihn mehr an Zeus ([fremdsprachliches Material]), den Vater der Götter und Menschen, anzuschliessen. Auch soll Adonis der [fremdsprachliches Material] oder [fremdsprachliches Material] der griechischen Kirchenväter, der hebräi. Javoh oder Jehovah, der [fremdsprachliches Material] der Dorier sein, wie die Aegypter ihrem Thoyth iaoeaou und die griechischen Bacchanten [fremdsprachliches Material] auch [fremdsprachliches Material] gesungen und gesagt haben; sogar das Prädikat [fremdsprachliches Material] langmüthig, sei dem griechischen Dionysos nach dem hebräischen Javoh (Javeh) beigelegt worden. Endlich hält Rinck dafür, dass Dionysos und Apollo nur verschiedene Namen eines und desselben ägyptisch-phönicischen Gottes, des Adon Bel seien, wie auch der pelasgische Krios nur der Hebräi. EI, der Starke, der ägyptische Widdergott und der kretische Minotauros oder Sonnenstier sei; Adon sei der schwache sterbende Gott (gleichsam der Johannes) und Bel der starke wiedererstehende, welcher Gedanke d. h. die Einheit beider Götter dadurch sinnig angedeutet werde, dass zu Delphi die Gebeine des Dionysos neben dem goldenen Standbilde des Apollo begraben liegen.

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gegen und er und sein reinerer Dienst kommt in einzelner Hinsicht überraschend mit Hiram und seinem Dienste überein, so dass er zur Aufklärung und Beleuchtung des letztern wesentlich dienen kann. Wie alles endliche Leben entsteht, besteht und vergeht, dreigestaltig oder dreigetheilt durch Geburt, Leben und Tod ist, kann auch das Jahr und die Jahresgottheit als das Symbol desselben nur dreigestaltig und dreigetheilt sein oder der Jahresgott hat drei Schicksale, drei Lebensabschnitte und Epochen: er wird geboren, er lebt und wirkt, er leidet und stirbt. Die drei Lebensschicksale und Lebensepochen des Hiram sind zu den drei Graden der Maurer geworden und bilden den besondern Gegenstand der Aufnahme in jedem einzelne Grad. Die Lehrlingsaufnahme ist aber dadurch etwas verdunkelt, dass sie blos mit der Geburt sich befasst und nach der Natur der Sache sich befassen kann, während es im Grunde eine Wiedergeburt aus dem Tode ist, die aber erst begriffen und dargestellt zu werden vermag, nachdem Hiram gestorben und dessen Leiden und Sterben an dem Meister vorübergegangen ist. Zugleich folgten die dionysischen Feste der Griechen dem natürlichen Laufe der Jahreszeiten, wie alle ähnlichen Naturfeste der Alten, erhielten also schon durch die Jahreszeit einen bestimmtenindem der Vorschlag A. ausfiel, wie die Saracenen aus Adon in Spanien Don machten, und indem Donysos in Dionysos umgebeugt wurde, um ihn mehr an Zeus (<foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm"/></foreign>), den Vater der Götter und Menschen, anzuschliessen. Auch soll Adonis der <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm"/></foreign> oder <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm"/></foreign> der griechischen Kirchenväter, der hebräi. Javoh oder Jehovah, der <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm"/></foreign> der Dorier sein, wie die Aegypter ihrem Thoyth iaoeaou und die griechischen Bacchanten <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm"/></foreign> auch <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm"/></foreign> gesungen und gesagt haben; sogar das Prädikat <foreign xml:lang="ell"><gap reason="fm"/></foreign> langmüthig, sei dem griechischen Dionysos nach dem hebräischen Javoh (Javeh) beigelegt worden. Endlich hält Rinck dafür, dass Dionysos und Apollo nur verschiedene Namen eines und desselben ägyptisch-phönicischen Gottes, des Adon Bel seien, wie auch der pelasgische Krios nur der Hebräi. EI, der
 Starke, der ägyptische Widdergott und der kretische Minotauros oder Sonnenstier sei; Adon sei der schwache sterbende Gott (gleichsam der Johannes) und Bel der starke wiedererstehende, welcher Gedanke d. h. die Einheit beider Götter dadurch sinnig angedeutet werde, dass zu Delphi die Gebeine des Dionysos neben dem goldenen Standbilde des Apollo begraben liegen.</p>
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[561/0581] gegen und er und sein reinerer Dienst kommt in einzelner Hinsicht überraschend mit Hiram und seinem Dienste überein, so dass er zur Aufklärung und Beleuchtung des letztern wesentlich dienen kann. Wie alles endliche Leben entsteht, besteht und vergeht, dreigestaltig oder dreigetheilt durch Geburt, Leben und Tod ist, kann auch das Jahr und die Jahresgottheit als das Symbol desselben nur dreigestaltig und dreigetheilt sein oder der Jahresgott hat drei Schicksale, drei Lebensabschnitte und Epochen: er wird geboren, er lebt und wirkt, er leidet und stirbt. Die drei Lebensschicksale und Lebensepochen des Hiram sind zu den drei Graden der Maurer geworden und bilden den besondern Gegenstand der Aufnahme in jedem einzelne Grad. Die Lehrlingsaufnahme ist aber dadurch etwas verdunkelt, dass sie blos mit der Geburt sich befasst und nach der Natur der Sache sich befassen kann, während es im Grunde eine Wiedergeburt aus dem Tode ist, die aber erst begriffen und dargestellt zu werden vermag, nachdem Hiram gestorben und dessen Leiden und Sterben an dem Meister vorübergegangen ist. Zugleich folgten die dionysischen Feste der Griechen dem natürlichen Laufe der Jahreszeiten, wie alle ähnlichen Naturfeste der Alten, erhielten also schon durch die Jahreszeit einen bestimmtenindem der Vorschlag A. ausfiel, wie die Saracenen aus Adon in Spanien Don machten, und indem Donysos in Dionysos umgebeugt wurde, um ihn mehr an Zeus (_ ), den Vater der Götter und Menschen, anzuschliessen. Auch soll Adonis der _ oder _ der griechischen Kirchenväter, der hebräi. Javoh oder Jehovah, der _ der Dorier sein, wie die Aegypter ihrem Thoyth iaoeaou und die griechischen Bacchanten _ auch _ gesungen und gesagt haben; sogar das Prädikat _ langmüthig, sei dem griechischen Dionysos nach dem hebräischen Javoh (Javeh) beigelegt worden. Endlich hält Rinck dafür, dass Dionysos und Apollo nur verschiedene Namen eines und desselben ägyptisch-phönicischen Gottes, des Adon Bel seien, wie auch der pelasgische Krios nur der Hebräi. EI, der Starke, der ägyptische Widdergott und der kretische Minotauros oder Sonnenstier sei; Adon sei der schwache sterbende Gott (gleichsam der Johannes) und Bel der starke wiedererstehende, welcher Gedanke d. h. die Einheit beider Götter dadurch sinnig angedeutet werde, dass zu Delphi die Gebeine des Dionysos neben dem goldenen Standbilde des Apollo begraben liegen.

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Zitationshilfe: Schauberg, Joseph: Vergleichendes Handbuch der Symbolik der Freimaurerei, Bd. 2. Schaffhausen, 1861, S. 561. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schauberg_freimaurerei02_1861/581>, abgerufen am 26.04.2024.