Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweitzerlands. Bd. 3. Zürich, 1708.wegzubringen. Es ist aber disere Wirkung nicht disen Steinlein eigen/ 2. Jst mir von obberühmten Herr D. Robin dargebotten worden ein Frauen-Eis/ Selenites rhomboidalis, seu Androdamas aus dem Grindelwald/ welches 3. Einiche Crystallen aus dem Grindelwald/ und Haßlerhal/ welche aber auch nichts zurech- 4. Jener reine natürlich durchsichtige Schwefel/ Sulphur veivum seu virgineum, welcher hervor gegraben wird zu Bex (Bactia- Jn der Gegend um Thun seyn innert wenig Stunden begriff anzutref- Das Schneidtweiher Alaun-Bad. das Blumen-Steiner-Bad/ Balneum Blumensteinense, in dem Dorff Blumenstein/ welches die Lein- Das Gurnigel-Bad/ welches getrunken und gebadet wird/ eines saurlechten Geschmacks/ und selbs wegzubringen. Es iſt aber diſere Wirkung nicht diſen Steinlein eigen/ 2. Jſt mir von obberuͤhmten Herꝛ D. Robin dargebotten worden ein Frauen-Eis/ Selenites rhomboidalis, ſeu Androdamas aus dem Grindelwald/ welches 3. Einiche Cryſtallen aus dem Grindelwald/ und Haßlerhal/ welche aber auch nichts zurech- 4. Jener reine natuͤrlich durchſichtige Schwefel/ Sulphur vîvum ſeu virgineum, welcher hervor gegraben wird zu Bex (Bactia- Jn der Gegend um Thun ſeyn innert wenig Stunden begriff anzutref- Das Schneidtweiher Alaun-Bad. das Blumen-Steiner-Bad/ Balneum Blumenſteinenſe, in dem Dorff Blumenſtein/ welches die Lein- Das Gurnigel-Bad/ welches getrunken und gebadet wird/ eines ſaurlechten Geſchmacks/ und ſelbs <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0175" n="144"/> wegzubringen. Es iſt aber diſere Wirkung nicht diſen Steinlein eigen/<lb/> ſondern allen andern glatten Steinlein gemein/ wie dann bekant/ daß zu dem<lb/> ende auch gebraucht werden die Krebsaugen ꝛc.</p><lb/> <p>2. Jſt mir von obberuͤhmten Herꝛ <hi rendition="#aq">D. Robin</hi> dargebotten worden ein<lb/> weiſſes/ dunkles/ in wuͤrfflichte Coͤrper ſich brechendes</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#fr">Frauen-Eis/</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#aq">Selenites rhomboidalis, ſeu Androdamas</hi> aus dem <hi rendition="#fr">Grindelwald/</hi> welches<lb/> ſich auch findet nahe bey <hi rendition="#fr">Thun/</hi> aber ſchoͤnheit und lauterkeit halben nicht<lb/> in vergleichung zuſezen mit jenem Appenzelleriſchen Stein/ deſſen Beſchreib-<lb/> und abbildung zufinden oben <hi rendition="#aq">Tom. I. p.</hi> 108.</p><lb/> <p>3. Einiche</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#fr">Cryſtallen</hi> </head><lb/> <p>aus dem <hi rendition="#fr">Grindelwald/</hi> und <hi rendition="#fr">Haßlerhal/</hi> welche aber auch nichts zurech-<lb/> nen an groͤſſe/ und ſchoͤnheit/ gegen denen Gotthardiſchen.</p><lb/> <p>4. Jener reine natuͤrlich durchſichtige</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#fr">Schwefel/</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#aq">Sulphur vîvum ſeu virgineum,</hi> welcher hervor gegraben wird zu <hi rendition="#aq">Bex (Bactia-<lb/> cum)</hi> in der Herꝛſchaft <hi rendition="#aq">Aigle (Aquilegia)</hi> des Berngebiets/ welcher den<lb/> Anwohneren bekant unter dem Nahmen des <hi rendition="#fr">Windſchwefels/</hi> weilen deſ-<lb/> ſen Rauch gebraucht wird bey erlahmten Menſchen und Vieh/ denen nach<lb/> unſerer Redensart/ <hi rendition="#fr">ein boͤſer Mind worden.</hi> Jch hab bis dahin we-<lb/> nig Natuͤrlich durchſichtig gewachſene Schwefelarten geſehen/ welche diſer<lb/> Berneriſchen an ſchoͤnheit zukommen/ und keine/ die ſie uͤbertreffen/ und<lb/> zweifle keines wegs/ das diſere Gattung Schwefel zu innerlichen Gebrauch/<lb/> ſonderlich in denen Lungen krankheiten/ vortreflich dienlich were.</p><lb/> <p>Jn der Gegend um Thun ſeyn innert wenig Stunden begriff anzutref-<lb/> fen folgende Heil-Baͤder/ oder Mineraliſche Waſſſer/ welche aber dißmal<lb/> die Zeit nicht zulieſſe ſelbe zubeſuchen/ und in Prob zunehmen/ ſondern den<lb/> hieruͤber noͤthigen Bericht eingenommen von obbemelten Herꝛen <hi rendition="#aq">D. Rubin.</hi></p><lb/> <p>Das <hi rendition="#fr">Schneidtweiher</hi> Alaun-Bad.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>das <hi rendition="#fr">Blumen-Steiner-Bad/</hi></head><lb/> <p><hi rendition="#aq">Balneum Blumenſteinenſe,</hi> in dem Dorff <hi rendition="#fr">Blumenſtein/</hi> welches die Lein-<lb/> wand ſol ganz roth machen/ vermuthlich von einem enthaltenen <hi rendition="#aq">Croco Mar-<lb/> tis.</hi> Diſes Bads gedenket auch unſer Sel. Herꝛ <hi rendition="#aq">D. Wagner Hiſt. Nat.<lb/> Helv. p.</hi> 109. das es Eiſen und Vitriol fuͤhre/ und die Durchlaͤuffe ſtille.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head>Das <hi rendition="#fr">Gurnigel-Bad/</hi></head><lb/> <p>welches getrunken und gebadet wird/ eines ſaurlechten Geſchmacks/ und ſelbs<lb/> gleich den Saurbruͤnnen getrunken wird/ und gute Wirkung ſol zeigen<lb/> in der Schwachheit des Magens/ Glieder-Zuſtaͤnden ꝛc. <hi rendition="#aq">Wagner p.</hi> 110.</p> </div> </div><lb/> </body> </text> </TEI> [144/0175]
wegzubringen. Es iſt aber diſere Wirkung nicht diſen Steinlein eigen/
ſondern allen andern glatten Steinlein gemein/ wie dann bekant/ daß zu dem
ende auch gebraucht werden die Krebsaugen ꝛc.
2. Jſt mir von obberuͤhmten Herꝛ D. Robin dargebotten worden ein
weiſſes/ dunkles/ in wuͤrfflichte Coͤrper ſich brechendes
Frauen-Eis/
Selenites rhomboidalis, ſeu Androdamas aus dem Grindelwald/ welches
ſich auch findet nahe bey Thun/ aber ſchoͤnheit und lauterkeit halben nicht
in vergleichung zuſezen mit jenem Appenzelleriſchen Stein/ deſſen Beſchreib-
und abbildung zufinden oben Tom. I. p. 108.
3. Einiche
Cryſtallen
aus dem Grindelwald/ und Haßlerhal/ welche aber auch nichts zurech-
nen an groͤſſe/ und ſchoͤnheit/ gegen denen Gotthardiſchen.
4. Jener reine natuͤrlich durchſichtige
Schwefel/
Sulphur vîvum ſeu virgineum, welcher hervor gegraben wird zu Bex (Bactia-
cum) in der Herꝛſchaft Aigle (Aquilegia) des Berngebiets/ welcher den
Anwohneren bekant unter dem Nahmen des Windſchwefels/ weilen deſ-
ſen Rauch gebraucht wird bey erlahmten Menſchen und Vieh/ denen nach
unſerer Redensart/ ein boͤſer Mind worden. Jch hab bis dahin we-
nig Natuͤrlich durchſichtig gewachſene Schwefelarten geſehen/ welche diſer
Berneriſchen an ſchoͤnheit zukommen/ und keine/ die ſie uͤbertreffen/ und
zweifle keines wegs/ das diſere Gattung Schwefel zu innerlichen Gebrauch/
ſonderlich in denen Lungen krankheiten/ vortreflich dienlich were.
Jn der Gegend um Thun ſeyn innert wenig Stunden begriff anzutref-
fen folgende Heil-Baͤder/ oder Mineraliſche Waſſſer/ welche aber dißmal
die Zeit nicht zulieſſe ſelbe zubeſuchen/ und in Prob zunehmen/ ſondern den
hieruͤber noͤthigen Bericht eingenommen von obbemelten Herꝛen D. Rubin.
Das Schneidtweiher Alaun-Bad.
das Blumen-Steiner-Bad/
Balneum Blumenſteinenſe, in dem Dorff Blumenſtein/ welches die Lein-
wand ſol ganz roth machen/ vermuthlich von einem enthaltenen Croco Mar-
tis. Diſes Bads gedenket auch unſer Sel. Herꝛ D. Wagner Hiſt. Nat.
Helv. p. 109. das es Eiſen und Vitriol fuͤhre/ und die Durchlaͤuffe ſtille.
Das Gurnigel-Bad/
welches getrunken und gebadet wird/ eines ſaurlechten Geſchmacks/ und ſelbs
gleich den Saurbruͤnnen getrunken wird/ und gute Wirkung ſol zeigen
in der Schwachheit des Magens/ Glieder-Zuſtaͤnden ꝛc. Wagner p. 110.
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Zitationshilfe: | Scheuchzer, Johann Jacob: Beschreibung Der Natur-Geschichten Des Schweitzerlands. Bd. 3. Zürich, 1708, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/scheuchzer_naturgeschichten03_1708/175>, abgerufen am 04.12.2023. |