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Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653.

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wil gleich Hertz/ Augen/ Brust steinern gantz seyn
starrende Hand die ergibt sich bald drein/
wenn sie mit deiner erhitzten sol ringen
dieses kömt Geistern/ die Phöbus entzündet/
Die so auff glüen/ mein Bruder/ wie du/
derer Gedächtnüß der Welt sich einbindet/
eintzig mit füglichen rechte nur zu.
Numehr wird Osten und Westen bekant
Feuer sey bey dir Geist/ Feder und Hand.
dieses pflantzte den lieblichen Rosen-gepüsche/
seines vertrauten Freundes vor
Jan Nicolai der R. B.


ERlaube (mein Achat) den Geist gefülten Gaben/
der göldnen Feder Krafft/ der süß-gelernten
Kunst/
zu brechen durch das Thor der braunlich schwartzen
Dunst/    (ben/
versilbre durch den Glantz/ der nächtlich lag vergra-
auch endlich unsre Welt. Nun wol! Nun wol! wir
haben
wornach wir so gewündscht/ die edle Liebes-brunst
der schönen Lieder schaar. Sie finden reiche
Gunst/
auch bey den Musen selbst/ denn ihr betautes Laben
von blauen Azidal hat derer Glantz befeuchtet/
daß sie als ein Roß aus ihren Kirchen leuchtet/
und durch Auroren Kuß ihr Purpur breitet aus/
drümb kanstu dich nun wol der Finsternüß ent-
reissen/
mein
wil gleich Hertz/ Augen/ Bruſt ſteinern gantz ſeyn
ſtarrende Hand die ergibt ſich bald drein/
wenn ſie mit deiner erhitzten ſol ringen
dieſes koͤmt Geiſtern/ die Phoͤbus entzuͤndet/
Die ſo auff gluͤen/ mein Bruder/ wie du/
derer Gedaͤchtnuͤß der Welt ſich einbindet/
eintzig mit fuͤglichen rechte nur zu.
Numehr wird Oſten und Weſten bekant
Feuer ſey bey dir Geiſt/ Feder und Hand.
dieſes pflantzte den lieblichen Roſen-gepuͤſche/
ſeines vertrauten Freundes vor
Jan Nicolai der R. B.


ERlaube (mein Achat) den Geiſt gefuͤltẽ Gaben/
der goͤldnen Feder Krafft/ der ſuͤß-gelernten
Kunſt/
zu brechen durch das Thor der braunlich ſchwartzen
Dunſt/    (ben/
verſilbre durch den Glantz/ der naͤchtlich lag vergra-
auch endlich unſre Welt. Nun wol! Nun wol! wir
haben
wornach wir ſo gewuͤndſcht/ die edle Liebes-brunſt
der ſchoͤnen Lieder ſchaar. Sie finden reiche
Gunſt/
auch bey den Muſen ſelbſt/ denn ihr betautes Laben
von blauen Azidal hat derer Glantz befeuchtet/
daß ſie als ein Roß aus ihren Kirchen leuchtet/
und durch Auroren Kuß ihr Purpur breitet aus/
druͤmb kanſtu dich nun wol der Finſternuͤß ent-
reiſſen/
mein
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[[183]/0203] wil gleich Hertz/ Augen/ Bruſt ſteinern gantz ſeyn ſtarrende Hand die ergibt ſich bald drein/ wenn ſie mit deiner erhitzten ſol ringen dieſes koͤmt Geiſtern/ die Phoͤbus entzuͤndet/ Die ſo auff gluͤen/ mein Bruder/ wie du/ derer Gedaͤchtnuͤß der Welt ſich einbindet/ eintzig mit fuͤglichen rechte nur zu. Numehr wird Oſten und Weſten bekant Feuer ſey bey dir Geiſt/ Feder und Hand. dieſes pflantzte den lieblichen Roſen-gepuͤſche/ ſeines vertrauten Freundes vor Jan Nicolai der R. B. ERlaube (mein Achat) den Geiſt gefuͤltẽ Gaben/ der goͤldnen Feder Krafft/ der ſuͤß-gelernten Kunſt/ zu brechen durch das Thor der braunlich ſchwartzen Dunſt/ (ben/ verſilbre durch den Glantz/ der naͤchtlich lag vergra- auch endlich unſre Welt. Nun wol! Nun wol! wir haben wornach wir ſo gewuͤndſcht/ die edle Liebes-brunſt der ſchoͤnen Lieder ſchaar. Sie finden reiche Gunſt/ auch bey den Muſen ſelbſt/ denn ihr betautes Laben von blauen Azidal hat derer Glantz befeuchtet/ daß ſie als ein Roß aus ihren Kirchen leuchtet/ und durch Auroren Kuß ihr Purpur breitet aus/ druͤmb kanſtu dich nun wol der Finſternuͤß ent- reiſſen/ mein

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Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653, S. [183]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1653/203>, abgerufen am 29.04.2024.