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Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653.

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mein trauter Pilades/ durch deinen Rosen-strauß/
die Musen seynd dir hold: Kein Wind foll ihn zer-
schmeissen.
Zu sonderbarer Dienstbezeigung verfertigte
dieses Seznem vielgünstigen Bruder
Alexander-Paul Loht.


Sonnet.
WOhl/ Freund/ es ist erlangt. Die längst/ begehrten
Flammen/
Die bey dir stiegen auf/ beschauen nun das Liecht/
was dein verschlagner Grist oft Tag und Nacht gedicht/
wenn dich oft regten an der heissen Flammen Ammen/
auch wenn die leise Saat der Träume dir zusammen
dein Sinnen[-]werck gerückt/ als sey dir im Gesicht
die keusche Marnia/ so Günste dir versprich[t]/
das du den süssen Schlaff hast müssen bald verdammen/
und greiffen nach dem Kiel. Jch rühme deinen Fleiß/
und helffe stecken dir den nimmer-dürren Preiß/
So viel mein schlechter Kiel vermag von sich zu reichen.
Zwar was nehm ich mir vor? Weit andre rühmen dich/
der grosse Sachse selbst der ruffe dich zu steh/
und sodert deinen Fleiß/ dem keiner ist zu gleichen.
Schriebs seinem sonderen Freunde
Jmmanuel Gerber/ der Heil.
Schrifft Befliessener.


DV hast nun deinen Krantz von Lorber gar ver-
tauschet/    (schet.
die weil der süsse Thau der Liebe dich berau-
Jch lobe deinen Mut und rühme deinen Sinn.
Seit daß ich Leipzig dort und dich mein Freund ver-
lassen/
hat meine Zunge sich fast gar nicht hören lassen
von deiner Marnien/ der ich so günstig bin.
Jetzund
mein trauter Pilades/ durch deinen Roſen-ſtrauß/
die Muſen ſeynd dir hold: Kein Wind foll ihn zer-
ſchmeiſſen.
Zu ſonderbarer Dienſtbezeigung verfertigte
dieſes Seznem vielguͤnſtigen Bruder
Alexander-Paul Loht.


Sonnet.
WOhl/ Freund/ es iſt erlangt. Die laͤngſt/ begehrten
Flammen/
Die bey dir ſtiegen auf/ beſchauen nun das Liecht/
was dein verſchlagner Griſt oft Tag und Nacht gedicht/
wenn dich oft regten an der heiſſen Flammen Ammen/
auch wenn die leiſe Saat der Traͤume dir zuſammen
dein Sinnen[-]werck geruͤckt/ als ſey dir im Geſicht
die keuſche Marnia/ ſo Guͤnſte dir verſprich[t]/
das du den ſuͤſſen Schlaff haſt muͤſſen bald verdammen/
und greiffen nach dem Kiel. Jch ruͤhme deinen Fleiß/
und helffe ſtecken dir den nimmer-duͤrren Preiß/
So viel mein ſchlechter Kiel vermag von ſich zu reichen.
Zwar was nehm ich mir vor? Weit andre ruͤhmen dich/
der groſſe Sachſe ſelbſt der ruffe dich zu ſteh/
und ſodert deinen Fleiß/ dem keiner iſt zu gleichen.
Schriebs ſeinem ſonderen Freunde
Jmmanuel Gerber/ der Heil.
Schrifft Beflieſſener.


DV haſt nun deinen Krantz von Lorber gar ver-
tauſchet/    (ſchet.
die weil der ſuͤſſe Thau der Liebe dich berau-
Jch lobe deinen Mut und ruͤhme deinen Sinn.
Seit daß ich Leipzig dort und dich mein Freund ver-
laſſen/
hat meine Zunge ſich faſt gar nicht hoͤren laſſen
von deiner Marnien/ der ich ſo guͤnſtig bin.
Jetzund
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[[184]/0204] mein trauter Pilades/ durch deinen Roſen-ſtrauß/ die Muſen ſeynd dir hold: Kein Wind foll ihn zer- ſchmeiſſen. Zu ſonderbarer Dienſtbezeigung verfertigte dieſes Seznem vielguͤnſtigen Bruder Alexander-Paul Loht. Sonnet. WOhl/ Freund/ es iſt erlangt. Die laͤngſt/ begehrten Flammen/ Die bey dir ſtiegen auf/ beſchauen nun das Liecht/ was dein verſchlagner Griſt oft Tag und Nacht gedicht/ wenn dich oft regten an der heiſſen Flammen Ammen/ auch wenn die leiſe Saat der Traͤume dir zuſammen dein Sinnen-werck geruͤckt/ als ſey dir im Geſicht die keuſche Marnia/ ſo Guͤnſte dir verſpricht/ das du den ſuͤſſen Schlaff haſt muͤſſen bald verdammen/ und greiffen nach dem Kiel. Jch ruͤhme deinen Fleiß/ und helffe ſtecken dir den nimmer-duͤrren Preiß/ So viel mein ſchlechter Kiel vermag von ſich zu reichen. Zwar was nehm ich mir vor? Weit andre ruͤhmen dich/ der groſſe Sachſe ſelbſt der ruffe dich zu ſteh/ und ſodert deinen Fleiß/ dem keiner iſt zu gleichen. Schriebs ſeinem ſonderen Freunde Jmmanuel Gerber/ der Heil. Schrifft Beflieſſener. DV haſt nun deinen Krantz von Lorber gar ver- tauſchet/ (ſchet. die weil der ſuͤſſe Thau der Liebe dich berau- Jch lobe deinen Mut und ruͤhme deinen Sinn. Seit daß ich Leipzig dort und dich mein Freund ver- laſſen/ hat meine Zunge ſich faſt gar nicht hoͤren laſſen von deiner Marnien/ der ich ſo guͤnſtig bin. Jetzund

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Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653, S. [184]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1653/204>, abgerufen am 29.04.2024.