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Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653.

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Rosen-Gepüsche.
Die dich zu Wald und Feld verdammen?
E. Ammen.
Die Liebes-Ammen in der Welt
sind Reichthum nur und groß vergelt.
E. Geld.
Ja ohne Geld kan keiner stehen/
er muß ohn Gunsten untergehen.
E. gehen.
Jst einer an Ducaten kalt/
was kan er lieben vor Gestalt?
E. Alt.
Ein Alte kan die Lieb außharren/
nur Junge machen uns zu Narren.
E. Narren.
Müst ich ja lieben an der See/
so liebt ich nur die Galathee/
E. Ade.
Kein Mahler kan so schöne mahlen/
als ihr Gesicht und Reichthum pralen.
E. pralen.
Sie ist ja Göttlich angeziert/
das Backenroth steht unbeschmiert.
E. beschmiert.
Sie gläntzet wie die schöne Rose/
und wie bey Lilien die Zeitlose.
E. lose.
Das Gold hat ihren Leib verschranckt/
der Zindel hat den Hals ümzanckt.
E. zanckt.
Ey nu/ so wil ich sie nicht freyen/
Es
F iij
Roſen-Gepuͤſche.
Die dich zu Wald und Feld verdammen?
E. Ammen.
Die Liebes-Ammen in der Welt
ſind Reichthum nur und groß vergelt.
E. Geld.
Ja ohne Geld kan keiner ſtehen/
er muß ohn Gunſten untergehen.
E. gehen.
Jſt einer an Ducaten kalt/
was kan er lieben vor Geſtalt?
E. Alt.
Ein Alte kan die Lieb außharren/
nur Junge machen uns zu Narren.
E. Narren.
Muͤſt ich ja lieben an der See/
ſo liebt ich nur die Galathee/
E. Ade.
Kein Mahler kan ſo ſchoͤne mahlen/
als ihr Geſicht und Reichthum pralen.
E. pralen.
Sie iſt ja Goͤttlich angeziert/
das Backenroth ſteht unbeſchmiert.
E. beſchmiert.
Sie glaͤntzet wie die ſchoͤne Roſe/
und wie bey Lilien die Zeitloſe.
E. loſe.
Das Gold hat ihren Leib verſchranckt/
der Zindel hat den Hals uͤmzanckt.
E. zanckt.
Ey nu/ ſo wil ich ſie nicht freyen/
Es
F iij
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[67/0087] Roſen-Gepuͤſche. Die dich zu Wald und Feld verdammen? E. Ammen. Die Liebes-Ammen in der Welt ſind Reichthum nur und groß vergelt. E. Geld. Ja ohne Geld kan keiner ſtehen/ er muß ohn Gunſten untergehen. E. gehen. Jſt einer an Ducaten kalt/ was kan er lieben vor Geſtalt? E. Alt. Ein Alte kan die Lieb außharren/ nur Junge machen uns zu Narren. E. Narren. Muͤſt ich ja lieben an der See/ ſo liebt ich nur die Galathee/ E. Ade. Kein Mahler kan ſo ſchoͤne mahlen/ als ihr Geſicht und Reichthum pralen. E. pralen. Sie iſt ja Goͤttlich angeziert/ das Backenroth ſteht unbeſchmiert. E. beſchmiert. Sie glaͤntzet wie die ſchoͤne Roſe/ und wie bey Lilien die Zeitloſe. E. loſe. Das Gold hat ihren Leib verſchranckt/ der Zindel hat den Hals uͤmzanckt. E. zanckt. Ey nu/ ſo wil ich ſie nicht freyen/ Es F iij

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Zitationshilfe: Schirmer, David: Erstes Rosen Gepüsche. [s. l.], 1653, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schirmer_rosengepuesche_1653/87>, abgerufen am 27.04.2024.