Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 1. Jena, 1846.

Bild:
<< vorherige Seite

Er ging freundlich auf ihn zu und reichte ihm
die Hand, als ob nichts vorgefallen wäre.

-- "Jch habe Sie mit Ungeduld erwartet, Sir,"
nahm er, nach einer stummen Begrüßung von Arnold,
das Wort, "mit um so lebhafterer," fügte er hinzu,
"da ich zugleich einen Auftrag an Sie auszurichten und
eine Bitte an Sie zu thun habe. Sie werden viel-
leicht schon von John Adams gehört haben," fuhr
er fort, nachdem er sich auf den ihm von Arnolden
dargebotenen Stuhl niedergelassen hatte, "daß ich,
während Sie wahrscheinlich Jhren Freunden, den Sioux,
wieder einen Besuch abstatteten, mich zu einer Ge-
schäftsreise gezwungen sah."

-- "Jch hörte noch nichts davon, Sir," ant-
wortete ihm Arnold, um doch Etwas zu sagen.

-- "So erfahren Sie denn von mir, Sir, daß
ich Mr. Carlin in wichtigen Geschäftsangelegenheiten,
die neue Organisation der Miliz betreffend, zu spre-
chen hatte und mich zu dem Ende mehre Tage zu
Vandalia aufhalten mußte. Die Rede kam auch
auf Sie, Sir, auf Jhre Talente und die ausgezeich-
neten Dienste, die Sie der aufblühenden Colonie ge-
leistet haben. Jch sprach zu gleicher Zeit meine Be-
fürchtungen gegen Mr. Carlin aus, daß Jhnen von
benachbarten Staaten Anerbietungen auf eine feste

Er ging freundlich auf ihn zu und reichte ihm
die Hand, als ob nichts vorgefallen wäre.

— „Jch habe Sie mit Ungeduld erwartet, Sir,“
nahm er, nach einer ſtummen Begrüßung von Arnold,
das Wort, „mit um ſo lebhafterer,“ fügte er hinzu,
„da ich zugleich einen Auftrag an Sie auszurichten und
eine Bitte an Sie zu thun habe. Sie werden viel-
leicht ſchon von John Adams gehört haben,“ fuhr
er fort, nachdem er ſich auf den ihm von Arnolden
dargebotenen Stuhl niedergelaſſen hatte, „daß ich,
während Sie wahrſcheinlich Jhren Freunden, den Sioux,
wieder einen Beſuch abſtatteten, mich zu einer Ge-
ſchäftsreiſe gezwungen ſah.“

— „Jch hörte noch nichts davon, Sir,“ ant-
wortete ihm Arnold, um doch Etwas zu ſagen.

— „So erfahren Sie denn von mir, Sir, daß
ich Mr. Carlin in wichtigen Geſchäftsangelegenheiten,
die neue Organiſation der Miliz betreffend, zu ſpre-
chen hatte und mich zu dem Ende mehre Tage zu
Vandalia aufhalten mußte. Die Rede kam auch
auf Sie, Sir, auf Jhre Talente und die ausgezeich-
neten Dienſte, die Sie der aufblühenden Colonie ge-
leiſtet haben. Jch ſprach zu gleicher Zeit meine Be-
fürchtungen gegen Mr. Carlin aus, daß Jhnen von
benachbarten Staaten Anerbietungen auf eine feſte

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0088" n="80"/>
        <p>Er ging freundlich auf ihn zu und reichte ihm<lb/>
die Hand, als ob nichts vorgefallen wäre.</p><lb/>
        <p>&#x2014; &#x201E;Jch habe Sie mit Ungeduld erwartet, Sir,&#x201C;<lb/>
nahm er, nach einer &#x017F;tummen Begrüßung von Arnold,<lb/>
das Wort, &#x201E;mit um &#x017F;o lebhafterer,&#x201C; fügte er hinzu,<lb/>
&#x201E;da ich zugleich einen Auftrag an Sie auszurichten und<lb/>
eine Bitte an Sie zu thun habe. Sie werden viel-<lb/>
leicht &#x017F;chon von John Adams gehört haben,&#x201C; fuhr<lb/>
er fort, nachdem er &#x017F;ich auf den ihm von Arnolden<lb/>
dargebotenen Stuhl niedergela&#x017F;&#x017F;en hatte, &#x201E;daß ich,<lb/>
während Sie wahr&#x017F;cheinlich Jhren Freunden, den Sioux,<lb/>
wieder einen Be&#x017F;uch ab&#x017F;tatteten, mich zu einer Ge-<lb/>
&#x017F;chäftsrei&#x017F;e gezwungen &#x017F;ah.&#x201C;</p><lb/>
        <p>&#x2014; &#x201E;Jch hörte noch nichts davon, Sir,&#x201C; ant-<lb/>
wortete ihm Arnold, um doch Etwas zu &#x017F;agen.</p><lb/>
        <p>&#x2014; &#x201E;So erfahren Sie denn von mir, Sir, daß<lb/>
ich Mr. Carlin in wichtigen Ge&#x017F;chäftsangelegenheiten,<lb/>
die neue Organi&#x017F;ation der Miliz betreffend, zu &#x017F;pre-<lb/>
chen hatte und mich zu dem Ende mehre Tage zu<lb/><hi rendition="#g">Vandalia</hi> aufhalten mußte. Die Rede kam auch<lb/>
auf Sie, Sir, auf Jhre Talente und die ausgezeich-<lb/>
neten Dien&#x017F;te, die Sie der aufblühenden Colonie ge-<lb/>
lei&#x017F;tet haben. Jch &#x017F;prach zu gleicher Zeit meine Be-<lb/>
fürchtungen gegen Mr. Carlin aus, daß Jhnen von<lb/>
benachbarten Staaten Anerbietungen auf eine fe&#x017F;te<lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[80/0088] Er ging freundlich auf ihn zu und reichte ihm die Hand, als ob nichts vorgefallen wäre. — „Jch habe Sie mit Ungeduld erwartet, Sir,“ nahm er, nach einer ſtummen Begrüßung von Arnold, das Wort, „mit um ſo lebhafterer,“ fügte er hinzu, „da ich zugleich einen Auftrag an Sie auszurichten und eine Bitte an Sie zu thun habe. Sie werden viel- leicht ſchon von John Adams gehört haben,“ fuhr er fort, nachdem er ſich auf den ihm von Arnolden dargebotenen Stuhl niedergelaſſen hatte, „daß ich, während Sie wahrſcheinlich Jhren Freunden, den Sioux, wieder einen Beſuch abſtatteten, mich zu einer Ge- ſchäftsreiſe gezwungen ſah.“ — „Jch hörte noch nichts davon, Sir,“ ant- wortete ihm Arnold, um doch Etwas zu ſagen. — „So erfahren Sie denn von mir, Sir, daß ich Mr. Carlin in wichtigen Geſchäftsangelegenheiten, die neue Organiſation der Miliz betreffend, zu ſpre- chen hatte und mich zu dem Ende mehre Tage zu Vandalia aufhalten mußte. Die Rede kam auch auf Sie, Sir, auf Jhre Talente und die ausgezeich- neten Dienſte, die Sie der aufblühenden Colonie ge- leiſtet haben. Jch ſprach zu gleicher Zeit meine Be- fürchtungen gegen Mr. Carlin aus, daß Jhnen von benachbarten Staaten Anerbietungen auf eine feſte

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schoppe_prophet01_1846
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schoppe_prophet01_1846/88
Zitationshilfe: Schoppe, Amalie: Der Prophet. Bd. 1. Jena, 1846, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoppe_prophet01_1846/88>, abgerufen am 07.05.2024.