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Schreber, Daniel Gottlob Moritz: Kallipädie oder Erziehung zur Schönheit. Leipzig, 1858.

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17. -- 20. JAHR. ÜBERGANG ZUR SELBSTÄNDIGKEIT. GEISTIGE SEITE.

Ist der Jüngling zum Manne, die Jungfrau zum Weibe
herangereift, und reichen sich beide zum gesegneten Bunde
Herz und Hand, so ist das menschliche Entwickelungsleben
auf seinem Höhepunkte angelangt. Der Mann als das Princip
des Muthes und der umfassenden Thatkraft, das Weib als das
Princip der zarten Liebenswürdigkeit und stillen Gemüthlich-
keit, vollenden erst in der Ehe das abgerundete Bild mensch-
licher Schönheit. Erst durch die Verschmelzung der Vorzüge
beider Geschlechter bilden sie das geistige Dritte der sich an-
ziehenden Gegensätze, den geistigen Ausgleichungs- und Ruhe-
punkt -- den idealen Menschen.



17. — 20. JAHR. ÜBERGANG ZUR SELBSTÄNDIGKEIT. GEISTIGE SEITE.

Ist der Jüngling zum Manne, die Jungfrau zum Weibe
herangereift, und reichen sich beide zum gesegneten Bunde
Herz und Hand, so ist das menschliche Entwickelungsleben
auf seinem Höhepunkte angelangt. Der Mann als das Princip
des Muthes und der umfassenden Thatkraft, das Weib als das
Princip der zarten Liebenswürdigkeit und stillen Gemüthlich-
keit, vollenden erst in der Ehe das abgerundete Bild mensch-
licher Schönheit. Erst durch die Verschmelzung der Vorzüge
beider Geschlechter bilden sie das geistige Dritte der sich an-
ziehenden Gegensätze, den geistigen Ausgleichungs- und Ruhe-
punkt — den idealen Menschen.



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[303/0307] 17. — 20. JAHR. ÜBERGANG ZUR SELBSTÄNDIGKEIT. GEISTIGE SEITE. Ist der Jüngling zum Manne, die Jungfrau zum Weibe herangereift, und reichen sich beide zum gesegneten Bunde Herz und Hand, so ist das menschliche Entwickelungsleben auf seinem Höhepunkte angelangt. Der Mann als das Princip des Muthes und der umfassenden Thatkraft, das Weib als das Princip der zarten Liebenswürdigkeit und stillen Gemüthlich- keit, vollenden erst in der Ehe das abgerundete Bild mensch- licher Schönheit. Erst durch die Verschmelzung der Vorzüge beider Geschlechter bilden sie das geistige Dritte der sich an- ziehenden Gegensätze, den geistigen Ausgleichungs- und Ruhe- punkt — den idealen Menschen.

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Zitationshilfe: Schreber, Daniel Gottlob Moritz: Kallipädie oder Erziehung zur Schönheit. Leipzig, 1858, S. 303. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schreber_kallipaedie_1858/307>, abgerufen am 29.04.2024.