Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 2, Abt. 2. Leipzig, 1905.

Bild:
<< vorherige Seite
McColl's Anwendung des Aussagenkalkuls etc.

Zu dem Ende fassen wir den Fall in's Auge, wo das Element 1 in
h (= 0, 1, 2, ... n -- 2) von den n -- 1 Elementepaaren des Systems, in
die es eingeht, voransteht, also in den k = n -- h -- 1 (= n -- 1, n -- 2, ... 1)
übrigen hintansteht. Der Fall nämlich, wo es in allen (h = ) n -- 1 Paaren
voranstünde, (in n -- h -- 1 = 0 solchen hintansteht), wäre jedenfalls ein
solcher (mit Stern zu markirender), in welchem die Voraussetzung des
Satzes nicht zutrifft.

Für die Elemente 1, 2, 3, ... 9, 0, also n = 10, n -- 1 = 9,
[Formel 1] = 45, 245 = 35 184372 088832, und zwar h = 5, n -- h -- 1 = 4
mögen die abstrakten Betrachtungen jeweils veranschaulicht werden. Hier
sind etwa:
12, 13, 14, 15, 16; 71, 81, 91, 01 |
die vor dem ersten Striche stehenden neune von den 45 Elementepaaren,
und hinter dem Striche haben wir uns [Formel 2] -- (n -- 1) = [Formel 3] ,
hier 36, Elementepaare zu denken.

Es bedeute k irgend eines, sowie k' irgend ein anderes der h hinter 1
stehenden Elemente, (hier 2, 3, 4, 5, 6) und ähnlich l sowie l' irgend
eines der n -- h -- 1 vor 1 stehenden (7, 8, 9, 0). So haben wir die
Paare
1 k und l 1.

Nun ist klar, dass wenn hinter dem Striche ein Elementepaar k l
steht, der Cyklus
1 k, k l, l 1 oder 1 k l 1
vorliegen, unser Satz mithin als geltend erwiesen sein wird.

Zu beweisen haben wir ihn demnach nur noch für den Fall, wo alle
aus einem k und einem l zusammengesetzten Elementepaare Kehrfolgen l k
sind. Mit dieser Voraussetzung sind die h (n -- h -- 1) gleich 20 Elemente-
paare der
"ersten Matrize": [Formel 4]
vollkommen bestimmt; diese jedenfalls werden hinter dem Striche stehen,
und können nur noch die [Formel 5] gleich 10 Kombinationen der h Elemente
k unter sich, sowie die [Formel 6] gleich 6 Kombinationen der
n -- h -- 1 = k Elemente l unter sich irgendwie (als Recht- oder Kehrfolgen)
sich angesetzt finden -- und zwar auf [Formel 7] · [Formel 8] gleich 216 = 65 536
verschiedene Arten.

In der That ist identisch:
[Formel 9] = n -- 1 + h (n -- h -- 1) + [Formel 10] + [Formel 11] ,

Schröder, Algebra der Logik. 2. II. 36
McColl’s Anwendung des Aussagenkalkuls etc.

Zu dem Ende fassen wir den Fall in’s Auge, wo das Element 1 in
h (= 0, 1, 2, … n — 2) von den n — 1 Elementepaaren des Systems, in
die es eingeht, voransteht, also in den k = nh — 1 (= n — 1, n — 2, … 1)
übrigen hintansteht. Der Fall nämlich, wo es in allen (h = ) n — 1 Paaren
voranstünde, (in nh — 1 = 0 solchen hintansteht), wäre jedenfalls ein
solcher (mit Stern zu markirender), in welchem die Voraussetzung des
Satzes nicht zutrifft.

Für die Elemente 1, 2, 3, … 9, 0, also n = 10, n — 1 = 9,
[Formel 1] = 45, 245 = 35 184372 088832, und zwar h = 5, nh — 1 = 4
mögen die abstrakten Betrachtungen jeweils veranschaulicht werden. Hier
sind etwa:
12, 13, 14, 15, 16; 71, 81, 91, 01 |
die vor dem ersten Striche stehenden neune von den 45 Elementepaaren,
und hinter dem Striche haben wir uns [Formel 2] — (n — 1) = [Formel 3] ,
hier 36, Elementepaare zu denken.

Es bedeute ϰ irgend eines, sowie ϰ' irgend ein anderes der h hinter 1
stehenden Elemente, (hier 2, 3, 4, 5, 6) und ähnlich λ sowie λ' irgend
eines der nh — 1 vor 1 stehenden (7, 8, 9, 0). So haben wir die
Paare
1 ϰ und λ 1.

Nun ist klar, dass wenn hinter dem Striche ein Elementepaar ϰ λ
steht, der Cyklus
1 ϰ, ϰ λ, λ 1 oder 1 ϰ λ 1
vorliegen, unser Satz mithin als geltend erwiesen sein wird.

Zu beweisen haben wir ihn demnach nur noch für den Fall, wo alle
aus einem ϰ und einem λ zusammengesetzten Elementepaare Kehrfolgen λ ϰ
sind. Mit dieser Voraussetzung sind die h (nh — 1) gleich 20 Elemente-
paare der
ersten Matrize“: [Formel 4]
vollkommen bestimmt; diese jedenfalls werden hinter dem Striche stehen,
und können nur noch die [Formel 5] gleich 10 Kombinationen der h Elemente
ϰ unter sich, sowie die [Formel 6] gleich 6 Kombinationen der
nh — 1 = k Elemente λ unter sich irgendwie (als Recht- oder Kehrfolgen)
sich angesetzt finden — und zwar auf [Formel 7] · [Formel 8] gleich 216 = 65 536
verschiedene Arten.

In der That ist identisch:
[Formel 9] = n — 1 + h (nh — 1) + [Formel 10] + [Formel 11] ,

Schröder, Algebra der Logik. 2. II. 36
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0205" n="561"/>
          <fw place="top" type="header">McColl&#x2019;s Anwendung des Aussagenkalkuls etc.</fw><lb/>
          <p>Zu dem Ende fassen wir den Fall in&#x2019;s Auge, wo das Element 1 in<lb/><hi rendition="#i">h</hi> (= 0, 1, 2, &#x2026; <hi rendition="#i">n</hi> &#x2014; 2) von den <hi rendition="#i">n</hi> &#x2014; 1 Elementepaaren des Systems, in<lb/>
die es eingeht, <hi rendition="#i">voran</hi>steht, also in den <hi rendition="#i">k</hi> = <hi rendition="#i">n</hi> &#x2014; <hi rendition="#i">h</hi> &#x2014; 1 (= <hi rendition="#i">n</hi> &#x2014; 1, <hi rendition="#i">n</hi> &#x2014; 2, &#x2026; 1)<lb/>
übrigen <hi rendition="#i">hintan</hi>steht. Der Fall nämlich, wo es in allen (<hi rendition="#i">h</hi> = ) <hi rendition="#i">n</hi> &#x2014; 1 Paaren<lb/>
voranstünde, (in <hi rendition="#i">n</hi> &#x2014; <hi rendition="#i">h</hi> &#x2014; 1 = 0 solchen hintansteht), wäre jedenfalls ein<lb/>
solcher (mit Stern zu markirender), in welchem die Voraussetzung des<lb/>
Satzes nicht zutrifft.</p><lb/>
          <p>Für die Elemente 1, 2, 3, &#x2026; 9, 0, also <hi rendition="#i">n</hi> = 10, <hi rendition="#i">n</hi> &#x2014; 1 = 9,<lb/><formula/> = 45, 2<hi rendition="#sup">45</hi> = 35 184372 088832, und zwar <hi rendition="#i">h</hi> = 5, <hi rendition="#i">n</hi> &#x2014; <hi rendition="#i">h</hi> &#x2014; 1 = 4<lb/>
mögen die abstrakten Betrachtungen jeweils veranschaulicht werden. Hier<lb/>
sind etwa:<lb/><hi rendition="#c">12, 13, 14, 15, 16; 71, 81, 91, 01 |</hi><lb/>
die vor dem ersten Striche stehenden neune von den 45 Elementepaaren,<lb/>
und hinter dem Striche haben wir uns <formula/> &#x2014; (<hi rendition="#i">n</hi> &#x2014; 1) = <formula/>,<lb/>
hier 36, Elementepaare zu denken.</p><lb/>
          <p>Es bedeute <hi rendition="#i">&#x03F0;</hi> irgend eines, sowie <hi rendition="#i">&#x03F0;</hi>' irgend ein anderes der <hi rendition="#i">h hinter</hi> 1<lb/>
stehenden Elemente, (hier 2, 3, 4, 5, 6) und ähnlich <hi rendition="#i">&#x03BB;</hi> sowie <hi rendition="#i">&#x03BB;</hi>' irgend<lb/>
eines der <hi rendition="#i">n</hi> &#x2014; <hi rendition="#i">h</hi> &#x2014; 1 <hi rendition="#i">vor</hi> 1 stehenden (7, 8, 9, 0). So haben wir die<lb/>
Paare<lb/><hi rendition="#c">1 <hi rendition="#i">&#x03F0;</hi> und <hi rendition="#i">&#x03BB;</hi> 1.</hi></p><lb/>
          <p>Nun ist klar, dass wenn hinter dem Striche ein Elementepaar <hi rendition="#i">&#x03F0; &#x03BB;</hi><lb/>
steht, der Cyklus<lb/><hi rendition="#c">1 <hi rendition="#i">&#x03F0;</hi>, <hi rendition="#i">&#x03F0; &#x03BB;</hi>, <hi rendition="#i">&#x03BB;</hi> 1 oder 1 <hi rendition="#i">&#x03F0; &#x03BB;</hi> 1</hi><lb/>
vorliegen, unser Satz mithin als geltend erwiesen sein wird.</p><lb/>
          <p>Zu beweisen haben wir ihn demnach nur noch für den Fall, wo <hi rendition="#i">alle</hi><lb/>
aus einem <hi rendition="#i">&#x03F0;</hi> und einem <hi rendition="#i">&#x03BB;</hi> zusammengesetzten Elementepaare Kehrfolgen <hi rendition="#i">&#x03BB; &#x03F0;</hi><lb/>
sind. Mit dieser Voraussetzung sind die <hi rendition="#i">h</hi> (<hi rendition="#i">n</hi> &#x2014; <hi rendition="#i">h</hi> &#x2014; 1) gleich 20 Elemente-<lb/>
paare der<lb/>
&#x201E;<hi rendition="#i">ersten Matrize</hi>&#x201C;: <hi rendition="#et"><formula/></hi><lb/>
vollkommen bestimmt; diese jedenfalls werden hinter dem Striche stehen,<lb/>
und können nur noch die <formula/> gleich 10 Kombinationen der <hi rendition="#i">h</hi> Elemente<lb/><hi rendition="#i">&#x03F0;</hi> unter sich, sowie die <formula/> gleich 6 Kombinationen der<lb/><hi rendition="#i">n</hi> &#x2014; <hi rendition="#i">h</hi> &#x2014; 1 = <hi rendition="#i">k</hi> Elemente <hi rendition="#i">&#x03BB;</hi> unter sich irgendwie (als Recht- <hi rendition="#i">oder</hi> Kehrfolgen)<lb/>
sich angesetzt finden &#x2014; und zwar auf <formula/> · <formula/> gleich 2<hi rendition="#sup">16</hi> = 65 536<lb/>
verschiedene Arten.</p><lb/>
          <p>In der That ist identisch:<lb/><hi rendition="#c"><formula/> = <hi rendition="#i">n</hi> &#x2014; 1 + <hi rendition="#i">h</hi> (<hi rendition="#i">n</hi> &#x2014; <hi rendition="#i">h</hi> &#x2014; 1) + <formula/> + <formula/>,</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig"><hi rendition="#k">Schröder</hi>, Algebra der Logik. 2. II. 36</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[561/0205] McColl’s Anwendung des Aussagenkalkuls etc. Zu dem Ende fassen wir den Fall in’s Auge, wo das Element 1 in h (= 0, 1, 2, … n — 2) von den n — 1 Elementepaaren des Systems, in die es eingeht, voransteht, also in den k = n — h — 1 (= n — 1, n — 2, … 1) übrigen hintansteht. Der Fall nämlich, wo es in allen (h = ) n — 1 Paaren voranstünde, (in n — h — 1 = 0 solchen hintansteht), wäre jedenfalls ein solcher (mit Stern zu markirender), in welchem die Voraussetzung des Satzes nicht zutrifft. Für die Elemente 1, 2, 3, … 9, 0, also n = 10, n — 1 = 9, [FORMEL] = 45, 245 = 35 184372 088832, und zwar h = 5, n — h — 1 = 4 mögen die abstrakten Betrachtungen jeweils veranschaulicht werden. Hier sind etwa: 12, 13, 14, 15, 16; 71, 81, 91, 01 | die vor dem ersten Striche stehenden neune von den 45 Elementepaaren, und hinter dem Striche haben wir uns [FORMEL] — (n — 1) = [FORMEL], hier 36, Elementepaare zu denken. Es bedeute ϰ irgend eines, sowie ϰ' irgend ein anderes der h hinter 1 stehenden Elemente, (hier 2, 3, 4, 5, 6) und ähnlich λ sowie λ' irgend eines der n — h — 1 vor 1 stehenden (7, 8, 9, 0). So haben wir die Paare 1 ϰ und λ 1. Nun ist klar, dass wenn hinter dem Striche ein Elementepaar ϰ λ steht, der Cyklus 1 ϰ, ϰ λ, λ 1 oder 1 ϰ λ 1 vorliegen, unser Satz mithin als geltend erwiesen sein wird. Zu beweisen haben wir ihn demnach nur noch für den Fall, wo alle aus einem ϰ und einem λ zusammengesetzten Elementepaare Kehrfolgen λ ϰ sind. Mit dieser Voraussetzung sind die h (n — h — 1) gleich 20 Elemente- paare der „ersten Matrize“: [FORMEL] vollkommen bestimmt; diese jedenfalls werden hinter dem Striche stehen, und können nur noch die [FORMEL] gleich 10 Kombinationen der h Elemente ϰ unter sich, sowie die [FORMEL] gleich 6 Kombinationen der n — h — 1 = k Elemente λ unter sich irgendwie (als Recht- oder Kehrfolgen) sich angesetzt finden — und zwar auf [FORMEL] · [FORMEL] gleich 216 = 65 536 verschiedene Arten. In der That ist identisch: [FORMEL] = n — 1 + h (n — h — 1) + [FORMEL] + [FORMEL], Schröder, Algebra der Logik. 2. II. 36

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik0202_1905
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik0202_1905/205
Zitationshilfe: Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 2, Abt. 2. Leipzig, 1905, S. 561. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik0202_1905/205>, abgerufen am 29.04.2024.