Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 2, Abt. 2. Leipzig, 1905.

Bild:
<< vorherige Seite

Anhang 8.
Dabei ergibt jedes Triadenpaar vom ersten Typus mit einem bestimmten
Paar des zweiten Typus je eine Elementegleichheit, und man erhält
auf diese Weise die 6 nach Voraussetzung ausgeschlossenen Gleichungen
a · b, a · c, ... c · d, nebst 12 Triaden-Tetraden "zweiter Art" oder
"Tetraden nach K 8".

Andere Tetraden aber als solche erster und zweiter Art kann es
unter den obigen Voraussetzungen nicht geben (K 127). Denn soll
vom zweiten Typus der flachen Elemente-Tetraden überhaupt mehr als
eine Form bestehen, so müssen mindestens deren zwei vom ersten
Typus hinzutreten, womit aber mindestens eine Triaden-Tetrade zweiter
Art gegeben ist; mit einer solchen kann dann keine weitere Triade
mehr zusammen bestehen, ohne dass irgend zwei Elemente einander
gleich werden.

Zieht man nun aber noch ein fünftes Element e unseres linearen
Systems in betracht, so dass zu den bisherigen 10 Einzelvoraussetzungen
über die ersten vier Elemente noch 10 weitere auf e bezügliche:
(a · e) (b · e) (c · e) (d · e) (a · b · e) (a · c · e ·) (a · d · e) (b · c · e) (b · d · e) (c · d · e)
hinzukommen, so ergibt eine leichte, wenn auch etwas umständliche
Überlegung, dass von den beiden nach dem bisherigen noch möglichen
Arten von Triaden-Tetraden zwischen je vieren von den fünf Elementen
die erste Art nicht mehr statt hat und nur noch die zweite Art der
Tetraden nach K 8 sich behauptet.

Nehmen wir nämlich an, es bestehe zwischen a, b, c, d eine Triaden-
Tetrade T erster Art:
T = (a · c d) (b · c d) (c · a b) (d · a b) = (a · 3) (b · 3) (c · 3) (d · 3) (a b · 2) =

=
(a · 4) (b · 4) (c · 4) (d · 4)
(a e · 3) (b e · 3) (c e · 3) (d e · 3)
(a b · 3) (c d · 3),

worin von allen 15 überhaupt denkbaren fünfgliedrigen flachen Systemen
(cf. u) nur noch eine vom ersten Typus und vier vom zweiten Typus fehlen,
nämlich
A = (e · 4), B = (a c · 3), C = (a d · 3), D = (b c · 3), E = (b d · 3).

Diese fünf Formen seien zur Abkürzung mit den beigesetzten Buch-
staben bezeichnet. Man sieht leicht, wie dieselben mit den 10 Elemente-
gleichungen nach t) zusammenhängen:

(a · b) B C D E(a · c) C D
(b · c) B E
(a · e) A B C
(b · e) A D E
(a · d) B E
(b · d) C D
(c · e) A B D
(d · e) A C E.
(c · d) B C D E

Anhang 8.
Dabei ergibt jedes Triadenpaar vom ersten Typus mit einem bestimmten
Paar des zweiten Typus je eine Elementegleichheit, und man erhält
auf diese Weise die 6 nach Voraussetzung ausgeschlossenen Gleichungen
a · b, a · c, … c · d, nebst 12 Triaden-Tetraden „zweiter Art“ oder
„Tetraden nach K 8“.

Andere Tetraden aber als solche erster und zweiter Art kann es
unter den obigen Voraussetzungen nicht geben (K 127). Denn soll
vom zweiten Typus der flachen Elemente-Tetraden überhaupt mehr als
eine Form bestehen, so müssen mindestens deren zwei vom ersten
Typus hinzutreten, womit aber mindestens eine Triaden-Tetrade zweiter
Art gegeben ist; mit einer solchen kann dann keine weitere Triade
mehr zusammen bestehen, ohne dass irgend zwei Elemente einander
gleich werden.

Zieht man nun aber noch ein fünftes Element e unseres linearen
Systems in betracht, so dass zu den bisherigen 10 Einzelvoraussetzungen
über die ersten vier Elemente noch 10 weitere auf e bezügliche:
( ·̅ ) ( ·̅ ) ( ·̅ ) ( ·̅ ) (a · b · e) (a · c · e ·) (a · d · e) (b · c · e) (b · d · e) (c · d · e)
hinzukommen, so ergibt eine leichte, wenn auch etwas umständliche
Überlegung, dass von den beiden nach dem bisherigen noch möglichen
Arten von Triaden-Tetraden zwischen je vieren von den fünf Elementen
die erste Art nicht mehr statt hat und nur noch die zweite Art der
Tetraden nach K 8 sich behauptet.

Nehmen wir nämlich an, es bestehe zwischen a, b, c, d eine Triaden-
Tetrade T erster Art:
T = (a · c d) (b · c d) (c · a b) (d · a b) = (a · 3) (b · 3) (c · 3) (d · 3) (a b · 2) =

=
(a · 4) (b · 4) (c · 4) (d · 4)
(a e · 3) (b e · 3) (c e · 3) (d e · 3)
(a b · 3) (c d · 3),

worin von allen 15 überhaupt denkbaren fünfgliedrigen flachen Systemen
(cf. υ) nur noch eine vom ersten Typus und vier vom zweiten Typus fehlen,
nämlich
A = (e · 4), B = (a c · 3), C = (a d · 3), D = (b c · 3), E = (b d · 3).

Diese fünf Formen seien zur Abkürzung mit den beigesetzten Buch-
staben bezeichnet. Man sieht leicht, wie dieselben mit den 10 Elemente-
gleichungen nach τ) zusammenhängen:

(a · b) B C D E(a · c) C D
(b · c) B E
(a · e) A B C
(b · e) A D E
(a · d) B E
(b · d) C D
(c · e) A B D
(d · e) A C E.
(c · d) B C D E

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0228" n="584"/><fw place="top" type="header">Anhang 8.</fw><lb/>
Dabei ergibt jedes Triadenpaar vom ersten Typus mit einem bestimmten<lb/>
Paar des zweiten Typus je eine Elementegleichheit, und man erhält<lb/>
auf diese Weise die 6 nach Voraussetzung ausgeschlossenen Gleichungen<lb/><hi rendition="#i">a</hi> · <hi rendition="#i">b</hi>, <hi rendition="#i">a</hi> · <hi rendition="#i">c</hi>, &#x2026; <hi rendition="#i">c</hi> · <hi rendition="#i">d</hi>, nebst 12 Triaden-Tetraden &#x201E;zweiter Art&#x201C; oder<lb/>
&#x201E;Tetraden nach <hi rendition="#fr">K</hi> 8&#x201C;.</p><lb/>
          <p>Andere Tetraden aber als solche erster und zweiter Art kann es<lb/>
unter den obigen Voraussetzungen nicht geben (<hi rendition="#fr">K</hi> 127). Denn soll<lb/>
vom zweiten Typus der flachen Elemente-Tetraden überhaupt mehr als<lb/>
eine Form bestehen, so müssen mindestens deren zwei vom ersten<lb/>
Typus hinzutreten, womit aber mindestens eine Triaden-Tetrade zweiter<lb/>
Art gegeben ist; mit einer solchen kann dann keine weitere Triade<lb/>
mehr zusammen bestehen, ohne dass irgend zwei Elemente einander<lb/>
gleich werden.</p><lb/>
          <p>Zieht man nun aber noch ein fünftes Element <hi rendition="#i">e</hi> unseres linearen<lb/>
Systems in betracht, so dass zu den bisherigen 10 Einzelvoraussetzungen<lb/>
über die ersten vier Elemente noch 10 weitere auf <hi rendition="#i">e</hi> bezügliche:<lb/>
(<hi rendition="#i">a&#x0305;</hi> ·&#x0305; <hi rendition="#i">e&#x0305;</hi>) (<hi rendition="#i">b&#x0305;</hi> ·&#x0305; <hi rendition="#i">e&#x0305;</hi>) (<hi rendition="#i">c&#x0305;</hi> ·&#x0305; <hi rendition="#i">e&#x0305;</hi>) (<hi rendition="#i">d&#x0305;</hi> ·&#x0305; <hi rendition="#i">e&#x0305;</hi>) (<hi rendition="#i">a</hi> · <hi rendition="#i">b</hi> · <hi rendition="#i">e</hi>) (<hi rendition="#i">a</hi> · <hi rendition="#i">c</hi> · <hi rendition="#i">e</hi> ·) (<hi rendition="#i">a</hi> · <hi rendition="#i">d</hi> · <hi rendition="#i">e</hi>) (<hi rendition="#i">b</hi> · <hi rendition="#i">c</hi> · <hi rendition="#i">e</hi>) (<hi rendition="#i">b</hi> · <hi rendition="#i">d</hi> · <hi rendition="#i">e</hi>) (<hi rendition="#i">c</hi> · <hi rendition="#i">d</hi> · <hi rendition="#i">e</hi>)<lb/>
hinzukommen, so ergibt eine leichte, wenn auch etwas umständliche<lb/>
Überlegung, dass von den beiden nach dem bisherigen noch möglichen<lb/>
Arten von Triaden-Tetraden zwischen je vieren von den fünf Elementen<lb/>
die erste Art nicht mehr statt hat und nur noch die zweite Art der<lb/>
Tetraden nach <hi rendition="#fr">K</hi> 8 sich behauptet.</p><lb/>
          <p>Nehmen wir nämlich an, es bestehe zwischen <hi rendition="#i">a</hi>, <hi rendition="#i">b</hi>, <hi rendition="#i">c</hi>, <hi rendition="#i">d</hi> eine Triaden-<lb/>
Tetrade <hi rendition="#i">T</hi> erster Art:<lb/><hi rendition="#et"><hi rendition="#i">T</hi> = (<hi rendition="#i">a</hi> · <hi rendition="#i">c d</hi>) (<hi rendition="#i">b</hi> · <hi rendition="#i">c d</hi>) (<hi rendition="#i">c</hi> · <hi rendition="#i">a b</hi>) (<hi rendition="#i">d</hi> · <hi rendition="#i">a b</hi>) = (<hi rendition="#i">a</hi> · 3) (<hi rendition="#i">b</hi> · 3) (<hi rendition="#i">c</hi> · 3) (<hi rendition="#i">d</hi> · 3) (<hi rendition="#i">a b</hi> · 2) =<lb/><list rend="braced"><head>=</head><item>(<hi rendition="#i">a</hi> · 4) (<hi rendition="#i">b</hi> · 4) (<hi rendition="#i">c</hi> · 4) (<hi rendition="#i">d</hi> · 4)<lb/>
(<hi rendition="#i">a e</hi> · 3) (<hi rendition="#i">b e</hi> · 3) (<hi rendition="#i">c e</hi> · 3) (<hi rendition="#i">d e</hi> · 3)<lb/>
(<hi rendition="#i">a b</hi> · 3) (<hi rendition="#i">c d</hi> · 3),</item></list></hi><lb/>
worin von allen 15 überhaupt denkbaren fünfgliedrigen flachen Systemen<lb/>
(cf. <hi rendition="#i">&#x03C5;</hi>) nur noch eine vom ersten Typus und vier vom zweiten Typus fehlen,<lb/>
nämlich<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">A</hi> = (<hi rendition="#i">e</hi> · 4), <hi rendition="#i">B</hi> = (<hi rendition="#i">a c</hi> · 3), <hi rendition="#i">C</hi> = (<hi rendition="#i">a d</hi> · 3), <hi rendition="#i">D</hi> = (<hi rendition="#i">b c</hi> · 3), <hi rendition="#i">E</hi> = (<hi rendition="#i">b d</hi> · 3).</hi></p><lb/>
          <p>Diese fünf Formen seien zur Abkürzung mit den beigesetzten Buch-<lb/>
staben bezeichnet. Man sieht leicht, wie dieselben mit den 10 Elemente-<lb/>
gleichungen nach <hi rendition="#i">&#x03C4;</hi>) zusammenhängen:<lb/><table><row><cell>(<hi rendition="#i">a</hi> · <hi rendition="#i">b</hi>) <g ref="subeq"/> <hi rendition="#i">B C D E</hi></cell><cell>(<hi rendition="#i">a</hi> · <hi rendition="#i">c</hi>) <g ref="subeq"/> <hi rendition="#i">C D</hi><lb/>
(<hi rendition="#i">b</hi> · <hi rendition="#i">c</hi>) <g ref="subeq"/> <hi rendition="#i">B E</hi><lb/>
(<hi rendition="#i">a</hi> · <hi rendition="#i">e</hi>) <g ref="subeq"/> <hi rendition="#i">A B C</hi><lb/>
(<hi rendition="#i">b</hi> · <hi rendition="#i">e</hi>) <g ref="subeq"/> <hi rendition="#i">A D E</hi></cell><cell>(<hi rendition="#i">a</hi> · <hi rendition="#i">d</hi>) <g ref="subeq"/> <hi rendition="#i">B E</hi><lb/>
(<hi rendition="#i">b</hi> · <hi rendition="#i">d</hi>) <g ref="subeq"/> <hi rendition="#i">C D</hi><lb/>
(<hi rendition="#i">c</hi> · <hi rendition="#i">e</hi>) <g ref="subeq"/> <hi rendition="#i">A B D</hi><lb/>
(<hi rendition="#i">d</hi> · <hi rendition="#i">e</hi>) <g ref="subeq"/> <hi rendition="#i">A C E</hi>.</cell><cell>(<hi rendition="#i">c</hi> · <hi rendition="#i">d</hi>) <g ref="subeq"/> <hi rendition="#i">B C D E</hi></cell></row><lb/></table></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[584/0228] Anhang 8. Dabei ergibt jedes Triadenpaar vom ersten Typus mit einem bestimmten Paar des zweiten Typus je eine Elementegleichheit, und man erhält auf diese Weise die 6 nach Voraussetzung ausgeschlossenen Gleichungen a · b, a · c, … c · d, nebst 12 Triaden-Tetraden „zweiter Art“ oder „Tetraden nach K 8“. Andere Tetraden aber als solche erster und zweiter Art kann es unter den obigen Voraussetzungen nicht geben (K 127). Denn soll vom zweiten Typus der flachen Elemente-Tetraden überhaupt mehr als eine Form bestehen, so müssen mindestens deren zwei vom ersten Typus hinzutreten, womit aber mindestens eine Triaden-Tetrade zweiter Art gegeben ist; mit einer solchen kann dann keine weitere Triade mehr zusammen bestehen, ohne dass irgend zwei Elemente einander gleich werden. Zieht man nun aber noch ein fünftes Element e unseres linearen Systems in betracht, so dass zu den bisherigen 10 Einzelvoraussetzungen über die ersten vier Elemente noch 10 weitere auf e bezügliche: (a̅ ·̅ e̅) (b̅ ·̅ e̅) (c̅ ·̅ e̅) (d̅ ·̅ e̅) (a · b · e) (a · c · e ·) (a · d · e) (b · c · e) (b · d · e) (c · d · e) hinzukommen, so ergibt eine leichte, wenn auch etwas umständliche Überlegung, dass von den beiden nach dem bisherigen noch möglichen Arten von Triaden-Tetraden zwischen je vieren von den fünf Elementen die erste Art nicht mehr statt hat und nur noch die zweite Art der Tetraden nach K 8 sich behauptet. Nehmen wir nämlich an, es bestehe zwischen a, b, c, d eine Triaden- Tetrade T erster Art: T = (a · c d) (b · c d) (c · a b) (d · a b) = (a · 3) (b · 3) (c · 3) (d · 3) (a b · 2) = =(a · 4) (b · 4) (c · 4) (d · 4) (a e · 3) (b e · 3) (c e · 3) (d e · 3) (a b · 3) (c d · 3), worin von allen 15 überhaupt denkbaren fünfgliedrigen flachen Systemen (cf. υ) nur noch eine vom ersten Typus und vier vom zweiten Typus fehlen, nämlich A = (e · 4), B = (a c · 3), C = (a d · 3), D = (b c · 3), E = (b d · 3). Diese fünf Formen seien zur Abkürzung mit den beigesetzten Buch- staben bezeichnet. Man sieht leicht, wie dieselben mit den 10 Elemente- gleichungen nach τ) zusammenhängen: (a · b) B C D E (a · c) C D (b · c) B E (a · e) A B C (b · e) A D E (a · d) B E (b · d) C D (c · e) A B D (d · e) A C E. (c · d) B C D E

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik0202_1905
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik0202_1905/228
Zitationshilfe: Schröder, Ernst: Vorlesungen über die Algebra der Logik. Bd. 2, Abt. 2. Leipzig, 1905, S. 584. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schroeder_logik0202_1905/228>, abgerufen am 29.04.2024.