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Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679.

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Das andere Buch.
Berg abgesonderten hohen/ sich weit ausbreiten-
den Felsen/ der einen natürlichen Baum/ am
Stamm/ Wurtzel/ Aesten/ Zweigen/ und Blät-
tern/ gantz eigentlich vorstellet. Der Felß ist
grau; das Gebürg aber schwartz-braun. Die
Pilgram pflegen etliche Zweiglein davon zu bre-
chen/ und solche zum Gedächtnis/ mit sich zufüh-
ren. Neitzschitz Orient. Reise.

73. Anjetzt-gedachtem Berge/ sind alle
desselben Steine/ wann sie von dem Felsen abge-
schlagen werden/ mit verwunderlichen Adern/
als Aeste der Bäume durch wachsen: Anbene-
benst auch also schwer/ daß sie auch dem besten
Eisen-Ertz am Gewicht gleich sind. Breunings
Or. Reise.

74. Unten am Fuß des Bergs Sinai/
dessen erst erwehnet/ stehet ein Felß bey zwo Klaff-
ter hoch/ im Umgriff aber bey 30. Schuhen.
Aus diesem entspringen verscheidene Quellen
Wassers/ wie etliche wollen/ so sollen deren
zwölff seyn/ die unterhalb im Thal eines Stein-
wurffs weit/ in ein Bächlein zusammen rinnen.
Jn diesen Quellen siehet man viel schöne rare
Gewächs/ von Früchten/ Kräutern/ und Wur-
tzeln/ welche die Natur gantz steinern/ doch nach
dem Leben/ gleich wie in einem Garten darstellet.
Frantz. Ferd. von Troylo Orient. Reise.

75. Unweit des Städtleins Toro, am
Rothen-Meer in Arabien/ an dem Ort/ wo die
zwölff Brunnen/ und siebenzig Palm-Bäume/

in

Das andere Buch.
Berg abgeſonderten hohen/ ſich weit ausbreiten-
den Felſen/ der einen natürlichen Baum/ am
Stamm/ Wurtzel/ Aeſten/ Zweigen/ und Blät-
tern/ gantz eigentlich vorſtellet. Der Felß iſt
grau; das Gebürg aber ſchwartz-braun. Die
Pilgram pflegen etliche Zweiglein davon zu bre-
chen/ und ſolche zum Gedächtnis/ mit ſich zufüh-
ren. Neitzſchitz Orient. Reiſe.

73. Anjetzt-gedachtem Berge/ ſind alle
deſſelben Steine/ wann ſie von dem Felſen abge-
ſchlagen werden/ mit verwunderlichen Adern/
als Aeſte der Bäume durch wachſen: Anbene-
benſt auch alſo ſchwer/ daß ſie auch dem beſten
Eiſen-Ertz am Gewicht gleich ſind. Breunings
Or. Reiſe.

74. Unten am Fuß des Bergs Sinai/
deſſen erſt erwehnet/ ſtehet ein Felß bey zwo Klaff-
ter hoch/ im Umgriff aber bey 30. Schuhen.
Aus dieſem entſpringen verſcheidene Quellen
Waſſers/ wie etliche wollen/ ſo ſollen deren
zwölff ſeyn/ die unterhalb im Thal eines Stein-
wurffs weit/ in ein Bächlein zuſammen rinnen.
Jn dieſen Quellen ſiehet man viel ſchöne rare
Gewächs/ von Früchten/ Kräutern/ und Wur-
tzeln/ welche die Natur gantz ſteinern/ doch nach
dem Leben/ gleich wie in einem Garten darſtellet.
Frantz. Ferd. von Troylo Orient. Reiſe.

75. Unweit des Städtleins Toro, am
Rothen-Meer in Arabien/ an dem Ort/ wo die
zwölff Brunnen/ und ſiebenzig Palm-Bäume/

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[466/0588] Das andere Buch. Berg abgeſonderten hohen/ ſich weit ausbreiten- den Felſen/ der einen natürlichen Baum/ am Stamm/ Wurtzel/ Aeſten/ Zweigen/ und Blät- tern/ gantz eigentlich vorſtellet. Der Felß iſt grau; das Gebürg aber ſchwartz-braun. Die Pilgram pflegen etliche Zweiglein davon zu bre- chen/ und ſolche zum Gedächtnis/ mit ſich zufüh- ren. Neitzſchitz Orient. Reiſe. 73. Anjetzt-gedachtem Berge/ ſind alle deſſelben Steine/ wann ſie von dem Felſen abge- ſchlagen werden/ mit verwunderlichen Adern/ als Aeſte der Bäume durch wachſen: Anbene- benſt auch alſo ſchwer/ daß ſie auch dem beſten Eiſen-Ertz am Gewicht gleich ſind. Breunings Or. Reiſe. 74. Unten am Fuß des Bergs Sinai/ deſſen erſt erwehnet/ ſtehet ein Felß bey zwo Klaff- ter hoch/ im Umgriff aber bey 30. Schuhen. Aus dieſem entſpringen verſcheidene Quellen Waſſers/ wie etliche wollen/ ſo ſollen deren zwölff ſeyn/ die unterhalb im Thal eines Stein- wurffs weit/ in ein Bächlein zuſammen rinnen. Jn dieſen Quellen ſiehet man viel ſchöne rare Gewächs/ von Früchten/ Kräutern/ und Wur- tzeln/ welche die Natur gantz ſteinern/ doch nach dem Leben/ gleich wie in einem Garten darſtellet. Frantz. Ferd. von Troylo Orient. Reiſe. 75. Unweit des Städtleins Toro, am Rothen-Meer in Arabien/ an dem Ort/ wo die zwölff Brunnen/ und ſiebenzig Palm-Bäume/ in

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Zitationshilfe: Seyfried, Johann Heinrich: Medulla Mirabilium Naturae. Nürnberg, 1679, S. 466. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/seyfried_medulla_1679/588>, abgerufen am 01.05.2024.