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Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675.

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Joh: Angeli vierdtes Buch
11. Mit schweigen Ehrt man GOtt.
Die Heilge Majestät (wiltu jhr Ehr erzeigen)
Wird allermeist geehrt mit heilgem stilleschweigen.
12. Jn Einem alles Heyl.
Jn einem steht mein Heil/ in einem meine Ruh:
Drumb lauff ich mit Verlust viel dings dem Einem zu.
13. Die Eigenschafft der dreyen Stände.
Die Büsser flehn GOtt an/ die freyen danken Jhm/
Die Bräute sind voll Lieb' und Ruh wie Seraphim.
14. GOtt giebt das groß' im kleinen.
Nimb was der HERR dir giebt/ Er giebt das groß im
kleinen/
Jn schlechten schlakken Gold/ ob wirs zwar nicht ver-
meinen.
15. Uberschrifft der Heyligen Agatha.
Diß war die keusche Seel/ die GOtt von freyer Hand
Geehrt hat/ und erlöst ihr Volk und Vaterland.
16. Der Schnee in der Sonne.
Wie schöne gläntzt der Schnee wann jhn der Sonnen-
strahlen
Mit Himmelischem Licht bestreichen und bemahlen!
So gläntzt auch deine Seel/ so sie ist weiß wie Schnee:
Wann sie beschienen wird vom Aufgang auß der Höh.
17. Zu dem HErren JESU.
Jch nah mich HERR zu dir als meinen Sonneschein/
Der mich erleucht/ erwärmt/ und macht lebendig seyn.
Nahstu dich wiederumb zu mir als deiner Erden/
So wird mein Hertze bald zum schönsten Früling werden.
18. Der
Joh: Angeli vierdtes Buch
11. Mit ſchweigen Ehrt man GOtt.
Die Heilge Majeſtaͤt (wiltu jhr Ehr erzeigen)
Wird allermeiſt geehrt mit heilgem ſtilleſchweigen.
12. Jn Einem alles Heyl.
Jn einem ſteht mein Heil/ in einem meine Ruh:
Drumb lauff ich mit Verluſt viel dings dem Einem zu.
13. Die Eigenſchafft der dreyen Staͤnde.
Die Buͤſſer flehn GOtt an/ die freyen danken Jhm/
Die Braͤute ſind voll Lieb’ und Ruh wie Seraphim.
14. GOtt giebt das groß’ im kleinen.
Nimb was der HERR dir giebt/ Er giebt das groß im
kleinen/
Jn ſchlechten ſchlakken Gold/ ob wirs zwar nicht ver-
meinen.
15. Uberſchrifft der Heyligen Agatha.
Diß war die keuſche Seel/ die GOtt von freyer Hand
Geehrt hat/ und erloͤſt ihr Volk und Vaterland.
16. Der Schnee in der Sonne.
Wie ſchoͤne glaͤntzt der Schnee wann jhn der Sonnen-
ſtrahlen
Mit Himmeliſchem Licht beſtreichen und bemahlen!
So glaͤntzt auch deine Seel/ ſo ſie iſt weiß wie Schnee:
Wann ſie beſchienen wird vom Aufgang auß der Hoͤh.
17. Zu dem HErren JESU.
Jch nah mich HERR zu dir als meinen Sonneſchein/
Der mich erleucht/ erwaͤrmt/ und macht lebendig ſeyn.
Nahſtu dich wiederumb zu mir als deiner Erden/
So wird mein Hertze bald zum ſchoͤnſten Fruͤling werden.
18. Der
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[134[132]/0138] Joh: Angeli vierdtes Buch 11. Mit ſchweigen Ehrt man GOtt. Die Heilge Majeſtaͤt (wiltu jhr Ehr erzeigen) Wird allermeiſt geehrt mit heilgem ſtilleſchweigen. 12. Jn Einem alles Heyl. Jn einem ſteht mein Heil/ in einem meine Ruh: Drumb lauff ich mit Verluſt viel dings dem Einem zu. 13. Die Eigenſchafft der dreyen Staͤnde. Die Buͤſſer flehn GOtt an/ die freyen danken Jhm/ Die Braͤute ſind voll Lieb’ und Ruh wie Seraphim. 14. GOtt giebt das groß’ im kleinen. Nimb was der HERR dir giebt/ Er giebt das groß im kleinen/ Jn ſchlechten ſchlakken Gold/ ob wirs zwar nicht ver- meinen. 15. Uberſchrifft der Heyligen Agatha. Diß war die keuſche Seel/ die GOtt von freyer Hand Geehrt hat/ und erloͤſt ihr Volk und Vaterland. 16. Der Schnee in der Sonne. Wie ſchoͤne glaͤntzt der Schnee wann jhn der Sonnen- ſtrahlen Mit Himmeliſchem Licht beſtreichen und bemahlen! So glaͤntzt auch deine Seel/ ſo ſie iſt weiß wie Schnee: Wann ſie beſchienen wird vom Aufgang auß der Hoͤh. 17. Zu dem HErren JESU. Jch nah mich HERR zu dir als meinen Sonneſchein/ Der mich erleucht/ erwaͤrmt/ und macht lebendig ſeyn. Nahſtu dich wiederumb zu mir als deiner Erden/ So wird mein Hertze bald zum ſchoͤnſten Fruͤling werden. 18. Der

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Zitationshilfe: Silesius, Angelus: Cherubinischer Wandersmann oder Geist-Reiche Sinn- und Schluß-Reime. 2. Aufl. Glatz, 1675, S. 134[132]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/silesius_wandersmann_1675/138>, abgerufen am 27.04.2024.