Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

Bild:
<< vorherige Seite
Der Krancke betet nach dem Genuß


5. GOtt Lob und Danck, der mich gespeist,
und herrlich hat geträncket, der solche Gnade mir
erweist, und selbsten sich mir schencket, dem schenck
ich mich hinwiederum, und bleibe nun sein Eigen-
thum im Tod und auch im Leben.

6. HErr JEsu! dir, dir leb nun ich, dir, dir wil
ich auch sterben, ich bin gewiß, du nimmest mich
nun an zu deinem Erben, zum Erben hie in dieser
Zeit, zum Erben dort in Ewigkeit; so sterb ich ja
mit Freuden.



Der Krancke betet nach dem Genuß
des heiligen Abendmahls.
Aufmunterung.
Galat. II, 20.
Ich lebe, doch nun nicht ich, sondern Christus
lebet in mir, denn was ich jetzt lebe im
Fleische, das lebe ich im Glauben des
Sohnes GOttes, der mich geliebet hat,
und sich selbst für mich dargegeben.

GLeichwie ein wahrer Christ allezeit GOtt hertz-
lich zu dancken Ursach hat, wenn er das Heil.
Abendmahl empfangen, wie vielmehr sol ein Kran-
cker GOtt von Grund des Hertzens loben, wenn er
dasselbe mit gutem Verstande geniessen können?
Hiebey aber ist zu erinnern, 1) daß man sich nicht
einbilde, auf das heilige Abendmahl ändere es sich
mit dem Krancken; ja, es indert sich mit seinem

Seelen-
Der Krancke betet nach dem Genuß


5. GOtt Lob und Danck, der mich geſpeiſt,
und herrlich hat getraͤncket, der ſolche Gnade mir
erweiſt, und ſelbſten ſich mir ſchencket, dem ſchenck
ich mich hinwiederum, und bleibe nun ſein Eigen-
thum im Tod und auch im Leben.

6. HErr JEſu! dir, dir leb nun ich, dir, dir wil
ich auch ſterben, ich bin gewiß, du nimmeſt mich
nun an zu deinem Erben, zum Erben hie in dieſer
Zeit, zum Erben dort in Ewigkeit; ſo ſterb ich ja
mit Freuden.



Der Krancke betet nach dem Genuß
des heiligen Abendmahls.
Aufmunterung.
Galat. II, 20.
Ich lebe, doch nun nicht ich, ſondern Chriſtus
lebet in mir, denn was ich jetzt lebe im
Fleiſche, das lebe ich im Glauben des
Sohnes GOttes, der mich geliebet hat,
und ſich ſelbſt fuͤr mich dargegeben.

GLeichwie ein wahrer Chriſt allezeit GOtt hertz-
lich zu dancken Urſach hat, wenn er das Heil.
Abendmahl empfangen, wie vielmehr ſol ein Kran-
cker GOtt von Grund des Hertzens loben, wenn er
daſſelbe mit gutem Verſtande genieſſen koͤnnen?
Hiebey aber iſt zu erinnern, 1) daß man ſich nicht
einbilde, auf das heilige Abendmahl aͤndere es ſich
mit dem Krancken; ja, es indert ſich mit ſeinem

Seelen-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0502" n="474"/>
            <fw place="top" type="header">Der Krancke betet nach dem Genuß</fw><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            <p>5. GOtt Lob und Danck, der mich ge&#x017F;pei&#x017F;t,<lb/>
und herrlich hat getra&#x0364;ncket, der &#x017F;olche Gnade mir<lb/>
erwei&#x017F;t, und &#x017F;elb&#x017F;ten &#x017F;ich mir &#x017F;chencket, dem &#x017F;chenck<lb/>
ich mich hinwiederum, und bleibe nun &#x017F;ein Eigen-<lb/>
thum im Tod und auch im Leben.</p><lb/>
            <p>6. HErr JE&#x017F;u! dir, dir leb nun ich, dir, dir wil<lb/>
ich auch &#x017F;terben, ich bin gewiß, du nimme&#x017F;t mich<lb/>
nun an zu deinem Erben, zum Erben hie in die&#x017F;er<lb/>
Zeit, zum Erben dort in Ewigkeit; &#x017F;o &#x017F;terb ich ja<lb/>
mit Freuden.</p>
          </div>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Der Krancke betet nach dem Genuß<lb/>
des heiligen Abendmahls.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">Aufmunterung.</hi> </head><lb/>
            <cit>
              <quote><hi rendition="#c">Galat. <hi rendition="#aq">II,</hi> 20.</hi><lb/>
Ich lebe, doch nun nicht ich, &#x017F;ondern Chri&#x017F;tus<lb/>
lebet in mir, denn was ich jetzt lebe im<lb/>
Flei&#x017F;che, das lebe ich im Glauben des<lb/>
Sohnes GOttes, der mich geliebet hat,<lb/>
und &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t fu&#x0364;r mich dargegeben.</quote>
            </cit><lb/>
            <p><hi rendition="#in">G</hi>Leichwie ein wahrer Chri&#x017F;t allezeit GOtt hertz-<lb/>
lich zu dancken Ur&#x017F;ach hat, wenn er das Heil.<lb/>
Abendmahl empfangen, wie vielmehr &#x017F;ol ein Kran-<lb/>
cker GOtt von Grund des Hertzens loben, wenn er<lb/>
da&#x017F;&#x017F;elbe mit gutem Ver&#x017F;tande genie&#x017F;&#x017F;en ko&#x0364;nnen?<lb/>
Hiebey aber i&#x017F;t zu erinnern, 1) daß man &#x017F;ich nicht<lb/>
einbilde, auf das heilige Abendmahl a&#x0364;ndere es &#x017F;ich<lb/>
mit dem Krancken; ja, es indert &#x017F;ich mit &#x017F;einem<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Seelen-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[474/0502] Der Krancke betet nach dem Genuß 5. GOtt Lob und Danck, der mich geſpeiſt, und herrlich hat getraͤncket, der ſolche Gnade mir erweiſt, und ſelbſten ſich mir ſchencket, dem ſchenck ich mich hinwiederum, und bleibe nun ſein Eigen- thum im Tod und auch im Leben. 6. HErr JEſu! dir, dir leb nun ich, dir, dir wil ich auch ſterben, ich bin gewiß, du nimmeſt mich nun an zu deinem Erben, zum Erben hie in dieſer Zeit, zum Erben dort in Ewigkeit; ſo ſterb ich ja mit Freuden. Der Krancke betet nach dem Genuß des heiligen Abendmahls. Aufmunterung. Galat. II, 20. Ich lebe, doch nun nicht ich, ſondern Chriſtus lebet in mir, denn was ich jetzt lebe im Fleiſche, das lebe ich im Glauben des Sohnes GOttes, der mich geliebet hat, und ſich ſelbſt fuͤr mich dargegeben. GLeichwie ein wahrer Chriſt allezeit GOtt hertz- lich zu dancken Urſach hat, wenn er das Heil. Abendmahl empfangen, wie vielmehr ſol ein Kran- cker GOtt von Grund des Hertzens loben, wenn er daſſelbe mit gutem Verſtande genieſſen koͤnnen? Hiebey aber iſt zu erinnern, 1) daß man ſich nicht einbilde, auf das heilige Abendmahl aͤndere es ſich mit dem Krancken; ja, es indert ſich mit ſeinem Seelen-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-05-24T12:24:22Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/502
Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 474. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/502>, abgerufen am 31.05.2024.