Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749.

Bild:
<< vorherige Seite

Der Krancke betet,


meiner Schmertzen, und auch zur
Erquickung in meiner Schwachheit.
Sprichst du deinen Segen dazu, so
mag auch das geringste Kräutlein mir
helffen, ja Kraut und Pflaster hilfft
und heilet, wenn dein Segens-Wort
dabey ist. Ich nehme die Artzney
nicht, die Gesundheit zu erzwingen,
sondern als ein Mittel, das du mir er-
laubet hast, die Gesundheit von deiner
gnädigen Hand wieder zu erlangen.
Ich hebe meine Augen auf gen Him-
mel, wenn ich die Artzney mit der Hand
fasse: ich seuffze zu dir, vor dem Ge-
brauch, in dem Gebrauch, und nach
dem Gebrauch. Wenn du sie mir
nun anschlagen lässest, so werde ich
wieder genesen, denn meine Tage ste-
hen in deiner Hand. Ohne deinen
Segen kan und mag ja nichts gedeyen,
drum ich, o Segens-GOtt, um Se-
gen zu dir schreye; was du HERR,
segnest, das ist gesegnet ewiglich. Wirst
du durch die Artzney mir helffen, so

wil

Der Krancke betet,


meiner Schmertzen, und auch zur
Erquickung in meiner Schwachheit.
Sprichſt du deinen Segen dazu, ſo
mag auch das geringſte Kraͤutlein mir
helffen, ja Kraut und Pflaſter hilfft
und heilet, wenn dein Segens-Wort
dabey iſt. Ich nehme die Artzney
nicht, die Geſundheit zu erzwingen,
ſondern als ein Mittel, das du mir er-
laubet haſt, die Geſundheit von deiner
gnaͤdigen Hand wieder zu erlangen.
Ich hebe meine Augen auf gen Him-
mel, wenn ich die Artzney mit der Hand
faſſe: ich ſeuffze zu dir, vor dem Ge-
brauch, in dem Gebrauch, und nach
dem Gebrauch. Wenn du ſie mir
nun anſchlagen laͤſſeſt, ſo werde ich
wieder geneſen, denn meine Tage ſte-
hen in deiner Hand. Ohne deinen
Segen kan und mag ja nichts gedeyen,
drum ich, o Segens-GOtt, um Se-
gen zu dir ſchreye; was du HERR,
ſegneſt, das iſt geſegnet ewiglich. Wirſt
du durch die Artzney mir helffen, ſo

wil
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0512" n="484"/><fw place="top" type="header">Der Krancke betet,</fw><lb/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
meiner Schmertzen, und auch zur<lb/>
Erquickung in meiner Schwachheit.<lb/>
Sprich&#x017F;t du deinen Segen dazu, &#x017F;o<lb/>
mag auch das gering&#x017F;te Kra&#x0364;utlein mir<lb/>
helffen, ja Kraut und Pfla&#x017F;ter hilfft<lb/>
und heilet, wenn dein Segens-Wort<lb/>
dabey i&#x017F;t. Ich nehme die Artzney<lb/>
nicht, die Ge&#x017F;undheit zu erzwingen,<lb/>
&#x017F;ondern als ein Mittel, das du mir er-<lb/>
laubet ha&#x017F;t, die Ge&#x017F;undheit von deiner<lb/>
gna&#x0364;digen Hand wieder zu erlangen.<lb/>
Ich hebe meine Augen auf gen Him-<lb/>
mel, wenn ich die Artzney mit der Hand<lb/>
fa&#x017F;&#x017F;e: ich &#x017F;euffze zu dir, vor dem Ge-<lb/>
brauch, in dem Gebrauch, und nach<lb/>
dem Gebrauch. Wenn du &#x017F;ie mir<lb/>
nun an&#x017F;chlagen la&#x0364;&#x017F;&#x017F;e&#x017F;t, &#x017F;o werde ich<lb/>
wieder gene&#x017F;en, denn meine Tage &#x017F;te-<lb/>
hen in deiner Hand. Ohne deinen<lb/>
Segen kan und mag ja nichts gedeyen,<lb/>
drum ich, o Segens-GOtt, um Se-<lb/>
gen zu dir &#x017F;chreye; was du HERR,<lb/>
&#x017F;egne&#x017F;t, das i&#x017F;t ge&#x017F;egnet ewiglich. Wir&#x017F;t<lb/>
du durch die Artzney mir helffen, &#x017F;o<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">wil</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[484/0512] Der Krancke betet, meiner Schmertzen, und auch zur Erquickung in meiner Schwachheit. Sprichſt du deinen Segen dazu, ſo mag auch das geringſte Kraͤutlein mir helffen, ja Kraut und Pflaſter hilfft und heilet, wenn dein Segens-Wort dabey iſt. Ich nehme die Artzney nicht, die Geſundheit zu erzwingen, ſondern als ein Mittel, das du mir er- laubet haſt, die Geſundheit von deiner gnaͤdigen Hand wieder zu erlangen. Ich hebe meine Augen auf gen Him- mel, wenn ich die Artzney mit der Hand faſſe: ich ſeuffze zu dir, vor dem Ge- brauch, in dem Gebrauch, und nach dem Gebrauch. Wenn du ſie mir nun anſchlagen laͤſſeſt, ſo werde ich wieder geneſen, denn meine Tage ſte- hen in deiner Hand. Ohne deinen Segen kan und mag ja nichts gedeyen, drum ich, o Segens-GOtt, um Se- gen zu dir ſchreye; was du HERR, ſegneſt, das iſt geſegnet ewiglich. Wirſt du durch die Artzney mir helffen, ſo wil

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Auflagennummer hier erschlossen und nicht gesiche… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Li Xang: Bearbeitung und strukturelle Auszeichnung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription. (2023-05-24T12:24:22Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Frauke Thielert, Linda Kirsten, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Zeitungen zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels

Weitere Informationen:

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/512
Zitationshilfe: Starck, Johann Friedrich: Tägliches Hand-Buch in guten und bösen Tagen. Frankfurt/Leipzig, 1749, S. 484. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/starck_handbuch_1749/512>, abgerufen am 13.06.2024.