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Thomasius, Christian: Außübung Der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), [1691].

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anderer Jrrthümer zu widerlegen.
n. 23. Die Syllogismus Kunst ist mehr geschickt Jrrthü-
mer zu vertheydigen und nach Kriegs-Manier zu fech-
ten n. 24. Es können viel mehr Sophistereyen dabey
angebracht werden n. 25. Mißbrauch dieser Kunst
macht dieselbige höse n 26. Sie ist nicht zulänglich an-
dern ihre Jrrthümer zu erkennen zu geben n. 27. 28.
Man kan auch die geringste Proben davon nicht auff-
weisen n. 29. Jedoch muß ein Weiser diese Disputir-
Kunst dulden n. 30. Und wie er sich bey selbiger zu ver-
halten n. 31. Die Manier zu disputiren durch Fragen
und Antworten ist die beste n. 32. und älteste n. 33. So
sind auch die dabey vorkommenden Sophistereyen sehr
leichte zu bean worten n. 34. Und kan man einen Hart-
näckigten dadurch besser eintreiben n. 35. Jn Schrifften
schicken sich weder die Fragen noch Syllogismi n. 36.
Sondern ein wohlgeordneter Discurs n. 37. Man muß
sich sonderlich befleißigen das proton pseudos
anzutasten n. 38. Aber insgemein packt man die Con-
clusiones
und alle Minutias an n. 39. Manchmahl hat
man mehr als ein primum falsum zu bemercken n. 40.
Und manchmal kan man auch bey denen Conclusionibus
etwas absonderlich erinnern n. 41. Zweyerley Arten ei-
nen zu widerlegen n. 42. 1) Daß man weiset wie aus des
Jrrenden seinem Satze eine offenbahr falsche Conclu-
sion
erfolge n. 43. 2) Daß man zeiget/ wie der irrige
Satz mit einer unlau[t]baren Wahrheit nicht könne ver-
knüpfft werden n. 44. Der erste Weg wird insgemein
mehr recommendiret als der andere n. 45. Aber er ist
wohl leichter für die Widerlegenden n. 46. Der andere
aber convinciret die irrenden schärffer. n. 47. Ob ein
weiser Mann in Widerlegung der Jrrthümer Schriff-
ten mit Schrifften hauffen solle n. 48. Es ist an einer
Schrifft/ oder auffs höchste an zweyen genung n. 49.
Welches mit der täglichen Erfahrung bekräfftiget wird
n. 50. III. Widerlege die Jrrenden kurtz

und
R 5

anderer Jrrthuͤmer zu widerlegen.
n. 23. Die Syllogiſmus Kunſt iſt mehr geſchickt Jrrthuͤ-
mer zu vertheydigen und nach Kriegs-Manier zu fech-
ten n. 24. Es koͤnnen viel mehr Sophiſtereyen dabey
angebracht werden n. 25. Mißbrauch dieſer Kunſt
macht dieſelbige hoͤſe n 26. Sie iſt nicht zulaͤnglich an-
dern ihre Jrrthuͤmer zu erkennen zu geben n. 27. 28.
Man kan auch die geringſte Proben davon nicht auff-
weiſen n. 29. Jedoch muß ein Weiſer dieſe Diſputir-
Kunſt dulden n. 30. Und wie er ſich bey ſelbiger zu ver-
halten n. 31. Die Manier zu diſputiren durch Fragen
und Antworten iſt die beſte n. 32. und aͤlteſte n. 33. So
ſind auch die dabey vorkommenden Sophiſtereyen ſehr
leichte zu bean worten n. 34. Und kan man einen Hart-
naͤckigten dadurch beſſer eintreiben n. 35. Jn Schrifften
ſchicken ſich weder die Fragen noch Syllogiſmi n. 36.
Sondern ein wohlgeordneter Diſcurs n. 37. Man muß
ſich ſonderlich befleißigen das πρῶτον ψέυδος
anzutaſten n. 38. Aber insgemein packt man die Con-
cluſiones
und alle Minutias an n. 39. Manchmahl hat
man mehr als ein primum falſum zu bemercken n. 40.
Und manchmal kan man auch bey denẽ Concluſionibus
etwas abſonderlich erinnern n. 41. Zweyerley Arten ei-
nen zu widerlegen n. 42. 1) Daß man weiſet wie aus des
Jrrenden ſeinem Satze eine offenbahr falſche Conclu-
ſion
erfolge n. 43. 2) Daß man zeiget/ wie der irrige
Satz mit einer unlau[t]baren Wahrheit nicht koͤnne ver-
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mehr recommendiret als der andere n. 45. Aber er iſt
wohl leichter fuͤr die Widerlegenden n. 46. Der andere
aber convinciret die irrenden ſchaͤrffer. n. 47. Ob ein
weiſer Mann in Widerlegung der Jrrthuͤmer Schriff-
ten mit Schrifften hauffen ſolle n. 48. Es iſt an einer
Schrifft/ oder auffs hoͤchſte an zweyen genung n. 49.
Welches mit der taͤglichen Erfahrung bekraͤfftiget wird
n. 50. III. Widerlege die Jrrenden kurtz

und
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[265/0291] anderer Jrrthuͤmer zu widerlegen. n. 23. Die Syllogiſmus Kunſt iſt mehr geſchickt Jrrthuͤ- mer zu vertheydigen und nach Kriegs-Manier zu fech- ten n. 24. Es koͤnnen viel mehr Sophiſtereyen dabey angebracht werden n. 25. Mißbrauch dieſer Kunſt macht dieſelbige hoͤſe n 26. Sie iſt nicht zulaͤnglich an- dern ihre Jrrthuͤmer zu erkennen zu geben n. 27. 28. Man kan auch die geringſte Proben davon nicht auff- weiſen n. 29. Jedoch muß ein Weiſer dieſe Diſputir- Kunſt dulden n. 30. Und wie er ſich bey ſelbiger zu ver- halten n. 31. Die Manier zu diſputiren durch Fragen und Antworten iſt die beſte n. 32. und aͤlteſte n. 33. So ſind auch die dabey vorkommenden Sophiſtereyen ſehr leichte zu bean worten n. 34. Und kan man einen Hart- naͤckigten dadurch beſſer eintreiben n. 35. Jn Schrifften ſchicken ſich weder die Fragen noch Syllogiſmi n. 36. Sondern ein wohlgeordneter Diſcurs n. 37. Man muß ſich ſonderlich befleißigen das πρῶτον ψέυδος anzutaſten n. 38. Aber insgemein packt man die Con- cluſiones und alle Minutias an n. 39. Manchmahl hat man mehr als ein primum falſum zu bemercken n. 40. Und manchmal kan man auch bey denẽ Concluſionibus etwas abſonderlich erinnern n. 41. Zweyerley Arten ei- nen zu widerlegen n. 42. 1) Daß man weiſet wie aus des Jrrenden ſeinem Satze eine offenbahr falſche Conclu- ſion erfolge n. 43. 2) Daß man zeiget/ wie der irrige Satz mit einer unlautbaren Wahrheit nicht koͤnne ver- knuͤpfft werden n. 44. Der erſte Weg wird insgemein mehr recommendiret als der andere n. 45. Aber er iſt wohl leichter fuͤr die Widerlegenden n. 46. Der andere aber convinciret die irrenden ſchaͤrffer. n. 47. Ob ein weiſer Mann in Widerlegung der Jrrthuͤmer Schriff- ten mit Schrifften hauffen ſolle n. 48. Es iſt an einer Schrifft/ oder auffs hoͤchſte an zweyen genung n. 49. Welches mit der taͤglichen Erfahrung bekraͤfftiget wird n. 50. III. Widerlege die Jrrenden kurtz und R 5

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Zitationshilfe: Thomasius, Christian: Außübung Der Vernunfft-Lehre. Halle (Saale), [1691], S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/thomasius_ausuebungvernunfftlehre_1691/291>, abgerufen am 26.04.2024.