ders vor; ich kann ihn nicht mehr mit dersel- ben Liebe ansehn, ich bin so kleinmüthig und so gedemüthigt, als wenn ich Jemand ermordet hätte, welches Gott Zeit meines Lebens verhü- ten möge.
Und sollt' ich zu Fuße nach England gehn, so muß ich jetzt fort, und sollt' ich heimlich wie ein Schelm fortlaufen, so kann ich nicht hier bleiben. Ach Bruder, stirb mir ja nicht vor- her, denn sonst hätt' ich ja gar keine Freunde auf dieser Erde mehr, sondern lebe im Gegen- theil recht wohl, bis Dich mündlich wiedersieht
Dein armer Bruder Willy.
ders vor; ich kann ihn nicht mehr mit derſel- ben Liebe anſehn, ich bin ſo kleinmuͤthig und ſo gedemuͤthigt, als wenn ich Jemand ermordet haͤtte, welches Gott Zeit meines Lebens verhuͤ- ten moͤge.
Und ſollt’ ich zu Fuße nach England gehn, ſo muß ich jetzt fort, und ſollt’ ich heimlich wie ein Schelm fortlaufen, ſo kann ich nicht hier bleiben. Ach Bruder, ſtirb mir ja nicht vor- her, denn ſonſt haͤtt’ ich ja gar keine Freunde auf dieſer Erde mehr, ſondern lebe im Gegen- theil recht wohl, bis Dich muͤndlich wiederſieht
Dein armer Bruder Willy.
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ders vor; ich kann ihn nicht mehr mit derſel-
ben Liebe anſehn, ich bin ſo kleinmuͤthig und ſo
gedemuͤthigt, als wenn ich Jemand ermordet
haͤtte, welches Gott Zeit meines Lebens verhuͤ-
ten moͤge.
Und ſollt’ ich zu Fuße nach England gehn, ſo
muß ich jetzt fort, und ſollt’ ich heimlich wie
ein Schelm fortlaufen, ſo kann ich nicht hier
bleiben. Ach Bruder, ſtirb mir ja nicht vor-
her, denn ſonſt haͤtt’ ich ja gar keine Freunde
auf dieſer Erde mehr, ſondern lebe im Gegen-
theil recht wohl, bis Dich muͤndlich wiederſieht
Dein
armer Bruder
Willy.
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Tieck, Ludwig: William Lovell. Bd. 2. Berlin u. a., 1796, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_lovell02_1796/91>, abgerufen am 15.05.2024.
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