Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.

Bild:
<< vorherige Seite
Zweite Abtheilung.
Köchinn.
Was denn, Herr?
Hieronymus.
Da geh' ich oben in den Saal hinauf --
Gottfried.
Was giebt es denn? Was ringt Ihr so die Hände?
Hieronymus.
Ihr wißt, ich ging hinab zur Schreibestube
Vom Essen, ließ die Beiden dort allein
Und wie ich wieder komme, -- heilger Gott!
Liegt drinn der edle Rittersmann ermordet!
Köchinn.
O Jesus! Jesus!
Hieronymus.
Still! Um Gottes Willen!
Gottfried.
Wer that es denn?
Hieronymus.
Der Fremde, der Verruchte!
Köchinn.
Ach! ach! ach! was soll daraus werden?
Hieronymus.
Still!
Daß nur die Nachbarn nicht, daß nur kein Mensch
Was hört --
Köchinn.
Wie kann da unser eins denn schweigen?
Was soll draus werden?
Hieronymus.
Ach! ich weiß es nicht,
Mir ist, als hätte mich der Blitz getroffen.

Zweite Abtheilung.
Koͤchinn.
Was denn, Herr?
Hieronymus.
Da geh' ich oben in den Saal hinauf —
Gottfried.
Was giebt es denn? Was ringt Ihr ſo die Haͤnde?
Hieronymus.
Ihr wißt, ich ging hinab zur Schreibeſtube
Vom Eſſen, ließ die Beiden dort allein
Und wie ich wieder komme, — heilger Gott!
Liegt drinn der edle Rittersmann ermordet!
Koͤchinn.
O Jeſus! Jeſus!
Hieronymus.
Still! Um Gottes Willen!
Gottfried.
Wer that es denn?
Hieronymus.
Der Fremde, der Verruchte!
Koͤchinn.
Ach! ach! ach! was ſoll daraus werden?
Hieronymus.
Still!
Daß nur die Nachbarn nicht, daß nur kein Menſch
Was hoͤrt —
Koͤchinn.
Wie kann da unſer eins denn ſchweigen?
Was ſoll draus werden?
Hieronymus.
Ach! ich weiß es nicht,
Mir iſt, als haͤtte mich der Blitz getroffen.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0100" n="90"/>
              <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Zweite Abtheilung</hi>.</fw><lb/>
              <sp who="#Ko&#x0364;chinn">
                <speaker><hi rendition="#g">Ko&#x0364;chinn</hi>.</speaker><lb/>
                <p> <hi rendition="#et">Was denn, Herr?</hi> </p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#HIERO">
                <speaker><hi rendition="#g">Hieronymus</hi>.</speaker><lb/>
                <p>Da geh' ich oben in den Saal hinauf &#x2014;</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#Gottfried">
                <speaker><hi rendition="#g">Gottfried</hi>.</speaker><lb/>
                <p>Was giebt es denn? Was ringt Ihr &#x017F;o die Ha&#x0364;nde?</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#HIERO">
                <speaker><hi rendition="#g">Hieronymus</hi>.</speaker><lb/>
                <p>Ihr wißt, ich ging hinab zur Schreibe&#x017F;tube<lb/>
Vom E&#x017F;&#x017F;en, ließ die Beiden dort allein<lb/>
Und wie ich wieder komme, &#x2014; heilger Gott!<lb/>
Liegt drinn der edle Rittersmann ermordet!</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#Ko&#x0364;chinn">
                <speaker><hi rendition="#g">Ko&#x0364;chinn</hi>.</speaker><lb/>
                <p>O Je&#x017F;us! Je&#x017F;us!</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#HIERO">
                <speaker><hi rendition="#g">Hieronymus</hi>.</speaker><lb/>
                <p> <hi rendition="#et">Still! Um Gottes Willen!</hi> </p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#Gottfried">
                <speaker><hi rendition="#g">Gottfried</hi>.</speaker><lb/>
                <p>Wer that es denn?</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#HIERO">
                <speaker><hi rendition="#g">Hieronymus</hi>.</speaker><lb/>
                <p> <hi rendition="#et">Der Fremde, der Verruchte!</hi> </p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#Ko&#x0364;chinn">
                <speaker><hi rendition="#g">Ko&#x0364;chinn</hi>.</speaker><lb/>
                <p>Ach! ach! ach! was &#x017F;oll daraus werden?</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#HIERO">
                <speaker><hi rendition="#g">Hieronymus</hi>.</speaker><lb/>
                <p><hi rendition="#et">Still!</hi><lb/>
Daß nur die Nachbarn nicht, daß nur kein Men&#x017F;ch<lb/>
Was ho&#x0364;rt &#x2014;</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#Ko&#x0364;chinn">
                <speaker><hi rendition="#g">Ko&#x0364;chinn</hi>.</speaker><lb/>
                <p><hi rendition="#et">Wie kann da un&#x017F;er eins denn &#x017F;chweigen?</hi><lb/>
Was &#x017F;oll draus werden?</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#HIERO">
                <speaker><hi rendition="#g">Hieronymus</hi>.</speaker><lb/>
                <p><hi rendition="#et">Ach! ich weiß es nicht,</hi><lb/>
Mir i&#x017F;t, als ha&#x0364;tte mich der Blitz getroffen.</p><lb/>
              </sp>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[90/0100] Zweite Abtheilung. Koͤchinn. Was denn, Herr? Hieronymus. Da geh' ich oben in den Saal hinauf — Gottfried. Was giebt es denn? Was ringt Ihr ſo die Haͤnde? Hieronymus. Ihr wißt, ich ging hinab zur Schreibeſtube Vom Eſſen, ließ die Beiden dort allein Und wie ich wieder komme, — heilger Gott! Liegt drinn der edle Rittersmann ermordet! Koͤchinn. O Jeſus! Jeſus! Hieronymus. Still! Um Gottes Willen! Gottfried. Wer that es denn? Hieronymus. Der Fremde, der Verruchte! Koͤchinn. Ach! ach! ach! was ſoll daraus werden? Hieronymus. Still! Daß nur die Nachbarn nicht, daß nur kein Menſch Was hoͤrt — Koͤchinn. Wie kann da unſer eins denn ſchweigen? Was ſoll draus werden? Hieronymus. Ach! ich weiß es nicht, Mir iſt, als haͤtte mich der Blitz getroffen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/100
Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816, S. 90. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/100>, abgerufen am 30.04.2024.