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Uz, Johann Peter: Lyrische und andere Gedichte. 2. Aufl. Ansbach, 1755.

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Lyrische Gedichte
Geliebte Schatten! weicher Klee!
Ach! wäre Galathee zugegen!
Ach! sollt ich, holde Galathee,
Um deinen weissen Hals die Arme brünstig legen
Wo süsser Lippen Rosen blühn,
Wer kann sie sehn und nicht verlangen?
Die jugendlichen Küsse fliehn
Bey welkem Reiz vorbey und suchen frische Wangen.
Ein leblos Auge rührt mich nicht;
Kein blödes Kind wird mich gewinnen,
Das reizt, solang der Mund nicht spricht,
Und eine Venus ist, doch ohne Charitinnen.


Die
Lyriſche Gedichte
Geliebte Schatten! weicher Klee!
Ach! waͤre Galathee zugegen!
Ach! ſollt ich, holde Galathee,
Um deinen weiſſen Hals die Arme bruͤnſtig legen
Wo ſuͤſſer Lippen Roſen bluͤhn,
Wer kann ſie ſehn und nicht verlangen?
Die jugendlichen Kuͤſſe fliehn
Bey welkem Reiz vorbey und ſuchen friſche Wangen.
Ein leblos Auge ruͤhrt mich nicht;
Kein bloͤdes Kind wird mich gewinnen,
Das reizt, ſolang der Mund nicht ſpricht,
Und eine Venus iſt, doch ohne Charitinnen.


Die
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[98/0112] Lyriſche Gedichte Geliebte Schatten! weicher Klee! Ach! waͤre Galathee zugegen! Ach! ſollt ich, holde Galathee, Um deinen weiſſen Hals die Arme bruͤnſtig legen Wo ſuͤſſer Lippen Roſen bluͤhn, Wer kann ſie ſehn und nicht verlangen? Die jugendlichen Kuͤſſe fliehn Bey welkem Reiz vorbey und ſuchen friſche Wangen. Ein leblos Auge ruͤhrt mich nicht; Kein bloͤdes Kind wird mich gewinnen, Das reizt, ſolang der Mund nicht ſpricht, Und eine Venus iſt, doch ohne Charitinnen. Die

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Zitationshilfe: Uz, Johann Peter: Lyrische und andere Gedichte. 2. Aufl. Ansbach, 1755, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/uz_gedichte_1755/112>, abgerufen am 13.05.2024.