Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Valentinus, Basilius: Von den Natürlichen vnnd vbernatürlichen Dingen. Leipzig, 1603.

Bild:
<< vorherige Seite

Das fünffte Capitel.
so fortan/ Mannigfaltig vnd vnerzehlich/
dieses alles nun gefelt aus der Influons des
Gestirns/ daraus die Imagination gestercket
vnd fundirt wird/ vbernatürlich/ darauff sie
zubeharren entschlossen/ wie auch befunden
wird/ was jhm der Mensch einmal im Sinn
vorgenommen/ vnnd einen Grund darauff
gebildet hat/ das jhm dasselbe niemand ab-
wenden noch wehren kan/ bestendig darauff
zuuerharren/ außgenommen der Todt/
das alles am letzten beschleust. Also auch
von den Chymicis vnd Alchemisten zuuer-
stehen/ welche in der Natur Heimligkeit
gerathen/ das sie nicht gerne abzulassen
gedencken/ sie haben dann die Natur gar
außgeforschet/ gantzlich absoluirt vnnd zum
Ende gebracht/ wie doch nicht wol gesche-
hen kan.

Gleicher weise verstehe nun von den
Metallen auch/ nach dem die Eingiessung
vnd Einbildung von oben herab geschicht/
also geschicht auch die Form/ ob wol die
Metallen zugleich Metallen geheissen wer-
den/ auch zugleich Metallen sind/ So wir-
stu doch verstanden haben durch vielerley

Sinn

Das fuͤnffte Capitel.
ſo fortan/ Mannigfaltig vnd vnerzehlich/
dieſes alles nun gefelt aus der Influons des
Geſtirns/ daraus die Imagination geſtercket
vnd fundirt wird/ vbernatuͤrlich/ darauff ſie
zubeharren entſchloſſen/ wie auch befunden
wird/ was jhm der Menſch einmal im Sinn
vorgenommen/ vnnd einen Grund darauff
gebildet hat/ das jhm daſſelbe niemand ab-
wenden noch wehren kan/ beſtendig darauff
zuuerharren/ außgenommen der Todt/
das alles am letzten beſchleuſt. Alſo auch
von den Chymicis vnd Alchemiſten zuuer-
ſtehen/ welche in der Natur Heimligkeit
gerathen/ das ſie nicht gerne abzulaſſen
gedencken/ ſie haben dann die Natur gar
außgeforſchet/ gantzlich abſoluirt vnnd zum
Ende gebracht/ wie doch nicht wol geſche-
hen kan.

Gleicher weiſe verſtehe nun von den
Metallen auch/ nach dem die Eingieſſung
vnd Einbildung von oben herab geſchicht/
alſo geſchicht auch die Form/ ob wol die
Metallen zugleich Metallen geheiſſen wer-
den/ auch zugleich Metallen ſind/ So wir-
ſtu doch verſtanden haben durch vielerley

Sinn
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0082" n="69"/><fw place="top" type="header">Das fu&#x0364;nffte Capitel.</fw><lb/>
&#x017F;o fortan/ Mannigfaltig vnd vnerzehlich/<lb/>
die&#x017F;es alles nun gefelt aus der <hi rendition="#aq">Influons</hi> des<lb/>
Ge&#x017F;tirns/ daraus die <hi rendition="#aq">Imagination</hi> ge&#x017F;tercket<lb/>
vnd <hi rendition="#aq">fundirt</hi> wird/ vbernatu&#x0364;rlich/ darauff &#x017F;ie<lb/>
zubeharren ent&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en/ wie auch befunden<lb/>
wird/ was jhm der Men&#x017F;ch einmal im Sinn<lb/>
vorgenommen/ vnnd einen Grund darauff<lb/>
gebildet hat/ das jhm da&#x017F;&#x017F;elbe niemand ab-<lb/>
wenden noch wehren kan/ be&#x017F;tendig darauff<lb/>
zuuerharren/ außgenommen der Todt/<lb/>
das alles am letzten be&#x017F;chleu&#x017F;t. Al&#x017F;o auch<lb/>
von den <hi rendition="#aq">Chymicis</hi> vnd Alchemi&#x017F;ten zuuer-<lb/>
&#x017F;tehen/ welche in der Natur Heimligkeit<lb/>
gerathen/ das &#x017F;ie nicht gerne abzula&#x017F;&#x017F;en<lb/>
gedencken/ &#x017F;ie haben dann die Natur gar<lb/>
außgefor&#x017F;chet/ gantzlich <hi rendition="#aq">ab&#x017F;oluirt</hi> vnnd zum<lb/>
Ende gebracht/ wie doch nicht wol ge&#x017F;che-<lb/>
hen kan.</p><lb/>
        <p>Gleicher wei&#x017F;e ver&#x017F;tehe nun von den<lb/>
Metallen auch/ nach dem die Eingie&#x017F;&#x017F;ung<lb/>
vnd Einbildung von oben herab ge&#x017F;chicht/<lb/>
al&#x017F;o ge&#x017F;chicht auch die Form/ ob wol die<lb/>
Metallen zugleich Metallen gehei&#x017F;&#x017F;en wer-<lb/>
den/ auch zugleich Metallen &#x017F;ind/ So wir-<lb/>
&#x017F;tu doch ver&#x017F;tanden haben durch vielerley<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Sinn</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[69/0082] Das fuͤnffte Capitel. ſo fortan/ Mannigfaltig vnd vnerzehlich/ dieſes alles nun gefelt aus der Influons des Geſtirns/ daraus die Imagination geſtercket vnd fundirt wird/ vbernatuͤrlich/ darauff ſie zubeharren entſchloſſen/ wie auch befunden wird/ was jhm der Menſch einmal im Sinn vorgenommen/ vnnd einen Grund darauff gebildet hat/ das jhm daſſelbe niemand ab- wenden noch wehren kan/ beſtendig darauff zuuerharren/ außgenommen der Todt/ das alles am letzten beſchleuſt. Alſo auch von den Chymicis vnd Alchemiſten zuuer- ſtehen/ welche in der Natur Heimligkeit gerathen/ das ſie nicht gerne abzulaſſen gedencken/ ſie haben dann die Natur gar außgeforſchet/ gantzlich abſoluirt vnnd zum Ende gebracht/ wie doch nicht wol geſche- hen kan. Gleicher weiſe verſtehe nun von den Metallen auch/ nach dem die Eingieſſung vnd Einbildung von oben herab geſchicht/ alſo geſchicht auch die Form/ ob wol die Metallen zugleich Metallen geheiſſen wer- den/ auch zugleich Metallen ſind/ So wir- ſtu doch verſtanden haben durch vielerley Sinn

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/valentinus_natuerlichedinge_1603
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/valentinus_natuerlichedinge_1603/82
Zitationshilfe: Valentinus, Basilius: Von den Natürlichen vnnd vbernatürlichen Dingen. Leipzig, 1603, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/valentinus_natuerlichedinge_1603/82>, abgerufen am 27.04.2024.