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Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 1. Mannheim, 1837.

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Wilhelm Nolte,
Königlicher wirklicher Oberkonsistorialrath.
Gestorben zu Berlin, den 2. Juli 1832.

Wir haben den Verlust eines unserer edelsten Mitbür¬
ger, eines liebevollen und thätigen Menschenfreundes,
in dem Hinscheiden des Mannes zu betrauern, dessen
ehrwürdiger Name Ueberschrift dieser Zeilen bildet, und
wir fühlen uns um so eifriger gedrungen, ihm einen
Nachruf des Schmerzes und der Anerkennung öffentlich
zu widmen, als er selbst, während eines schönen und
verdienstvollen Lebens, welches für die Welt durch seltene
Eigenschaften des Geistes und Herzens die segenreichsten
Wirkungen rastlos ausübte, für sich keinen Gewinn in
Ruhm und Namen suchte, sondern in stiller Würde
und reinem Wandel bescheiden dahin lebte. Doch müssen
wir an diesem Orte fürerst uns begnügen, den Umriß
seines Lebens und Karakters in gedrängtem Ueberblicke
darzulegen.

Wilhelm Nolte,
Königlicher wirklicher Oberkonſiſtorialrath.
Geſtorben zu Berlin, den 2. Juli 1832.

Wir haben den Verluſt eines unſerer edelſten Mitbuͤr¬
ger, eines liebevollen und thaͤtigen Menſchenfreundes,
in dem Hinſcheiden des Mannes zu betrauern, deſſen
ehrwuͤrdiger Name Ueberſchrift dieſer Zeilen bildet, und
wir fuͤhlen uns um ſo eifriger gedrungen, ihm einen
Nachruf des Schmerzes und der Anerkennung oͤffentlich
zu widmen, als er ſelbſt, waͤhrend eines ſchoͤnen und
verdienſtvollen Lebens, welches fuͤr die Welt durch ſeltene
Eigenſchaften des Geiſtes und Herzens die ſegenreichſten
Wirkungen raſtlos ausuͤbte, fuͤr ſich keinen Gewinn in
Ruhm und Namen ſuchte, ſondern in ſtiller Wuͤrde
und reinem Wandel beſcheiden dahin lebte. Doch muͤſſen
wir an dieſem Orte fuͤrerſt uns begnuͤgen, den Umriß
ſeines Lebens und Karakters in gedraͤngtem Ueberblicke
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[[319]/0333] Wilhelm Nolte, Königlicher wirklicher Oberkonſiſtorialrath. Geſtorben zu Berlin, den 2. Juli 1832. Wir haben den Verluſt eines unſerer edelſten Mitbuͤr¬ ger, eines liebevollen und thaͤtigen Menſchenfreundes, in dem Hinſcheiden des Mannes zu betrauern, deſſen ehrwuͤrdiger Name Ueberſchrift dieſer Zeilen bildet, und wir fuͤhlen uns um ſo eifriger gedrungen, ihm einen Nachruf des Schmerzes und der Anerkennung oͤffentlich zu widmen, als er ſelbſt, waͤhrend eines ſchoͤnen und verdienſtvollen Lebens, welches fuͤr die Welt durch ſeltene Eigenſchaften des Geiſtes und Herzens die ſegenreichſten Wirkungen raſtlos ausuͤbte, fuͤr ſich keinen Gewinn in Ruhm und Namen ſuchte, ſondern in ſtiller Wuͤrde und reinem Wandel beſcheiden dahin lebte. Doch muͤſſen wir an dieſem Orte fuͤrerſt uns begnuͤgen, den Umriß ſeines Lebens und Karakters in gedraͤngtem Ueberblicke darzulegen.

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Zitationshilfe: Varnhagen von Ense, Karl August: Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften. Bd. 1. Mannheim, 1837, S. [319]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/varnhagen_denkwuerdigkeiten01_1837/333>, abgerufen am 19.04.2024.