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Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

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ein Bein gebrochen worden. Doch ist mir leyd/ daß dem guten Mann/ der uns mit seinem Spiel hat erlustigen wollen/ ein solcher trauriger Vnfall begegnet ist.

1. Es gehet offimals so zu/ daß GOTT ein Ding anders läst hienauß lauffen/ als wirs vermeinen. Hier dachten die Catholiken Ehre ein zulegen/ und dar zuthun / daß ihre Religion die rechte/ und andern weit vorgienge/ aber GOtt ließ sie zu Schanden werden/ daß sie sich selbst schemen musten. Vnd

2. Wer hette über dieser Sache/ ob es gleich ein Vnglück war/ deß lachens sich enthalten können/ wenn er gesehen/ wie die verlarvirten Teuffel ihren Toden besser bewahrer als die Engel?

207. Von Dem Thier Camelopardalis.

VOn dem Thier/ Camelopardalis genant/ schreibet man/ daß es einen Hals habe wie ein Pferd/ Füsse und Schenckel wie ein Rind/ einen Kopff wie ein Camel / Flecken wie ein Tygerthier oder Parder Also sind deren viel/ wann du ihre eusserliche Tracht ansiehest/ solstu meinen/ sie seyen die aller heiligsten / wann du sie reden hörest/ solstu mey nen/ du hörrest einen gewaltigen Politischen Hoff-Schrantzen: Wann

ein Bein gebrochen worden. Doch ist mir leyd/ daß dem guten Mann/ der uns mit seinem Spiel hat erlustigen wollen/ ein solcher trauriger Vnfall begegnet ist.

1. Es gehet offimals so zu/ daß GOTT ein Ding anders läst hienauß lauffen/ als wirs vermeinen. Hier dachten die Catholiken Ehre ein zulegen/ und dar zuthun / daß ihre Religion die rechte/ und andern weit vorgienge/ aber GOtt ließ sie zu Schanden werden/ daß sie sich selbst schemen musten. Vnd

2. Wer hette über dieser Sache/ ob es gleich ein Vnglück war/ deß lachens sich enthalten können/ wenn er gesehen/ wie die verlarvirten Teuffel ihren Toden besser bewahrer als die Engel?

207. Von Dem Thier Camelopardalis.

VOn dem Thier/ Camelopardalis genant/ schreibet man/ daß es einen Hals habe wie ein Pferd/ Füsse und Schenckel wie ein Rind/ einen Kopff wie ein Camel / Flecken wie ein Tygerthier oder Parder Also sind deren viel/ wann du ihre eusserliche Tracht ansiehest/ solstu meinen/ sie seyen die aller heiligsten / wann du sie reden hörest/ solstu mey nen/ du hörrest einen gewaltigen Politischen Hoff-Schrantzen: Wann

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[415/0435] ein Bein gebrochen worden. Doch ist mir leyd/ daß dem guten Mann/ der uns mit seinem Spiel hat erlustigen wollen/ ein solcher trauriger Vnfall begegnet ist. 1. Es gehet offimals so zu/ daß GOTT ein Ding anders läst hienauß lauffen/ als wirs vermeinen. Hier dachten die Catholiken Ehre ein zulegen/ und dar zuthun / daß ihre Religion die rechte/ und andern weit vorgienge/ aber GOtt ließ sie zu Schanden werden/ daß sie sich selbst schemen musten. Vnd 2. Wer hette über dieser Sache/ ob es gleich ein Vnglück war/ deß lachens sich enthalten können/ wenn er gesehen/ wie die verlarvirten Teuffel ihren Toden besser bewahrer als die Engel? 207. Von Dem Thier Camelopardalis. VOn dem Thier/ Camelopardalis genant/ schreibet man/ daß es einen Hals habe wie ein Pferd/ Füsse und Schenckel wie ein Rind/ einen Kopff wie ein Camel / Flecken wie ein Tygerthier oder Parder Also sind deren viel/ wann du ihre eusserliche Tracht ansiehest/ solstu meinen/ sie seyen die aller heiligsten / wann du sie reden hörest/ solstu mey nen/ du hörrest einen gewaltigen Politischen Hoff-Schrantzen: Wann

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Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 415. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/435>, abgerufen am 28.04.2024.