Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.hat es sich einmahl zu getrageen/ daß eine Comädi/ in gegenwart deß Königs in Spanien/ und seiner/ deß Printzen/ gespielt worden/ welche dahin gerichtet gewesen/ daß der Printz solte von der Keformirten Keligion abwendig gemacht werden. Es wurden 2. krancke Personen eingeführt/ der eine war Catholisch/ der ander ein Protestirender. Der Catholisch war/ hat auff seinem Todtbett gebeichtet/ sich mit dem letzten Oel schmieren lassen/ und das H. Sacrament empfangen. Aber der Protestirende starb/ da kamen etliche Teuffel / und führten ihn in die Hölle. Als aber der Catholische den Geist auffgab/ da kamen Engel/ die ihn in den Himmel führen wolten. Da sie aber mit einander hinauff fahren solten/ fiel der Himmel ein/ und brach der Catholische sein Bein/ darüber der König betrübt ward/ aber der Printz/ der bey dem König saß / fieng an zu lachen. Der König sprach zu ihm: Bruder/ wie möcht ihr über ein solch Vnglück lachen?) Der Engelländische Printz antwortet: Ich lache nicht deß Vnglücks wegen/ sondern es ist mir etwas lächerliches eingefallen. Der König wolte wissen/ was es wäre? Darauff sagte der Printz: Ich hab darumb gelacht / dieweil ich gesehen/ daß die Teuffel den Protestirenden besser bewahret haben / dann die Engel den Catholischen: Dann dem Protestirenden kein Leyd wiederfahren / aber dem Catholischen hat es sich einmahl zu getrageen/ daß eine Comädi/ in gegenwart deß Königs in Spanien/ und seiner/ deß Printzen/ gespielt worden/ welche dahin gerichtet gewesen/ daß der Printz solte von der Keformirten Keligion abwendig gemacht werden. Es wurden 2. krancke Personen eingeführt/ der eine war Catholisch/ der ander ein Protestirender. Der Catholisch war/ hat auff seinem Todtbett gebeichtet/ sich mit dem letzten Oel schmieren lassen/ und das H. Sacrament empfangen. Aber der Protestirende starb/ da kamen etliche Teuffel / und führten ihn in die Hölle. Als aber der Catholische den Geist auffgab/ da kamen Engel/ die ihn in den Himmel führen wolten. Da sie aber mit einander hinauff fahren solten/ fiel der Himmel ein/ und brach der Catholische sein Bein/ darüber der König betrübt ward/ aber der Printz/ der bey dem König saß / fieng an zu lachen. Der König sprach zu ihm: Bruder/ wie möcht ihr über ein solch Vnglück lachen?) Der Engelländische Printz antwortet: Ich lache nicht deß Vnglücks wegen/ sondern es ist mir etwas lächerliches eingefallen. Der König wolte wissen/ was es wäre? Darauff sagte der Printz: Ich hab darumb gelacht / dieweil ich gesehen/ daß die Teuffel den Protestirenden besser bewahret haben / dann die Engel den Catholischen: Dann dem Protestirenden kein Leyd wiederfahren / aber dem Catholischen <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0434" n="414"/> hat es sich einmahl zu getrageen/ daß eine Comädi/ in gegenwart deß Königs in Spanien/ und seiner/ deß Printzen/ gespielt worden/ welche dahin gerichtet gewesen/ daß der Printz solte von der Keformirten Keligion abwendig gemacht werden. Es wurden 2. krancke Personen eingeführt/ der eine war Catholisch/ der ander ein Protestirender. Der Catholisch war/ hat auff seinem Todtbett gebeichtet/ sich mit dem letzten Oel schmieren lassen/ und das H. Sacrament empfangen. Aber der Protestirende starb/ da kamen etliche Teuffel / und führten ihn in die Hölle. Als aber der Catholische den Geist auffgab/ da kamen Engel/ die ihn in den Himmel führen wolten. Da sie aber mit einander hinauff fahren solten/ fiel der Himmel ein/ und brach der Catholische sein Bein/ darüber der König betrübt ward/ aber der Printz/ der bey dem König saß / fieng an zu lachen. Der König sprach zu ihm: Bruder/ wie möcht ihr über ein solch Vnglück lachen?) Der Engelländische Printz antwortet: Ich lache nicht deß Vnglücks wegen/ sondern es ist mir etwas lächerliches eingefallen. Der König wolte wissen/ was es wäre? Darauff sagte der Printz: Ich hab darumb gelacht / dieweil ich gesehen/ daß die Teuffel den Protestirenden besser bewahret haben / dann die Engel den Catholischen: Dann dem Protestirenden kein Leyd wiederfahren / aber dem Catholischen </p> </div> </body> </text> </TEI> [414/0434]
hat es sich einmahl zu getrageen/ daß eine Comädi/ in gegenwart deß Königs in Spanien/ und seiner/ deß Printzen/ gespielt worden/ welche dahin gerichtet gewesen/ daß der Printz solte von der Keformirten Keligion abwendig gemacht werden. Es wurden 2. krancke Personen eingeführt/ der eine war Catholisch/ der ander ein Protestirender. Der Catholisch war/ hat auff seinem Todtbett gebeichtet/ sich mit dem letzten Oel schmieren lassen/ und das H. Sacrament empfangen. Aber der Protestirende starb/ da kamen etliche Teuffel / und führten ihn in die Hölle. Als aber der Catholische den Geist auffgab/ da kamen Engel/ die ihn in den Himmel führen wolten. Da sie aber mit einander hinauff fahren solten/ fiel der Himmel ein/ und brach der Catholische sein Bein/ darüber der König betrübt ward/ aber der Printz/ der bey dem König saß / fieng an zu lachen. Der König sprach zu ihm: Bruder/ wie möcht ihr über ein solch Vnglück lachen?) Der Engelländische Printz antwortet: Ich lache nicht deß Vnglücks wegen/ sondern es ist mir etwas lächerliches eingefallen. Der König wolte wissen/ was es wäre? Darauff sagte der Printz: Ich hab darumb gelacht / dieweil ich gesehen/ daß die Teuffel den Protestirenden besser bewahret haben / dann die Engel den Catholischen: Dann dem Protestirenden kein Leyd wiederfahren / aber dem Catholischen
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Zitationshilfe: | Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 414. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/434>, abgerufen am 10.12.2023. |