Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

Bild:
<< vorherige Seite

Dann der Schencke habe ihn erschlagen / auff einen Wagen geworffen/ mit Miste zugedeckt/ und wolle ihn des Morgens in aller frühe zur Stadt hinaus führen/ und heimlich begraben Wann er nur mit dem Tage beym Thor sich finden liesse/ würde er solches in der That also erfahren. Dieser macht sich zu rechter Zeit auff kömbt zum Thore/ findet alles richtig/ wie ers ihm Traum gesehen/ ergreifft den Schencken/ bringt ihn für Gerichte/ da er denn seinen verdienten Lohn wird empfangen haben.

1. Ist ein sehr wunderbahres und recht merckwürdiges Exempel/ und

1. Hat man hieraus zu erlernen/ wie GOtt offtmals auff eine sonderliche weise Mord- und andere böse Thaten ans Tage-Liecht bringet/ damit die Thäter können abgestraffet werden.

483.

Deß Römischen Scipionis Ruhm.

BEym Livio lieset man eine denckwürdige Historiam. Als Scipio der dapffere Held / die Carthaginenser geschlagen/ ist eine ansehnliche Frau/ deß Mardonii Ehegemahl/ ihm zu Fusse gefallen/ und hat treflich geweinet/ darneben gebeten / man wolle sie einer

Dann der Schencke habe ihn erschlagen / auff einen Wagen geworffen/ mit Miste zugedeckt/ und wolle ihn des Morgens in aller frühe zur Stadt hinaus führen/ und heimlich begraben Wann er nur mit dem Tage beym Thor sich finden liesse/ würde er solches in der That also erfahren. Dieser macht sich zu rechter Zeit auff kömbt zum Thore/ findet alles richtig/ wie ers ihm Traum gesehen/ ergreifft den Schencken/ bringt ihn für Gerichte/ da er denn seinen verdienten Lohn wird empfangen haben.

1. Ist ein sehr wunderbahres und recht merckwürdiges Exempel/ und

1. Hat man hieraus zu erlernen/ wie GOtt offtmals auff eine sonderliche weise Mord- und andere böse Thaten ans Tage-Liecht bringet/ damit die Thäter können abgestraffet werden.

483.

Deß Römischen Scipionis Ruhm.

BEym Livio lieset man eine denckwürdige Historiam. Als Scipio der dapffere Held / die Carthaginenser geschlagen/ ist eine ansehnliche Frau/ deß Mardonii Ehegemahl/ ihm zu Fusse gefallen/ und hat treflich geweinet/ darneben gebeten / man wolle sie einer

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0916" n="896"/>
Dann der Schencke habe ihn erschlagen                     / auff einen Wagen geworffen/ mit Miste zugedeckt/ und wolle ihn des Morgens                      in aller frühe zur Stadt hinaus führen/ und heimlich begraben Wann er nur mit                      dem Tage beym Thor sich finden liesse/ würde er solches in der That also                      erfahren. Dieser macht sich zu rechter Zeit auff kömbt zum Thore/ findet alles                      richtig/ wie ers ihm Traum gesehen/ ergreifft den Schencken/ bringt ihn für                      Gerichte/ da er denn seinen verdienten Lohn wird empfangen haben.</p>
        <p>1. Ist ein sehr wunderbahres und recht merckwürdiges Exempel/ und</p>
        <p>1. Hat man hieraus zu erlernen/ wie GOtt offtmals auff eine sonderliche weise                      Mord- und andere böse Thaten ans Tage-Liecht bringet/ damit die Thäter können                      abgestraffet werden.</p>
        <p>483.</p>
        <p>Deß Römischen Scipionis Ruhm.</p>
        <p>BEym Livio lieset man eine denckwürdige Historiam. Als Scipio der dapffere Held /                      die Carthaginenser geschlagen/ ist eine ansehnliche Frau/ deß Mardonii                      Ehegemahl/ ihm zu Fusse gefallen/ und hat treflich geweinet/ darneben gebeten                     / man wolle sie einer
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[896/0916] Dann der Schencke habe ihn erschlagen / auff einen Wagen geworffen/ mit Miste zugedeckt/ und wolle ihn des Morgens in aller frühe zur Stadt hinaus führen/ und heimlich begraben Wann er nur mit dem Tage beym Thor sich finden liesse/ würde er solches in der That also erfahren. Dieser macht sich zu rechter Zeit auff kömbt zum Thore/ findet alles richtig/ wie ers ihm Traum gesehen/ ergreifft den Schencken/ bringt ihn für Gerichte/ da er denn seinen verdienten Lohn wird empfangen haben. 1. Ist ein sehr wunderbahres und recht merckwürdiges Exempel/ und 1. Hat man hieraus zu erlernen/ wie GOtt offtmals auff eine sonderliche weise Mord- und andere böse Thaten ans Tage-Liecht bringet/ damit die Thäter können abgestraffet werden. 483. Deß Römischen Scipionis Ruhm. BEym Livio lieset man eine denckwürdige Historiam. Als Scipio der dapffere Held / die Carthaginenser geschlagen/ ist eine ansehnliche Frau/ deß Mardonii Ehegemahl/ ihm zu Fusse gefallen/ und hat treflich geweinet/ darneben gebeten / man wolle sie einer

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/916
Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 896. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/916>, abgerufen am 29.05.2024.