Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669.

Bild:
<< vorherige Seite

bare Jungfrau zugebracht war/ welche die Krieges-Knechte gefangen/ die so schön gewesen/ daß wer sie angesehen/ sich an ihr vergessen/ und sie mit verwunderung anschauen müssen/ da hat er als bald gefraget: Wem sie angehöret? Vnd da er vernommen/ daß sie einen Celibrischen Fürsten Albutio/ vermählet / hat er alsbald die Eltern der Jungfrauen und ihren Bräutigam lassen fordern / ihnen die Jungfrau mit einer zierlichen erbarn Rede zugestalt/ und da ihm die Eltern der Jungfrauen einen grossen Schatz verehret/ hat er denselben Angesichts der Jungfrauen gescheckt/ dem Bräutigam Glück gewünschet/ und ihm seine hertzliebe Braut in allen Ehren folgen lassen.

1. Diese Leute/ obs gleich Heyden gewesen/ haben über Zucht und Erbarkeit gehalten/ und wird ihnen zum ewigen Ruhm nach geschrieben.

2. O daß wir/ die wir Christen heissen und seyen wollen/ alle dergleichen thäten!

484.

Eine Nahrhaffte Frau lehret ihre Nachtbahrin Haußhalten.

ES kommet auff eine Zeit eine nahrhafftige Frau zu ihrer Nach barin/ da klagt sie ihr/ wie sie in ihrem Hauß-

bare Jungfrau zugebracht war/ welche die Krieges-Knechte gefangen/ die so schön gewesen/ daß wer sie angesehen/ sich an ihr vergessen/ und sie mit verwunderung anschauen müssen/ da hat er als bald gefraget: Wem sie angehöret? Vnd da er vernommen/ daß sie einen Celibrischen Fürsten Albutio/ vermählet / hat er alsbald die Eltern der Jungfrauen und ihren Bräutigam lassen fordern / ihnen die Jungfrau mit einer zierlichen erbarn Rede zugestalt/ und da ihm die Eltern der Jungfrauen einen grossen Schatz verehret/ hat er denselben Angesichts der Jungfrauen gescheckt/ dem Bräutigam Glück gewünschet/ und ihm seine hertzliebe Braut in allen Ehren folgen lassen.

1. Diese Leute/ obs gleich Heyden gewesen/ haben über Zucht und Erbarkeit gehalten/ und wird ihnen zum ewigen Ruhm nach geschrieben.

2. O daß wir/ die wir Christen heissen und seyen wollen/ alle dergleichen thäten!

484.

Eine Nahrhaffte Frau lehret ihre Nachtbahrin Haußhalten.

ES kommet auff eine Zeit eine nahrhafftige Frau zu ihrer Nach barin/ da klagt sie ihr/ wie sie in ihrem Hauß-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0918" n="898"/>
bare Jungfrau zugebracht war/ welche die Krieges-Knechte gefangen/ die so                      schön gewesen/ daß wer sie angesehen/ sich an ihr vergessen/ und sie mit                      verwunderung anschauen müssen/ da hat er als bald gefraget: Wem sie angehöret?                      Vnd da er vernommen/ daß sie einen Celibrischen Fürsten Albutio/ vermählet /                      hat er alsbald die Eltern der Jungfrauen und ihren Bräutigam lassen fordern /                      ihnen die Jungfrau mit einer zierlichen erbarn Rede zugestalt/ und da ihm die                      Eltern der Jungfrauen einen grossen Schatz verehret/ hat er denselben                      Angesichts der Jungfrauen gescheckt/ dem Bräutigam Glück gewünschet/ und ihm                      seine hertzliebe Braut in allen Ehren folgen lassen.</p>
        <p>1. Diese Leute/ obs gleich Heyden gewesen/ haben über Zucht und Erbarkeit                      gehalten/ und wird ihnen zum ewigen Ruhm nach geschrieben.</p>
        <p>2. O daß wir/ die wir Christen heissen und seyen wollen/ alle dergleichen                      thäten!</p>
        <p>484.</p>
        <p>Eine Nahrhaffte Frau lehret ihre Nachtbahrin Haußhalten.</p>
        <p>ES kommet auff eine Zeit eine nahrhafftige Frau zu ihrer Nach barin/ da klagt                      sie ihr/ wie sie in ihrem Hauß-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[898/0918] bare Jungfrau zugebracht war/ welche die Krieges-Knechte gefangen/ die so schön gewesen/ daß wer sie angesehen/ sich an ihr vergessen/ und sie mit verwunderung anschauen müssen/ da hat er als bald gefraget: Wem sie angehöret? Vnd da er vernommen/ daß sie einen Celibrischen Fürsten Albutio/ vermählet / hat er alsbald die Eltern der Jungfrauen und ihren Bräutigam lassen fordern / ihnen die Jungfrau mit einer zierlichen erbarn Rede zugestalt/ und da ihm die Eltern der Jungfrauen einen grossen Schatz verehret/ hat er denselben Angesichts der Jungfrauen gescheckt/ dem Bräutigam Glück gewünschet/ und ihm seine hertzliebe Braut in allen Ehren folgen lassen. 1. Diese Leute/ obs gleich Heyden gewesen/ haben über Zucht und Erbarkeit gehalten/ und wird ihnen zum ewigen Ruhm nach geschrieben. 2. O daß wir/ die wir Christen heissen und seyen wollen/ alle dergleichen thäten! 484. Eine Nahrhaffte Frau lehret ihre Nachtbahrin Haußhalten. ES kommet auff eine Zeit eine nahrhafftige Frau zu ihrer Nach barin/ da klagt sie ihr/ wie sie in ihrem Hauß-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/918
Zitationshilfe: Walther, Johann: Tempe Historica [...] Lust- und Schauplatz [...] anmuthiger und wolrichender Blumen. Jena, 1669, S. 898. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/walther_tempe_1669/918>, abgerufen am 04.06.2024.