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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] Cöln vil darnach, das die vonn Teutsch kein brot haben. Er fragt vil darnach, was das korn gelt. "Das Grauen geschieht aus dreierlei Ursach: Die aus Weisheit sorgen, grauen am Haupt; die um Nahrung sorgen, am Bart; die für andere Leute sorgen, am Arsch."

*158 Dass nicht vmb ein har vnd tüttel fehlet. - Aventin, CXXIIb.

*159 Dat geschütt nich um diner gelen Har. - Schütze, II, 85; Eichwald, 683.

Es geschieht nicht um deiner gelben Haare willen. (Körte, 2507.) - Nicht deinetwegen. Goldgelbe Haare galten einmal für besonders schön.

*160 Dats Alles en Haa, en Farw, jun Schömmel on jun Fass. (Natangen.) - Frischbier2, 1409.

*161 Davon werde ich keine grauen Haare kriegen.

Dän.: Jeg faaer deraf ingen graa haar. (Prov. dan., 250.)

Holl.: Ik zal er mij geene grijze (graauwe) haaren van zetten. (Harrebomee, I, 269.)

*162 Der ist überall gen de Hor (gegen die Haare) truv.

Den Kamm gegen die Haare führen, verursacht unangenehme Empfindung und geht auch nicht so leicht. Von Personen, die vom Widerspruchsgeist erfüllt sind.

*163 Der wird a Hoar in Brei finnen (finden). (Franken.) - Frommann, VI, 315, 133.

Es wird Widerwärtigkeiten dabei geben.

*164 Diar san Hiaren uun a Bödder (Butter). (Amrum.) - Haupt, VIII, 361, 171.

*165 Die Haare auf dem Kopfe pfeifen ihm.

*166 Die Haare auf dem Kopfe verspielen.

Frz.: Jouer jusqu'a sa chemise.

*167 Die hat Haar den Rachen 'na (hinab). (Nürtingen.)

D. i. Entschiedenheit, Energie.

*168 Dre Haar on sewe Rege. (Insterburg.) - Frischbier2, 1410.

Zur Bezeichnung eines dünnen Bartes: Drei Haare und sieben Reihen.

*169 Du vermagst nicht ein einiges Haar weiss oder schwarz zu machen. - Matth. 5, 36.

*170 Ein Haar in etwas finden. - Campe, II, 488b.

Durch einen Umstand von etwas abgeschreckt, mit Widerwillen dagegen oder auch mit Argwohn, Bedenklichkeiten erfüllt werden.

*171 Ein Haar spalten.

*172 Ein Sach in die Har spielen. - Aventin, CCXLVIa.

Ob diese Redensart mit der S. CCCCCXVa in derselben Bairischen Chronik vorkommenden Redensart: Etwas in die harr (s. Harren) spielen, d. i. auf die lange Bank schieben, gleichbedeutend ist, oder welchen andern Sinn sie hat, habe ich nicht ermitteln können.

*173 Einander in den Haaren liegen.

Uneins sein, sich im Streite miteinander befinden. "Die lagen einanderen für vnd für im har vnd konten nit mit einander gestellen." (Jörg Wickrammen, Rollwagenbüchlein, 1555. Neu herausgegeben von H. Kurz in der Deutschen Bibliothek.)

Holl.: Iemand in het haar zitten. (Harrebomee, I, 269b.)

*174 Einem die Haare beschneiden. - Plauderstübchen (Kaiserslautern 1846), S. 195, 1.

In dem Sinne wie; Einem die Leviten lesen.

*175 Einem die Haare kämmen. - Eiselein, 267.

*176 Einem in die Haare wollen.

Gelegenheit suchen, Streit mit ihm anzufangen oder sich an ihm zu rächen.

Frz.: Il y a long tems qu'il me la gardoit. (Kritzinger, 343a u. 672b.)

*177 Einem nicht ein Haar trauen.

Sehr wenig.

*178 Einen beim har gen Himmel ziehen. - Aventin, CCCIIIIa.

*179 Er hat d' Hoor der lätz Wäg g'strählt. (Solothurn.) - Schild, 85, 321.

*180 Er hat ein Haar darin gefunden. (S. Aal 19.) - Parömiakon, 1184; Körte, 25081; Braun, I, 1035.

Der Träge, z. B. in der Arbeit. Auch: er ist dadurch zu Schaden gekommen. (Liefl. Idiot., 86.)

Holl.: Er is een haar in het spel. (Harrebomee, I, 268b.)

*181 Er hat ein Haar im Schaffen (Arbeiten) gefunden, seitdem ekelt's ihn davor. (Nürtingen.)

*182 Er hat es in den Haaren.

Holl.: Hij heeft het in de haren. (Harrebomee, I, 269a.)

*183 Er hat graues Haar und ist wie er war.

Böhm.: Sedin dozil, a starych zvykuv neodlozil. (Celakovsky, 233.)

Ill.: Ostario, a cudi ne ostavio. (Celakovsky, 223.)

[Spaltenumbruch] *184 Er hat Haar1 um die Füsse.

1) Oesterreichisch für Flachs.

*185 Er hat Haare. (Siebenbürgen.)

Es gibt sich ein Ansehen. Dass ein starker Haarwuchs bei den Alten für ein Zeichen der Stärke galt, ist aus der Geschichte Simson's bekannt.

*186 Er hat Haare auf den Zähnen (auf der Zunge). - Bücking, 271; Hollenberg, III, 21; Körte, 2508h; Braun, I, 1031.

Besitzt Erfahrung und Kenntnisse. Weil der Bart im männlichen Alter kommt und mit diesem auch in der Regel der Verstand. Der Spanier sagt von einem Hartherzigen: Er hat Haare auf dem Herzen. Die Franzosen von einem faulen Arbeiter: Er hat Haare in der Hand. (Avoir du poil du milieu de la main. Leroux, II, 2.)

Frz.: Cet homme a du sang au bout des ongles. (Lendroy, 1357; Starschedel, 403.)

Holl.: Hij draagt haar onder zijn hemd. - Hij heeft geen haar op zijne tong. - Hij heeft haar op zijne tanden. (Harrebomee, I, 269.)

Lat.: Antehac putabam te habere cornua. - Armaturam in lingua habet.

Span.: Tener pelos en el corazon. (Bohn I, 259.)

*187 Er hat Haare lassen müssen. - Schottel, 1113a; Franck, Zeytbuch, CXXXVIIb; Braun, I, 1030; Körte, 2508i.

Hat Schaden und Verlust erlitten oder bei einem Streit den kürzern gezogen, weil, wer in einer Schlägerei unterliegt, selten ohne Verlust von Haaren davonkommt. - Schwäbisch: Er muss Hor laun. (Nefflen, 158.)

Frz.: Cela vous coautera cher; vous en payerez la sauce. - Il est demeure pour les gages. (Kritinger, 215a.) - Il y a laisse des plumes. (Lendroy, 1226; Starschedel, 403.)

Holl.: Hij heeft daar haar gelaten. (Harrebomee, I, 269.)

*188 Er hat Haare von demselben Hunde.

Holl.: Hij heeft het haar van denzelfen hond. (Harrebomee, I, 269.)

*189 Er hat (krause) Haare wie Lichtspiesse. (Ostpreuss.) - Frischbier, 286.

*190 Er hat kein Haar dabei gewonnen.

Holl.: Hij wordt geen haar rijker. Harrebomee, I, 269b.)

*191 Er hat kein Haar von seinem Vater.

Ist ihm auch nicht im geringsten ähnlich.

*192 Er hat nicht so viel Haare auf dem Kopfe als er Reue (Charote) hat. - Tendlau, 393.

*193 Er hat rothe Haare, er ist ein Letzer. (Nürtingen.)

*194 Er hat so viel Haar umbs Maul als ein Laubfröschlein. - Grimmelshausen, Vogelnest, I.

*195 Er hat's in die Haare gehen lassen.

Hat's absichtlich vergessen, so als wenn ihm der Befehl statt in die Ohren, nur in die Haare gegangen wäre.

*196 Er ist auch des Haares. - Herberger, I, 814.

D. i. desselben Gelichters.

*197 Er ist die Haare auf dem Kopfe schuldig.

Kann sogar buchstäblich wahr sein.

*198 Er ist kein Haar zu gut dazu.

Holl.: Hij is er geen haar te goed toe. (Harrebomee, I, 269a.)

*199 Er ist mir zu Haare gewachsen. - Gottsched, Beiträge (Leipzig 1732-44), XIII, 200.

*200 Er kan das har spalten. (S. Floh.) - Franck, II, 97b.

Holl.: Hij kan een haar in drieen kloven. (Harrebomee, I, 269.)

*201 Er lässt kein ganzes Haar an einem. - Tendlau, 378.

So scharf und schneidend ist seine Zunge.

*202 Er lässt sich keine grauen Haare darüber wachsen.

*203 Er liegt ihm in den Haaren.

*204 Er muss das Haar zum Raufen hergeben. - Körte, 2508f; Sailer, 78.

Durch den Streit anderer leiden. (S. Gelten 19.)

*205 Er nimmt das Haar mit der Haut. - Eiselein, 266; Braun, I, 1019.

*206 Er rauft sich darüber die Haare heraus.

*207 Er reisst keine Haare aus auf einem kahlen Schädel.

*208 Er sucht Haare am Ei.

Der Krittler.

It.: Niente cerca chi nell' ovo il pelo cerca. (Pazzaglia, 275, 5.)

*209 Er weicht kein Haar breit davon ab.

Holl.: Hij zal geen haar breed voor hem uit den weg gaan. (Harrebomee, I, 269.)

[Spaltenumbruch] Cöln vil darnach, das die vonn Teutsch kein brot haben. Er fragt vil darnach, was das korn gelt. „Das Grauen geschieht aus dreierlei Ursach: Die aus Weisheit sorgen, grauen am Haupt; die um Nahrung sorgen, am Bart; die für andere Leute sorgen, am Arsch.“

*158 Dass nicht vmb ein har vnd tüttel fehlet.Aventin, CXXIIb.

*159 Dat geschütt nich um diner gêlen Hâr.Schütze, II, 85; Eichwald, 683.

Es geschieht nicht um deiner gelben Haare willen. (Körte, 2507.) – Nicht deinetwegen. Goldgelbe Haare galten einmal für besonders schön.

*160 Dats Alles ên Haa, ên Farw, jun Schömmel on jun Fass. (Natangen.) – Frischbier2, 1409.

*161 Davon werde ich keine grauen Haare kriegen.

Dän.: Jeg faaer deraf ingen graa haar. (Prov. dan., 250.)

Holl.: Ik zal er mij geene grijze (graauwe) haaren van zetten. (Harrebomée, I, 269.)

*162 Der ist überall gen de Hor (gegen die Haare) truv.

Den Kamm gegen die Haare führen, verursacht unangenehme Empfindung und geht auch nicht so leicht. Von Personen, die vom Widerspruchsgeist erfüllt sind.

*163 Der wird a Hoar in Brei finnen (finden). (Franken.) – Frommann, VI, 315, 133.

Es wird Widerwärtigkeiten dabei geben.

*164 Diar san Hiaren uun a Bödder (Butter). (Amrum.) – Haupt, VIII, 361, 171.

*165 Die Haare auf dem Kopfe pfeifen ihm.

*166 Die Haare auf dem Kopfe verspielen.

Frz.: Jouer jusqu'à sa chemise.

*167 Die hat Haar den Rachen 'na (hinab). (Nürtingen.)

D. i. Entschiedenheit, Energie.

*168 Drê Haar on sêwe Rêge. (Insterburg.) – Frischbier2, 1410.

Zur Bezeichnung eines dünnen Bartes: Drei Haare und sieben Reihen.

*169 Du vermagst nicht ein einiges Haar weiss oder schwarz zu machen.Matth. 5, 36.

*170 Ein Haar in etwas finden.Campe, II, 488b.

Durch einen Umstand von etwas abgeschreckt, mit Widerwillen dagegen oder auch mit Argwohn, Bedenklichkeiten erfüllt werden.

*171 Ein Haar spalten.

*172 Ein Sach in die Har spielen.Aventin, CCXLVIa.

Ob diese Redensart mit der S. CCCCCXVa in derselben Bairischen Chronik vorkommenden Redensart: Etwas in die harr (s. Harren) spielen, d. i. auf die lange Bank schieben, gleichbedeutend ist, oder welchen andern Sinn sie hat, habe ich nicht ermitteln können.

*173 Einander in den Haaren liegen.

Uneins sein, sich im Streite miteinander befinden. „Die lagen einanderen für vnd für im har vnd konten nit mit einander gestellen.“ (Jörg Wickrammen, Rollwagenbüchlein, 1555. Neu herausgegeben von H. Kurz in der Deutschen Bibliothek.)

Holl.: Iemand in het haar zitten. (Harrebomée, I, 269b.)

*174 Einem die Haare beschneiden.Plauderstübchen (Kaiserslautern 1846), S. 195, 1.

In dem Sinne wie; Einem die Leviten lesen.

*175 Einem die Haare kämmen.Eiselein, 267.

*176 Einem in die Haare wollen.

Gelegenheit suchen, Streit mit ihm anzufangen oder sich an ihm zu rächen.

Frz.: Il y a long tems qu'il me la gardoit. (Kritzinger, 343a u. 672b.)

*177 Einem nicht ein Haar trauen.

Sehr wenig.

*178 Einen beim har gen Himmel ziehen.Aventin, CCCIIIIa.

*179 Er hat d' Hoor der lätz Wäg g'strählt. (Solothurn.) – Schild, 85, 321.

*180 Er hat ein Haar darin gefunden. (S. Aal 19.) – Parömiakon, 1184; Körte, 25081; Braun, I, 1035.

Der Träge, z. B. in der Arbeit. Auch: er ist dadurch zu Schaden gekommen. (Liefl. Idiot., 86.)

Holl.: Er is een haar in het spel. (Harrebomée, I, 268b.)

*181 Er hat ein Haar im Schaffen (Arbeiten) gefunden, seitdem ekelt's ihn davor. (Nürtingen.)

*182 Er hat es in den Haaren.

Holl.: Hij heeft het in de haren. (Harrebomée, I, 269a.)

*183 Er hat graues Haar und ist wie er war.

Böhm.: Šedin dožil, a starých zvykův neodložil. (Čelakovsky, 233.)

Ill.: Ostario, a ćudi ne ostavio. (Čelakovsky, 223.)

[Spaltenumbruch] *184 Er hat Haar1 um die Füsse.

1) Oesterreichisch für Flachs.

*185 Er hat Haare. (Siebenbürgen.)

Es gibt sich ein Ansehen. Dass ein starker Haarwuchs bei den Alten für ein Zeichen der Stärke galt, ist aus der Geschichte Simson's bekannt.

*186 Er hat Haare auf den Zähnen (auf der Zunge).Bücking, 271; Hollenberg, III, 21; Körte, 2508h; Braun, I, 1031.

Besitzt Erfahrung und Kenntnisse. Weil der Bart im männlichen Alter kommt und mit diesem auch in der Regel der Verstand. Der Spanier sagt von einem Hartherzigen: Er hat Haare auf dem Herzen. Die Franzosen von einem faulen Arbeiter: Er hat Haare in der Hand. (Avoir du poil du milieu de la main. Leroux, II, 2.)

Frz.: Cet homme a du sang au bout des ongles. (Lendroy, 1357; Starschedel, 403.)

Holl.: Hij draagt haar onder zijn hemd. – Hij heeft geen haar op zijne tong. – Hij heeft haar op zijne tanden. (Harrebomée, I, 269.)

Lat.: Antehac putabam te habere cornua. – Armaturam in lingua habet.

Span.: Tener pelos en el corazon. (Bohn I, 259.)

*187 Er hat Haare lassen müssen.Schottel, 1113a; Franck, Zeytbuch, CXXXVIIb; Braun, I, 1030; Körte, 2508i.

Hat Schaden und Verlust erlitten oder bei einem Streit den kürzern gezogen, weil, wer in einer Schlägerei unterliegt, selten ohne Verlust von Haaren davonkommt. – Schwäbisch: Er muss Hôr laun. (Nefflen, 158.)

Frz.: Cela vous coûtera cher; vous en payerez la sauce. – Il est demeuré pour les gages. (Kritinger, 215a.) – Il y a laissé des plumes. (Lendroy, 1226; Starschedel, 403.)

Holl.: Hij heeft daar haar gelaten. (Harrebomée, I, 269.)

*188 Er hat Haare von demselben Hunde.

Holl.: Hij heeft het haar van denzelfen hond. (Harrebomée, I, 269.)

*189 Er hat (krause) Haare wie Lichtspiesse. (Ostpreuss.) – Frischbier, 286.

*190 Er hat kein Haar dabei gewonnen.

Holl.: Hij wordt geen haar rijker. Harrebomée, I, 269b.)

*191 Er hat kein Haar von seinem Vater.

Ist ihm auch nicht im geringsten ähnlich.

*192 Er hat nicht so viel Haare auf dem Kopfe als er Reue (Charote) hat.Tendlau, 393.

*193 Er hat rothe Haare, er ist ein Letzer. (Nürtingen.)

*194 Er hat so viel Haar umbs Maul als ein Laubfröschlein.Grimmelshausen, Vogelnest, I.

*195 Er hat's in die Haare gehen lassen.

Hat's absichtlich vergessen, so als wenn ihm der Befehl statt in die Ohren, nur in die Haare gegangen wäre.

*196 Er ist auch des Haares.Herberger, I, 814.

D. i. desselben Gelichters.

*197 Er ist die Haare auf dem Kopfe schuldig.

Kann sogar buchstäblich wahr sein.

*198 Er ist kein Haar zu gut dazu.

Holl.: Hij is er geen haar te goed toe. (Harrebomée, I, 269a.)

*199 Er ist mir zu Haare gewachsen.Gottsched, Beiträge (Leipzig 1732-44), XIII, 200.

*200 Er kan das har spalten. (S. Floh.) – Franck, II, 97b.

Holl.: Hij kan een haar in drieën kloven. (Harrebomée, I, 269.)

*201 Er lässt kein ganzes Haar an einem.Tendlau, 378.

So scharf und schneidend ist seine Zunge.

*202 Er lässt sich keine grauen Haare darüber wachsen.

*203 Er liegt ihm in den Haaren.

*204 Er muss das Haar zum Raufen hergeben.Körte, 2508f; Sailer, 78.

Durch den Streit anderer leiden. (S. Gelten 19.)

*205 Er nimmt das Haar mit der Haut.Eiselein, 266; Braun, I, 1019.

*206 Er rauft sich darüber die Haare heraus.

*207 Er reisst keine Haare aus auf einem kahlen Schädel.

*208 Er sucht Haare am Ei.

Der Krittler.

It.: Niente cerca chi nell' ovo il pelo cerca. (Pazzaglia, 275, 5.)

*209 Er weicht kein Haar breit davon ab.

Holl.: Hij zal geen haar breed voor hem uit den weg gaan. (Harrebomée, I, 269.)

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[[113]/0119] Cöln vil darnach, das die vonn Teutsch kein brot haben. Er fragt vil darnach, was das korn gelt. „Das Grauen geschieht aus dreierlei Ursach: Die aus Weisheit sorgen, grauen am Haupt; die um Nahrung sorgen, am Bart; die für andere Leute sorgen, am Arsch.“ *158 Dass nicht vmb ein har vnd tüttel fehlet. – Aventin, CXXIIb. *159 Dat geschütt nich um diner gêlen Hâr. – Schütze, II, 85; Eichwald, 683. Es geschieht nicht um deiner gelben Haare willen. (Körte, 2507.) – Nicht deinetwegen. Goldgelbe Haare galten einmal für besonders schön. *160 Dats Alles ên Haa, ên Farw, jun Schömmel on jun Fass. (Natangen.) – Frischbier2, 1409. *161 Davon werde ich keine grauen Haare kriegen. Dän.: Jeg faaer deraf ingen graa haar. (Prov. dan., 250.) Holl.: Ik zal er mij geene grijze (graauwe) haaren van zetten. (Harrebomée, I, 269.) *162 Der ist überall gen de Hor (gegen die Haare) truv. Den Kamm gegen die Haare führen, verursacht unangenehme Empfindung und geht auch nicht so leicht. Von Personen, die vom Widerspruchsgeist erfüllt sind. *163 Der wird a Hoar in Brei finnen (finden). (Franken.) – Frommann, VI, 315, 133. Es wird Widerwärtigkeiten dabei geben. *164 Diar san Hiaren uun a Bödder (Butter). (Amrum.) – Haupt, VIII, 361, 171. *165 Die Haare auf dem Kopfe pfeifen ihm. *166 Die Haare auf dem Kopfe verspielen. Frz.: Jouer jusqu'à sa chemise. *167 Die hat Haar den Rachen 'na (hinab). (Nürtingen.) D. i. Entschiedenheit, Energie. *168 Drê Haar on sêwe Rêge. (Insterburg.) – Frischbier2, 1410. Zur Bezeichnung eines dünnen Bartes: Drei Haare und sieben Reihen. *169 Du vermagst nicht ein einiges Haar weiss oder schwarz zu machen. – Matth. 5, 36. *170 Ein Haar in etwas finden. – Campe, II, 488b. Durch einen Umstand von etwas abgeschreckt, mit Widerwillen dagegen oder auch mit Argwohn, Bedenklichkeiten erfüllt werden. *171 Ein Haar spalten. *172 Ein Sach in die Har spielen. – Aventin, CCXLVIa. Ob diese Redensart mit der S. CCCCCXVa in derselben Bairischen Chronik vorkommenden Redensart: Etwas in die harr (s. Harren) spielen, d. i. auf die lange Bank schieben, gleichbedeutend ist, oder welchen andern Sinn sie hat, habe ich nicht ermitteln können. *173 Einander in den Haaren liegen. Uneins sein, sich im Streite miteinander befinden. „Die lagen einanderen für vnd für im har vnd konten nit mit einander gestellen.“ (Jörg Wickrammen, Rollwagenbüchlein, 1555. Neu herausgegeben von H. Kurz in der Deutschen Bibliothek.) Holl.: Iemand in het haar zitten. (Harrebomée, I, 269b.) *174 Einem die Haare beschneiden. – Plauderstübchen (Kaiserslautern 1846), S. 195, 1. In dem Sinne wie; Einem die Leviten lesen. *175 Einem die Haare kämmen. – Eiselein, 267. *176 Einem in die Haare wollen. Gelegenheit suchen, Streit mit ihm anzufangen oder sich an ihm zu rächen. Frz.: Il y a long tems qu'il me la gardoit. (Kritzinger, 343a u. 672b.) *177 Einem nicht ein Haar trauen. 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Dass ein starker Haarwuchs bei den Alten für ein Zeichen der Stärke galt, ist aus der Geschichte Simson's bekannt. *186 Er hat Haare auf den Zähnen (auf der Zunge). – Bücking, 271; Hollenberg, III, 21; Körte, 2508h; Braun, I, 1031. Besitzt Erfahrung und Kenntnisse. Weil der Bart im männlichen Alter kommt und mit diesem auch in der Regel der Verstand. Der Spanier sagt von einem Hartherzigen: Er hat Haare auf dem Herzen. Die Franzosen von einem faulen Arbeiter: Er hat Haare in der Hand. (Avoir du poil du milieu de la main. Leroux, II, 2.) Frz.: Cet homme a du sang au bout des ongles. (Lendroy, 1357; Starschedel, 403.) Holl.: Hij draagt haar onder zijn hemd. – Hij heeft geen haar op zijne tong. – Hij heeft haar op zijne tanden. (Harrebomée, I, 269.) Lat.: Antehac putabam te habere cornua. – Armaturam in lingua habet. Span.: Tener pelos en el corazon. (Bohn I, 259.) *187 Er hat Haare lassen müssen. – Schottel, 1113a; Franck, Zeytbuch, CXXXVIIb; Braun, I, 1030; Körte, 2508i. Hat Schaden und Verlust erlitten oder bei einem Streit den kürzern gezogen, weil, wer in einer Schlägerei unterliegt, selten ohne Verlust von Haaren davonkommt. – Schwäbisch: Er muss Hôr laun. (Nefflen, 158.) Frz.: Cela vous coûtera cher; vous en payerez la sauce. – Il est demeuré pour les gages. (Kritinger, 215a.) – Il y a laissé des plumes. (Lendroy, 1226; Starschedel, 403.) Holl.: Hij heeft daar haar gelaten. (Harrebomée, I, 269.) *188 Er hat Haare von demselben Hunde. Holl.: Hij heeft het haar van denzelfen hond. (Harrebomée, I, 269.) *189 Er hat (krause) Haare wie Lichtspiesse. (Ostpreuss.) – Frischbier, 286. *190 Er hat kein Haar dabei gewonnen. Holl.: Hij wordt geen haar rijker. Harrebomée, I, 269b.) *191 Er hat kein Haar von seinem Vater. Ist ihm auch nicht im geringsten ähnlich. *192 Er hat nicht so viel Haare auf dem Kopfe als er Reue (Charote) hat. – Tendlau, 393. *193 Er hat rothe Haare, er ist ein Letzer. (Nürtingen.) *194 Er hat so viel Haar umbs Maul als ein Laubfröschlein. – Grimmelshausen, Vogelnest, I. *195 Er hat's in die Haare gehen lassen. Hat's absichtlich vergessen, so als wenn ihm der Befehl statt in die Ohren, nur in die Haare gegangen wäre. *196 Er ist auch des Haares. – Herberger, I, 814. D. i. desselben Gelichters. *197 Er ist die Haare auf dem Kopfe schuldig. Kann sogar buchstäblich wahr sein. *198 Er ist kein Haar zu gut dazu. Holl.: Hij is er geen haar te goed toe. (Harrebomée, I, 269a.) *199 Er ist mir zu Haare gewachsen. – Gottsched, Beiträge (Leipzig 1732-44), XIII, 200. *200 Er kan das har spalten. (S. Floh.) – Franck, II, 97b. Holl.: Hij kan een haar in drieën kloven. (Harrebomée, I, 269.) *201 Er lässt kein ganzes Haar an einem. – Tendlau, 378. So scharf und schneidend ist seine Zunge. *202 Er lässt sich keine grauen Haare darüber wachsen. *203 Er liegt ihm in den Haaren. *204 Er muss das Haar zum Raufen hergeben. – Körte, 2508f; Sailer, 78. Durch den Streit anderer leiden. (S. Gelten 19.) *205 Er nimmt das Haar mit der Haut. – Eiselein, 266; Braun, I, 1019. *206 Er rauft sich darüber die Haare heraus. *207 Er reisst keine Haare aus auf einem kahlen Schädel. *208 Er sucht Haare am Ei. Der Krittler. It.: Niente cerca chi nell' ovo il pelo cerca. (Pazzaglia, 275, 5.) *209 Er weicht kein Haar breit davon ab. Holl.: Hij zal geen haar breed voor hem uit den weg gaan. (Harrebomée, I, 269.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [113]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/119>, abgerufen am 30.04.2024.