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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870.

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[Spaltenumbruch] 135 Der böste Hond krijt dät zeressenste Fell. (Siegen.) - Firmenich, I, 519, 1.

136 Der dem hund nit weret, der hetzt jn. - Franck, I, 159a; Lehmmann, II, 61, 92.

137 Der den Hund hetzt, bekommt nicht immer den Hasen.

Die Russen: Diesem gehört der Hund, jenem die Jagd, der dritte aber schiesst den Hasen. (Altmann VI, 473.)

138 Der erste Hund fängt den Hasen.

139 Der feige Hund bellt wol, aber er beisst nicht.

140 Der feigste (furchtsamste) Hund belfert am meisten.

Lat.: Canes timidi vehementius latrant. (Faselius, 39.)

141 Der frembd hund anfesselt, gewint nicht, dann den strick. - Franck, II, 6a; Gruter, I, 82.

142 Der fremde Hund aufzeucht, verdient keinen Dank.

Lat.: Canem alens exterum praeter linum nihil habet. (Seybold, 64.)

143 Der gebrannte Hund fürchtet die Küche.

144 Der gute Hund bekommt nicht stets den besten Knochen.

Frz.: Bon os n'echeoit guere a bon chien. (Cahier, 375.)

145 Der Hangd gänt seinjen Brader en gade Bässe net. - (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 144.

146 Der Hangd richt de Broten. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 135.

147 Der Hangt schirlt sich vun de Schliejen. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 136.

148 Der Heangd billt: ham, ham! und dinkt derbä, e hat en Mäck (Mück) gefangen. (Schässburg.) - Firmenich, III, 425, 27; Schuster, 137.

149 Der hinkende Hund kommt nach.

Holl.: De hinkende hond komt gemeenlijk achteraan. (Harrebomee, I, 316.)

150 Der Hund beim Topf schlägt sich leicht auf den Kopf.

Von denen, die in ihr eigenes Verderben rennen, weil der, welcher einen Hund tödten will, ihn durch vorgehaltene Speise anlockt.

151 Der Hund beisset vergebens in den stein, damit er geworffen wird. - Henisch, 266, 54.

Lat.: Canis saeuiens in lapidem. (Henisch, 266, 55.)

152 Der Hund beisst den Stein, aber nicht den, der ihn warf.

Holl.: De hond bijt den steen, en niet, die hem werpt. (Harrebomee, I, 316.)

Lat.: Canis saeviens in lapidem. (Seybold, 66.)

153 Der Hund beisst nicht in jedes Fell.

Dän.: Hunde sie vel hvis skind de skulle rive i. (Prov. dan., 312.)

154 Der Hund beist (seinen Herrn) vors (Tisch-) Brot. - Petri, II, 93; Gruter, III, 70; Henisch, 266, 61.

Die Welt lohnt mit Undank. A. Schopenhauer, den auf seinen einsamen Spaziergängen stets sein Pudel begleitete, schrieb im Jahre 1845 den Hunden zu Ehren folgendes Distichon: "Wundern darf es mich nicht, dass manche die Hunde verleumden; denn es beschämet zu oft leider den Menschen der Hund."

155 Der Hund bekommt nicht stets (oder: so lange), wenn (als) er mit dem Schwanze wedelt.

Mhd.: Den hunt wirt kaum halp gewert, was er mit seinem schwanz begert. ( Fastnachtspiele, 528, 19.)

156 Der Hund bellet desto mehr vor seines Herrn Thür. - Petri, II, 93.

157 Der Hund bellt, aber der Wolf geht seinen Gang.

158 Der Hund bellt den Mond an, aber der Mond scheint fort.

Die Türken: Der Hund bellt und die Karawane geht vorüber. (Cahier, 2571.) Der Hase ist auf den Berg böse, aber der Berg trägt's ihm nicht nach. (Cahier, 2655.)

Böhm.: Pes steka, ale mesic nerani. - Pes steka, a pan (kral) jede. (Celakovsky, 91.)

Dän.: Hunden göer og ad maanen. (Prov. dan., 313.)

Poln.: Pies szczeka, a dworzanin jedzie. (Celakovsky, 91.)

159 Der Hund bellt den Postwagen an, der ruhig weiter fährt.

Ruth.: Pes bresze, a witer nese. - Wolno sobaci i na hospoda brechaty. (Wurzbach I, 209.)

160 Der Hund bellt gegen den Sonnenschein, und dennoch scheint die Sonne rein.

Ruth.: Pes bresze na sonce, a sonce swityt. (Wurzbach I, 209, 100.)

[Spaltenumbruch] 161 Der Hund bellt Narren und Weise an.

Aehnlich russisch Altmann VI, 474.

162 Der Hund bellt nicht fürs Haus, er bellt seinetwegen.

Böhm.: Nesteka pes pro ves, ale pro sebe. (Celakovsky, 57.)

163 Der Hund bellt nicht in seinem Hause. - Burckhardt, 568.

164 Der Hund bellt schlecht, wenn er aus Furcht bellt.

165 Der Hund bellt vor der eigenen Thür.

Ein hebräisches Sprichwort, um vor vielem Reden an fremden Orten zu warnen, sagt: Der Hund kann sieben Jahre an einem fremden Orte sein, ohne einmal zu bellen.

166 Der Hund benagt das Bein, weil er es nicht verschlingen kann. - Winckler, XX, 57.

167 Der Hund bezahlt mit der Haut.

168 Der Hund bleibt ein Hund, wenn man ihm auch den Schwanz abhaut.

Holl.: Al snijdt men den hond den staart af, altijd blijft hij een hond. (Harrebomee, I, 316.)

It.: Taglia la coda al cane, e riman cane. (Gaal, 116.)

169 Der Hund bleibt treu, schlägt der Herr ihm auch ein Bein entzwei.

Poln.: Bys swemu psu i noge ucial, przecie za toba pojdzie. (Wurzbach I, 208, 98.)

170 Der Hund darff für die Schuh nit sorgen. - Waldis, II, 31, 222; Petri, II, 93.

171 Der Hund, den ich aufgefüttert, beisst mich in die Beine.

Frz.: Tel le chien nourrist qui puis menge la courroye de son soulier. (Leroux, I, 109.)

172 Der Hund, der an der Krippe liegt, neidet den Ochsen, der das Heu fressen will.

173 Der Hund, der auf dem Heu liegt, frisst es selbst nicht und lässt es auch keinem andern.

Aehnlich russisch Altmann V, 70.

Frz.: Il est comme le chien du jardinier, qui ne mange pas de chou et n'en veut pas laisser manger aux autres. (Lendroy, 411.)

174 Der Hund, der den Hasen ausspürt, ist so gut als der, so ihn fängt. - Simrock, 4987; Braun, I, 1550; Körte, 3026.

175 Der Hund, der den Knochen verdient, kriegt ihn nicht.

176 Der Hund, der einen beisst, leckt ihn wieder, bis er heil ist.

177 Der Hund, der mich abends beisst, muss mich morgens wieder lecken. - F. Schmidt, Bilder aus dem Volksleben (Berlin 1848). S. 61.

Wer abends gesoffen, soll morgens wieder saufen. (S. Hundshaar.)

178 Der Hund, der mich gebissen, mag mich auch wieder heilen.

So sagen die, welche die Folgen eines Rausches durch einen zweiten Rausch heilen zu meinen müssen. (S. Hundshaar.)

Holl.: Die van den hond gebeten is moet van het zelfe haar daarop leggen. (Harrebomee, I, 316.)

179 Der Hund, der nicht getroffen ist, schreit nicht. - Körte, 3019.

180 Der hund, ders hasen inngeweyd frist, derselb hernach gut weydisch ist. - Eyering, I, 93.

181 Der Hund des Gärtners frisst keinen Kohl (Salat), er will aber auch nicht, dass andere ihn essen (oder: und will doch die beissen, die ihn abbrechen). - Winckler, VI, 17.

Frz.: Il est comme le chien du jardinier qui ne mange point de choux, et n'en laisse point manger aux autres. (Kritzinger, 141a; Starschedel, 102.)

Holl.: Des hoveniers hond eet geene koolen, en hij wil niet, dat anderen daarvan eten. (Harrebomee, I, 316.)

It.: Il cane dell' ortolano non mangia la lattuga, ne vuol che altri la mangi. (Gaal, 203; Bohn I, 76.)

Port.: Cao de palheiro nem come, nem deseia comer. - O perro de hortelao nao come as versas, nem a outrem as deseia comer. (Bohn I, 271 u. 289.)

Span.: El perro del hortelano, que ni come las berzas, ni las deja comer. (Cahier, 3640; Bohn I, 219.)

182 Der Hund ehe Fleisch den Leder frist, der Saw nicht viel vmbs baden ist. - Petri, II, 93.

183 Der Hund erzürnt sich nicht, wenn man ihn mit einem Knochen wirft.

[Spaltenumbruch] 135 Der böste Hond krijt dät zeressenste Fell. (Siegen.) – Firmenich, I, 519, 1.

136 Der dem hund nit weret, der hetzt jn.Franck, I, 159a; Lehmmann, II, 61, 92.

137 Der den Hund hetzt, bekommt nicht immer den Hasen.

Die Russen: Diesem gehört der Hund, jenem die Jagd, der dritte aber schiesst den Hasen. (Altmann VI, 473.)

138 Der erste Hund fängt den Hasen.

139 Der feige Hund bellt wol, aber er beisst nicht.

140 Der feigste (furchtsamste) Hund belfert am meisten.

Lat.: Canes timidi vehementius latrant. (Faselius, 39.)

141 Der frembd hund anfesselt, gewint nicht, dann den strick.Franck, II, 6a; Gruter, I, 82.

142 Der fremde Hund aufzeucht, verdient keinen Dank.

Lat.: Canem alens exterum praeter linum nihil habet. (Seybold, 64.)

143 Der gebrannte Hund fürchtet die Küche.

144 Der gute Hund bekommt nicht stets den besten Knochen.

Frz.: Bon os n'écheoit guère à bon chien. (Cahier, 375.)

145 Der Hangd gänt séinjen Brâder en gâde Bässe net. – (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 144.

146 Der Hangd richt de Brôten. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 135.

147 Der Hangt schirlt sich vun de Schliejen. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 136.

148 Der Heangd billt: ham, ham! und dinkt derbä, e hât en Mäck (Mück) gefângen. (Schässburg.) – Firmenich, III, 425, 27; Schuster, 137.

149 Der hinkende Hund kommt nach.

Holl.: De hinkende hond komt gemeenlijk achteraan. (Harrebomée, I, 316.)

150 Der Hund beim Topf schlägt sich leicht auf den Kopf.

Von denen, die in ihr eigenes Verderben rennen, weil der, welcher einen Hund tödten will, ihn durch vorgehaltene Speise anlockt.

151 Der Hund beisset vergebens in den stein, damit er geworffen wird.Henisch, 266, 54.

Lat.: Canis saeuiens in lapidem. (Henisch, 266, 55.)

152 Der Hund beisst den Stein, aber nicht den, der ihn warf.

Holl.: De hond bijt den steen, en niet, die hem werpt. (Harrebomée, I, 316.)

Lat.: Canis saeviens in lapidem. (Seybold, 66.)

153 Der Hund beisst nicht in jedes Fell.

Dän.: Hunde sie vel hvis skind de skulle rive i. (Prov. dan., 312.)

154 Der Hund beist (seinen Herrn) vors (Tisch-) Brot.Petri, II, 93; Gruter, III, 70; Henisch, 266, 61.

Die Welt lohnt mit Undank. A. Schopenhauer, den auf seinen einsamen Spaziergängen stets sein Pudel begleitete, schrieb im Jahre 1845 den Hunden zu Ehren folgendes Distichon: „Wundern darf es mich nicht, dass manche die Hunde verleumden; denn es beschämet zu oft leider den Menschen der Hund.“

155 Der Hund bekommt nicht stets (oder: so lange), wenn (als) er mit dem Schwanze wedelt.

Mhd.: Den hunt wirt kaum halp gewert, was er mit seinem schwanz begert. ( Fastnachtspiele, 528, 19.)

156 Der Hund bellet desto mehr vor seines Herrn Thür.Petri, II, 93.

157 Der Hund bellt, aber der Wolf geht seinen Gang.

158 Der Hund bellt den Mond an, aber der Mond scheint fort.

Die Türken: Der Hund bellt und die Karawane geht vorüber. (Cahier, 2571.) Der Hase ist auf den Berg böse, aber der Berg trägt's ihm nicht nach. (Cahier, 2655.)

Böhm.: Pes štĕká, ale mĕsíc nerani. – Pes štĕká, a pán (král) jede. (Čelakovsky, 91.)

Dän.: Hunden gøer og ad maanen. (Prov. dan., 313.)

Poln.: Pieś szczeka, a dworzanin jedzie. (Čelakovsky, 91.)

159 Der Hund bellt den Postwagen an, der ruhig weiter fährt.

Ruth.: Pes bresze, a witer nese. – Wôlno sobaci i na hospoda brechaty. (Wurzbach I, 209.)

160 Der Hund bellt gegen den Sonnenschein, und dennoch scheint die Sonne rein.

Ruth.: Pes bresze na sonce, a sonce swityt. (Wurzbach I, 209, 100.)

[Spaltenumbruch] 161 Der Hund bellt Narren und Weise an.

Aehnlich russisch Altmann VI, 474.

162 Der Hund bellt nicht fürs Haus, er bellt seinetwegen.

Böhm.: Neštĕká pes pro ves, ale pro sebe. (Čelakovsky, 57.)

163 Der Hund bellt nicht in seinem Hause.Burckhardt, 568.

164 Der Hund bellt schlecht, wenn er aus Furcht bellt.

165 Der Hund bellt vor der eigenen Thür.

Ein hebräisches Sprichwort, um vor vielem Reden an fremden Orten zu warnen, sagt: Der Hund kann sieben Jahre an einem fremden Orte sein, ohne einmal zu bellen.

166 Der Hund benagt das Bein, weil er es nicht verschlingen kann.Winckler, XX, 57.

167 Der Hund bezahlt mit der Haut.

168 Der Hund bleibt ein Hund, wenn man ihm auch den Schwanz abhaut.

Holl.: Al snijdt men den hond den staart af, altijd blijft hij een hond. (Harrebomée, I, 316.)

It.: Taglia la coda al cane, e riman cane. (Gaal, 116.)

169 Der Hund bleibt treu, schlägt der Herr ihm auch ein Bein entzwei.

Poln.: Byś swemu psu i nogę uciął, przecie za tobą pójdzie. (Wurzbach I, 208, 98.)

170 Der Hund darff für die Schuh nit sorgen.Waldis, II, 31, 222; Petri, II, 93.

171 Der Hund, den ich aufgefüttert, beisst mich in die Beine.

Frz.: Tel le chien nourrist qui puis menge la courroye de son soulier. (Leroux, I, 109.)

172 Der Hund, der an der Krippe liegt, neidet den Ochsen, der das Heu fressen will.

173 Der Hund, der auf dem Heu liegt, frisst es selbst nicht und lässt es auch keinem andern.

Aehnlich russisch Altmann V, 70.

Frz.: Il est comme le chien du jardinier, qui ne mange pas de chou et n'en veut pas laisser manger aux autres. (Lendroy, 411.)

174 Der Hund, der den Hasen ausspürt, ist so gut als der, so ihn fängt.Simrock, 4987; Braun, I, 1550; Körte, 3026.

175 Der Hund, der den Knochen verdient, kriegt ihn nicht.

176 Der Hund, der einen beisst, leckt ihn wieder, bis er heil ist.

177 Der Hund, der mich abends beisst, muss mich morgens wieder lecken.F. Schmidt, Bilder aus dem Volksleben (Berlin 1848). S. 61.

Wer abends gesoffen, soll morgens wieder saufen. (S. Hundshaar.)

178 Der Hund, der mich gebissen, mag mich auch wieder heilen.

So sagen die, welche die Folgen eines Rausches durch einen zweiten Rausch heilen zu meinen müssen. (S. Hundshaar.)

Holl.: Die van den hond gebeten is moet van het zelfe haar daarop leggen. (Harrebomée, I, 316.)

179 Der Hund, der nicht getroffen ist, schreit nicht.Körte, 3019.

180 Der hund, ders hasen inngeweyd frist, derselb hernach gut weydisch ist.Eyering, I, 93.

181 Der Hund des Gärtners frisst keinen Kohl (Salat), er will aber auch nicht, dass andere ihn essen (oder: und will doch die beissen, die ihn abbrechen).Winckler, VI, 17.

Frz.: Il est comme le chien du jardinier qui ne mange point de choux, et n'en laisse point manger aux autres. (Kritzinger, 141a; Starschedel, 102.)

Holl.: Des hoveniers hond eet geene koolen, en hij wil niet, dat anderen daarvan eten. (Harrebomée, I, 316.)

It.: Il cane dell' ortolano non mangia la lattuga, nè vuol che altri la mangi. (Gaal, 203; Bohn I, 76.)

Port.: Cāo de palheiro nem come, nem deseia comer. – O perro de hortelāo nāo come as versas, nem a outrem as deseia comer. (Bohn I, 271 u. 289.)

Span.: El perro del hortelano, que ni come las berzas, ni las deja comer. (Cahier, 3640; Bohn I, 219.)

182 Der Hund ehe Fleisch den Leder frist, der Saw nicht viel vmbs baden ist.Petri, II, 93.

183 Der Hund erzürnt sich nicht, wenn man ihn mit einem Knochen wirft.

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[[413]/0419] 135 Der böste Hond krijt dät zeressenste Fell. (Siegen.) – Firmenich, I, 519, 1. 136 Der dem hund nit weret, der hetzt jn. – Franck, I, 159a; Lehmmann, II, 61, 92. 137 Der den Hund hetzt, bekommt nicht immer den Hasen. Die Russen: Diesem gehört der Hund, jenem die Jagd, der dritte aber schiesst den Hasen. (Altmann VI, 473.) 138 Der erste Hund fängt den Hasen. 139 Der feige Hund bellt wol, aber er beisst nicht. 140 Der feigste (furchtsamste) Hund belfert am meisten. Lat.: Canes timidi vehementius latrant. (Faselius, 39.) 141 Der frembd hund anfesselt, gewint nicht, dann den strick. – Franck, II, 6a; Gruter, I, 82. 142 Der fremde Hund aufzeucht, verdient keinen Dank. Lat.: Canem alens exterum praeter linum nihil habet. (Seybold, 64.) 143 Der gebrannte Hund fürchtet die Küche. 144 Der gute Hund bekommt nicht stets den besten Knochen. Frz.: Bon os n'écheoit guère à bon chien. (Cahier, 375.) 145 Der Hangd gänt séinjen Brâder en gâde Bässe net. – (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 144. 146 Der Hangd richt de Brôten. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 135. 147 Der Hangt schirlt sich vun de Schliejen. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 136. 148 Der Heangd billt: ham, ham! und dinkt derbä, e hât en Mäck (Mück) gefângen. (Schässburg.) – Firmenich, III, 425, 27; Schuster, 137. 149 Der hinkende Hund kommt nach. Holl.: De hinkende hond komt gemeenlijk achteraan. (Harrebomée, I, 316.) 150 Der Hund beim Topf schlägt sich leicht auf den Kopf. Von denen, die in ihr eigenes Verderben rennen, weil der, welcher einen Hund tödten will, ihn durch vorgehaltene Speise anlockt. 151 Der Hund beisset vergebens in den stein, damit er geworffen wird. – Henisch, 266, 54. Lat.: Canis saeuiens in lapidem. (Henisch, 266, 55.) 152 Der Hund beisst den Stein, aber nicht den, der ihn warf. Holl.: De hond bijt den steen, en niet, die hem werpt. (Harrebomée, I, 316.) Lat.: Canis saeviens in lapidem. (Seybold, 66.) 153 Der Hund beisst nicht in jedes Fell. Dän.: Hunde sie vel hvis skind de skulle rive i. (Prov. dan., 312.) 154 Der Hund beist (seinen Herrn) vors (Tisch-) Brot. – Petri, II, 93; Gruter, III, 70; Henisch, 266, 61. Die Welt lohnt mit Undank. A. Schopenhauer, den auf seinen einsamen Spaziergängen stets sein Pudel begleitete, schrieb im Jahre 1845 den Hunden zu Ehren folgendes Distichon: „Wundern darf es mich nicht, dass manche die Hunde verleumden; denn es beschämet zu oft leider den Menschen der Hund.“ 155 Der Hund bekommt nicht stets (oder: so lange), wenn (als) er mit dem Schwanze wedelt. Mhd.: Den hunt wirt kaum halp gewert, was er mit seinem schwanz begert. ( Fastnachtspiele, 528, 19.) 156 Der Hund bellet desto mehr vor seines Herrn Thür. – Petri, II, 93. 157 Der Hund bellt, aber der Wolf geht seinen Gang. 158 Der Hund bellt den Mond an, aber der Mond scheint fort. Die Türken: Der Hund bellt und die Karawane geht vorüber. (Cahier, 2571.) Der Hase ist auf den Berg böse, aber der Berg trägt's ihm nicht nach. (Cahier, 2655.) Böhm.: Pes štĕká, ale mĕsíc nerani. – Pes štĕká, a pán (král) jede. (Čelakovsky, 91.) Dän.: Hunden gøer og ad maanen. (Prov. dan., 313.) Poln.: Pieś szczeka, a dworzanin jedzie. (Čelakovsky, 91.) 159 Der Hund bellt den Postwagen an, der ruhig weiter fährt. Ruth.: Pes bresze, a witer nese. – Wôlno sobaci i na hospoda brechaty. (Wurzbach I, 209.) 160 Der Hund bellt gegen den Sonnenschein, und dennoch scheint die Sonne rein. Ruth.: Pes bresze na sonce, a sonce swityt. (Wurzbach I, 209, 100.) 161 Der Hund bellt Narren und Weise an. Aehnlich russisch Altmann VI, 474. 162 Der Hund bellt nicht fürs Haus, er bellt seinetwegen. Böhm.: Neštĕká pes pro ves, ale pro sebe. (Čelakovsky, 57.) 163 Der Hund bellt nicht in seinem Hause. – Burckhardt, 568. 164 Der Hund bellt schlecht, wenn er aus Furcht bellt. 165 Der Hund bellt vor der eigenen Thür. Ein hebräisches Sprichwort, um vor vielem Reden an fremden Orten zu warnen, sagt: Der Hund kann sieben Jahre an einem fremden Orte sein, ohne einmal zu bellen. 166 Der Hund benagt das Bein, weil er es nicht verschlingen kann. – Winckler, XX, 57. 167 Der Hund bezahlt mit der Haut. 168 Der Hund bleibt ein Hund, wenn man ihm auch den Schwanz abhaut. Holl.: Al snijdt men den hond den staart af, altijd blijft hij een hond. (Harrebomée, I, 316.) It.: Taglia la coda al cane, e riman cane. (Gaal, 116.) 169 Der Hund bleibt treu, schlägt der Herr ihm auch ein Bein entzwei. Poln.: Byś swemu psu i nogę uciął, przecie za tobą pójdzie. (Wurzbach I, 208, 98.) 170 Der Hund darff für die Schuh nit sorgen. – Waldis, II, 31, 222; Petri, II, 93. 171 Der Hund, den ich aufgefüttert, beisst mich in die Beine. Frz.: Tel le chien nourrist qui puis menge la courroye de son soulier. (Leroux, I, 109.) 172 Der Hund, der an der Krippe liegt, neidet den Ochsen, der das Heu fressen will. 173 Der Hund, der auf dem Heu liegt, frisst es selbst nicht und lässt es auch keinem andern. Aehnlich russisch Altmann V, 70. Frz.: Il est comme le chien du jardinier, qui ne mange pas de chou et n'en veut pas laisser manger aux autres. (Lendroy, 411.) 174 Der Hund, der den Hasen ausspürt, ist so gut als der, so ihn fängt. – Simrock, 4987; Braun, I, 1550; Körte, 3026. 175 Der Hund, der den Knochen verdient, kriegt ihn nicht. 176 Der Hund, der einen beisst, leckt ihn wieder, bis er heil ist. 177 Der Hund, der mich abends beisst, muss mich morgens wieder lecken. – F. Schmidt, Bilder aus dem Volksleben (Berlin 1848). S. 61. Wer abends gesoffen, soll morgens wieder saufen. (S. Hundshaar.) 178 Der Hund, der mich gebissen, mag mich auch wieder heilen. So sagen die, welche die Folgen eines Rausches durch einen zweiten Rausch heilen zu meinen müssen. (S. Hundshaar.) Holl.: Die van den hond gebeten is moet van het zelfe haar daarop leggen. (Harrebomée, I, 316.) 179 Der Hund, der nicht getroffen ist, schreit nicht. – Körte, 3019. 180 Der hund, ders hasen inngeweyd frist, derselb hernach gut weydisch ist. – Eyering, I, 93. 181 Der Hund des Gärtners frisst keinen Kohl (Salat), er will aber auch nicht, dass andere ihn essen (oder: und will doch die beissen, die ihn abbrechen). – Winckler, VI, 17. Frz.: Il est comme le chien du jardinier qui ne mange point de choux, et n'en laisse point manger aux autres. (Kritzinger, 141a; Starschedel, 102.) Holl.: Des hoveniers hond eet geene koolen, en hij wil niet, dat anderen daarvan eten. (Harrebomée, I, 316.) It.: Il cane dell' ortolano non mangia la lattuga, nè vuol che altri la mangi. (Gaal, 203; Bohn I, 76.) Port.: Cāo de palheiro nem come, nem deseia comer. – O perro de hortelāo nāo come as versas, nem a outrem as deseia comer. (Bohn I, 271 u. 289.) 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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 2. Leipzig, 1870, S. [413]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon02_1870/419>, abgerufen am 27.05.2024.