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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] Holl.: Bij hoornen vangt (vat, bindt) man den os, bij het woord den man. (Harrebomee, II, 154a.)

It.: Gli uomini si legano per le parole, e i buoi per le corna. (Gaal, 1750.)

Lat.: Verba ligant homines, taurorum cornua funes. (Binder II, 3500; Eiselein, 498; Gaal, 1750.)

39 Den Ochsen gibt Gott wol, aber nicht bei den Hörnern.

40 Den Ochsen vor den Pflug, den Schelm vor die Karre. (S. Mönch 19.) - Frischbier2, 2823.

Frz.: A chacun le sien n'est pas trop. (Masson, 311.)

41 Den Ossen binnet me ant Strick, den Mann an sin Word. (Westf.)

42 Den willigen Ochsen soll man nicht übertreiben.

43 Der alte Ochs ist auch ein Kalb gewesen.

Schwed.: Oxen haar och waret kalf. (Grubb, 622.)

44 Der grob Ochs will in der Statt wohnen. - Henisch, 1335, 66.

45 Der EIss huod en loank Zang, awer e kan net rieden. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 170.

46 Der Ochs blecket (brüllt) nicht, wenn er sein Futter hat. - Petri, II, 103.

47 Der Ochs bohrt die Wunde mit den Hörnern, das Weib mit der Zunge.

48 Der Ochs, der den Pflug zieht, hat weder Ruh' noch Heu, aber die Maus hat Getreide auf dem Boden im Ueberfluss. - Reinsberg II, 130.

49 Der Ochs, der zuerst ans Wasser kommt, trinkt zuerst.

Die englischen Neger auf Surinam: Der Ochs, welcher vorangeht, trinkt das beste Wasser. (Wullschlägel.)

50 Der Ochs erschrickt, wenn er den Pflug erblickt.

Die Russen: Der Ochs brüllt, wenn von seinen Hörnern geredet wird. Die Finnen: Das Renthier flieht, wenn man vom Geweih spricht. (Altmann V, 85.)

51 Der Ochs erschrickt, wenn er ein neu Thor erblickt.

"Als Pythagoras seinen bekannten Lehrsatz entdeckte, brachte er den Göttern hundert Ochsen dar. Seitdem zittern die Ochsen, so oft eine neue Wahrheit ans Licht kommt." (L. Börne.)

52 Der Ochs findet den Weg zur Krippe.

Dän.: Oxen finder vel veyen til krybben. (Prov. dan., 444.)

53 Der Ochs folgt seinem Führer.

Span.: Al llamado de quien le piensa viene el buey a su melena. (Bohn I, 197.)

54 Der Ochs freut sich, wenn er zur Kuh in den Stall kommt.

55 Der Ochs gehört dem Nachbar, aber das Kalb mir.

Schwed.: Oxe i ens annars och kalf i sitt egit. (Grubb, 662.)

56 Der Ochs gehört ins Joch (an den Pflug). - Eiselein, 498.

Lat.: Bos sub jugum. (Philippi, I, 65.)

57 Der Ochs geht langsam hinaus, aber er hält was aus.

Die Finnen: Der Ochs geht noch immer vorwärts, wenn das Pferd schon ruhen muss. (Bertram, 69.)

58 Der ochs geht langsam, zeucht aber wol. - Franck, I, 50a; Lehmann, II, 66, 162.

Von denen, die ruhig und allmählich etwas ausrichten. Die Ochsen gehen zwar nicht so schnell als Pferde, aber sie leisten doch durch Kraft und Ausdauer das Ihrige. Langsam kommt der Ochs, aber fest tritt er auf.

Lat.: Placide bos incedit. (Erasm., 900; Tappius, 115a.)

59 Der Ochs hat so viel Beine als der Hirsch, läuft aber nicht so schnell.

60 Der Ochs ist Englands Rebhuhn. - Deutsche Romanzeitung, III, 47, 867.

61 Der Ochs ist kein Saumpferd. - Eiselein, 498.

Lat.: Non nostrum onus, bos clitellas? (Eiselein, 498.)

62 Der Ochs kennt seinen Stand.

63 Der Ochs lässt sich das Brüllen nicht abgewöhnen. - Altmann VI, 484.

64 Der Ochs muss zur Krippe gehen, die Krippe kommt nicht zum Ochsen.

65 Der Ochs rennt sich mit den Hörnern fest, der Mann mit seinem Wort.

66 Der Ochs schreitet und der Hase springt; jeder macht's, wie's ihm gelingt.

Böhm.: Volum kroky a jenelum skoky. (Celakovsky, 204.)

[Spaltenumbruch] 67 Der Ochs stösst von vorn, das Pferd von hinten, der Pfaff' von allen Seiten. - Frischbier2, 2824.

Engl.: Beware of a woman before, of a horse behind, of a cart sideways, of a priest every way. (Masson, 335.)

Frz.: Il faut se garder du devant d'un boeuf, du derriere d'un ane et d'un moine de tous cotes. (Masson, 335.)

68 Der Ochs trägt nicht schwer an seinen Hörnern. - Schlechta, 91.

69 Der Ochs und die Maus nehmen (finden, wollen) beid' ihre Speis', aber in anderer Weis'.

70 Der Ochs vergisst, dass er ein Kalb gewesen ist.

71 Der Ochs weiss, dass er Hörner hat.

Lat.: Parata tollo cornua. (Horaz.) (Binder II, 2473.)

72 Der Ochs weiss nichts vom Sonntag.

73 Der Ochs, welcher den Acker pflügt, bekommt das Wenigste von der Ernte.

Holl.: Of al de os van't ploegen zucht, een ander krygt de zoete vrucht. (Harrebomee, II, 154b.)

74 Der Ochs, welcher den Hafer baut, bekommt (frisst) den wenigsten.

Lat.: Bos apud acervum. (Binder II, 367; Lang, 221; Seybold, 59.)

75 Der Ochs will gesattelt seyn vnd das Streitross will den Pflug ziehen. - Lehmann, 25, 25.

Selten ist jemand mit seinem Stande zufrieden.

Lat.: Optat ephippia bos piger, optat arare caballus. (Horaz.) (Hanzely, 153; Schonheim, O, 28; Philippi, II, 75; Seybold, 417.)

76 Der Ochs wird alt, aber seine Arbeit bleibt.

Von den Reichen, die ihre Diener wie Lastthiere gebrauchen. Als man den Diogenes fragte, was das grösste Unglück sei, sagte er: "Ein Greis, der darben muss."

77 Der Ochs wird kein Reitpferd, wenn er auch einen Sattel bekommt.

Nach der Fabel wünscht er sich einen Sattel, und der Gaul einen Pflug.

78a. Der Ochs wird nicht gefüttert, dass er brüllt und stösst.

Lat.: Bos hic non comedat, qui jam juga ferre recusat. (Binder II, 368; Eiselein, 34.)

78b. Der Ochs wird nicht mit dem Joch geboren.

Schwed.: Oxen är intet med oket burin. (Törning, 124.)

79 Der Ochs wirft die Erde, die er aufwühlt, auf sich selbst zurück.

Folgen leidenschaftlicher Aufbrausungen.

80 Der Ochs wirft mit den Hörnern die Erde gen Himmel, aber sie fällt ihm wieder auf den Rücken.

Böhm.: Vul hazi rohem prst' do nebe, ana na hrbet mu pada. (Celakovsky, 14.)

81 Der Ochs zieht langsam, macht aber gerade Furchen. - Winckler, XIX, 77.

82 Der Ochss trägt nicht gern das Joch, vnd was er anfeind, das hat er doch. - Lehmann, 936, 29; Eiselein, 284.

"Der Ochs vngern tregt sein joch, vnd dass er hast, das tregt er doch." (Petri, II, 103.)

Lat.: Nihil magis contingens, quam pati; nihil reputa magis tibi necessarium, quam patientiam. (Chaos, 726.) - Non juga taurus amat, quae tamen odit habet. (Binder II, 2184; Lehmann, 936, 29.)

83 Der seinen Ochsen verloren hat, horcht auf die Schellen.

Span.: Quien bueyes ha perdido, cencerros se le antojan. (Bohn I, 247.)

84 Der stärkste Ochse verliert mit der Zeit seine Kraft.

85 Der Uessen äs des Jisel se Geläfter. (Schässburg.) - Firmenich, III, 425, 21; Schuster, 170.

Der Ochs ist des Esels Geläfter = einer vom Paar, der Andermann.

86 Die grössten Ochsen geben nicht stets das beste Fleisch.

Frz.: Les grands boeufs ne font les grands journees. (Gaal, 460.)

87 Die grössten Ochsen machen nicht stets die besten Furchen.

Frz.: Les grands boeufs ne font pas les grandes arees (labourages). (Leroux, I, 95.)

88 Die heimischen Ochsen sind besser als die frembden. - Henisch, 322, 16.

Lat.: Bos indigenus peregrino melior. (Henisch, 322, 17.)

[Spaltenumbruch] Holl.: Bij hoornen vangt (vat, bindt) man den os, bij het woord den man. (Harrebomée, II, 154a.)

It.: Gli uomini si legano per le parole, e i buoi per le corna. (Gaal, 1750.)

Lat.: Verba ligant homines, taurorum cornua funes. (Binder II, 3500; Eiselein, 498; Gaal, 1750.)

39 Den Ochsen gibt Gott wol, aber nicht bei den Hörnern.

40 Den Ochsen vor den Pflug, den Schelm vor die Karre. (S. Mönch 19.) – Frischbier2, 2823.

Frz.: A chacun le sien n'est pas trop. (Masson, 311.)

41 Den Ossen binnet me ant Strick, den Mann an sin Wôrd. (Westf.)

42 Den willigen Ochsen soll man nicht übertreiben.

43 Der alte Ochs ist auch ein Kalb gewesen.

Schwed.: Oxen haar och waret kalf. (Grubb, 622.)

44 Der grob Ochs will in der Statt wohnen.Henisch, 1335, 66.

45 Der Îss huod en loank Zang, awer e kân net riéden. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 170.

46 Der Ochs blecket (brüllt) nicht, wenn er sein Futter hat.Petri, II, 103.

47 Der Ochs bohrt die Wunde mit den Hörnern, das Weib mit der Zunge.

48 Der Ochs, der den Pflug zieht, hat weder Ruh' noch Heu, aber die Maus hat Getreide auf dem Boden im Ueberfluss.Reinsberg II, 130.

49 Der Ochs, der zuerst ans Wasser kommt, trinkt zuerst.

Die englischen Neger auf Surinam: Der Ochs, welcher vorangeht, trinkt das beste Wasser. (Wullschlägel.)

50 Der Ochs erschrickt, wenn er den Pflug erblickt.

Die Russen: Der Ochs brüllt, wenn von seinen Hörnern geredet wird. Die Finnen: Das Renthier flieht, wenn man vom Geweih spricht. (Altmann V, 85.)

51 Der Ochs erschrickt, wenn er ein neu Thor erblickt.

„Als Pythagoras seinen bekannten Lehrsatz entdeckte, brachte er den Göttern hundert Ochsen dar. Seitdem zittern die Ochsen, so oft eine neue Wahrheit ans Licht kommt.“ (L. Börne.)

52 Der Ochs findet den Weg zur Krippe.

Dän.: Oxen finder vel veyen til krybben. (Prov. dan., 444.)

53 Der Ochs folgt seinem Führer.

Span.: Al llamado de quien le piensa viene el buey á su melena. (Bohn I, 197.)

54 Der Ochs freut sich, wenn er zur Kuh in den Stall kommt.

55 Der Ochs gehört dem Nachbar, aber das Kalb mir.

Schwed.: Oxe i ens annars och kalf i sitt egit. (Grubb, 662.)

56 Der Ochs gehört ins Joch (an den Pflug).Eiselein, 498.

Lat.: Bos sub jugum. (Philippi, I, 65.)

57 Der Ochs geht langsam hinaus, aber er hält was aus.

Die Finnen: Der Ochs geht noch immer vorwärts, wenn das Pferd schon ruhen muss. (Bertram, 69.)

58 Der ochs geht langsam, zeucht aber wol.Franck, I, 50a; Lehmann, II, 66, 162.

Von denen, die ruhig und allmählich etwas ausrichten. Die Ochsen gehen zwar nicht so schnell als Pferde, aber sie leisten doch durch Kraft und Ausdauer das Ihrige. Langsam kommt der Ochs, aber fest tritt er auf.

Lat.: Placide bos incedit. (Erasm., 900; Tappius, 115a.)

59 Der Ochs hat so viel Beine als der Hirsch, läuft aber nicht so schnell.

60 Der Ochs ist Englands Rebhuhn.Deutsche Romanzeitung, III, 47, 867.

61 Der Ochs ist kein Saumpferd.Eiselein, 498.

Lat.: Non nostrum onus, bos clitellas? (Eiselein, 498.)

62 Der Ochs kennt seinen Stand.

63 Der Ochs lässt sich das Brüllen nicht abgewöhnen.Altmann VI, 484.

64 Der Ochs muss zur Krippe gehen, die Krippe kommt nicht zum Ochsen.

65 Der Ochs rennt sich mit den Hörnern fest, der Mann mit seinem Wort.

66 Der Ochs schreitet und der Hase springt; jeder macht's, wie's ihm gelingt.

Böhm.: Volům kroky a jenelům skoky. (Čelakovský, 204.)

[Spaltenumbruch] 67 Der Ochs stösst von vorn, das Pferd von hinten, der Pfaff' von allen Seiten.Frischbier2, 2824.

Engl.: Beware of a woman before, of a horse behind, of a cart sideways, of a priest every way. (Masson, 335.)

Frz.: Il faut se garder du devant d'un boeuf, du derrière d'un âne et d'un moine de tous côtés. (Masson, 335.)

68 Der Ochs trägt nicht schwer an seinen Hörnern.Schlechta, 91.

69 Der Ochs und die Maus nehmen (finden, wollen) beid' ihre Speis', aber in anderer Weis'.

70 Der Ochs vergisst, dass er ein Kalb gewesen ist.

71 Der Ochs weiss, dass er Hörner hat.

Lat.: Parata tollo cornua. (Horaz.) (Binder II, 2473.)

72 Der Ochs weiss nichts vom Sonntag.

73 Der Ochs, welcher den Acker pflügt, bekommt das Wenigste von der Ernte.

Holl.: Of al de os van't ploegen zucht, een ander krygt de zoete vrucht. (Harrebomée, II, 154b.)

74 Der Ochs, welcher den Hafer baut, bekommt (frisst) den wenigsten.

Lat.: Bos apud acervum. (Binder II, 367; Lang, 221; Seybold, 59.)

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76 Der Ochs wird alt, aber seine Arbeit bleibt.

Von den Reichen, die ihre Diener wie Lastthiere gebrauchen. Als man den Diogenes fragte, was das grösste Unglück sei, sagte er: „Ein Greis, der darben muss.“

77 Der Ochs wird kein Reitpferd, wenn er auch einen Sattel bekommt.

Nach der Fabel wünscht er sich einen Sattel, und der Gaul einen Pflug.

78a. Der Ochs wird nicht gefüttert, dass er brüllt und stösst.

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78b. Der Ochs wird nicht mit dem Joch geboren.

Schwed.: Oxen är intet med oket burin. (Törning, 124.)

79 Der Ochs wirft die Erde, die er aufwühlt, auf sich selbst zurück.

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80 Der Ochs wirft mit den Hörnern die Erde gen Himmel, aber sie fällt ihm wieder auf den Rücken.

Böhm.: Vůl hází rohem prst' do nebe, ana na hřbet mu padá. (Čelakovský, 14.)

81 Der Ochs zieht langsam, macht aber gerade Furchen.Winckler, XIX, 77.

82 Der Ochss trägt nicht gern das Joch, vnd was er anfeind, das hat er doch.Lehmann, 936, 29; Eiselein, 284.

„Der Ochs vngern tregt sein joch, vnd dass er hast, das tregt er doch.“ (Petri, II, 103.)

Lat.: Nihil magis contingens, quam pati; nihil reputa magis tibi necessarium, quam patientiam. (Chaos, 726.) – Non juga taurus amat, quae tamen odit habet. (Binder II, 2184; Lehmann, 936, 29.)

83 Der seinen Ochsen verloren hat, horcht auf die Schellen.

Span.: Quien bueyes ha perdido, cencerros se le antojan. (Bohn I, 247.)

84 Der stärkste Ochse verliert mit der Zeit seine Kraft.

85 Der Uessen äs des Jisel se Geläfter. (Schässburg.) – Firmenich, III, 425, 21; Schuster, 170.

Der Ochs ist des Esels Geläfter = einer vom Paar, der Andermann.

86 Die grössten Ochsen geben nicht stets das beste Fleisch.

Frz.: Les grands boeufs ne font les grands journées. (Gaal, 460.)

87 Die grössten Ochsen machen nicht stets die besten Furchen.

Frz.: Les grands boeufs ne font pas les grandes arées (labourages). (Leroux, I, 95.)

88 Die heimischen Ochsen sind besser als die frembden.Henisch, 322, 16.

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[[548]/0562] Holl.: Bij hoornen vangt (vat, bindt) man den os, bij het woord den man. (Harrebomée, II, 154a.) It.: Gli uomini si legano per le parole, e i buoi per le corna. (Gaal, 1750.) Lat.: Verba ligant homines, taurorum cornua funes. (Binder II, 3500; Eiselein, 498; Gaal, 1750.) 39 Den Ochsen gibt Gott wol, aber nicht bei den Hörnern. 40 Den Ochsen vor den Pflug, den Schelm vor die Karre. (S. Mönch 19.) – Frischbier2, 2823. Frz.: A chacun le sien n'est pas trop. (Masson, 311.) 41 Den Ossen binnet me ant Strick, den Mann an sin Wôrd. (Westf.) 42 Den willigen Ochsen soll man nicht übertreiben. 43 Der alte Ochs ist auch ein Kalb gewesen. Schwed.: Oxen haar och waret kalf. (Grubb, 622.) 44 Der grob Ochs will in der Statt wohnen. – Henisch, 1335, 66. 45 Der Îss huod en loank Zang, awer e kân net riéden. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 170. 46 Der Ochs blecket (brüllt) nicht, wenn er sein Futter hat. – Petri, II, 103. 47 Der Ochs bohrt die Wunde mit den Hörnern, das Weib mit der Zunge. 48 Der Ochs, der den Pflug zieht, hat weder Ruh' noch Heu, aber die Maus hat Getreide auf dem Boden im Ueberfluss. – Reinsberg II, 130. 49 Der Ochs, der zuerst ans Wasser kommt, trinkt zuerst. Die englischen Neger auf Surinam: Der Ochs, welcher vorangeht, trinkt das beste Wasser. (Wullschlägel.) 50 Der Ochs erschrickt, wenn er den Pflug erblickt. Die Russen: Der Ochs brüllt, wenn von seinen Hörnern geredet wird. Die Finnen: Das Renthier flieht, wenn man vom Geweih spricht. (Altmann V, 85.) 51 Der Ochs erschrickt, wenn er ein neu Thor erblickt. „Als Pythagoras seinen bekannten Lehrsatz entdeckte, brachte er den Göttern hundert Ochsen dar. Seitdem zittern die Ochsen, so oft eine neue Wahrheit ans Licht kommt.“ (L. Börne.) 52 Der Ochs findet den Weg zur Krippe. Dän.: Oxen finder vel veyen til krybben. (Prov. dan., 444.) 53 Der Ochs folgt seinem Führer. Span.: Al llamado de quien le piensa viene el buey á su melena. (Bohn I, 197.) 54 Der Ochs freut sich, wenn er zur Kuh in den Stall kommt. 55 Der Ochs gehört dem Nachbar, aber das Kalb mir. Schwed.: Oxe i ens annars och kalf i sitt egit. (Grubb, 662.) 56 Der Ochs gehört ins Joch (an den Pflug). – Eiselein, 498. Lat.: Bos sub jugum. (Philippi, I, 65.) 57 Der Ochs geht langsam hinaus, aber er hält was aus. Die Finnen: Der Ochs geht noch immer vorwärts, wenn das Pferd schon ruhen muss. (Bertram, 69.) 58 Der ochs geht langsam, zeucht aber wol. – Franck, I, 50a; Lehmann, II, 66, 162. Von denen, die ruhig und allmählich etwas ausrichten. Die Ochsen gehen zwar nicht so schnell als Pferde, aber sie leisten doch durch Kraft und Ausdauer das Ihrige. Langsam kommt der Ochs, aber fest tritt er auf. Lat.: Placide bos incedit. (Erasm., 900; Tappius, 115a.) 59 Der Ochs hat so viel Beine als der Hirsch, läuft aber nicht so schnell. 60 Der Ochs ist Englands Rebhuhn. – Deutsche Romanzeitung, III, 47, 867. 61 Der Ochs ist kein Saumpferd. – Eiselein, 498. Lat.: Non nostrum onus, bos clitellas? (Eiselein, 498.) 62 Der Ochs kennt seinen Stand. 63 Der Ochs lässt sich das Brüllen nicht abgewöhnen. – Altmann VI, 484. 64 Der Ochs muss zur Krippe gehen, die Krippe kommt nicht zum Ochsen. 65 Der Ochs rennt sich mit den Hörnern fest, der Mann mit seinem Wort. 66 Der Ochs schreitet und der Hase springt; jeder macht's, wie's ihm gelingt. Böhm.: Volům kroky a jenelům skoky. (Čelakovský, 204.) 67 Der Ochs stösst von vorn, das Pferd von hinten, der Pfaff' von allen Seiten. – Frischbier2, 2824. Engl.: Beware of a woman before, of a horse behind, of a cart sideways, of a priest every way. (Masson, 335.) Frz.: Il faut se garder du devant d'un boeuf, du derrière d'un âne et d'un moine de tous côtés. (Masson, 335.) 68 Der Ochs trägt nicht schwer an seinen Hörnern. – Schlechta, 91. 69 Der Ochs und die Maus nehmen (finden, wollen) beid' ihre Speis', aber in anderer Weis'. 70 Der Ochs vergisst, dass er ein Kalb gewesen ist. 71 Der Ochs weiss, dass er Hörner hat. Lat.: Parata tollo cornua. (Horaz.) (Binder II, 2473.) 72 Der Ochs weiss nichts vom Sonntag. 73 Der Ochs, welcher den Acker pflügt, bekommt das Wenigste von der Ernte. Holl.: Of al de os van't ploegen zucht, een ander krygt de zoete vrucht. (Harrebomée, II, 154b.) 74 Der Ochs, welcher den Hafer baut, bekommt (frisst) den wenigsten. Lat.: Bos apud acervum. (Binder II, 367; Lang, 221; Seybold, 59.) 75 Der Ochs will gesattelt seyn vnd das Streitross will den Pflug ziehen. – Lehmann, 25, 25. Selten ist jemand mit seinem Stande zufrieden. Lat.: Optat ephippia bos piger, optat arare caballus. (Horaz.) (Hanzely, 153; Schonheim, O, 28; Philippi, II, 75; Seybold, 417.) 76 Der Ochs wird alt, aber seine Arbeit bleibt. Von den Reichen, die ihre Diener wie Lastthiere gebrauchen. Als man den Diogenes fragte, was das grösste Unglück sei, sagte er: „Ein Greis, der darben muss.“ 77 Der Ochs wird kein Reitpferd, wenn er auch einen Sattel bekommt. Nach der Fabel wünscht er sich einen Sattel, und der Gaul einen Pflug. 78a. Der Ochs wird nicht gefüttert, dass er brüllt und stösst. Lat.: Bos hic non comedat, qui jam juga ferre recusat. (Binder II, 368; Eiselein, 34.) 78b. Der Ochs wird nicht mit dem Joch geboren. Schwed.: Oxen är intet med oket burin. (Törning, 124.) 79 Der Ochs wirft die Erde, die er aufwühlt, auf sich selbst zurück. Folgen leidenschaftlicher Aufbrausungen. 80 Der Ochs wirft mit den Hörnern die Erde gen Himmel, aber sie fällt ihm wieder auf den Rücken. Böhm.: Vůl hází rohem prst' do nebe, ana na hřbet mu padá. (Čelakovský, 14.) 81 Der Ochs zieht langsam, macht aber gerade Furchen. – Winckler, XIX, 77. 82 Der Ochss trägt nicht gern das Joch, vnd was er anfeind, das hat er doch. – Lehmann, 936, 29; Eiselein, 284. „Der Ochs vngern tregt sein joch, vnd dass er hast, das tregt er doch.“ (Petri, II, 103.) Lat.: Nihil magis contingens, quam pati; nihil reputa magis tibi necessarium, quam patientiam. (Chaos, 726.) – Non juga taurus amat, quae tamen odit habet. (Binder II, 2184; Lehmann, 936, 29.) 83 Der seinen Ochsen verloren hat, horcht auf die Schellen. Span.: Quien bueyes ha perdido, cencerros se le antojan. (Bohn I, 247.) 84 Der stärkste Ochse verliert mit der Zeit seine Kraft. 85 Der Uessen äs des Jisel se Geläfter. (Schässburg.) – Firmenich, III, 425, 21; Schuster, 170. Der Ochs ist des Esels Geläfter = einer vom Paar, der Andermann. 86 Die grössten Ochsen geben nicht stets das beste Fleisch. Frz.: Les grands boeufs ne font les grands journées. (Gaal, 460.) 87 Die grössten Ochsen machen nicht stets die besten Furchen. Frz.: Les grands boeufs ne font pas les grandes arées (labourages). (Leroux, I, 95.) 88 Die heimischen Ochsen sind besser als die frembden. – Henisch, 322, 16. Lat.: Bos indigenus peregrino melior. (Henisch, 322, 17.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [548]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/562>, abgerufen am 30.04.2024.