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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873.

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[Spaltenumbruch] 1306 Wenig vnd fromb leut ist die beste Obrigkeit. - Henisch, 392.

1307 Weniger Leut Noth, vieler Leut Hende, machens gut vnd behende. - Petri, II, 627.

1308 Wenn alle Leute gesund, so kommen die Aerzte auf den Hund.

Die Russen: Vom Gesundsein der Leute werden die Aerzte nicht reich. (Altmann VI, 441.)

Lat.: Medico male est, si nemini male est. (Lehmann, 51, 48; Binder II, 1819.)

1309 Wenn alle Leute klug wären, so verkaufte man keine Schellen.

Schwed.: Om allt folk wore klokt, säldes inga narrbjellror. (Wensell, 62; Grubb, 615.)

1310 Wenn alle vnnütze Leut stürben, so müsten fromme Leute vnnütz werden, denn der Teufel muss vnnütz Gsind haben in der Welt. - Petri, II, 851.

1311 Wenn alt leut dantzen, so ist der Himmel in einer farb. - Henisch, 648, 12; Körte, 3822.

1312 Wenn alte Leute einreissen, so bauen sie; wenn die jungen Leute bauen, so reissen sie ein.

Daher sagt ein rabbinischer Spruch: Rathen dir die Alten, reisse ein, und die Jüngern: baue; so reisse lieber ein und baue nicht. (Dukes, Rabbinische Blumenlese.)

1313 Wenn alte Leute tanzen, wird viel Staub.

Frz.: Les vieilles gens qui fons gambades a la mort sonnent des aubades. (Leroux, II, 252.)

1314 Wenn arme Leut vorm Hause stehn, so pflegt die Thür schwer aufzugehn.

Lat.: Dum pauper clamat, ianua limen amat. (Loci comm., 156.)

1315 Wenn arme Leut' zu Ehren kommen, ist's selten nur zu ihrem Frommen.

"Der arm ein tummes hertze treit, so er kommet zu würdigkeit."

Lat.: Corde stat inflato pauper honore dato. (Loci comm., 155.)

1316 Wenn arme Leute sterben, läutet man nicht viel.

Frz.: Pour pauvre personne gueres on ne sonne. (Leroux, I, 35.)

1317 Wenn arme Leute wollen thurm bawen, Wildprät einkauffen oder einen andern inn sein geheg fallen, so bleibet jhnen gemeinlich die grad vnnd beinlein im Halss bestecken. - Petri, II, 629; Henisch, 1724, 54.

1318 Wenn arme Leuth ihr Ding gerne theuer verkauffeten, so schenken sie es den Reichen. - Sutor, 78.

1319 Wenn d' Lüt und 's Veh vor de Mugge, Brämn und de Fleuge nit sicher sy, so zell uff Räge. (Solothurn.) - Schild, 119, 174.

1320 Wenn de Lüe albern wärd, sau kreiget se't (toerst) in de Koppe. - Schambach, II, 715.

Man will damit einer sonst unbegreiflichen Haltung irgendjemandes, sei es eine ausgesprochene Ansicht oder eine Handlungsweise erklären, indem man sie aus Geistesstörung herleitet; der, will man sagen, müsse nicht bei Sinnen sein, der so etwas sage oder thue. (S. Geck, Adj., 2.)

1321 Wenn die Leut gesund seynd, so seynd die Medici im Beutel krank. - Lehmann, 51, 48; Henisch, 1583, 41; Sutor, 859.

Lat.: Ex malis alienis comparat sibi medicus bona. (Lehmann, 51, 48.) - Male habet medicus, si nemo male habuerit. (Seybold, 299; Sutor, 859; Philippi, I, 237.) - Si valeant homines, ars tua Phoebe jacet. (Ovid.) (Philippi, II, 193.)

1322 Wenn die Leut in den Kirchen beten, so sitzen doch die Raben auffm Dach. - Lehmann, 238, 6.

1323 Wenn die Leute keine Noth (Sorge, Unruhe) haben, so machen sie sich welche.

Frz.: Ceux qui n'ont point d'affaires, s'en font. (Kritzinger, 10b.)

1324 Wenn die Leute sagen, du habest silberne Löffel gestohlen, so gehe bei keinem Galgen vorbei.

Macht der öffentlichen Meinung, des Gerichts u. s. w. Die Franzosen: Wenn die Leute sagen: Du seiest [Spaltenumbruch] ein Esel, so schreie wie ein Esel. (Reinsberg II, 51.) Die Hebräer: Nennen dich deine Freunde einen Esel, so lege dir eine Halfter auf. Und: Sagt dir einer, du habest Eselsohren, kümmere dich nicht darum, sagen dir's zwei, so lege dir einen Sattel auf. Die Italiener: Sagt dir jemand, du seiest ohne Nase, so greife mit der Hand hin. In Venetien heisst's: Wenn dich die Leute betrunken nennen, so gehe zu Bett. Auch die Neugriechen: Nennt man dich betrunken, so halte dich beim Gehen an eine Mauer.

1325 Wenn die Leute von mir reden, so reden sie nicht von andern.

1326 Wenn die Leute zu ehren kommen, so werden sie stoltz. - Pauli, Postilla, III, 1643.

1327 Wenn du den Leuten thust, was ihnen gefällt, so kommst du damit durch die Welt.

1328 Wenn du wilt Leut zusammengeben, gib gleich vnd gleich zusammen eben. - Petri, II, 338.

1329 Wenn dumme Lüe to Market kamen, kriegen de Koplüe Geld. (Ostfries.) - Kern, 331; Bueren, 1295; Hauskalender, II.

1330 Wenn gescheidte Leute nicht auch dumme Streiche machten, so würden die Narren übermüthig.

It.: Se i savii non errassero i pazzi s'impiccarebbero. (Pazzaglia, 109, 1.)

1331 Wenn grosse Leute dahin sind, so sihet man erst, was man an jhnen gehabt hat. - Petri, II, 658.

1332 Wenn gute Leute in Feuer kommen, brennen sie recht.

Holl.: Als goede lieden kwaad worden, is er geen houden aan. (Harrebomee, II, 23.)

1333 Wenn hoffärtige Leuth Donnerwetter wären, so hätten sie das Erdreich schon längst über einen Hauffen geworffen. - Chaos, 963.

1334 Wenn junge Leute Erfahrung hätten und alte Kräfte, so wär' beiden geholfen. (S. Jugend 160.)

1335 Wenn junge Leute nicht schlafen und alte nicht wachen, so kanns (können sie's) nicht lange machen.

Holl.: Als jonge lieden niet slapen en oude niet waken, kunnen zij het beiden niet lang maken. (Harrebomee, II, 23.)

1336 Wenn kleine Leute sich die Hände waschen, können sie mit den Grossen essen.

Wer sich zu schicken weiss, kommt gut durch die Welt. Ordentliche Leute sind überall gern gesehen.

1337 Wenn lose Leute eins werden, so geht's auff ein newes Schelmstück. - Herberger, I, 750.

"Mutuum muli scabunt kraznorate, kraznorate ist der Weltkinder Symbolum."

1338 Wenn man den Leuten den Willen macht, behält man sie in Frieden.

1339 Wenn man den Luien den Willen nit deit, dann hänget de Stä(r)ten derächter. (Sauerland.)

1340 Wenn man die Leut verderben vnnd betrügen will, soll mans also machen, dass es der billigkeit ehnlich sihet. - Lehmann, 677, 203.

1341 Wenn man die Leut wol balsamirt, so gewinnt der Handel ein guten Geschmack. - Lehmann, 289, 30.

1342 Wenn man sich mit guten Leuthen sammlet, geben sie nicht, so gönnen sie doch. - Henisch, 1682, 41.

1343 Wenn man wil Leut im Ehestande zusammen teidingen, so muss man grosse Wannen voll Lügen zutragen. - Petri, III, 13; Henisch, 800, 63.

1344 Wenn men ale Lüe med der Limpe1 behandelt, sau kümt et doch an den rechten Smed. - Schambach, II, 494.

1) Limpe (angelsächs. lempe = lenitas) bedeutet Gelindigkeit, Sanftheit, Glimpf. Sinn: Mit Sanftheit und Güte erlangt man von alten Leuten mehr als durch Schroffheit und Härte, wodurch sie nur eigensinnig und halsstarrig gemacht werden.

1345 Wenn närrische Leute schön machen, so putzen sie die Pfannen (Töpfe) von aussen.

Holl.: Als onzindelijke lieden net worden, schuren zij de pan van buiten. (Harrebomee, II, 23.)

[Spaltenumbruch] 1306 Wenig vnd fromb leut ist die beste Obrigkeit.Henisch, 392.

1307 Weniger Leut Noth, vieler Leut Hende, machens gut vnd behende.Petri, II, 627.

1308 Wenn alle Leute gesund, so kommen die Aerzte auf den Hund.

Die Russen: Vom Gesundsein der Leute werden die Aerzte nicht reich. (Altmann VI, 441.)

Lat.: Medico male est, si nemini male est. (Lehmann, 51, 48; Binder II, 1819.)

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1310 Wenn alle vnnütze Leut stürben, so müsten fromme Leute vnnütz werden, denn der Teufel muss vnnütz Gsind haben in der Welt.Petri, II, 851.

1311 Wenn alt leut dantzen, so ist der Himmel in einer farb.Henisch, 648, 12; Körte, 3822.

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Daher sagt ein rabbinischer Spruch: Rathen dir die Alten, reisse ein, und die Jüngern: baue; so reisse lieber ein und baue nicht. (Dukes, Rabbinische Blumenlese.)

1313 Wenn alte Leute tanzen, wird viel Staub.

Frz.: Les vieilles gens qui fons gambades à la mort sonnent des aubades. (Leroux, II, 252.)

1314 Wenn arme Leut vorm Hause stehn, so pflegt die Thür schwer aufzugehn.

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1315 Wenn arme Leut' zu Ehren kommen, ist's selten nur zu ihrem Frommen.

„Der arm ein tummes hertze treit, so er kommet zu würdigkeit.“

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1316 Wenn arme Leute sterben, läutet man nicht viel.

Frz.: Pour pauvre personne guères on ne sonne. (Leroux, I, 35.)

1317 Wenn arme Leute wollen thurm bawen, Wildprät einkauffen oder einen andern inn sein geheg fallen, so bleibet jhnen gemeinlich die grad vnnd beinlein im Halss bestecken.Petri, II, 629; Henisch, 1724, 54.

1318 Wenn arme Leuth ihr Ding gerne theuer verkauffeten, so schenken sie es den Reichen.Sutor, 78.

1319 Wenn d' Lüt und 's Veh vor de Mugge, Brämn und de Fleuge nit sicher sy, so zell uff Räge. (Solothurn.) – Schild, 119, 174.

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Man will damit einer sonst unbegreiflichen Haltung irgendjemandes, sei es eine ausgesprochene Ansicht oder eine Handlungsweise erklären, indem man sie aus Geistesstörung herleitet; der, will man sagen, müsse nicht bei Sinnen sein, der so etwas sage oder thue. (S. Geck, Adj., 2.)

1321 Wenn die Leut gesund seynd, so seynd die Medici im Beutel krank.Lehmann, 51, 48; Henisch, 1583, 41; Sutor, 859.

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1322 Wenn die Leut in den Kirchen beten, so sitzen doch die Raben auffm Dach.Lehmann, 238, 6.

1323 Wenn die Leute keine Noth (Sorge, Unruhe) haben, so machen sie sich welche.

Frz.: Ceux qui n'ont point d'affaires, s'en font. (Kritzinger, 10b.)

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Macht der öffentlichen Meinung, des Gerichts u. s. w. Die Franzosen: Wenn die Leute sagen: Du seiest [Spaltenumbruch] ein Esel, so schreie wie ein Esel. (Reinsberg II, 51.) Die Hebräer: Nennen dich deine Freunde einen Esel, so lege dir eine Halfter auf. Und: Sagt dir einer, du habest Eselsohren, kümmere dich nicht darum, sagen dir's zwei, so lege dir einen Sattel auf. Die Italiener: Sagt dir jemand, du seiest ohne Nase, so greife mit der Hand hin. In Venetien heisst's: Wenn dich die Leute betrunken nennen, so gehe zu Bett. Auch die Neugriechen: Nennt man dich betrunken, so halte dich beim Gehen an eine Mauer.

1325 Wenn die Leute von mir reden, so reden sie nicht von andern.

1326 Wenn die Leute zu ehren kommen, so werden sie stoltz.Pauli, Postilla, III, 1643.

1327 Wenn du den Leuten thust, was ihnen gefällt, so kommst du damit durch die Welt.

1328 Wenn du wilt Leut zusammengeben, gib gleich vnd gleich zusammen eben.Petri, II, 338.

1329 Wenn dumme Lüe to Market kamen, kriegen de Kôplüe Geld. (Ostfries.) – Kern, 331; Bueren, 1295; Hauskalender, II.

1330 Wenn gescheidte Leute nicht auch dumme Streiche machten, so würden die Narren übermüthig.

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1331 Wenn grosse Leute dahin sind, so sihet man erst, was man an jhnen gehabt hat.Petri, II, 658.

1332 Wenn gute Leute in Feuer kommen, brennen sie recht.

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1334 Wenn junge Leute Erfahrung hätten und alte Kräfte, so wär' beiden geholfen. (S. Jugend 160.)

1335 Wenn junge Leute nicht schlafen und alte nicht wachen, so kanns (können sie's) nicht lange machen.

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1336 Wenn kleine Leute sich die Hände waschen, können sie mit den Grossen essen.

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1337 Wenn lose Leute eins werden, so geht's auff ein newes Schelmstück.Herberger, I, 750.

„Mutuum muli scabunt kraznorate, kraznorate ist der Weltkinder Symbolum.“

1338 Wenn man den Leuten den Willen macht, behält man sie in Frieden.

1339 Wenn man den Luien den Willen nit deit, dann hänget de Stä(r)ten derächter. (Sauerland.)

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1344 Wenn men âle Lüe med der Limpe1 behandelt, sau kümt et doch an den rechten Smed.Schambach, II, 494.

1) Limpe (angelsächs. lempe = lenitas) bedeutet Gelindigkeit, Sanftheit, Glimpf. Sinn: Mit Sanftheit und Güte erlangt man von alten Leuten mehr als durch Schroffheit und Härte, wodurch sie nur eigensinnig und halsstarrig gemacht werden.

1345 Wenn närrische Leute schön machen, so putzen sie die Pfannen (Töpfe) von aussen.

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[[50]/0064] 1306 Wenig vnd fromb leut ist die beste Obrigkeit. – Henisch, 392. 1307 Weniger Leut Noth, vieler Leut Hende, machens gut vnd behende. – Petri, II, 627. 1308 Wenn alle Leute gesund, so kommen die Aerzte auf den Hund. Die Russen: Vom Gesundsein der Leute werden die Aerzte nicht reich. (Altmann VI, 441.) Lat.: Medico male est, si nemini male est. (Lehmann, 51, 48; Binder II, 1819.) 1309 Wenn alle Leute klug wären, so verkaufte man keine Schellen. Schwed.: Om allt folk wore klokt, säldes inga narrbjellror. (Wensell, 62; Grubb, 615.) 1310 Wenn alle vnnütze Leut stürben, so müsten fromme Leute vnnütz werden, denn der Teufel muss vnnütz Gsind haben in der Welt. – Petri, II, 851. 1311 Wenn alt leut dantzen, so ist der Himmel in einer farb. – Henisch, 648, 12; Körte, 3822. 1312 Wenn alte Leute einreissen, so bauen sie; wenn die jungen Leute bauen, so reissen sie ein. Daher sagt ein rabbinischer Spruch: Rathen dir die Alten, reisse ein, und die Jüngern: baue; so reisse lieber ein und baue nicht. (Dukes, Rabbinische Blumenlese.) 1313 Wenn alte Leute tanzen, wird viel Staub. Frz.: Les vieilles gens qui fons gambades à la mort sonnent des aubades. (Leroux, II, 252.) 1314 Wenn arme Leut vorm Hause stehn, so pflegt die Thür schwer aufzugehn. Lat.: Dum pauper clamat, ianua limen amat. (Loci comm., 156.) 1315 Wenn arme Leut' zu Ehren kommen, ist's selten nur zu ihrem Frommen. „Der arm ein tummes hertze treit, so er kommet zu würdigkeit.“ Lat.: Corde stat inflato pauper honore dato. (Loci comm., 155.) 1316 Wenn arme Leute sterben, läutet man nicht viel. Frz.: Pour pauvre personne guères on ne sonne. (Leroux, I, 35.) 1317 Wenn arme Leute wollen thurm bawen, Wildprät einkauffen oder einen andern inn sein geheg fallen, so bleibet jhnen gemeinlich die grad vnnd beinlein im Halss bestecken. – Petri, II, 629; Henisch, 1724, 54. 1318 Wenn arme Leuth ihr Ding gerne theuer verkauffeten, so schenken sie es den Reichen. – Sutor, 78. 1319 Wenn d' Lüt und 's Veh vor de Mugge, Brämn und de Fleuge nit sicher sy, so zell uff Räge. (Solothurn.) – Schild, 119, 174. 1320 Wenn de Lüe albern wärd, sau krîget se't (tôerst) in de Koppe. – Schambach, II, 715. Man will damit einer sonst unbegreiflichen Haltung irgendjemandes, sei es eine ausgesprochene Ansicht oder eine Handlungsweise erklären, indem man sie aus Geistesstörung herleitet; der, will man sagen, müsse nicht bei Sinnen sein, der so etwas sage oder thue. (S. Geck, Adj., 2.) 1321 Wenn die Leut gesund seynd, so seynd die Medici im Beutel krank. – Lehmann, 51, 48; Henisch, 1583, 41; Sutor, 859. Lat.: Ex malis alienis comparat sibi medicus bona. (Lehmann, 51, 48.) – Male habet medicus, si nemo male habuerit. (Seybold, 299; Sutor, 859; Philippi, I, 237.) – Si valeant homines, ars tua Phoebe jacet. (Ovid.) (Philippi, II, 193.) 1322 Wenn die Leut in den Kirchen beten, so sitzen doch die Raben auffm Dach. – Lehmann, 238, 6. 1323 Wenn die Leute keine Noth (Sorge, Unruhe) haben, so machen sie sich welche. Frz.: Ceux qui n'ont point d'affaires, s'en font. (Kritzinger, 10b.) 1324 Wenn die Leute sagen, du habest silberne Löffel gestohlen, so gehe bei keinem Galgen vorbei. Macht der öffentlichen Meinung, des Gerichts u. s. w. Die Franzosen: Wenn die Leute sagen: Du seiest ein Esel, so schreie wie ein Esel. (Reinsberg II, 51.) Die Hebräer: Nennen dich deine Freunde einen Esel, so lege dir eine Halfter auf. Und: Sagt dir einer, du habest Eselsohren, kümmere dich nicht darum, sagen dir's zwei, so lege dir einen Sattel auf. Die Italiener: Sagt dir jemand, du seiest ohne Nase, so greife mit der Hand hin. In Venetien heisst's: Wenn dich die Leute betrunken nennen, so gehe zu Bett. Auch die Neugriechen: Nennt man dich betrunken, so halte dich beim Gehen an eine Mauer. 1325 Wenn die Leute von mir reden, so reden sie nicht von andern. 1326 Wenn die Leute zu ehren kommen, so werden sie stoltz. – Pauli, Postilla, III, 1643. 1327 Wenn du den Leuten thust, was ihnen gefällt, so kommst du damit durch die Welt. 1328 Wenn du wilt Leut zusammengeben, gib gleich vnd gleich zusammen eben. – Petri, II, 338. 1329 Wenn dumme Lüe to Market kamen, kriegen de Kôplüe Geld. (Ostfries.) – Kern, 331; Bueren, 1295; Hauskalender, II. 1330 Wenn gescheidte Leute nicht auch dumme Streiche machten, so würden die Narren übermüthig. It.: Se i savii non errassero i pazzi s'impiccarebbero. (Pazzaglia, 109, 1.) 1331 Wenn grosse Leute dahin sind, so sihet man erst, was man an jhnen gehabt hat. – Petri, II, 658. 1332 Wenn gute Leute in Feuer kommen, brennen sie recht. Holl.: Als goede lieden kwaad worden, is er geen houden aan. (Harrebomée, II, 23.) 1333 Wenn hoffärtige Leuth Donnerwetter wären, so hätten sie das Erdreich schon längst über einen Hauffen geworffen. – Chaos, 963. 1334 Wenn junge Leute Erfahrung hätten und alte Kräfte, so wär' beiden geholfen. (S. Jugend 160.) 1335 Wenn junge Leute nicht schlafen und alte nicht wachen, so kanns (können sie's) nicht lange machen. Holl.: Als jonge lieden niet slapen en oude niet waken, kunnen zij het beiden niet lang maken. (Harrebomée, II, 23.) 1336 Wenn kleine Leute sich die Hände waschen, können sie mit den Grossen essen. Wer sich zu schicken weiss, kommt gut durch die Welt. Ordentliche Leute sind überall gern gesehen. 1337 Wenn lose Leute eins werden, so geht's auff ein newes Schelmstück. – Herberger, I, 750. „Mutuum muli scabunt kraznorate, kraznorate ist der Weltkinder Symbolum.“ 1338 Wenn man den Leuten den Willen macht, behält man sie in Frieden. 1339 Wenn man den Luien den Willen nit deit, dann hänget de Stä(r)ten derächter. (Sauerland.) 1340 Wenn man die Leut verderben vnnd betrügen will, soll mans also machen, dass es der billigkeit ehnlich sihet. – Lehmann, 677, 203. 1341 Wenn man die Leut wol balsamirt, so gewinnt der Handel ein guten Geschmack. – Lehmann, 289, 30. 1342 Wenn man sich mit guten Leuthen sammlet, geben sie nicht, so gönnen sie doch. – Henisch, 1682, 41. 1343 Wenn man wil Leut im Ehestande zusammen teidingen, so muss man grosse Wannen voll Lügen zutragen. – Petri, III, 13; Henisch, 800, 63. 1344 Wenn men âle Lüe med der Limpe1 behandelt, sau kümt et doch an den rechten Smed. – Schambach, II, 494. 1) Limpe (angelsächs. lempe = lenitas) bedeutet Gelindigkeit, Sanftheit, Glimpf. Sinn: Mit Sanftheit und Güte erlangt man von alten Leuten mehr als durch Schroffheit und Härte, wodurch sie nur eigensinnig und halsstarrig gemacht werden. 1345 Wenn närrische Leute schön machen, so putzen sie die Pfannen (Töpfe) von aussen. Holl.: Als onzindelijke lieden net worden, schuren zij de pan van buiten. (Harrebomée, II, 23.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 3. Leipzig, 1873, S. [50]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon03_1873/64>, abgerufen am 28.05.2024.