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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] 11 Einen dummen Streich muss man nicht zweimal machen.

Lat.: Bis ad eundem lapidem offendere. (Ausonius.) (Binder II, 340; Seybold, 54.) - Bis ad eundem scopulum naufragium facere. (Binder II, 340.)

12 Es ist besser Streich leiden, denn den Halss verlieren. - Petri, II, 256.

13 Es ist kein besserer Streich, als wenn ein Prediger einem eins an das Ohr gibt.

Lat.: Non a summis labris ista veniunt. ( Chaos, 1055.)

14 Es ist kein Streich verloren, als der daneben geht (denn der beihin, nebenab fällt). - Eiselein, 581; Mayer, I, 223; Simrock, 9962; Braun, I, 4321.

In der Haustafel strenger Kinderzucht, nach Beneke's Ausgabe von Boner's Edelstein, S. 196, Anm.

15 Es treffen nicht alle Streiche. - Seybold, 380.

16 Harte Streiche lehren wohl. - Sailer, 185.

Werth der Erfahrung.

17 Hüte dich vor dem ersten Streich! - Fischart, Ehez.

18 Kein Streich macht den Amboss weich.

19 Kleine Streiche fällen eine grosse Eiche.

Holl.: Kleine houwen vellen groote eiken. (Harrebomee, I, 337.)

20 Man muss nicht allzeit den streich mit der Schneid führen. - Lehmann, 732, 67.

21 Mit Streichen macht man niemand klug oder fromm. - Petri, II, 480.

22 Mit viel straichen wirdt der stockfisch lindt. - Gruter, I, 59; Petri, II, 481.

23 Nur der Streich ist verloren, der daneben geht.

24 Off den ehrschde Strajch fälld kan Ajch. (Trier.) - Laven, 189, 86.

25 Streich geben streich; vnd ist die rey kurtz, es kompt offt an dich. - Lehmann, 445, 156.

26 Streich um Streich, sagte jener, als ihn ein Pferd in den Nacken und er es in den Hintern biss.

Engl.: Trick for trick, and a stone in thy fort besides, quoth one pulling a stone out of his mare's foot, when she bit him on the back, and he her on de buttock. (Bohn II, 60.)

27 Tapfere Streiche erst thun ohne Zaudern, dann erst davon plaudern.

28 Verwegene Streiche muss (soll) man lassen und mit leeren Karten passen. - Eiselein, 581; Simrock, 9963.

29 Viel Streich' machen den Stockfisch weich. - Eiselein, 580; Lehmann, 23, 31 u. 197, 15; Gaal, 1476; Sutor, 650; Schottel, 1122a; Latendorf II, 26; Moscherosch, 275; Sailer, 186; Parömiakon, 1194.

30 Viele Streiche fällen die (stärkste) Eiche. - Eiselein, 581; Petri, II, 575; Eyering, III, 349; Latendorf II, 28; Chaos, 988; Schottel, 1122a; Simrock, 9958; Gaal, 338; Günther, 87; Körte, 5762; Körte2, 7209; Ramann, Unterr., III, 21; Braun, I, 4320.

Dän.: Eegen falder og ved mange hug. (Prov. dan., 135.)

Lat.: Quercus multis ictibus dejicitur. (Binder I, 1033; II, 1931; Egeria, 139; Gaal, 338; Seybold, 478.)

Slow.: Ce dolgo sekas, mora past' tui naj-bolj-debel hrast.

31 Von eim streych felt keyn eych. - Franck, I, 75a; Gruter, I, 69; Lehmann, 22, 10; Lehmann, II, 793, 134; Egenolff, 334b; Schottel, 1120a.

Die Meinung der Starken steht fest wie eine Eiche.

It.: Al primo colpo non cade l'albero. (Gaal, 337.)

Lat.: Non uno ictu arbor (quercus) cadit. (Binder I, 1208; II, 2246; Frob., 488; Lehmann, 22, 9; Seybold, 382.)

Ung.: A' fat se lehet egy tsapassal le vagni. (Gaal, 337.)

32 Von vielen Streichen fallen die Eichen. - Lehmann, 22, 10.

33 Von vielen Streichen wird der Stockfisch gelind. - Simrock, 9961; Sailer, 136.

34 Was Ein Streich nicht thut, das thun zehn. - Sailer, 277; Simrock, 9959.

35 Wenn der Streich gelungen, dann wird er besungen.

Lat.: Felix scelus virtus vocatur. (Seneca.) (Binder II, 1119.)

36 Wenn es nicht Ein Streich thut, so bleibe nicht bei dreien stehen.

[Spaltenumbruch] 37 Wer die Streich weiss, dem kann man die Augen nicht leichtlich verkleiben. - Lehmann, 92, 48.

38 Wer die streich zuvor sihet, desto weniger jhm wehe geschihet. - Henisch, 1535, 46; Petri, II, 696.

Lat.: Se minus afflictum sentit, qui prouidet ictum. (Loci comm., 193.) - Tela previsa minus feriunt. (Henisch, 1535, 47.)

39 Wer ein grossen starcken streich will thun, der hebt hoch auf. - Lehmann, 278, 50.

40 Wer mir einen Streich gespielt, soll den zweiten mir nicht spielen.

Engl.: He who plays me one trick, shall not play me a second.

*41 Auf diesen streich gehen nog viel stück. - Fischart Gesch., in Kloster, VIII, 77.

"Als die Christlich Klöstercolätzlein, wenn der Herr Apt Würffel aufflegt vnd sich der Culullus regt."

*42 Da geht kein Streich verloren, ausser der daneben geht.

Der verdient sie alle.

*43 Da macht wieder jemand einen dummen Streich. - Büchmann, 42.

Worte des Carlos in Goethe's Clavigo, 2. Act. Bei den vielen dummen Streichen, die gemacht werden, lässt sich nicht annehmen, dass die Redensart erst aus Goethe entlehnt und sprichwörtlich geworden ist, wahrscheinlich ist, dass sie es schon war, als der Dichter sie zur Anwendung brachte.

*44 Das ist ein artiger Streich.

Holl.: Dat is een aardige trek. (Harrebomee, II, 344a.)

*45 Das ist ein dummer Streich.

Holl.: Dat is een averegtsche trek. (Harrebomee, II, 344a.)

*46 Das ist ein Streich von ihm.

Lat.: Ex tua officina. (Philippi, II, 146.)

*47 Das war ein gelungener Streich.

Engl.: A trick and a half. (Bohn II, 181.)

Frz.: Le coup vaut l'argent. (Leroux, II, 60.)

*48 Das war ein goussautischer Streich.

Der Präsident Goussaut war seiner Thorheiten wegen sprichwörtlich geworden; und wenn irgendetwas Närrisches vorkam, so sagte man: das war ein goussautischer Streich. Als einst bei einer Spielpartie einer falsch geworfen hatte, rief er aus: "Ich bin ein wahrer Goussaut." Zufällig stand der Präsident hinter ihm und rief; "Sie sind ein Narr." Der Spieler erwiderte: "Das wollte ich eben sagen." (Braun, Bibliothek des Frohsinns, III, 39, 137.)

*49 Einem einen Streich spielen.

Engl.: To serve one a dog trick. (Bohn II, 156.)

Holl.: Iemand een trek spelen. (Harrebomee, II, 344a.) - Iemand eene part spelen. (Harrebomee, II, 172b.)

*50 Einen Streich in die Luft (ins Wasser) thun.

Einen vergeblichen, unnützen.

Frz.: Donner un coup d'epee dans l'eau. (Leroux, II, 60.)

*51 Er empfind ein streich, wie der Amposs dess Schmids Hammer. - Lehmann, 384, 6.

*52 Er hat einen Streich. - Mayer, II, 66.

Einen Anflug vom Narren.

*53 Er hat mir einen Streich gespielt.

Jüdisch-deutsch in Polen für einen Schabernack. Streich spielen, auch um zu sagen: er hat mich verratthen! Er hat mich übergeführt.

*54 Er hat 'n Streich wie ein Haus. (Oberösterreich.)

Er hat einen gewaltigen Sporn im Kopfe.

*55 Er hat seine Streiche gemacht.

Frz.: Il en a fait des siennes. (Lendroy, 1373.)

*56 Er hat Streiche im Kopf.

Holl.: Hij heeft streken onder zijn' staart. (Harrebomee II, 312b.)

*57 Er ist voller Streiche, wie der Bock voller Lorbern. (Dönhofstädt.)

*58 Er steckt voller Streiche, wie ein alter Weiberpelz voller Flöhe.

Engl.: He hath as many tricks as a dancing bear. (Bohn II, 149.)

*59 Er weiss seinen Streichen ein schön Färblein zu geben. - Mayer, I, 109.

*60 Es ist ein büsumer Streich.

Die Schwänke, die sonst polkwitzer Stücke oder Schwabenstreiche hiessen, nennt man im Holsteinschen büsumer. Die Grenzboten (1869, Nr. 9) wollen wissen, dass, wenn jetzt in jenem Lande büsumer Streiche vorkämen, sie nicht von den Bauern, sondern von den Beamten gemacht würden, die man von Kopenhagen hinschicke. In Holland spricht man von kamper Stückchen, zu denen das folgende gehört. Vor zeiten wurden in der Ysel, dicht bei Kampen, viel Störe gefangen. Einst hatte man einen ausserordentlich grossen. Fisch dieser Art gefangen, der für den eben erwarteten

[Spaltenumbruch] 11 Einen dummen Streich muss man nicht zweimal machen.

Lat.: Bis ad eundem lapidem offendere. (Ausonius.) (Binder II, 340; Seybold, 54.) – Bis ad eundem scopulum naufragium facere. (Binder II, 340.)

12 Es ist besser Streich leiden, denn den Halss verlieren.Petri, II, 256.

13 Es ist kein besserer Streich, als wenn ein Prediger einem eins an das Ohr gibt.

Lat.: Non a summis labris ista veniunt. ( Chaos, 1055.)

14 Es ist kein Streich verloren, als der daneben geht (denn der beihin, nebenab fällt).Eiselein, 581; Mayer, I, 223; Simrock, 9962; Braun, I, 4321.

In der Haustafel strenger Kinderzucht, nach Beneke's Ausgabe von Boner's Edelstein, S. 196, Anm.

15 Es treffen nicht alle Streiche.Seybold, 380.

16 Harte Streiche lehren wohl.Sailer, 185.

Werth der Erfahrung.

17 Hüte dich vor dem ersten Streich!Fischart, Ehez.

18 Kein Streich macht den Amboss weich.

19 Kleine Streiche fällen eine grosse Eiche.

Holl.: Kleine houwen vellen groote eiken. (Harrebomée, I, 337.)

20 Man muss nicht allzeit den streich mit der Schneid führen.Lehmann, 732, 67.

21 Mit Streichen macht man niemand klug oder fromm.Petri, II, 480.

22 Mit viel straichen wirdt der stockfisch lindt.Gruter, I, 59; Petri, II, 481.

23 Nur der Streich ist verloren, der daneben geht.

24 Off den ehrschde Strâjch fälld kân Âjch. (Trier.) – Laven, 189, 86.

25 Streich geben streich; vnd ist die rey kurtz, es kompt offt an dich.Lehmann, 445, 156.

26 Streich um Streich, sagte jener, als ihn ein Pferd in den Nacken und er es in den Hintern biss.

Engl.: Trick for trick, and a stone in thy fort besides, quoth one pulling a stone out of his mare's foot, when she bit him on the back, and he her on de buttock. (Bohn II, 60.)

27 Tapfere Streiche erst thun ohne Zaudern, dann erst davon plaudern.

28 Verwegene Streiche muss (soll) man lassen und mit leeren Karten passen.Eiselein, 581; Simrock, 9963.

29 Viel Streich' machen den Stockfisch weich.Eiselein, 580; Lehmann, 23, 31 u. 197, 15; Gaal, 1476; Sutor, 650; Schottel, 1122a; Latendorf II, 26; Moscherosch, 275; Sailer, 186; Parömiakon, 1194.

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Dän.: Eegen falder og ved mange hug. (Prov. dan., 135.)

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Slow.: Ce dolgo sekaš, mora past' tui naj-bolj-debel hrast.

31 Von eim streych felt keyn eych.Franck, I, 75a; Gruter, I, 69; Lehmann, 22, 10; Lehmann, II, 793, 134; Egenolff, 334b; Schottel, 1120a.

Die Meinung der Starken steht fest wie eine Eiche.

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Ung.: A' fát se lehet egy tsapással le vágni. (Gaal, 337.)

32 Von vielen Streichen fallen die Eichen.Lehmann, 22, 10.

33 Von vielen Streichen wird der Stockfisch gelind.Simrock, 9961; Sailer, 136.

34 Was Ein Streich nicht thut, das thun zehn.Sailer, 277; Simrock, 9959.

35 Wenn der Streich gelungen, dann wird er besungen.

Lat.: Felix scelus virtus vocatur. (Seneca.) (Binder II, 1119.)

36 Wenn es nicht Ein Streich thut, so bleibe nicht bei dreien stehen.

[Spaltenumbruch] 37 Wer die Streich weiss, dem kann man die Augen nicht leichtlich verkleiben.Lehmann, 92, 48.

38 Wer die streich zuvor sihet, desto weniger jhm wehe geschihet.Henisch, 1535, 46; Petri, II, 696.

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39 Wer ein grossen starcken streich will thun, der hebt hoch auf.Lehmann, 278, 50.

40 Wer mir einen Streich gespielt, soll den zweiten mir nicht spielen.

Engl.: He who plays me one trick, shall not play me a second.

*41 Auf diesen streich gehen nog viel stück.Fischart Gesch., in Kloster, VIII, 77.

„Als die Christlich Klöstercolätzlein, wenn der Herr Apt Würffel aufflegt vnd sich der Culullus regt.“

*42 Da geht kein Streich verloren, ausser der daneben geht.

Der verdient sie alle.

*43 Da macht wieder jemand einen dummen Streich.Büchmann, 42.

Worte des Carlos in Goethe's Clavigo, 2. Act. Bei den vielen dummen Streichen, die gemacht werden, lässt sich nicht annehmen, dass die Redensart erst aus Goethe entlehnt und sprichwörtlich geworden ist, wahrscheinlich ist, dass sie es schon war, als der Dichter sie zur Anwendung brachte.

*44 Das ist ein artiger Streich.

Holl.: Dat is een aardige trek. (Harrebomée, II, 344a.)

*45 Das ist ein dummer Streich.

Holl.: Dat is een averegtsche trek. (Harrebomée, II, 344a.)

*46 Das ist ein Streich von ihm.

Lat.: Ex tua officina. (Philippi, II, 146.)

*47 Das war ein gelungener Streich.

Engl.: A trick and a half. (Bohn II, 181.)

Frz.: Le coup vaut l'argent. (Leroux, II, 60.)

*48 Das war ein goussautischer Streich.

Der Präsident Goussaut war seiner Thorheiten wegen sprichwörtlich geworden; und wenn irgendetwas Närrisches vorkam, so sagte man: das war ein goussautischer Streich. Als einst bei einer Spielpartie einer falsch geworfen hatte, rief er aus: „Ich bin ein wahrer Goussaut.“ Zufällig stand der Präsident hinter ihm und rief; „Sie sind ein Narr.“ Der Spieler erwiderte: „Das wollte ich eben sagen.“ (Braun, Bibliothek des Frohsinns, III, 39, 137.)

*49 Einem einen Streich spielen.

Engl.: To serve one a dog trick. (Bohn II, 156.)

Holl.: Iemand een trek spelen. (Harrebomée, II, 344a.) – Iemand eene part spelen. (Harrebomée, II, 172b.)

*50 Einen Streich in die Luft (ins Wasser) thun.

Einen vergeblichen, unnützen.

Frz.: Donner un coup d'épée dans l'eau. (Leroux, II, 60.)

*51 Er empfind ein streich, wie der Amposs dess Schmids Hammer.Lehmann, 384, 6.

*52 Er hat einen Streich.Mayer, II, 66.

Einen Anflug vom Narren.

*53 Er hat mir einen Streich gespielt.

Jüdisch-deutsch in Polen für einen Schabernack. Streich spielen, auch um zu sagen: er hat mich verratthen! Er hat mich übergeführt.

*54 Er hat 'n Streich wie ein Haus. (Oberösterreich.)

Er hat einen gewaltigen Sporn im Kopfe.

*55 Er hat seine Streiche gemacht.

Frz.: Il en a fait des siennes. (Lendroy, 1373.)

*56 Er hat Streiche im Kopf.

Holl.: Hij heeft streken onder zijn' staart. (Harrebomée II, 312b.)

*57 Er ist voller Streiche, wie der Bock voller Lorbern. (Dönhofstädt.)

*58 Er steckt voller Streiche, wie ein alter Weiberpelz voller Flöhe.

Engl.: He hath as many tricks as a dancing bear. (Bohn II, 149.)

*59 Er weiss seinen Streichen ein schön Färblein zu geben.Mayer, I, 109.

*60 Es ist ein büsumer Streich.

Die Schwänke, die sonst polkwitzer Stücke oder Schwabenstreiche hiessen, nennt man im Holsteinschen büsumer. Die Grenzboten (1869, Nr. 9) wollen wissen, dass, wenn jetzt in jenem Lande büsumer Streiche vorkämen, sie nicht von den Bauern, sondern von den Beamten gemacht würden, die man von Kopenhagen hinschicke. In Holland spricht man von kamper Stückchen, zu denen das folgende gehört. Vor zeiten wurden in der Ysel, dicht bei Kampen, viel Störe gefangen. Einst hatte man einen ausserordentlich grossen. Fisch dieser Art gefangen, der für den eben erwarteten

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[[451]/0457] 11 Einen dummen Streich muss man nicht zweimal machen. Lat.: Bis ad eundem lapidem offendere. (Ausonius.) (Binder II, 340; Seybold, 54.) – Bis ad eundem scopulum naufragium facere. (Binder II, 340.) 12 Es ist besser Streich leiden, denn den Halss verlieren. – Petri, II, 256. 13 Es ist kein besserer Streich, als wenn ein Prediger einem eins an das Ohr gibt. Lat.: Non a summis labris ista veniunt. ( Chaos, 1055.) 14 Es ist kein Streich verloren, als der daneben geht (denn der beihin, nebenab fällt). – Eiselein, 581; Mayer, I, 223; Simrock, 9962; Braun, I, 4321. In der Haustafel strenger Kinderzucht, nach Beneke's Ausgabe von Boner's Edelstein, S. 196, Anm. 15 Es treffen nicht alle Streiche. – Seybold, 380. 16 Harte Streiche lehren wohl. – Sailer, 185. Werth der Erfahrung. 17 Hüte dich vor dem ersten Streich! – Fischart, Ehez. 18 Kein Streich macht den Amboss weich. 19 Kleine Streiche fällen eine grosse Eiche. Holl.: Kleine houwen vellen groote eiken. (Harrebomée, I, 337.) 20 Man muss nicht allzeit den streich mit der Schneid führen. – Lehmann, 732, 67. 21 Mit Streichen macht man niemand klug oder fromm. – Petri, II, 480. 22 Mit viel straichen wirdt der stockfisch lindt. – Gruter, I, 59; Petri, II, 481. 23 Nur der Streich ist verloren, der daneben geht. 24 Off den ehrschde Strâjch fälld kân Âjch. (Trier.) – Laven, 189, 86. 25 Streich geben streich; vnd ist die rey kurtz, es kompt offt an dich. – Lehmann, 445, 156. 26 Streich um Streich, sagte jener, als ihn ein Pferd in den Nacken und er es in den Hintern biss. Engl.: Trick for trick, and a stone in thy fort besides, quoth one pulling a stone out of his mare's foot, when she bit him on the back, and he her on de buttock. (Bohn II, 60.) 27 Tapfere Streiche erst thun ohne Zaudern, dann erst davon plaudern. 28 Verwegene Streiche muss (soll) man lassen und mit leeren Karten passen. – Eiselein, 581; Simrock, 9963. 29 Viel Streich' machen den Stockfisch weich. – Eiselein, 580; Lehmann, 23, 31 u. 197, 15; Gaal, 1476; Sutor, 650; Schottel, 1122a; Latendorf II, 26; Moscherosch, 275; Sailer, 186; Parömiakon, 1194. 30 Viele Streiche fällen die (stärkste) Eiche. – Eiselein, 581; Petri, II, 575; Eyering, III, 349; Latendorf II, 28; Chaos, 988; Schottel, 1122a; Simrock, 9958; Gaal, 338; Günther, 87; Körte, 5762; Körte2, 7209; Ramann, Unterr., III, 21; Braun, I, 4320. Dän.: Eegen falder og ved mange hug. (Prov. dan., 135.) Lat.: Quercus multis ictibus dejicitur. (Binder I, 1033; II, 1931; Egeria, 139; Gaal, 338; Seybold, 478.) Slow.: Ce dolgo sekaš, mora past' tui naj-bolj-debel hrast. 31 Von eim streych felt keyn eych. – Franck, I, 75a; Gruter, I, 69; Lehmann, 22, 10; Lehmann, II, 793, 134; Egenolff, 334b; Schottel, 1120a. Die Meinung der Starken steht fest wie eine Eiche. It.: Al primo colpo non cade l'albero. (Gaal, 337.) Lat.: Non uno ictu arbor (quercus) cadit. (Binder I, 1208; II, 2246; Frob., 488; Lehmann, 22, 9; Seybold, 382.) Ung.: A' fát se lehet egy tsapással le vágni. (Gaal, 337.) 32 Von vielen Streichen fallen die Eichen. – Lehmann, 22, 10. 33 Von vielen Streichen wird der Stockfisch gelind. – Simrock, 9961; Sailer, 136. 34 Was Ein Streich nicht thut, das thun zehn. – Sailer, 277; Simrock, 9959. 35 Wenn der Streich gelungen, dann wird er besungen. Lat.: Felix scelus virtus vocatur. (Seneca.) (Binder II, 1119.) 36 Wenn es nicht Ein Streich thut, so bleibe nicht bei dreien stehen. 37 Wer die Streich weiss, dem kann man die Augen nicht leichtlich verkleiben. – Lehmann, 92, 48. 38 Wer die streich zuvor sihet, desto weniger jhm wehe geschihet. – Henisch, 1535, 46; Petri, II, 696. Lat.: Se minus afflictum sentit, qui prouidet ictum. (Loci comm., 193.) – Tela previsa minus feriunt. (Henisch, 1535, 47.) 39 Wer ein grossen starcken streich will thun, der hebt hoch auf. – Lehmann, 278, 50. 40 Wer mir einen Streich gespielt, soll den zweiten mir nicht spielen. Engl.: He who plays me one trick, shall not play me a second. *41 Auf diesen streich gehen nog viel stück. – Fischart Gesch., in Kloster, VIII, 77. „Als die Christlich Klöstercolätzlein, wenn der Herr Apt Würffel aufflegt vnd sich der Culullus regt.“ *42 Da geht kein Streich verloren, ausser der daneben geht. Der verdient sie alle. *43 Da macht wieder jemand einen dummen Streich. – Büchmann, 42. Worte des Carlos in Goethe's Clavigo, 2. Act. Bei den vielen dummen Streichen, die gemacht werden, lässt sich nicht annehmen, dass die Redensart erst aus Goethe entlehnt und sprichwörtlich geworden ist, wahrscheinlich ist, dass sie es schon war, als der Dichter sie zur Anwendung brachte. *44 Das ist ein artiger Streich. Holl.: Dat is een aardige trek. (Harrebomée, II, 344a.) *45 Das ist ein dummer Streich. Holl.: Dat is een averegtsche trek. (Harrebomée, II, 344a.) *46 Das ist ein Streich von ihm. Lat.: Ex tua officina. (Philippi, II, 146.) *47 Das war ein gelungener Streich. Engl.: A trick and a half. (Bohn II, 181.) Frz.: Le coup vaut l'argent. (Leroux, II, 60.) *48 Das war ein goussautischer Streich. Der Präsident Goussaut war seiner Thorheiten wegen sprichwörtlich geworden; und wenn irgendetwas Närrisches vorkam, so sagte man: das war ein goussautischer Streich. Als einst bei einer Spielpartie einer falsch geworfen hatte, rief er aus: „Ich bin ein wahrer Goussaut.“ Zufällig stand der Präsident hinter ihm und rief; „Sie sind ein Narr.“ Der Spieler erwiderte: „Das wollte ich eben sagen.“ (Braun, Bibliothek des Frohsinns, III, 39, 137.) *49 Einem einen Streich spielen. Engl.: To serve one a dog trick. (Bohn II, 156.) Holl.: Iemand een trek spelen. (Harrebomée, II, 344a.) – Iemand eene part spelen. (Harrebomée, II, 172b.) *50 Einen Streich in die Luft (ins Wasser) thun. Einen vergeblichen, unnützen. Frz.: Donner un coup d'épée dans l'eau. (Leroux, II, 60.) *51 Er empfind ein streich, wie der Amposs dess Schmids Hammer. – Lehmann, 384, 6. *52 Er hat einen Streich. – Mayer, II, 66. Einen Anflug vom Narren. *53 Er hat mir einen Streich gespielt. Jüdisch-deutsch in Polen für einen Schabernack. Streich spielen, auch um zu sagen: er hat mich verratthen! Er hat mich übergeführt. *54 Er hat 'n Streich wie ein Haus. (Oberösterreich.) Er hat einen gewaltigen Sporn im Kopfe. *55 Er hat seine Streiche gemacht. Frz.: Il en a fait des siennes. (Lendroy, 1373.) *56 Er hat Streiche im Kopf. Holl.: Hij heeft streken onder zijn' staart. (Harrebomée II, 312b.) *57 Er ist voller Streiche, wie der Bock voller Lorbern. (Dönhofstädt.) *58 Er steckt voller Streiche, wie ein alter Weiberpelz voller Flöhe. Engl.: He hath as many tricks as a dancing bear. (Bohn II, 149.) *59 Er weiss seinen Streichen ein schön Färblein zu geben. – Mayer, I, 109. *60 Es ist ein büsumer Streich. Die Schwänke, die sonst polkwitzer Stücke oder Schwabenstreiche hiessen, nennt man im Holsteinschen büsumer. Die Grenzboten (1869, Nr. 9) wollen wissen, dass, wenn jetzt in jenem Lande büsumer Streiche vorkämen, sie nicht von den Bauern, sondern von den Beamten gemacht würden, die man von Kopenhagen hinschicke. In Holland spricht man von kamper Stückchen, zu denen das folgende gehört. Vor zeiten wurden in der Ysel, dicht bei Kampen, viel Störe gefangen. Einst hatte man einen ausserordentlich grossen. Fisch dieser Art gefangen, der für den eben erwarteten

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [451]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/457>, abgerufen am 30.04.2024.