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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] samende vnd hebben einen Kattentoch mit einander mit mulschelligen Backenschlegen vnd Haarhuschen." (Gryse, Leienbibel, Fr. 13.) Barack (Des Teufels Netz, Stuttgart 1863, V, 3948) "Darnach züch ich mit dir den katzen strebel in der vinstri vnd in denn nebel." Strebekatze ist, wie Sandvoss (Sprichwörterlese, 98 u. 145) richtig bemerkt, ein Kinderspiel, das aber nicht nur auf Turnplätzen, sondern in Schlesien wenigstens, auch ausserhalb denselben üblich ist. Die beiden Parteien ziehen an den entgegengesetzten Enden eines Strickes oder einer Stange, bis eine derselben zu Boden fällt. Vgl. darüber auch den Artikel in der Turnzeitung, 1864, S. 260.


Streben.

1 Wer nicht strebt, der nicht lebt.

Böhm.: Kdo dbo, ten ma. - Pricinlivemu dvoji zivat. (Celakovsky, 124.)

It.: Chi non vuol affaticarsi in questo mondo, non ci nosca. (Bohn I, 84.)

2 Wir streben auf Erden nach nichts so sehr als nach Gut, Hoffnung und Ehr; und so wir das alles erworben, so legen wir uns nieder und sterben. - Hertz, 9.

*3 Streben vnd weben. - Aventin, XVIa.


Streckebein.

1 Wenn Streckebein kommt, so hilft Gut und Gewalt nichts. - Luther's Werke, I, 534a.

*2 Streckebein steht vor der Thür.

Der Tod. "Sölck wen bekamen de vnbothverdigen Drunckenbolden, wenn de bleke Streckebeen, de Dodt, se in erer Drunckenheit schnelle auerylet." "Wenn, de Dodt magere Streckebeen vp dem Wege synes Leuendes einem Snellylende nastrickt." (Gryse, Leienbibel, Fr. 42 u. 52.) Im Fastnachtspiel (1068, 25) sagt "de Dodt zu dat Leuendt: Dy baten nicht dyne velen wordt, spode dy men drade vort. Ick will dy up de erde strecken vnd die einen voeth lenger recken." (Vgl. auch Bremer Wb.; Lauremberg, 265, 63.) Im Siebenbürgisch-Sächsischen hat man für Tod auch die Glimpfform Brotspare; so sagt man: Aes derwel tehost, ei (ehe) der Breitsparer iwer dich kit. (Vgl. Frommann, V, 77, 210.)


Strecken.

1 Elk (jeder) mot sick strecken na sine Decken. (Ostfries.) - Bueren, 415; Frommann, IV, 286, 414; Eichwald, 306; Hauskalender, I; für Hannover: Schambach, II, 168.

Jüdisch-deutsch in Warschau: Män müss sich strecken nuch de Decken.

Mhd.: Da von wil ich mich strecken, als ich mich kan bedecken. (Frauenehre.) (Haupt, VII, 481.)

2 Lass strecken, sagte der Abt zum Kutscher, wenn er Bettler kommen sah. - Klosterspiegel, 61, 12.

3 Man muss sich nit weiter strecken, als man sich weiss zu decken. - Oec. rur., 485; für Trier: Laven, 187, 77.

"Wir Sachsen haben ein fein Sprichwort, ein jeder soll sich strecken, so fern sich wendet sein Decken." (Chemnitius, II, 334.) "Es soll sich ein yetlicher strecken, nach dem er leiden mag sein decken; denn wer sein gelt heut alles verzert, morn wird sein freud in trauren kert." "Es soll sich keiner weiter strecken, denn jn bekleidt sein eigen Decke." (Waldis, II, 35, 32.)

Engl.: Stretch your arm no further than your sleeve wil reach. (Gaal, 279.)

It.: Non bisogna distendersi piu che 'l lenzuol sia lungo (Gaal, 279.)

Lat.: Vltra quam uestis non extendas tua crura, nec nimis expendas, si uiuere uis sine cura. (Loci comm., 192.)

4 Man muss sich strecken nach der Decken. (S. Decke 11.) - Pistor., VII, 20; Simrock, 1515; Latendorf II, 22; Ramann, Unterr., III, 24; Schulfreund, 84, 8; Schmitz, 181, 3; für Waldeck: Curtze, 341, 340; für Schlesien: Frommann, III, 244, 74.

"Weislich ein jeder sich soll strecke, nachdem es leyden mag sein Decken; denn wer das Seine bald verzehrt, sein Freud in Leyd sich bald verkehrt." (Chaos, 677.) "Es soll sich ein jeder strecken nach seiner Decke." (Mathesy, 85b.)

Engl.: Cut your Cloak according to your Clotk. (Kritzinger, 667a.)

Frz.: Il faut faire selon la jambe le bas. (Kritzinger, 385b.) - Il faut goauverner sa bouche selon sa bourse. (Kritzinger, 354b.)

Lat.: Pede tuo te metire. (Horaz.) (Binder I, 1345; II, 2523.)

Span.: Nadie tienda masla pierna de cuanto fuere larga la sa, bana? (Don Quixote.)

5 Me mot sik nit wuiger (weiter) strecken äs emme de Diake geiht, süss wät emme de Taiwen kold. (Sauerland.)

6 Streck dich, nach dem du decke hast. - Bullinger, 79b.

[Spaltenumbruch] 7 Streck dich nach der deck. - Franck, II, 87a u. 103b; Petri, II, 543; Egenolff, 92a u. 100b; Latendorf II, 25; Simrock, 9957.

"Man muss sich strecken nach der Decken." (Chaos, 36.) - In Schlesien: Ma muss sich strecken noach der Decke. (Gomolcke, 745.)

Lat.: Messe tenus propria vive. (Persius.) (Binder II, 1852.) - Ultra quam vestis, non extendas tua crura. (Binder II, 3395; Neander, 319.)

8 Strecke dich nach der Decke, so kommst du nicht mit den Füssen ins Stroh.

9 Well sick länger streck, äs he sick decken kann, de wädet (werden) de Tene kaolt. (Münster.) - Frommann, VI, 425, 21; Archiv, 48, 364. Firmenich, I, 297, 12; für Minden: Firmenich, I, 359, 4.

10 Wer sich nit strecket no der Decke, dem bleiwen de Füsse unbedecket. (Waldeck.) - Curtze, 362, 577; für die Grafschaft Mark: Woeste, 73, 310.

11 Wer sich streckt, sieht, wie lang das Bett.

Dän.: Naar en rekker sig, seer han hvor lang dynen er. (Prov. dan., 472.)

12 Wer sich weiter strecket, denn seine Kleider reichen, der muss offt frost leiden. - Henisch, 1263, 17; Petri, II, 764.

*13 Alle Viere von sich strecken.

Frz.: Il et tombe les quatre fers en l'air. (Kritzinger, 308b.)

*14 Er streckt den Kopf, als ob er einen Degen verschluckt hätte.

*15 Sich strecken nach der decke. - Egenolff, 106b.

Frz.: S'accommoder au tems. (Kritzinger, 5b.)


Streckwasser.

* Nach Streckwasser ausgehen. - Murner, Nb., 93.

Nach Mitteln suchen, die Spuren der Jahre zu vertilgen, Schönheitsmittel, jugendlichen Putz. Die Falten würden verschwinden, wenn es Wasser gäbe, das die Kraft besässe, die Haut auszustrecken.


Strehlen (Name).

Strehlen hat achtzehn böse Geister.

Scherzwort in der Stadt und Umgegend der schlesischen Stadt Strehlen, unter deren Lehrern es drei mit den Namen: Achtzehn, Böse und Geister gab. "Von den hier sprichwörtlich gewordenen "achtzehn bösen Geistern", die sich unter dem Lehrerpersonal der strehlener Diöcese einst befanden, ist nun auch der letzte, wie seine Collegen Achtzehn und Böse, in der Person des Lehrers Geister zu Kuschlau von uns geschieden." (Schles. Zeitung, 1871, Nr. 248.)


Strehlen.

1 Wen man selten strehlt, dem thuts wehe. - Lehmann, 451, 14.

2 Wen man selten strelt, der wird hart gestrelt. - Lehmann, 451, 14.

*3 Er strehlt ihn auf den Grind.


Streich.

1 Auf den ersten Streich fällt kein Baum. - Straub, 8.

2 Auf Einen Streich fällt keine Eich'. - Parömiakon, 1194.

3 Auff einn streych gehört ein versetzung. - Franck, II, 151a.

4 Der erst streich gilt zween. - Lehmann, 447, 20; Winckler, XIII, 22.

5 Der erst streich ist eines monats sold werth. - Lehmann, 447, 20.

6 Die sich grosser Streiche rühmen, sind selten gute Fechter. - Henisch, 1030, 5; Gaal, 432; Sailer, 165; Simrock, 8589.

Von Grosssprechern und Maulmachern.

Frz.: Les grands discurs ne sont pas les grands faiseurs. (Gaal, 432.)

It.: Uomo, che troppo abbaja, sa men di quel che paja. (Gaal, 432.)

7 Durch viele Streiche fällt endlich auch die Eiche. - Gaal, 338.

Engl.: Little strokes fell great oaks, Bohn II, 112.

8 Ein Streich erfordert (gebiert) den andern.

Engl.: One shrewd turn deserves another. (Bohn II, 15.)

Span.: Con una cautela otra se quiebra. (Bohn I, 209.)

9 Ein Streich macht keinen Stockfisch weich. - Eyering, I, 666; Simrock, 9960; Körte, 5761.

10 Ein vorgesehener Streich ist nur ein halber.

Man kann seine Wirkung ganz oder theilweise abwenden. Die Russen: Ein vorgesehener Schwertstreich macht keine Wunden. (Altmann VI, 469.)

[Spaltenumbruch] samende vnd hebben einen Kattentoch mit einander mit mulschelligen Backenschlegen vnd Haarhuschen.“ (Gryse, Leienbibel, Fr. 13.) Barack (Des Teufels Netz, Stuttgart 1863, V, 3948) „Darnach züch ich mit dir den katzen strebel in der vinstri vnd in denn nebel.“ Strebekatze ist, wie Sandvoss (Sprichwörterlese, 98 u. 145) richtig bemerkt, ein Kinderspiel, das aber nicht nur auf Turnplätzen, sondern in Schlesien wenigstens, auch ausserhalb denselben üblich ist. Die beiden Parteien ziehen an den entgegengesetzten Enden eines Strickes oder einer Stange, bis eine derselben zu Boden fällt. Vgl. darüber auch den Artikel in der Turnzeitung, 1864, S. 260.


Streben.

1 Wer nicht strebt, der nicht lebt.

Böhm.: Kdo dbo, ten má. – Přičinlivému dvojí živát. (Čelakovsky, 124.)

It.: Chi non vuol affaticarsi in questo mondo, non ci nosca. (Bohn I, 84.)

2 Wir streben auf Erden nach nichts so sehr als nach Gut, Hoffnung und Ehr; und so wir das alles erworben, so legen wir uns nieder und sterben.Hertz, 9.

*3 Streben vnd weben.Aventin, XVIa.


Streckebein.

1 Wenn Streckebein kommt, so hilft Gut und Gewalt nichts.Luther's Werke, I, 534a.

*2 Streckebein steht vor der Thür.

Der Tod. „Sölck wen bekamen de vnbothverdigen Drunckenbolden, wenn de bleke Streckebeen, de Dodt, se in erer Drunckenheit schnelle auerylet.“ „Wenn, de Dodt magere Streckebeen vp dem Wege synes Leuendes einem Snellylende nastrickt.“ (Gryse, Leienbibel, Fr. 42 u. 52.) Im Fastnachtspiel (1068, 25) sagt „de Dodt zu dat Leuendt: Dy baten nicht dyne velen wordt, spode dy men drade vort. Ick will dy up de erde strecken vnd die einen voeth lenger recken.“ (Vgl. auch Bremer Wb.; Lauremberg, 265, 63.) Im Siebenbürgisch-Sächsischen hat man für Tod auch die Glimpfform Brotspare; so sagt man: Aes derwel tehôst, î (ehe) der Brîtsparer iwer dich kit. (Vgl. Frommann, V, 77, 210.)


Strecken.

1 Elk (jeder) môt sick strecken na sine Decken. (Ostfries.) – Bueren, 415; Frommann, IV, 286, 414; Eichwald, 306; Hauskalender, I; für Hannover: Schambach, II, 168.

Jüdisch-deutsch in Warschau: Män müss sich strecken nuch de Decken.

Mhd.: Dâ von wil ich mich strecken, als ich mich kan bedecken. (Frauenehre.) (Haupt, VII, 481.)

2 Lass strecken, sagte der Abt zum Kutscher, wenn er Bettler kommen sah.Klosterspiegel, 61, 12.

3 Man muss sich nit weiter strecken, als man sich weiss zu decken.Oec. rur., 485; für Trier: Laven, 187, 77.

„Wir Sachsen haben ein fein Sprichwort, ein jeder soll sich strecken, so fern sich wendet sein Decken.“ (Chemnitius, II, 334.) „Es soll sich ein yetlicher strecken, nach dem er leiden mag sein decken; denn wer sein gelt heut alles verzert, morn wird sein freud in trauren kert.“ „Es soll sich keiner weiter strecken, denn jn bekleidt sein eigen Decke.“ (Waldis, II, 35, 32.)

Engl.: Stretch your arm no further than your sleeve wil reach. (Gaal, 279.)

It.: Non bisogna distendersi più che 'l lenzuol sia lungo (Gaal, 279.)

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4 Man muss sich strecken nach der Decken. (S. Decke 11.) – Pistor., VII, 20; Simrock, 1515; Latendorf II, 22; Ramann, Unterr., III, 24; Schulfreund, 84, 8; Schmitz, 181, 3; für Waldeck: Curtze, 341, 340; für Schlesien: Frommann, III, 244, 74.

„Weislich ein jeder sich soll strecke, nachdem es leyden mag sein Decken; denn wer das Seine bald verzehrt, sein Freud in Leyd sich bald verkehrt.“ (Chaos, 677.) „Es soll sich ein jeder strecken nach seiner Decke.“ (Mathesy, 85b.)

Engl.: Cut your Cloak according to your Clotk. (Kritzinger, 667a.)

Frz.: Il faut faire selon la jambe le bas. (Kritzinger, 385b.) – Il faut goûverner sa bouche selon sa bourse. (Kritzinger, 354b.)

Lat.: Pede tuo te metire. (Horaz.) (Binder I, 1345; II, 2523.)

Span.: Nadie tienda masla pierna de cuanto fuere larga la sa, bana? (Don Quixote.)

5 Me mot sik nit wuiger (weiter) strecken äs emme de Diake geiht, süss wät emme de Taiwen kold. (Sauerland.)

6 Streck dich, nach dem du decke hast.Bullinger, 79b.

[Spaltenumbruch] 7 Streck dich nach der deck.Franck, II, 87a u. 103b; Petri, II, 543; Egenolff, 92a u. 100b; Latendorf II, 25; Simrock, 9957.

„Man muss sich strecken nach der Decken.“ (Chaos, 36.) – In Schlesien: Ma muss sich strecken noach der Decke. (Gomolcke, 745.)

Lat.: Messe tenus propria vive. (Persius.) (Binder II, 1852.) – Ultra quam vestis, non extendas tua crura. (Binder II, 3395; Neander, 319.)

8 Strecke dich nach der Decke, so kommst du nicht mit den Füssen ins Stroh.

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10 Wer sich nit strecket no der Decke, dem bleiwen de Füsse unbedecket. (Waldeck.) – Curtze, 362, 577; für die Grafschaft Mark: Woeste, 73, 310.

11 Wer sich streckt, sieht, wie lang das Bett.

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12 Wer sich weiter strecket, denn seine Kleider reichen, der muss offt frost leiden.Henisch, 1263, 17; Petri, II, 764.

*13 Alle Viere von sich strecken.

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*14 Er streckt den Kopf, als ob er einen Degen verschluckt hätte.

*15 Sich strecken nach der decke.Egenolff, 106b.

Frz.: S'accommoder au tems. (Kritzinger, 5b.)


Streckwasser.

* Nach Streckwasser ausgehen.Murner, Nb., 93.

Nach Mitteln suchen, die Spuren der Jahre zu vertilgen, Schönheitsmittel, jugendlichen Putz. Die Falten würden verschwinden, wenn es Wasser gäbe, das die Kraft besässe, die Haut auszustrecken.


Strehlen (Name).

Strehlen hat achtzehn böse Geister.

Scherzwort in der Stadt und Umgegend der schlesischen Stadt Strehlen, unter deren Lehrern es drei mit den Namen: Achtzehn, Böse und Geister gab. „Von den hier sprichwörtlich gewordenen “achtzehn bösen Geistern„, die sich unter dem Lehrerpersonal der strehlener Diöcese einst befanden, ist nun auch der letzte, wie seine Collegen Achtzehn und Böse, in der Person des Lehrers Geister zu Kuschlau von uns geschieden.“ (Schles. Zeitung, 1871, Nr. 248.)


Strehlen.

1 Wen man selten strehlt, dem thuts wehe.Lehmann, 451, 14.

2 Wen man selten strelt, der wird hart gestrelt.Lehmann, 451, 14.

*3 Er strehlt ihn auf den Grind.


Streich.

1 Auf den ersten Streich fällt kein Baum.Straub, 8.

2 Auf Einen Streich fällt keine Eich'.Parömiakon, 1194.

3 Auff einn streych gehört ein versetzung.Franck, II, 151a.

4 Der erst streich gilt zween.Lehmann, 447, 20; Winckler, XIII, 22.

5 Der erst streich ist eines monats sold werth.Lehmann, 447, 20.

6 Die sich grosser Streiche rühmen, sind selten gute Fechter.Henisch, 1030, 5; Gaal, 432; Sailer, 165; Simrock, 8589.

Von Grosssprechern und Maulmachern.

Frz.: Les grands discurs ne sont pas les grands faiseurs. (Gaal, 432.)

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7 Durch viele Streiche fällt endlich auch die Eiche.Gaal, 338.

Engl.: Little strokes fell great oaks, Bohn II, 112.

8 Ein Streich erfordert (gebiert) den andern.

Engl.: One shrewd turn deserves another. (Bohn II, 15.)

Span.: Con una cautela otra se quiebra. (Bohn I, 209.)

9 Ein Streich macht keinen Stockfisch weich.Eyering, I, 666; Simrock, 9960; Körte, 5761.

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[[450]/0456] samende vnd hebben einen Kattentoch mit einander mit mulschelligen Backenschlegen vnd Haarhuschen.“ (Gryse, Leienbibel, Fr. 13.) Barack (Des Teufels Netz, Stuttgart 1863, V, 3948) „Darnach züch ich mit dir den katzen strebel in der vinstri vnd in denn nebel.“ Strebekatze ist, wie Sandvoss (Sprichwörterlese, 98 u. 145) richtig bemerkt, ein Kinderspiel, das aber nicht nur auf Turnplätzen, sondern in Schlesien wenigstens, auch ausserhalb denselben üblich ist. Die beiden Parteien ziehen an den entgegengesetzten Enden eines Strickes oder einer Stange, bis eine derselben zu Boden fällt. Vgl. darüber auch den Artikel in der Turnzeitung, 1864, S. 260. Streben. 1 Wer nicht strebt, der nicht lebt. Böhm.: Kdo dbo, ten má. – Přičinlivému dvojí živát. (Čelakovsky, 124.) It.: Chi non vuol affaticarsi in questo mondo, non ci nosca. (Bohn I, 84.) 2 Wir streben auf Erden nach nichts so sehr als nach Gut, Hoffnung und Ehr; und so wir das alles erworben, so legen wir uns nieder und sterben. – Hertz, 9. *3 Streben vnd weben. – Aventin, XVIa. Streckebein. 1 Wenn Streckebein kommt, so hilft Gut und Gewalt nichts. – Luther's Werke, I, 534a. *2 Streckebein steht vor der Thür. Der Tod. „Sölck wen bekamen de vnbothverdigen Drunckenbolden, wenn de bleke Streckebeen, de Dodt, se in erer Drunckenheit schnelle auerylet.“ „Wenn, de Dodt magere Streckebeen vp dem Wege synes Leuendes einem Snellylende nastrickt.“ (Gryse, Leienbibel, Fr. 42 u. 52.) Im Fastnachtspiel (1068, 25) sagt „de Dodt zu dat Leuendt: Dy baten nicht dyne velen wordt, spode dy men drade vort. Ick will dy up de erde strecken vnd die einen voeth lenger recken.“ (Vgl. auch Bremer Wb.; Lauremberg, 265, 63.) Im Siebenbürgisch-Sächsischen hat man für Tod auch die Glimpfform Brotspare; so sagt man: Aes derwel tehôst, î (ehe) der Brîtsparer iwer dich kit. (Vgl. Frommann, V, 77, 210.) Strecken. 1 Elk (jeder) môt sick strecken na sine Decken. (Ostfries.) – Bueren, 415; Frommann, IV, 286, 414; Eichwald, 306; Hauskalender, I; für Hannover: Schambach, II, 168. Jüdisch-deutsch in Warschau: Män müss sich strecken nuch de Decken. Mhd.: Dâ von wil ich mich strecken, als ich mich kan bedecken. (Frauenehre.) (Haupt, VII, 481.) 2 Lass strecken, sagte der Abt zum Kutscher, wenn er Bettler kommen sah. – Klosterspiegel, 61, 12. 3 Man muss sich nit weiter strecken, als man sich weiss zu decken. – Oec. rur., 485; für Trier: Laven, 187, 77. „Wir Sachsen haben ein fein Sprichwort, ein jeder soll sich strecken, so fern sich wendet sein Decken.“ (Chemnitius, II, 334.) „Es soll sich ein yetlicher strecken, nach dem er leiden mag sein decken; denn wer sein gelt heut alles verzert, morn wird sein freud in trauren kert.“ „Es soll sich keiner weiter strecken, denn jn bekleidt sein eigen Decke.“ (Waldis, II, 35, 32.) Engl.: Stretch your arm no further than your sleeve wil reach. (Gaal, 279.) It.: Non bisogna distendersi più che 'l lenzuol sia lungo (Gaal, 279.) Lat.: Vltra quam uestis non extendas tua crura, nec nimis expendas, si uiuere uis sine cura. (Loci comm., 192.) 4 Man muss sich strecken nach der Decken. (S. Decke 11.) – Pistor., VII, 20; Simrock, 1515; Latendorf II, 22; Ramann, Unterr., III, 24; Schulfreund, 84, 8; Schmitz, 181, 3; für Waldeck: Curtze, 341, 340; für Schlesien: Frommann, III, 244, 74. „Weislich ein jeder sich soll strecke, nachdem es leyden mag sein Decken; denn wer das Seine bald verzehrt, sein Freud in Leyd sich bald verkehrt.“ (Chaos, 677.) „Es soll sich ein jeder strecken nach seiner Decke.“ (Mathesy, 85b.) Engl.: Cut your Cloak according to your Clotk. (Kritzinger, 667a.) Frz.: Il faut faire selon la jambe le bas. (Kritzinger, 385b.) – Il faut goûverner sa bouche selon sa bourse. (Kritzinger, 354b.) Lat.: Pede tuo te metire. (Horaz.) (Binder I, 1345; II, 2523.) Span.: Nadie tienda masla pierna de cuanto fuere larga la sa, bana? (Don Quixote.) 5 Me mot sik nit wuiger (weiter) strecken äs emme de Diake geiht, süss wät emme de Taiwen kold. (Sauerland.) 6 Streck dich, nach dem du decke hast. – Bullinger, 79b. 7 Streck dich nach der deck. – Franck, II, 87a u. 103b; Petri, II, 543; Egenolff, 92a u. 100b; Latendorf II, 25; Simrock, 9957. „Man muss sich strecken nach der Decken.“ (Chaos, 36.) – In Schlesien: Ma muss sich strecken noach der Decke. (Gomolcke, 745.) Lat.: Messe tenus propria vive. (Persius.) (Binder II, 1852.) – Ultra quam vestis, non extendas tua crura. (Binder II, 3395; Neander, 319.) 8 Strecke dich nach der Decke, so kommst du nicht mit den Füssen ins Stroh. 9 Well sick länger streck, äs he sick decken kann, de wädet (werden) de Têne kaolt. (Münster.) – Frommann, VI, 425, 21; Archiv, 48, 364. Firmenich, I, 297, 12; für Minden: Firmenich, I, 359, 4. 10 Wer sich nit strecket no der Decke, dem bleiwen de Füsse unbedecket. (Waldeck.) – Curtze, 362, 577; für die Grafschaft Mark: Woeste, 73, 310. 11 Wer sich streckt, sieht, wie lang das Bett. Dän.: Naar en rekker sig, seer han hvor lang dynen er. (Prov. dan., 472.) 12 Wer sich weiter strecket, denn seine Kleider reichen, der muss offt frost leiden. – Henisch, 1263, 17; Petri, II, 764. *13 Alle Viere von sich strecken. Frz.: Il et tombé les quatre fers en l'air. (Kritzinger, 308b.) *14 Er streckt den Kopf, als ob er einen Degen verschluckt hätte. *15 Sich strecken nach der decke. – Egenolff, 106b. Frz.: S'accommoder au tems. (Kritzinger, 5b.) Streckwasser. * Nach Streckwasser ausgehen. – Murner, Nb., 93. Nach Mitteln suchen, die Spuren der Jahre zu vertilgen, Schönheitsmittel, jugendlichen Putz. Die Falten würden verschwinden, wenn es Wasser gäbe, das die Kraft besässe, die Haut auszustrecken. Strehlen (Name). Strehlen hat achtzehn böse Geister. Scherzwort in der Stadt und Umgegend der schlesischen Stadt Strehlen, unter deren Lehrern es drei mit den Namen: Achtzehn, Böse und Geister gab. „Von den hier sprichwörtlich gewordenen “achtzehn bösen Geistern„, die sich unter dem Lehrerpersonal der strehlener Diöcese einst befanden, ist nun auch der letzte, wie seine Collegen Achtzehn und Böse, in der Person des Lehrers Geister zu Kuschlau von uns geschieden.“ (Schles. Zeitung, 1871, Nr. 248.) Strehlen. 1 Wen man selten strehlt, dem thuts wehe. – Lehmann, 451, 14. 2 Wen man selten strelt, der wird hart gestrelt. – Lehmann, 451, 14. *3 Er strehlt ihn auf den Grind. Streich. 1 Auf den ersten Streich fällt kein Baum. – Straub, 8. 2 Auf Einen Streich fällt keine Eich'. – Parömiakon, 1194. 3 Auff einn streych gehört ein versetzung. – Franck, II, 151a. 4 Der erst streich gilt zween. – Lehmann, 447, 20; Winckler, XIII, 22. 5 Der erst streich ist eines monats sold werth. – Lehmann, 447, 20. 6 Die sich grosser Streiche rühmen, sind selten gute Fechter. – Henisch, 1030, 5; Gaal, 432; Sailer, 165; Simrock, 8589. Von Grosssprechern und Maulmachern. Frz.: Les grands discurs ne sont pas les grands faiseurs. (Gaal, 432.) It.: Uomo, che troppo abbaja, sà men di quel che paja. (Gaal, 432.) 7 Durch viele Streiche fällt endlich auch die Eiche. – Gaal, 338. Engl.: Little strokes fell great oaks, Bohn II, 112. 8 Ein Streich erfordert (gebiert) den andern. Engl.: One shrewd turn deserves another. (Bohn II, 15.) Span.: Con una cautela otra se quiebra. (Bohn I, 209.) 9 Ein Streich macht keinen Stockfisch weich. – Eyering, I, 666; Simrock, 9960; Körte, 5761. 10 Ein vorgesehener Streich ist nur ein halber. Man kann seine Wirkung ganz oder theilweise abwenden. Die Russen: Ein vorgesehener Schwertstreich macht keine Wunden. (Altmann VI, 469.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [450]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/456>, abgerufen am 30.04.2024.