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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

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[Spaltenumbruch] sich damit, dass er nicht vom Fisch, sondern von der Suppe gegessen habe, welche Entschuldigung ihm aber nichts half, denn er wurde aufgehangen und den Fischern ward das Leben geschenkt. (Lorike, Beschreibung der Stadt Danzig, 142; Henneberger, 418; Bock, Idiot. pruss.)

12 Die die Suppe einbrocken, bekommen oft einen Löffel davon.

In Schiller's Fiesco (V, 7) sagt der Mohr zu einem Trupp Diebe: "Dass ihr's wisst, Schurken, ich war der Mann, der diese Suppe einbrockte. Mir gibt man keinen Löffel."

13 Die erste Suppe die beste.

Holl.: De eerste soppen zijn de beste: de eerste trouw gaat voor de leste. (Harrebomee II, 281a.)

14 Die Supp stehet noch nicht beym Fewer, die man essen soll. - Lehmann, 32, 16; Eiselein, 584.

15 Die Suppe, die man eingemessen, muss man auch ausessen.

16 Die Suppe in eines andern Schüssel ist allezeit besser (feister). - Winckler, IX, 7.

Die Russen: Die Suppe in des Nachbars Schüssel hat allezeit fettere Augen, als die in der eigenen. (Altmann VI, 461.)

17 Die Suppe ist angebrannt (angesangelt), die Köchin will freien. - Frischbier2, 3682.

18 Die Suppe ist gut, sagte der Kerl, und lag in einer Mistlache.

Holl.: De drank is goed, zei Gosen, de tapijtwerker, en hij lag tot over zijne ooren in het slijk. (Harrebomee, I, 152a.)

19 Die Suppe ist versalzen, du bist (die Köchin ist) verliebt. - Simrock, 10041a; Frischbier2, 3682.

20 Die Suppe wird nicht so heiss gegessen, als sie aufgegossen (gekocht) worden ist. - Frischbier2, 3683.

Frz.: On n' est pas sujet au coup de marteau. (Lendroy, 986.)

21 Eine alte Suppe ist schneller aufgewärmt, als eine frische gemacht.

Alte Bekanntschaften, Freundschaften, Liebesverhältnisse sind weit schneller wieder aufgefrischt, als neue angeknüpft.

Engl.: Old pottage is sooner heated than new made. (Bohn II, 42.)

22 Eine gute Suppe ist ein halbes Mahl.

Engl.: Good kail is half a meal. (Bohn II, 27.)

23 Eine magere Suppe ist besser als trocken Brot.

Schwed.: Bättre mager soppa, än intet doppa. (Wensell, 12.)

24 Eine Suppe, auf der Fettaugen schwimmen, ist nicht immer eine kräftige Brühe.

Aus der Rede des Abgeordneten Wantrup in der Sitzung des preussischen Abgeordnetenhauses am 15. Dec. 1868.

25 Einer brockt die Suppe ein und der andere isst sie. - Wahl, I, 164, 14.

26 Es ist besser die Suppe geblasen, als das Maul verbrannt. - Riehl, Novellen, 203.

27 Es ist kein thewrer suppen, dann die man vergebens (umsonst) isst. - Franck, II, 44b; Gruter, I, 35; Petri, II, 370; Sailer, 270; Simrock, 10038; Körte, 5809; Masson, 382; Braun, I, 4361.

Sei vorsichtig im Annehmen.

Schwed.: Det är intet gifwet, som fattig kana spinner före. (Grubb, 81.)

28 Es verliert mancher die Suppe zwischen Hand und Mund.

29 Grosse Suppe und wenig Fleisch. (Mewe.)

Wenn jemand von einer unbedeutenden Sache viel Aufhebens macht. (S. Geschröcht.)

30 Gute Suppe ist besser als zäher Braten.

31 Gute Suppen schöpft man nicht aus dem Brunnen.

Es gehört mehr dazu als Wasser.

Lat.: Emere malo, quam rogare. (Faselius, 75.)

32 Hat man die Supp' einmal verschütt', man bringt sie zusammen niemals nit.

Lat.: Effundens ercas, raro bene colligit ipsas. (Sutor, 184.)

33 Hitzige (heisse) Suppen beschweren keine Fliegen. - Winckler, XIX, 72.

34 I ha 'ne sure Suppe g'ha, se rumplet mer im Bauch; i wett e neue Thaler gä, i hätt' se ume drus. (Bern.) - Schweiz, II, 248, 20.

[Spaltenumbruch] 35 I ha no nie kei so gueti Suppe gässe, sitdem i G'richtsvogt bi. (S. Sagen 182.) - Sutermeister, 69; hochdeutsch bei Simrock, 10042a.

Prahlerei, Hochmuth.

36 Ich habe mir die Suppe gekocht, jetzt spielt der Pfeffer den Herrn über mich. (Surinam.)

Die Sache ist mir über den Kopf gewachsen.

37 In die Suppe trinke nicht.

Frz.: Qui boit apres son potage se procure de dommage.

38 Iss die Suppe, zuletzt wirst du den Fisch finden. (Lit.)

39 Je fetter die Suppe, je schlechter das Fleisch. - Altmann VI, 509.

40 Man kann die Suppe auch wol zu fett machen. - Petri, II, 455; Sutor, 349.

41 Man kann gute Suppe aus Wurstfellen1 machen, wenn man noch genug dazu thut.

1) Die Dänen sagen dafür: aus Radnägeln. (Magazin für die Lit. des Auslandes, 1863, S. 556.)

42 Man muss die Suppe erst kosten, ehe man sie lobt.

Engl.: The proof of the pudding is in the eating. (Bohn II, 126.)

43 Man muss die Suppe nicht versalzen, wenn man auch Salz genug hat. - Simrock, 10041b.

44 Man muss sich nicht an fremder Suppe den Mund (die Lippen) verbrennen.

Engl.: Scald noty our lips in another man's pottage. (Bohn II, 67.)

45 Man soll die Suppe nicht heisser anrichten, als man sie essen kann. (Franken.)

Nicht mehr androhen, als man auszuführen vermag.

46 Mit der Suppe muss man nicht artig sein (nöthigen). - Bücking, 183; Blum, 589; Simrock, 10037.

47 Nun die Suppe kalt ist, ruft er: Verbrenne dich nicht.

Zu späte Warnung.

48 Nun wird's gute Suppe geben, sagte Jerms, da brachte er einige Knochen in die Küche.

Holl.: Eet nu soepe, zei gekke Jorden, en hij gooide een, Franschen kok een hammebeen toe. (Harrebomee, II, 280b.)

49 'S doch was, sagt Schnabel, und ass die Suppe mit der Gabel.

50 Siebe Suppa und koane warm, o dass Gott erbarm. - Birlinger, 1152.

Ausruf bei einem Unglück oder einem fruchtlosen Unternehmen.

51 So lang' d' Supp auf em Tisch kocht, soll der Mann 's Weib prügle. (Ulm.)

D. h. wenn es geprügelt sein muss, nur nicht länger.

52 Suppe essen, einmal pissen und einmal winden, so ist nichts mehr zu finden.

Holl.: Soep, eens poep, eens pis, weg is't. (Harrebomee, II, 280b.)

53 Suppe essen ist keine Kunst.

54 Suppe ist eine gemeine Speise.

55 Suppe macht Ranzen, Ranzen macht Ansehen und Ansehen verkauft. (Oberlausitz.)

Ansicht der Viehmäster, Viehhändler u. dgl. Leute.

56 Suppe ohne Löffel gibt ein Töffel.

It.: Qui faghet trudela, faghet cogarzu.

57 Suppen machen Schuppen vnnd füllen den Bawren nicht die Juppen. - Gruter, III, 84; Lehmann, II, 580, 120; Petri, II, 943; Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 68; Latendorf II, 25; Simrock, 10035.

58 Suppen ohne Augen nicht viel taugen.

Poln.: Dobry zur, kiej w niem szczcur (kietbasait). (Lompa, 10.)

59 Suppen und Köchinnen fein seind zu Herren Hof gemein.

Lat.: Offa, sacerdotum mulier, communia totum. (Loci comm., 124; Witzfunken, IVb, 158.)

60 Suppen vnd brieff sein zu hof niemand versagt. - Franck, I, 139b; Henisch, 508, 48.

61 Suppen vnd Kochen sind gemein zu hoff. - Petri, II, 543.

62 Suppen vnd Pfaffenkellerein sein beyde yederman gemein.

Holl.: Tabak en papenwijven is gemeen mans voer. (Harrebomee, II, 322a.)

[Spaltenumbruch] sich damit, dass er nicht vom Fisch, sondern von der Suppe gegessen habe, welche Entschuldigung ihm aber nichts half, denn er wurde aufgehangen und den Fischern ward das Leben geschenkt. (Lorike, Beschreibung der Stadt Danzig, 142; Henneberger, 418; Bock, Idiot. pruss.)

12 Die die Suppe einbrocken, bekommen oft einen Löffel davon.

In Schiller's Fiesco (V, 7) sagt der Mohr zu einem Trupp Diebe: „Dass ihr's wisst, Schurken, ich war der Mann, der diese Suppe einbrockte. Mir gibt man keinen Löffel.“

13 Die erste Suppe die beste.

Holl.: De eerste soppen zijn de beste: de eerste trouw gaat voor de leste. (Harrebomée II, 281a.)

14 Die Supp stehet noch nicht beym Fewer, die man essen soll.Lehmann, 32, 16; Eiselein, 584.

15 Die Suppe, die man eingemessen, muss man auch ausessen.

16 Die Suppe in eines andern Schüssel ist allezeit besser (feister).Winckler, IX, 7.

Die Russen: Die Suppe in des Nachbars Schüssel hat allezeit fettere Augen, als die in der eigenen. (Altmann VI, 461.)

17 Die Suppe ist angebrannt (angesangelt), die Köchin will freien.Frischbier2, 3682.

18 Die Suppe ist gut, sagte der Kerl, und lag in einer Mistlache.

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19 Die Suppe ist versalzen, du bist (die Köchin ist) verliebt.Simrock, 10041a; Frischbier2, 3682.

20 Die Suppe wird nicht so heiss gegessen, als sie aufgegossen (gekocht) worden ist.Frischbier2, 3683.

Frz.: On n' est pas sujet au coup de marteau. (Lendroy, 986.)

21 Eine alte Suppe ist schneller aufgewärmt, als eine frische gemacht.

Alte Bekanntschaften, Freundschaften, Liebesverhältnisse sind weit schneller wieder aufgefrischt, als neue angeknüpft.

Engl.: Old pottage is sooner heated than new made. (Bohn II, 42.)

22 Eine gute Suppe ist ein halbes Mahl.

Engl.: Good kail is half a meal. (Bohn II, 27.)

23 Eine magere Suppe ist besser als trocken Brot.

Schwed.: Bättre mager soppa, än intet doppa. (Wensell, 12.)

24 Eine Suppe, auf der Fettaugen schwimmen, ist nicht immer eine kräftige Brühe.

Aus der Rede des Abgeordneten Wantrup in der Sitzung des preussischen Abgeordnetenhauses am 15. Dec. 1868.

25 Einer brockt die Suppe ein und der andere isst sie.Wahl, I, 164, 14.

26 Es ist besser die Suppe geblasen, als das Maul verbrannt.Riehl, Novellen, 203.

27 Es ist kein thewrer suppen, dann die man vergebens (umsonst) isst.Franck, II, 44b; Gruter, I, 35; Petri, II, 370; Sailer, 270; Simrock, 10038; Körte, 5809; Masson, 382; Braun, I, 4361.

Sei vorsichtig im Annehmen.

Schwed.: Det är intet gifwet, som fattig kåna spinner före. (Grubb, 81.)

28 Es verliert mancher die Suppe zwischen Hand und Mund.

29 Grosse Suppe und wenig Fleisch. (Mewe.)

Wenn jemand von einer unbedeutenden Sache viel Aufhebens macht. (S. Geschröcht.)

30 Gute Suppe ist besser als zäher Braten.

31 Gute Suppen schöpft man nicht aus dem Brunnen.

Es gehört mehr dazu als Wasser.

Lat.: Emere malo, quam rogare. (Faselius, 75.)

32 Hat man die Supp' einmal verschütt', man bringt sie zusammen niemals nit.

Lat.: Effundens ercas, raro bene colligit ipsas. (Sutor, 184.)

33 Hitzige (heisse) Suppen beschweren keine Fliegen.Winckler, XIX, 72.

34 I ha 'ne sure Suppe g'ha, se rumplet mer im Bûch; i wett e neue Thaler gä, i hätt' se ume drus. (Bern.) – Schweiz, II, 248, 20.

[Spaltenumbruch] 35 I ha no nie kei so gueti Suppe gässe, sitdem i G'richtsvogt bi. (S. Sagen 182.) – Sutermeister, 69; hochdeutsch bei Simrock, 10042a.

Prahlerei, Hochmuth.

36 Ich habe mir die Suppe gekocht, jetzt spielt der Pfeffer den Herrn über mich. (Surinam.)

Die Sache ist mir über den Kopf gewachsen.

37 In die Suppe trinke nicht.

Frz.: Qui boit après son potage se procure de dommage.

38 Iss die Suppe, zuletzt wirst du den Fisch finden. (Lit.)

39 Je fetter die Suppe, je schlechter das Fleisch.Altmann VI, 509.

40 Man kann die Suppe auch wol zu fett machen.Petri, II, 455; Sutor, 349.

41 Man kann gute Suppe aus Wurstfellen1 machen, wenn man noch genug dazu thut.

1) Die Dänen sagen dafür: aus Radnägeln. (Magazin für die Lit. des Auslandes, 1863, S. 556.)

42 Man muss die Suppe erst kosten, ehe man sie lobt.

Engl.: The proof of the pudding is in the eating. (Bohn II, 126.)

43 Man muss die Suppe nicht versalzen, wenn man auch Salz genug hat.Simrock, 10041b.

44 Man muss sich nicht an fremder Suppe den Mund (die Lippen) verbrennen.

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45 Man soll die Suppe nicht heisser anrichten, als man sie essen kann. (Franken.)

Nicht mehr androhen, als man auszuführen vermag.

46 Mit der Suppe muss man nicht artig sein (nöthigen).Bücking, 183; Blum, 589; Simrock, 10037.

47 Nun die Suppe kalt ist, ruft er: Verbrenne dich nicht.

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48 Nun wird's gute Suppe geben, sagte Jerms, da brachte er einige Knochen in die Küche.

Holl.: Eet nu soepe, zei gekke Jorden, en hij gooide een, Franschen kok een hammebeen toe. (Harrebomée, II, 280b.)

49 'S doch was, sagt Schnabel, und ass die Suppe mit der Gabel.

50 Siebe Suppa und koane warm, o dass Gott erbarm.Birlinger, 1152.

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51 So lang' d' Supp auf em Tisch kocht, soll der Mann 's Weib prügle. (Ulm.)

D. h. wenn es geprügelt sein muss, nur nicht länger.

52 Suppe essen, einmal pissen und einmal winden, so ist nichts mehr zu finden.

Holl.: Soep, eens poep, eens pis, weg is't. (Harrebomée, II, 280b.)

53 Suppe essen ist keine Kunst.

54 Suppe ist eine gemeine Speise.

55 Suppe macht Ranzen, Ranzen macht Ansehen und Ansehen verkauft. (Oberlausitz.)

Ansicht der Viehmäster, Viehhändler u. dgl. Leute.

56 Suppe ohne Löffel gibt ein Töffel.

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57 Suppen machen Schuppen vnnd füllen den Bawren nicht die Juppen.Gruter, III, 84; Lehmann, II, 580, 120; Petri, II, 943; Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 68; Latendorf II, 25; Simrock, 10035.

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Poln.: Dobry źur, kiej w niem szczcur (kietbasait). (Lompa, 10.)

59 Suppen und Köchinnen fein seind zu Herren Hof gemein.

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61 Suppen vnd Kochen sind gemein zu hoff.Petri, II, 543.

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[[487]/0493] sich damit, dass er nicht vom Fisch, sondern von der Suppe gegessen habe, welche Entschuldigung ihm aber nichts half, denn er wurde aufgehangen und den Fischern ward das Leben geschenkt. (Lorike, Beschreibung der Stadt Danzig, 142; Henneberger, 418; Bock, Idiot. pruss.) 12 Die die Suppe einbrocken, bekommen oft einen Löffel davon. In Schiller's Fiesco (V, 7) sagt der Mohr zu einem Trupp Diebe: „Dass ihr's wisst, Schurken, ich war der Mann, der diese Suppe einbrockte. Mir gibt man keinen Löffel.“ 13 Die erste Suppe die beste. Holl.: De eerste soppen zijn de beste: de eerste trouw gaat voor de leste. (Harrebomée II, 281a.) 14 Die Supp stehet noch nicht beym Fewer, die man essen soll. – Lehmann, 32, 16; Eiselein, 584. 15 Die Suppe, die man eingemessen, muss man auch ausessen. 16 Die Suppe in eines andern Schüssel ist allezeit besser (feister). – Winckler, IX, 7. Die Russen: Die Suppe in des Nachbars Schüssel hat allezeit fettere Augen, als die in der eigenen. (Altmann VI, 461.) 17 Die Suppe ist angebrannt (angesangelt), die Köchin will freien. – Frischbier2, 3682. 18 Die Suppe ist gut, sagte der Kerl, und lag in einer Mistlache. Holl.: De drank is goed, zei Gosen, de tapijtwerker, en hij lag tot over zijne ooren in het slijk. (Harrebomée, I, 152a.) 19 Die Suppe ist versalzen, du bist (die Köchin ist) verliebt. – Simrock, 10041a; Frischbier2, 3682. 20 Die Suppe wird nicht so heiss gegessen, als sie aufgegossen (gekocht) worden ist. – Frischbier2, 3683. Frz.: On n' est pas sujet au coup de marteau. (Lendroy, 986.) 21 Eine alte Suppe ist schneller aufgewärmt, als eine frische gemacht. Alte Bekanntschaften, Freundschaften, Liebesverhältnisse sind weit schneller wieder aufgefrischt, als neue angeknüpft. Engl.: Old pottage is sooner heated than new made. (Bohn II, 42.) 22 Eine gute Suppe ist ein halbes Mahl. Engl.: Good kail is half a meal. (Bohn II, 27.) 23 Eine magere Suppe ist besser als trocken Brot. Schwed.: Bättre mager soppa, än intet doppa. (Wensell, 12.) 24 Eine Suppe, auf der Fettaugen schwimmen, ist nicht immer eine kräftige Brühe. Aus der Rede des Abgeordneten Wantrup in der Sitzung des preussischen Abgeordnetenhauses am 15. Dec. 1868. 25 Einer brockt die Suppe ein und der andere isst sie. – Wahl, I, 164, 14. 26 Es ist besser die Suppe geblasen, als das Maul verbrannt. – Riehl, Novellen, 203. 27 Es ist kein thewrer suppen, dann die man vergebens (umsonst) isst. – Franck, II, 44b; Gruter, I, 35; Petri, II, 370; Sailer, 270; Simrock, 10038; Körte, 5809; Masson, 382; Braun, I, 4361. Sei vorsichtig im Annehmen. Schwed.: Det är intet gifwet, som fattig kåna spinner före. (Grubb, 81.) 28 Es verliert mancher die Suppe zwischen Hand und Mund. 29 Grosse Suppe und wenig Fleisch. (Mewe.) Wenn jemand von einer unbedeutenden Sache viel Aufhebens macht. (S. Geschröcht.) 30 Gute Suppe ist besser als zäher Braten. 31 Gute Suppen schöpft man nicht aus dem Brunnen. Es gehört mehr dazu als Wasser. Lat.: Emere malo, quam rogare. (Faselius, 75.) 32 Hat man die Supp' einmal verschütt', man bringt sie zusammen niemals nit. Lat.: Effundens ercas, raro bene colligit ipsas. (Sutor, 184.) 33 Hitzige (heisse) Suppen beschweren keine Fliegen. – Winckler, XIX, 72. 34 I ha 'ne sure Suppe g'ha, se rumplet mer im Bûch; i wett e neue Thaler gä, i hätt' se ume drus. (Bern.) – Schweiz, II, 248, 20. 35 I ha no nie kei so gueti Suppe gässe, sitdem i G'richtsvogt bi. (S. Sagen 182.) – Sutermeister, 69; hochdeutsch bei Simrock, 10042a. Prahlerei, Hochmuth. 36 Ich habe mir die Suppe gekocht, jetzt spielt der Pfeffer den Herrn über mich. (Surinam.) Die Sache ist mir über den Kopf gewachsen. 37 In die Suppe trinke nicht. Frz.: Qui boit après son potage se procure de dommage. 38 Iss die Suppe, zuletzt wirst du den Fisch finden. (Lit.) 39 Je fetter die Suppe, je schlechter das Fleisch. – Altmann VI, 509. 40 Man kann die Suppe auch wol zu fett machen. – Petri, II, 455; Sutor, 349. 41 Man kann gute Suppe aus Wurstfellen1 machen, wenn man noch genug dazu thut. 1) Die Dänen sagen dafür: aus Radnägeln. (Magazin für die Lit. des Auslandes, 1863, S. 556.) 42 Man muss die Suppe erst kosten, ehe man sie lobt. Engl.: The proof of the pudding is in the eating. (Bohn II, 126.) 43 Man muss die Suppe nicht versalzen, wenn man auch Salz genug hat. – Simrock, 10041b. 44 Man muss sich nicht an fremder Suppe den Mund (die Lippen) verbrennen. Engl.: Scald noty our lips in another man's pottage. (Bohn II, 67.) 45 Man soll die Suppe nicht heisser anrichten, als man sie essen kann. (Franken.) Nicht mehr androhen, als man auszuführen vermag. 46 Mit der Suppe muss man nicht artig sein (nöthigen). – Bücking, 183; Blum, 589; Simrock, 10037. 47 Nun die Suppe kalt ist, ruft er: Verbrenne dich nicht. Zu späte Warnung. 48 Nun wird's gute Suppe geben, sagte Jerms, da brachte er einige Knochen in die Küche. Holl.: Eet nu soepe, zei gekke Jorden, en hij gooide een, Franschen kok een hammebeen toe. (Harrebomée, II, 280b.) 49 'S doch was, sagt Schnabel, und ass die Suppe mit der Gabel. 50 Siebe Suppa und koane warm, o dass Gott erbarm. – Birlinger, 1152. Ausruf bei einem Unglück oder einem fruchtlosen Unternehmen. 51 So lang' d' Supp auf em Tisch kocht, soll der Mann 's Weib prügle. (Ulm.) D. h. wenn es geprügelt sein muss, nur nicht länger. 52 Suppe essen, einmal pissen und einmal winden, so ist nichts mehr zu finden. Holl.: Soep, eens poep, eens pis, weg is't. (Harrebomée, II, 280b.) 53 Suppe essen ist keine Kunst. 54 Suppe ist eine gemeine Speise. 55 Suppe macht Ranzen, Ranzen macht Ansehen und Ansehen verkauft. (Oberlausitz.) Ansicht der Viehmäster, Viehhändler u. dgl. Leute. 56 Suppe ohne Löffel gibt ein Töffel. It.: Qui faghet trudela, faghet cogarzu. 57 Suppen machen Schuppen vnnd füllen den Bawren nicht die Juppen. – Gruter, III, 84; Lehmann, II, 580, 120; Petri, II, 943; Fischart, Gesch., in Kloster, VIII, 68; Latendorf II, 25; Simrock, 10035. 58 Suppen ohne Augen nicht viel taugen. Poln.: Dobry źur, kiej w niem szczcur (kietbasait). (Lompa, 10.) 59 Suppen und Köchinnen fein seind zu Herren Hof gemein. Lat.: Offa, sacerdotum mulier, communia totum. (Loci comm., 124; Witzfunken, IVb, 158.) 60 Suppen vnd brieff sein zu hof niemand versagt. – Franck, I, 139b; Henisch, 508, 48. 61 Suppen vnd Kochen sind gemein zu hoff. – Petri, II, 543. 62 Suppen vnd Pfaffenkellerein sein beyde yederman gemein. Holl.: Tabak en papenwijven is gemeen mans voer. (Harrebomée, II, 322a.)

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [487]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/493>, abgerufen am 27.04.2024.