Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 288 Tugend und Tapferkeit sind überall daheim.

Schwed.: Dygd och mandom far fulle bov. (Grubb, 166.)

289 Tugend und Tapferkeit sind willkommen allezeit.

Dän.: Dyd og mand dom faaer allesteds roe (plads). (Prov. dan., 132.)

290 Tugend und Untugend mögen nicht zusammen.

Bei Tunnicius (833): Dogede unde undogede mogen nicht tosamen. (Virtus cum vitiis nunquam bene convenit ardens.)

291 Tugend und Untugend sind Nachbarinnen.

Schwed.: Dygd och odygd äro nästa grannar. (Wensell, 26; Grubb, 166.)

292 Tugend und Verdienst ist der schönste Weg zu Ruhm und Ehre.

293 Tugend und Wasser durchdringen alles.

Die Chinesen: Die Tugend ist wie das Wasser, sie lässt nichts Leeres in allem, was nicht über ihr Bereich geht. (Cibot, 155.)

294 Tugend und Weisheit sind die besten Führerinnen durch's Leben.

Dän.: Brug viisdom til dit roer, men dyder til dit seyl. (Prov. dan., 130.)

295 Tugend und Wollust fahren nicht mit einerlei Speichen; wo die eine regiert, muss die andere weichen.

It.: Dove sta sensa adita non puo starui l'equita.

296 Tugend veraltet (verliegt sich) nicht.

Frz.: La vertu demeure toaujours en son entier. (Kritzinger, 710b.)

Holl.: Deugd veroudert niet. (Harrebomee, II, 25b.)

297 Tugend verbirgt Misgestalt.

Dän.: Dyd skiuler vanskabelse. (Prov. dan., 132.)

298 Tugend verleitet keinen ins Elend.

Lat.: Medium tenuire beati. (Chaos, 1065.)

299 Tugend vnd ein schöner Leib stehn wol bei einander. - Petri, II, 553.

300 Tugend vnd gute Sitten kleiden am bestens. - Petri, II, 553.

301 Tugend vnd Kunst gelten viel; wer Gelt hat, der hat, was er will. - Lehmann, 759, 3.

302 Tugend vnnd Laster sind offt so gleich als ein Storck vnnd Störckin, ein Hase vnnd eine Häsin. - Lehmann, 762, 40.

"Die rechte ware Tugend ist schwerlich vor der geferbten zu erkennen." "Der fromb wird offt für ein Gleissner angesehen, der wahrhafft vor widerspänstig; der bedachtsam vor verzagt, der sparsam geitzig."

It.: La virtu non ha commercio col vizio. (Pazzaglia, 411, 3.)

303 Tugend wächst nicht auf den Bäumen.

Schwed.: Dygden wäxer intet pa träd. (Grubb, 164; Wensell, 26.)

304 Tugend will erworben sein.

Die Chinesen: Die Tugend neigt sich nicht dem Menschen zu, aber der Mensch kann sich zur Tugend neigen. (Cibot, 154.)

305 Tugend will reine Herberge haben.

Dän.: Dyd vil have reent herberge. - Dyd vil have god lede-svend. (Prov. dan., 132 u. 192.)

Schwed.: Dygden wil haa reent herberge. ( Grubb, 164.)

306 Tugend wird da schlecht gehalten, da Gelt vnnd Reichthumb in hohem werth ist.

307 Tugend wird erst verhöhnt, ehe sie wird gekrönt.

Holl.: Deugd wordt niet gekroond voor ze met ondeugd wordt beloond. (Harrebomee, I, 125b.)

308 Tugend wird nur durch Uebung erhalten. - Wirth, II, 445.

309 Tugend wohnt (lieber) in Hütten wie (als) in Palästen.

Dän.: Dyd findes endog hos gemeene folk. (Prov. dan., 129.)

310 Tugend wurtzelt tief. - Schottel, 1319a.

311 Tugend ziert das Alter und die Jugend.

Mhd.: Tugent ziert alter und jugent. (Renner.) (Zingerle, 152.)

312 Tugend ziert das Kleid, aber das Kleid nicht die Tugend.

Dän.: Dyden pryder dragten, men dragten ikke dyden. (Prov. dan., 129.)

313 Tugendt hat vor zeiten Edel gemacht, jetzt thuts der Hoffart vnd der Pracht. - Gruter, III, 86; Petri, II, 552; Lehmann, II, 829, 28; Zinkgref, IV, 375.

314 Tugendt ist des Gelts Knecht. - Lehmann, 759, 4.

[Spaltenumbruch] 315 Tugendt vnnd Tapfferkeit muss gelegenheit haben, sich sehen zu lassen. - Lehmann, 761, 16.

316 Tugent darff nit, das mans mit glück vnder steur. - Franck, I, 54a.

317 Tugent hat ein ewig jugent. - Franck, I, 59b.

Lat.: Virtutis aeternum praemium. (Franck, I, 59b.)

318 Tugent ist auch on glück tugent. - Franck, I, 54a; Henisch, 1664, 28; Simrock, 10557.

319 Tugent ist geben, wo man nicht begert. - Franck, I, 73a; Gruter, I, 67; Henisch, 1383, 53; Petri, II, 552.

320 Tugent leidt offt not, aber nimmer den todt. - Franck, I, 56a; Petri, II, 552; Körte, 6088; Simrock, 10554.

Lat.: Virtus exercetur non perit. (Franck, I, 56a.)

321 Tugent macht edel, aber edel macht nicht tugent. - Agricola I, 167; Petri, II, 552; Lehmann, II, 626, 45; Franck, Zeytbuch, XIVa; Schottel, 1119a; Simrock, 10547; Körte, 6086; Venedey, 104.

Engl.: Virtue is the only true nobility.

It.: Dalle virtu la nobilta viene.

Lat.: Nobilis est virtus quem sua nobilitat. - Nobilitas sine divitiis est fides sine operibus. (Sutor, 238.)

Schwed.: Dygden ger det rätta adelskapet. (Marin, 11.)

322 Tugent ohne Adel wirdt gekrönt, Adel ohne Tugent wirdt verhöhnt. - Henisch, 1450, 19; Petri, II, 552.

Böhm.: Ctnost' nejlepsi urozenost. - Hodnostaurad porouceni male, a ctnost' cele. (Celakovsky, 23.)

Poln.: Cnota najwspanialsze szlachetstwo. - God nose urzad za lecenie mate, a conta cate. (Celakovsky, 22.)

323 Tugent wechsst in eitel vnglück. - Franck, I, 56a; Lehmann, II, 626, 46; Simrock, 10552; Venedey, 104; Körte, 6090; Braun, I, 4621.

Böhm.: Ctnost' a krasa velmi spolu svedci, ale ridko byvaji. - Ctnost' a peknost jest mila spolecnost. (Celakovsky, 23.)

Dän.: Dyd voxer i modgang. - Dyden voxer snarest hvor der er haardest. (Prov. dan., 129.)

324 Tugent würt wol gedrückt, aber nit verdrückt. - Franck, I, 66b; Simrock, 10555; Wurzbach I, 16.

325 Um der Tugend willen jagt keiner dem andern den Rang ab.

Die Chinesen sagen: Nicht um der Tugend willen sucht ein Jahrhundert das andere zu übertreffen. (Cibot, 154.)

326 Unter der Tugend Schein schleichen sich oft Laster ein.

Lat.: Vitia nobis sub virtutum nomine obrepunt. (Seneca.) (Philippi, II, 258.)

327 Verdunckelte tugent scheint helle. - Franck, I, 56a; Körte, 6089; Simrock, 10556.

It.: La virtu nell' avversita augmenta sua belta. (Pazzaglia, 411, 3.)

Lat.: Virtus oppressa altius surgit, ob fuscata clarius emicat. (Franck, I, 56a.)

328 Vier Tugendten hat die Welt: Scham, recht zu thun, Abbruch des Guten, Lieb seiner selbst vnd eygner Nutz. - Gruter, III, 90; Lehmann, II, 801, 89.

329 Von der tugendt redt vnd schreibt man gar vngleich. - Lehmann, 762, 28.

330 Von tugend ohne gelt man wenig helt. - Henisch, 1477, 43; Petri, II, 584.

Die Russen: Die Farbe der Tugend ehrt keiner so, dass er das weisse Gold dem gelben vorzöge.

331 Was hilfft die Tugent zu aller frist, obs schon gross, doch verborgen ist. - Henisch, 291, 10.

332 Was nicht vorher in der Tugend lange geweiht, wird schwerlich die Farbe der Gottseligkeit annehmen.

333 Was Tugend, was Kunst; nur Geld hat Gunst.

Holl.: Geen deugd, geen kunst; maar 't geld heeft gunst. (Harrebomee, I, 126a.)

334 Weder Tugenden noch Laster, weder Weisheit noch Thorheit sind erblich. - Hlawatsch, 98.

335 Wem auf Tugend steht der Sinn, der hat ewigen Gewinn.

336 Wen einer loflik Doget begat, un dede nu eine missedat, de dogent word en gar vorgeten und na der missedat gemeten. - Ebstorf, 25.

[Spaltenumbruch] 288 Tugend und Tapferkeit sind überall daheim.

Schwed.: Dygd och mandom får fulle bov. (Grubb, 166.)

289 Tugend und Tapferkeit sind willkommen allezeit.

Dän.: Dyd og mand dom faaer allesteds roe (plads). (Prov. dan., 132.)

290 Tugend und Untugend mögen nicht zusammen.

Bei Tunnicius (833): Dogede unde undogede mogen nicht tosamen. (Virtus cum vitiis nunquam bene convenit ardens.)

291 Tugend und Untugend sind Nachbarinnen.

Schwed.: Dygd och odygd äro nästa grannar. (Wensell, 26; Grubb, 166.)

292 Tugend und Verdienst ist der schönste Weg zu Ruhm und Ehre.

293 Tugend und Wasser durchdringen alles.

Die Chinesen: Die Tugend ist wie das Wasser, sie lässt nichts Leeres in allem, was nicht über ihr Bereich geht. (Cibot, 155.)

294 Tugend und Weisheit sind die besten Führerinnen durch's Leben.

Dän.: Brug viisdom til dit rœr, men dyder til dit seyl. (Prov. dan., 130.)

295 Tugend und Wollust fahren nicht mit einerlei Speichen; wo die eine regiert, muss die andere weichen.

It.: Dove sta sensa adità non può starui l'equità.

296 Tugend veraltet (verliegt sich) nicht.

Frz.: La vertu demeure toûjours en son entier. (Kritzinger, 710b.)

Holl.: Deugd veroudert niet. (Harrebomée, II, 25b.)

297 Tugend verbirgt Misgestalt.

Dän.: Dyd skiuler vanskabelse. (Prov. dan., 132.)

298 Tugend verleitet keinen ins Elend.

Lat.: Medium tenuire beati. (Chaos, 1065.)

299 Tugend vnd ein schöner Leib stehn wol bei einander.Petri, II, 553.

300 Tugend vnd gute Sitten kleiden am bestens.Petri, II, 553.

301 Tugend vnd Kunst gelten viel; wer Gelt hat, der hat, was er will.Lehmann, 759, 3.

302 Tugend vnnd Laster sind offt so gleich als ein Storck vnnd Störckin, ein Hase vnnd eine Häsin.Lehmann, 762, 40.

„Die rechte ware Tugend ist schwerlich vor der geferbten zu erkennen.“ „Der fromb wird offt für ein Gleissner angesehen, der wahrhafft vor widerspänstig; der bedachtsam vor verzagt, der sparsam geitzig.“

It.: La virtù non hà commercio col vizio. (Pazzaglia, 411, 3.)

303 Tugend wächst nicht auf den Bäumen.

Schwed.: Dygden wäxer intet på träd. (Grubb, 164; Wensell, 26.)

304 Tugend will erworben sein.

Die Chinesen: Die Tugend neigt sich nicht dem Menschen zu, aber der Mensch kann sich zur Tugend neigen. (Cibot, 154.)

305 Tugend will reine Herberge haben.

Dän.: Dyd vil have reent herberge. – Dyd vil have god lede-svend. (Prov. dan., 132 u. 192.)

Schwed.: Dygden wil haa reent herberge. ( Grubb, 164.)

306 Tugend wird da schlecht gehalten, da Gelt vnnd Reichthumb in hohem werth ist.

307 Tugend wird erst verhöhnt, ehe sie wird gekrönt.

Holl.: Deugd wordt niet gekroond voor ze met ondeugd wordt beloond. (Harrebomée, I, 125b.)

308 Tugend wird nur durch Uebung erhalten.Wirth, II, 445.

309 Tugend wohnt (lieber) in Hütten wie (als) in Palästen.

Dän.: Dyd findes endog hos gemeene folk. (Prov. dan., 129.)

310 Tugend wurtzelt tief.Schottel, 1319a.

311 Tugend ziert das Alter und die Jugend.

Mhd.: Tugent ziert alter und jugent. (Renner.) (Zingerle, 152.)

312 Tugend ziert das Kleid, aber das Kleid nicht die Tugend.

Dän.: Dyden pryder dragten, men dragten ikke dyden. (Prov. dan., 129.)

313 Tugendt hat vor zeiten Edel gemacht, jetzt thuts der Hoffart vnd der Pracht.Gruter, III, 86; Petri, II, 552; Lehmann, II, 829, 28; Zinkgref, IV, 375.

314 Tugendt ist des Gelts Knecht.Lehmann, 759, 4.

[Spaltenumbruch] 315 Tugendt vnnd Tapfferkeit muss gelegenheit haben, sich sehen zu lassen.Lehmann, 761, 16.

316 Tugent darff nit, das mans mit glück vnder steur.Franck, I, 54a.

317 Tugent hat ein ewig jugent.Franck, I, 59b.

Lat.: Virtutis aeternum praemium. (Franck, I, 59b.)

318 Tugent ist auch on glück tugent.Franck, I, 54a; Henisch, 1664, 28; Simrock, 10557.

319 Tugent ist geben, wo man nicht begert.Franck, I, 73a; Gruter, I, 67; Henisch, 1383, 53; Petri, II, 552.

320 Tugent leidt offt not, aber nimmer den todt.Franck, I, 56a; Petri, II, 552; Körte, 6088; Simrock, 10554.

Lat.: Virtus exercetur non perit. (Franck, I, 56a.)

321 Tugent macht edel, aber edel macht nicht tugent.Agricola I, 167; Petri, II, 552; Lehmann, II, 626, 45; Franck, Zeytbuch, XIVa; Schottel, 1119a; Simrock, 10547; Körte, 6086; Venedey, 104.

Engl.: Virtue is the only true nobility.

It.: Dalle virtù la nobiltà viene.

Lat.: Nobilis est virtus quem sua nobilitat. – Nobilitas sine divitiis est fides sine operibus. (Sutor, 238.)

Schwed.: Dygden ger det rätta adelskapet. (Marin, 11.)

322 Tugent ohne Adel wirdt gekrönt, Adel ohne Tugent wirdt verhöhnt.Henisch, 1450, 19; Petri, II, 552.

Böhm.: Ctnost' nejlepší urozenost. – Hodnostauřad poroučení malé, a ctnost' celé. (Čelakovsky, 23.)

Poln.: Cnota najwspanialsze szlachetstwo. – God nośé urzad za lecenie mate, a conta cate. (Čelakovsky, 22.)

323 Tugent wechsst in eitel vnglück.Franck, I, 56a; Lehmann, II, 626, 46; Simrock, 10552; Venedey, 104; Körte, 6090; Braun, I, 4621.

Böhm.: Ctnost' a krása velmi spolu svĕdčí, ale řídko bývají. – Ctnost' a pĕknost jest milá společnost. (Čelakovsky, 23.)

Dän.: Dyd voxer i modgang. – Dyden voxer snarest hvor der er haardest. (Prov. dan., 129.)

324 Tugent würt wol gedrückt, aber nit verdrückt.Franck, I, 66b; Simrock, 10555; Wurzbach I, 16.

325 Um der Tugend willen jagt keiner dem andern den Rang ab.

Die Chinesen sagen: Nicht um der Tugend willen sucht ein Jahrhundert das andere zu übertreffen. (Cibot, 154.)

326 Unter der Tugend Schein schleichen sich oft Laster ein.

Lat.: Vitia nobis sub virtutum nomine obrepunt. (Seneca.) (Philippi, II, 258.)

327 Verdunckelte tugent scheint helle.Franck, I, 56a; Körte, 6089; Simrock, 10556.

It.: La virtù nell' avversità augmenta sua beltà. (Pazzaglia, 411, 3.)

Lat.: Virtus oppressa altius surgit, ob fuscata clarius emicat. (Franck, I, 56a.)

328 Vier Tugendten hat die Welt: Scham, recht zu thun, Abbruch des Guten, Lieb seiner selbst vnd eygner Nutz.Gruter, III, 90; Lehmann, II, 801, 89.

329 Von der tugendt redt vnd schreibt man gar vngleich.Lehmann, 762, 28.

330 Von tugend ohne gelt man wenig helt.Henisch, 1477, 43; Petri, II, 584.

Die Russen: Die Farbe der Tugend ehrt keiner so, dass er das weisse Gold dem gelben vorzöge.

331 Was hilfft die Tugent zu aller frist, obs schon gross, doch verborgen ist.Henisch, 291, 10.

332 Was nicht vorher in der Tugend lange geweiht, wird schwerlich die Farbe der Gottseligkeit annehmen.

333 Was Tugend, was Kunst; nur Geld hat Gunst.

Holl.: Geen deugd, geen kunst; maar 't geld heeft gunst. (Harrebomée, I, 126a.)

334 Weder Tugenden noch Laster, weder Weisheit noch Thorheit sind erblich.Hlawatsch, 98.

335 Wem auf Tugend steht der Sinn, der hat ewigen Gewinn.

336 Wen einer loflik Doget begat, un dede nu eine missedat, de dogent word en gar vorgeten und na der missedat gemeten.Ebstorf, 25.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0691" n="[685]"/><cb n="1369"/>
288 Tugend und Tapferkeit sind überall daheim.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Dygd och mandom får fulle bov. (<hi rendition="#i">Grubb, 166.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">289 Tugend und Tapferkeit sind willkommen allezeit.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Dyd og mand dom faaer allesteds roe (plads). (<hi rendition="#i">Prov. dan., 132.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">290 Tugend und Untugend mögen nicht zusammen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (833)</hi>: Dogede unde undogede mogen nicht tosamen. (Virtus cum vitiis nunquam bene convenit ardens.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">291 Tugend und Untugend sind Nachbarinnen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Dygd och odygd äro nästa grannar. (<hi rendition="#i">Wensell, 26; Grubb, 166.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">292 Tugend und Verdienst ist der schönste Weg zu Ruhm und Ehre.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">293 Tugend und Wasser durchdringen alles.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Chinesen: Die Tugend ist wie das Wasser, sie lässt nichts Leeres in allem, was nicht über ihr Bereich geht. (<hi rendition="#i">Cibot, 155.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">294 Tugend und Weisheit sind die besten Führerinnen durch's Leben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Brug viisdom til dit r&#x0153;r, men dyder til dit seyl. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 130.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">295 Tugend und Wollust fahren nicht mit einerlei Speichen; wo die eine regiert, muss die andere weichen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Dove sta sensa adità non può starui l'equità.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">296 Tugend veraltet (verliegt sich) nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: La vertu demeure toûjours en son entier. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 710<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Deugd veroudert niet. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 25<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">297 Tugend verbirgt Misgestalt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Dyd skiuler vanskabelse. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 132.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">298 Tugend verleitet keinen ins Elend.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Medium tenuire beati. (<hi rendition="#i">Chaos, 1065.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">299 Tugend vnd ein schöner Leib stehn wol bei einander.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 553.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">300 Tugend vnd gute Sitten kleiden am bestens.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 553.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">301 Tugend vnd Kunst gelten viel; wer Gelt hat, der hat, was er will.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 759, 3.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">302 Tugend vnnd Laster sind offt so gleich als ein Storck vnnd Störckin, ein Hase vnnd eine Häsin.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 762, 40.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Die rechte ware Tugend ist schwerlich vor der geferbten zu erkennen.&#x201C; &#x201E;Der fromb wird offt für ein Gleissner angesehen, der wahrhafft vor widerspänstig; der bedachtsam vor verzagt, der sparsam geitzig.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: La virtù non hà commercio col vizio. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 411, 3.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">303 Tugend wächst nicht auf den Bäumen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Dygden wäxer intet på träd. (<hi rendition="#i">Grubb, 164; Wensell, 26.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">304 Tugend will erworben sein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Chinesen: Die Tugend neigt sich nicht dem Menschen zu, aber der Mensch kann sich zur Tugend neigen. (<hi rendition="#i">Cibot, 154.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">305 Tugend will reine Herberge haben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Dyd vil have reent herberge. &#x2013; Dyd vil have god lede-svend. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 132 u. 192.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Dygden wil haa reent herberge. ( <hi rendition="#i">Grubb, 164.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">306 Tugend wird da schlecht gehalten, da Gelt vnnd Reichthumb in hohem werth ist.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">307 Tugend wird erst verhöhnt, ehe sie wird gekrönt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Deugd wordt niet gekroond voor ze met ondeugd wordt beloond. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 125<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">308 Tugend wird nur durch Uebung erhalten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth, II, 445.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">309 Tugend wohnt (lieber) in Hütten wie (als) in Palästen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Dyd findes endog hos gemeene folk. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 129.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">310 Tugend wurtzelt tief.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schottel, 1319<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">311 Tugend ziert das Alter und die Jugend.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Tugent ziert alter und jugent. (<hi rendition="#i">Renner.</hi>) (<hi rendition="#i">Zingerle, 152.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">312 Tugend ziert das Kleid, aber das Kleid nicht die Tugend.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Dyden pryder dragten, men dragten ikke dyden. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 129.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">313 Tugendt hat vor zeiten Edel gemacht, jetzt thuts der Hoffart vnd der Pracht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, III, 86; Petri, II, 552; Lehmann, II, 829, 28; Zinkgref, IV, 375.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">314 Tugendt ist des Gelts Knecht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 759, 4.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1370"/>
315 Tugendt vnnd Tapfferkeit muss gelegenheit haben, sich sehen zu lassen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 761, 16.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">316 Tugent darff nit, das mans mit glück vnder steur.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 54<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">317 Tugent hat ein ewig jugent.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 59<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Virtutis aeternum praemium. (<hi rendition="#i">Franck, I, 59<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">318 Tugent ist auch on glück tugent.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 54<hi rendition="#sup">a;</hi> Henisch, 1664, 28; Simrock, 10557.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">319 Tugent ist geben, wo man nicht begert.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 73<hi rendition="#sup">a;</hi> Gruter, I, 67; Henisch, 1383, 53; Petri, II, 552.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">320 Tugent leidt offt not, aber nimmer den todt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 56<hi rendition="#sup">a;</hi> Petri, II, 552; Körte, 6088; Simrock, 10554.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Virtus exercetur non perit. (<hi rendition="#i">Franck, I, 56<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">321 Tugent macht edel, aber edel macht nicht tugent.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Agricola I, 167; Petri, II, 552; Lehmann, II, 626, 45; Franck, Zeytbuch, XIV<hi rendition="#sup">a;</hi> Schottel, 1119<hi rendition="#sup">a;</hi> Simrock, 10547; Körte, 6086; Venedey, 104.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Virtue is the only true nobility.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Dalle virtù la nobiltà viene.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Nobilis est virtus quem sua nobilitat. &#x2013; Nobilitas sine divitiis est fides sine operibus. (<hi rendition="#i">Sutor, 238.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Schwed.</hi>: Dygden ger det rätta adelskapet. (<hi rendition="#i">Marin, 11.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">322 Tugent ohne Adel wirdt gekrönt, Adel ohne Tugent wirdt verhöhnt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1450, 19; Petri, II, 552.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Ctnost' nejlep&#x0161;í urozenost. &#x2013; Hodnostau&#x0159;ad porou&#x010D;ení malé, a ctnost' celé. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 23.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Cnota najwspanialsze szlachetstwo. &#x2013; God no&#x015B;é urzad za lecenie mate, a conta cate. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 22.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">323 Tugent wechsst in eitel vnglück.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 56<hi rendition="#sup">a;</hi> Lehmann, II, 626, 46; Simrock, 10552; Venedey, 104; Körte, 6090; Braun, I, 4621.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Ctnost' a krása velmi spolu sv&#x0115;d&#x010D;í, ale &#x0159;ídko bývají. &#x2013; Ctnost' a p&#x0115;knost jest milá spole&#x010D;nost. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 23.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Dän.</hi>: Dyd voxer i modgang. &#x2013; Dyden voxer snarest hvor der er haardest. (<hi rendition="#i">Prov. dan., 129.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">324 Tugent würt wol gedrückt, aber nit verdrückt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 66<hi rendition="#sup">b;</hi> Simrock, 10555; Wurzbach I, 16.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">325 Um der Tugend willen jagt keiner dem andern den Rang ab.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Chinesen sagen: Nicht um der Tugend willen sucht ein Jahrhundert das andere zu übertreffen. (<hi rendition="#i">Cibot, 154.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">326 Unter der Tugend Schein schleichen sich oft Laster ein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Vitia nobis sub virtutum nomine obrepunt. (<hi rendition="#i">Seneca.</hi>) (<hi rendition="#i">Philippi, II, 258.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">327 Verdunckelte tugent scheint helle.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Franck, I, 56<hi rendition="#sup">a;</hi> Körte, 6089; Simrock, 10556.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: La virtù nell' avversità augmenta sua beltà. (<hi rendition="#i">Pazzaglia, 411, 3.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Virtus oppressa altius surgit, ob fuscata clarius emicat. (<hi rendition="#i">Franck, I, 56<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">328 Vier Tugendten hat die Welt: Scham, recht zu thun, Abbruch des Guten, Lieb seiner selbst vnd eygner Nutz.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, III, 90; Lehmann, II, 801, 89.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">329 Von der tugendt redt vnd schreibt man gar vngleich.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lehmann, 762, 28.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">330 Von tugend ohne gelt man wenig helt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 1477, 43; Petri, II, 584.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Russen: Die Farbe der Tugend ehrt keiner so, dass er das weisse Gold dem gelben vorzöge.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">331 Was hilfft die Tugent zu aller frist, obs schon gross, doch verborgen ist.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Henisch, 291, 10.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">332 Was nicht vorher in der Tugend lange geweiht, wird schwerlich die Farbe der Gottseligkeit annehmen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">333 Was Tugend, was Kunst; nur Geld hat Gunst.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Geen deugd, geen kunst; maar 't geld heeft gunst. (<hi rendition="#i">Harrebomée, I, 126<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">334 Weder Tugenden noch Laster, weder Weisheit noch Thorheit sind erblich.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hlawatsch, 98.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">335 Wem auf Tugend steht der Sinn, der hat ewigen Gewinn.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">336 Wen einer loflik Doget begat, un dede nu eine missedat, de dogent word en gar vorgeten und na der missedat gemeten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Ebstorf, 25.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[685]/0691] 288 Tugend und Tapferkeit sind überall daheim. Schwed.: Dygd och mandom får fulle bov. (Grubb, 166.) 289 Tugend und Tapferkeit sind willkommen allezeit. Dän.: Dyd og mand dom faaer allesteds roe (plads). (Prov. dan., 132.) 290 Tugend und Untugend mögen nicht zusammen. Bei Tunnicius (833): Dogede unde undogede mogen nicht tosamen. (Virtus cum vitiis nunquam bene convenit ardens.) 291 Tugend und Untugend sind Nachbarinnen. Schwed.: Dygd och odygd äro nästa grannar. (Wensell, 26; Grubb, 166.) 292 Tugend und Verdienst ist der schönste Weg zu Ruhm und Ehre. 293 Tugend und Wasser durchdringen alles. Die Chinesen: Die Tugend ist wie das Wasser, sie lässt nichts Leeres in allem, was nicht über ihr Bereich geht. (Cibot, 155.) 294 Tugend und Weisheit sind die besten Führerinnen durch's Leben. Dän.: Brug viisdom til dit rœr, men dyder til dit seyl. (Prov. dan., 130.) 295 Tugend und Wollust fahren nicht mit einerlei Speichen; wo die eine regiert, muss die andere weichen. It.: Dove sta sensa adità non può starui l'equità. 296 Tugend veraltet (verliegt sich) nicht. Frz.: La vertu demeure toûjours en son entier. (Kritzinger, 710b.) Holl.: Deugd veroudert niet. (Harrebomée, II, 25b.) 297 Tugend verbirgt Misgestalt. Dän.: Dyd skiuler vanskabelse. (Prov. dan., 132.) 298 Tugend verleitet keinen ins Elend. Lat.: Medium tenuire beati. (Chaos, 1065.) 299 Tugend vnd ein schöner Leib stehn wol bei einander. – Petri, II, 553. 300 Tugend vnd gute Sitten kleiden am bestens. – Petri, II, 553. 301 Tugend vnd Kunst gelten viel; wer Gelt hat, der hat, was er will. – Lehmann, 759, 3. 302 Tugend vnnd Laster sind offt so gleich als ein Storck vnnd Störckin, ein Hase vnnd eine Häsin. – Lehmann, 762, 40. „Die rechte ware Tugend ist schwerlich vor der geferbten zu erkennen.“ „Der fromb wird offt für ein Gleissner angesehen, der wahrhafft vor widerspänstig; der bedachtsam vor verzagt, der sparsam geitzig.“ It.: La virtù non hà commercio col vizio. (Pazzaglia, 411, 3.) 303 Tugend wächst nicht auf den Bäumen. Schwed.: Dygden wäxer intet på träd. (Grubb, 164; Wensell, 26.) 304 Tugend will erworben sein. Die Chinesen: Die Tugend neigt sich nicht dem Menschen zu, aber der Mensch kann sich zur Tugend neigen. (Cibot, 154.) 305 Tugend will reine Herberge haben. Dän.: Dyd vil have reent herberge. – Dyd vil have god lede-svend. (Prov. dan., 132 u. 192.) Schwed.: Dygden wil haa reent herberge. ( Grubb, 164.) 306 Tugend wird da schlecht gehalten, da Gelt vnnd Reichthumb in hohem werth ist. 307 Tugend wird erst verhöhnt, ehe sie wird gekrönt. Holl.: Deugd wordt niet gekroond voor ze met ondeugd wordt beloond. (Harrebomée, I, 125b.) 308 Tugend wird nur durch Uebung erhalten. – Wirth, II, 445. 309 Tugend wohnt (lieber) in Hütten wie (als) in Palästen. Dän.: Dyd findes endog hos gemeene folk. (Prov. dan., 129.) 310 Tugend wurtzelt tief. – Schottel, 1319a. 311 Tugend ziert das Alter und die Jugend. Mhd.: Tugent ziert alter und jugent. (Renner.) (Zingerle, 152.) 312 Tugend ziert das Kleid, aber das Kleid nicht die Tugend. Dän.: Dyden pryder dragten, men dragten ikke dyden. (Prov. dan., 129.) 313 Tugendt hat vor zeiten Edel gemacht, jetzt thuts der Hoffart vnd der Pracht. – Gruter, III, 86; Petri, II, 552; Lehmann, II, 829, 28; Zinkgref, IV, 375. 314 Tugendt ist des Gelts Knecht. – Lehmann, 759, 4. 315 Tugendt vnnd Tapfferkeit muss gelegenheit haben, sich sehen zu lassen. – Lehmann, 761, 16. 316 Tugent darff nit, das mans mit glück vnder steur. – Franck, I, 54a. 317 Tugent hat ein ewig jugent. – Franck, I, 59b. Lat.: Virtutis aeternum praemium. (Franck, I, 59b.) 318 Tugent ist auch on glück tugent. – Franck, I, 54a; Henisch, 1664, 28; Simrock, 10557. 319 Tugent ist geben, wo man nicht begert. – Franck, I, 73a; Gruter, I, 67; Henisch, 1383, 53; Petri, II, 552. 320 Tugent leidt offt not, aber nimmer den todt. – Franck, I, 56a; Petri, II, 552; Körte, 6088; Simrock, 10554. Lat.: Virtus exercetur non perit. (Franck, I, 56a.) 321 Tugent macht edel, aber edel macht nicht tugent. – Agricola I, 167; Petri, II, 552; Lehmann, II, 626, 45; Franck, Zeytbuch, XIVa; Schottel, 1119a; Simrock, 10547; Körte, 6086; Venedey, 104. Engl.: Virtue is the only true nobility. It.: Dalle virtù la nobiltà viene. Lat.: Nobilis est virtus quem sua nobilitat. – Nobilitas sine divitiis est fides sine operibus. (Sutor, 238.) Schwed.: Dygden ger det rätta adelskapet. (Marin, 11.) 322 Tugent ohne Adel wirdt gekrönt, Adel ohne Tugent wirdt verhöhnt. – Henisch, 1450, 19; Petri, II, 552. Böhm.: Ctnost' nejlepší urozenost. – Hodnostauřad poroučení malé, a ctnost' celé. (Čelakovsky, 23.) Poln.: Cnota najwspanialsze szlachetstwo. – God nośé urzad za lecenie mate, a conta cate. (Čelakovsky, 22.) 323 Tugent wechsst in eitel vnglück. – Franck, I, 56a; Lehmann, II, 626, 46; Simrock, 10552; Venedey, 104; Körte, 6090; Braun, I, 4621. Böhm.: Ctnost' a krása velmi spolu svĕdčí, ale řídko bývají. – Ctnost' a pĕknost jest milá společnost. (Čelakovsky, 23.) Dän.: Dyd voxer i modgang. – Dyden voxer snarest hvor der er haardest. (Prov. dan., 129.) 324 Tugent würt wol gedrückt, aber nit verdrückt. – Franck, I, 66b; Simrock, 10555; Wurzbach I, 16. 325 Um der Tugend willen jagt keiner dem andern den Rang ab. Die Chinesen sagen: Nicht um der Tugend willen sucht ein Jahrhundert das andere zu übertreffen. (Cibot, 154.) 326 Unter der Tugend Schein schleichen sich oft Laster ein. Lat.: Vitia nobis sub virtutum nomine obrepunt. (Seneca.) (Philippi, II, 258.) 327 Verdunckelte tugent scheint helle. – Franck, I, 56a; Körte, 6089; Simrock, 10556. It.: La virtù nell' avversità augmenta sua beltà. (Pazzaglia, 411, 3.) Lat.: Virtus oppressa altius surgit, ob fuscata clarius emicat. (Franck, I, 56a.) 328 Vier Tugendten hat die Welt: Scham, recht zu thun, Abbruch des Guten, Lieb seiner selbst vnd eygner Nutz. – Gruter, III, 90; Lehmann, II, 801, 89. 329 Von der tugendt redt vnd schreibt man gar vngleich. – Lehmann, 762, 28. 330 Von tugend ohne gelt man wenig helt. – Henisch, 1477, 43; Petri, II, 584. Die Russen: Die Farbe der Tugend ehrt keiner so, dass er das weisse Gold dem gelben vorzöge. 331 Was hilfft die Tugent zu aller frist, obs schon gross, doch verborgen ist. – Henisch, 291, 10. 332 Was nicht vorher in der Tugend lange geweiht, wird schwerlich die Farbe der Gottseligkeit annehmen. 333 Was Tugend, was Kunst; nur Geld hat Gunst. Holl.: Geen deugd, geen kunst; maar 't geld heeft gunst. (Harrebomée, I, 126a.) 334 Weder Tugenden noch Laster, weder Weisheit noch Thorheit sind erblich. – Hlawatsch, 98. 335 Wem auf Tugend steht der Sinn, der hat ewigen Gewinn. 336 Wen einer loflik Doget begat, un dede nu eine missedat, de dogent word en gar vorgeten und na der missedat gemeten. – Ebstorf, 25.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T08:39:19Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T08:39:19Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/691
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 4. Leipzig, 1876, S. [685]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon04_1876/691>, abgerufen am 27.05.2024.